Hierauf befahl Moses den Anführern der Israeliten: „Tötet all die euren Leute, die dem Beelphegor gedient haben.“
Doch nach einigen Monaten, nach dem der Herr die Israeliten wegen ihres Abenteuers mit den Moabiterinnen wieder zur Vernunft brachte, befahl er Moses zum Krieg gegen die Madianiter alle Vorbereitungen zu treffen. Als alle Vorbereitungen getroffen waren, zogen sie gegen die Madianiter, wie der Herr dem Moses geboten hatte, und machten alle männlichen Personen nieder. Unter den Getöteten waren auch die Madianiterkönige Evi, Rekem, Sur, Hur und Rebe. Auch Balaam, den Sohn des Beors erschlugen sie mit dem Schwerte. Dann nahmen sie alle Frauen, Kinder, alles lebende und unbewegliche Hab und Gut als Beute mit und zogen in das Lager zurück, das gegenüber von Jericho lag. Moses, der Priester Eleazar und sämtliche Stammesältesten gingen der rückkehrenden Truppe entgegen. Moses schallt die Hauptleute darob, dass sie alle weiblichen Personen am Leben gelassen haben, obwohl gerade sie es gewesen waren, die auf Geheiß Balaams die Israeliten zur Unzucht verführten , in der Hoffnung, dass ihr mächtiger Gott sich dann von seinem Volk abwenden möge und die Israeliten keine Gefahr mehr für die hier lebenden Völker sind.
Und Moses befahl, wie Gott es ihm offenbarte, alle männlichen Kinder und Ehefrauen zu töten. Die jungen Mädchen, die noch nicht verehelicht sind, lasst für euch am Leben. Und die Kriegsteilnehmer taten wie Moses ihnen im Namen des Herrn befohlen hatte. Danach begann, wie vom Herrn vorgeschrieben, die große Reinigungsprozedur aller Kriegsteilnehmer. Im Anschluss an die große Reinigung wurde die Kriegsbeute verteilt. Die Hälfte von allem ging an die Kriegsteilnehmer, die andere an die Familien der einzelnen Stämme. Die Hauptleute mussten darüber hinaus noch ihren Obolus an den Herrn entrichten.
Doch bald entbrannte unter den Israeliten neuer Streit über die Verteilung des verheißenen Landes, das sie überhaupt noch gar nicht ganz erobert hatten. Die Gaditen und die Rubeniten hatten einen sehr großen Viehbestand. Das Ostjordanland, das sie schon erobert hatten war in ihren Augen das Gebiet, das sich für ihre Viehzucht hervorragend geeignet hätte. Und so gingen sie zu Moses und sagten zu ihm: „Warum müssen wir mit den anderen mit über den Jordan ziehen, um Land zu erobern, an dem wir überhaupt nicht interessiert sind?“ Und Moses erwiderte ihnen sichtlich erbost: „Eure Brüder sollen nun ohne eure brüderliche Hilfe in den Kampf ziehen, während ihr hier bereits das genießen wollt was sie gemeinsam mit euch und Gottes Hilfe erobert haben?“ Auch Gott war von dem Ansinnen der Gaditen und Rubeniten nicht erfreut, die damals das verheißene Land erkundschaften sollten und den Israeliten den Mut nahmen, es in Besitz zu nehmen, und sagte: „Keiner der Israeliten, die beim Auszug aus Ägypten zwanzig Jahre alt und älter waren, sollen in das verheißene Land einziehen, denn sie haben mir nicht vollkommenden Gehorsam bewiesen, außer dem Keneziter Kaleb, dem Sohn Jephones und Josue, dem Sohn Nuns. Denn diese zwei, die einzigen des ausgesandten Kundschaftertrupps, die dem Herrn vollen Gehorsam bewiesen haben. Und weiter sprach Moses: „Jetzt seid ihr, ihr Rubeniten und ihr Gaditen an die Reihe eurer Väter getreten, eine Brut von Sündern, um den glühenden Zorn des Herrn zu reizen, denn als ein Volk hat der Herr uns aus Ägypten weggeführt und nicht als zwei oder mehr. Und sein Wille ist es, das es von einem Volk in Besitz genommen wird. Wenn ihr euch jetzt von ihm abwendet, so wird er es noch länger in der Wüste warten lassen, mit all den Folgen, die ihr auf eurer Wanderung durch die Wüste schon erlebt habt! Den eventuellen Untergang des Volkes nicht ausgeschlossen.“
Da traten die Stammesältesten der Rubeniten und der Gaditen an Moses heran und sagten, dass wir hier im Westjordanlang nur feste Wohnstätten für unsere Frauen und Kinder bauen wollen und Hürden für unser Vieh, in den sie sicher sind vor den hiesigen Bewohnern, während wir mit unsere Stammesbrüdern das Land Kanaan in Besitz nehmen. Moses war mit der Zusage der Gaditen und Rubeniten, am Kriegszug der Stammesbrüder, nachdem sie für die Sicherheit der Frauen, Kinder und ihrer Tiere gesorgt haben, teilzunehmen, einverstanden. Warnte sie aber, falls ihre Zusage eine leere Verssprechung sein sollte, dass der Herr dann nicht nur sie für ihre Lügen werde büßen lassen, sondern dass das ganze Volk darunter werde leiden müssen und der ihnen zugesagte Erbbesitz wohl auf lange Sicht ihnen nicht zufallen werde. Die Gaditen und die Rubeniten versprachen Moses alles so zu tun und dann mit allen kriegsfähigen Männern ihrer Stämme mit den israelitischen Brüdern vor dem Herrn hinüber zum Kampfe ziehen zu wollen, wie du Moses es befohlen hast. So verlieh Moses im Namen des Herrn den Gaditen, den Rubeniten und dem halben Stamm Manasses, die Nachfahren des Sohnes Josefs das Reich des Amorrhiterkönigs Sehon und das Reich des Königs Og von Basan, das Land mit all den darin liegenden Städten und Bezirken ringsum im Lande.
