Hans Fallada - Der Alpdruck

Здесь есть возможность читать онлайн «Hans Fallada - Der Alpdruck» — ознакомительный отрывок электронной книги совершенно бесплатно, а после прочтения отрывка купить полную версию. В некоторых случаях можно слушать аудио, скачать через торрент в формате fb2 и присутствует краткое содержание. Жанр: unrecognised, на немецком языке. Описание произведения, (предисловие) а так же отзывы посетителей доступны на портале библиотеки ЛибКат.

Der Alpdruck: краткое содержание, описание и аннотация

Предлагаем к чтению аннотацию, описание, краткое содержание или предисловие (зависит от того, что написал сам автор книги «Der Alpdruck»). Если вы не нашли необходимую информацию о книге — напишите в комментариях, мы постараемся отыскать её.

In einer mecklenburgischen Kleinstadt erwarten der Schriftsteller Dr. Doll und seine Frau das Ende des Zweiten Weltkrieges. Doll ist zuversichtlich, dass sich die Lebensumstände unter der russischen Besatzung bald zum Besseren neigen werden. Doch bald macht sich aufgrund des rüden Umgangs der Besatzer unter den Einwohnern der Stadt Ernüchterung breit. Dr. Doll ist in der Stadt nicht unbedingt beliebt. Dennoch machen ihn die Russen wegen seiner Distanz zum Dritten Reich zum Bürgermeister. Von der Aufgabe wird Doll jedoch überfordert und erkrankt. Er geht mit seiner Frau nach Berlin, wo er eine Wohnung besitzt. In der zertrümmerten Stadt finden sie kaum noch den Weg. Ihre Wohnung ist jedoch nicht mehr bewohnbar, sein Hab und Gut verschwunden. Dr. Doll und seine Frau müssen wieder von vorne anfangen.
Hans Fallada schildert in «Der Alpdruck» die bleierne Atmosphäre der ersten Monate nach Kriegsende. Die Menschen leiden unter den Traumata des Krieges und dem schlechten Gewissen des Mitläufers. «Der Alpdruck» enthält zahlreiche autobiographische Elemente; im Romancharakter Dr. Doll gibt es viele charakterliche Parallelen zu Hans Fallada.

Der Alpdruck — читать онлайн ознакомительный отрывок

Ниже представлен текст книги, разбитый по страницам. Система сохранения места последней прочитанной страницы, позволяет с удобством читать онлайн бесплатно книгу «Der Alpdruck», без необходимости каждый раз заново искать на чём Вы остановились. Поставьте закладку, и сможете в любой момент перейти на страницу, на которой закончили чтение.

Тёмная тема
Сбросить

Интервал:

Закладка:

Сделать

Unterdes ging der Krieg weiter, durch ein und durch zwei Jahre. Die Leute hatten jetzt andere Sorgen als die von Doll und seinem schlimmen Lebenswandel.

Auch Doll hatte an anderes zu denken: in diesem Jahre wurde seine Ehe geschieden. Er hatte mancherlei Sorgen, und es tat ihm darum um so mehr weh, wenn er den schon überwunden gewähnten Haß beim Anblick des Tierarztes wieder losbrechen spürte, mit der alten Gewalt, unverändert durch die Zeit, immer noch die alte Schmach ...

Dann tauchte nach langer Abwesenheit die junge Frau wieder im Städtchen auf. Jetzt trug sie schwarze Kleidung. Doll erfuhr, dass sie schon seit längerem Witwe war. Aber wenn die Leute bei dieser Nachricht neugierig in sein Gesicht spähten, so lasen sie darin nichts als Gleichgültigkeit. Und es war wirklich Gleichgültigkeit, die Doll empfand. Wenn er vor zwei Jahren, in einer entflammten Stunde, etwas mehr für diese Frau gefühlt hatte, so war das längst vergessen, er erinnerte sich nicht mehr ...