Moses Tod
Moses war nun 120 Jahre alt und vierzig Jahre zog er mit dem Volk umher in Richtung des verheißenen Landes. Nun standen sie dem verheißenen Land gegenüber. Da sprach der Herr zu ihm: „Siehe deine Tage gehen dem Tode zu. Berufe den Josue! Tretet in das Offenbarungszelt, dass ich ihm meine Befehle gebe!“ Da kam der Herr in einer Wolkensäule und blieb beim Eingang stehen und sprach: „Siehe Moses, du wirst nun zu deinen Vätern entschlafen. Dann wird dieses, mein, Volk ihre Treue zu mir brechen. Es wird sich mit fremden Göttern abgeben. Ich werde sie verlassen und mein Antlitz vor ihnen verhüllen, ob all dem Bösen, das sie getan haben, denn sie haben sich ja fremden Göttern zugewandt!
Zu Josue aber, dem Sohne Nuns, gebot er: „Sei mutig und tapfer! Denn du sollst die Israeliten in das Land führen, das ich ihnen zugeschworen habe. Ich werde mit dir sein auf allen deinen Wegen!“
Nachdem nun Moses das Gesetz vervollständigt hat und auch das Lied, das Gott ihn hat schreiben lassen, (siehe Buch Dt.32,1-43), in dem Gott seinem Volk die Untreue und Wortbruch und die Folgen ihrer Untreue ihres immer wiederkehrenden Wortbruchs für die Zukunft hat aufschreiben lassen, damit es immer wieder erfahren darf womit ihre Untreue vom Herrn belohnt wird für alle Zeit, besonders dann, wenn den Israeliten das Wasser bis an die Nase stand und dann alles in in der Bundeslade verwahrt wurde, sprach der Herr zu Moses: „Steige auf das Abarimgebirge, auf den Berg Nebo, der im Moabiterland liegt, gegenüber von Jericho! Betrachte von hier aus das Land Kanaan, das ich den Israeliten zu eigen geben will. Hier sollst du auf dem Berg, den ich dich ersteigen ließ, sterben und dann sollst du wie dein Bruder Aaron zu deinen Volksgenossen versammelt werden. Weil ihr inmitten der Israeliten Unrecht gegen mich gehandelt habt, und beim Haderwasser bei Kades in der Wüste Sin ihr mich nicht als heilig inmitten der Israeliten geoffenbart habt, sollst auch du nicht in das Land, das ich euern Vätern versprochen habe hineinziehen dürfen, sondern es nur von gegenüber sehen können!“ Dann zeigte der Herr ihm das ganze Land, das er seinen Stammvätern Abraham, Isaak und Jakob versprochen hat und jetzt ihren Nachfahren geben will. Als Moses das verheißene Land in seiner vollen Größe und Pracht mit seinen Augen in Besitz nahm, starb er als der Knecht des Herrn im Lande Moab. Der Herr hat ihn begraben, unten im Tale, Beth-Phogor gegenüber. Niemand kennt sein Grab, bis auf den heutigen Tag hat man es noch nicht entdeckt. Mit Moses starb nicht nur ein großer Prophet, es war wohl der größte Prophet den Israel überhaupt je hatte. Es war auch der einzige Prophet, der von Angesicht zu Angesicht mit Gott verkehrte und mit ihm sprechen durfte.
Josue, der Sohn Nuns, wurde wie der Herr es befahl Moses Nachfolger. Der Geist des Herrn war auch mit ihm, denn Moses hatte ja vor seinem Sterben im Offenbarungszelt seine Hände auf seinen Kopf gelegt, und wie Gott ihm sagte, zu seinem Nachfolger bestimmt, der das auserwählte Volk jetzt in das verheißene Land führen werde und darf.
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