Aber das Leben in einer kleinen Stadt hat seine eigenen Gesetze. In einer großen Stadt begegnen sich Menschen, um sich nie wiederzusehen. Hier aber war dieser Außenseiter Doll, ein Mann, der trotz seines Geldes durch sein hochfahrendes Wesen nur Verdacht erregen konnte. Und da war diese junge Frau, jetzt zweifelsfrei Witwe, dreiundzwanzig Jahre alt, nicht mehr, obwohl sie bereits die Mutter eines fünfjährigen Kindes war, und sie trug zur Trauer gelackte Fingernägel und machte sich den Mund purpurrot. Die Kleinstadt wußte, was sie von einer solchen Frau zu halten hatte, genau wie sie über Doll Bescheid wußte!

Eine gemeinsame Abwehrfront gegen sich, ausgeschlossen vom Leben der andern, bespitzelt, beargwöhnt, verleumdet, mußten sie eines Tages zueinander kommen.

„Guten Tag!“ sagte Doll zögernd. „Wir haben uns lange nicht gesehen ...“

„Ja“, antwortete sie. „Und viel ist seitdem geschehen.“

„Richtig!“ erinnerte er sich und sah die junge Frau an. Sie schien ihm noch schöner in der Trauerkleidung. „Sie haben Ihren Mann verloren ...“

„Ja“, bestätigte sie. „Ich habe schwere Zeiten hinter mir. Mein Mann war über ein Jahr krank, ich habe ihn stets allein gepflegt. Und bei jedem Alarm mit dem Kranken in den Keller, die Wohnung halb ausgebrannt ...“

„Schwere Zeiten!“ bestätigte er und lachte dann über den neugierigen Blick der vorübergehenden „Frau Kapitänleutnant“ böse auf. „Aber dieses Nest hat sich nicht geändert, heute abend werden wir wieder in aller Leute Munde sein.“

„Sicher!“ bestätigte sie. „Bringen Sie mich ein paar Schritte? Wenn sie klatschen, sollen sie auch mit Grund klatschen! Wollen Sie heute bei mir zu Mittag essen? Ich habe grade ein Huhn vom Lande bekommen; so geht es“, sie lächelte, „auch ohne Marken.“

„Gut!“ antwortete er. „Gerne. Ich bin niemandem mehr Rechenschaft schuldig.“

„Ich weiß“, sagte sie.

So begann es, und nicht anders ging es weiter. Sie wurden zueinander geführt, aus Trotz, aus Protest, aus einem Gefühl der Vereinsamung heraus. Endlich jemand, mit dem man wirklich sprechen konnte, der kein Verräter war. Später kam mehr dazu: aufrichtige Sympathie, sogar Liebe. Da war ihnen das Geklatsche der kleinen Stadt längst gleichgültig geworden. Sie zogen zusammen in das kleine Blockhaus der jungen Frau, die Mitbürger mochten über solche Schamlosigkeit toben! Jetzt war es Doll auch gleichgültig, als er überall hörte, der Tierarzt Wilhelm erzähle es jedem: nun sehe man es ja, jedes Wort, das er früher berichtet, sei goldrichtig gewesen. Jetzt war es ihm ganz gleichgültig geworden, dass dieser Feind triumphierte.

Aber dann, als sie geheiratet hatten, nicht in dem kleinen Nest, sondern in der großen Stadt Berlin, dann, als sie in der Küche der fast ausgebrannten Wohnung beieinander saßen und Adressen ausschrieben für die Hochzeitsanzeigen – da kam er wieder hoch, der Haß in ihnen allen beiden, und sie vergaßen nicht einen ihrer Feinde. Ein jeder bekam seine Anzeige: Farken-Willem und die bigotte Hoteliere voran! Was sie sich von diesen Anzeigen eigentlich für eine Wirkung versprachen, hätten sie selbst so genau nicht sagen können. Es kam ihnen schon wie ein Triumph vor, dass sie nun doch geheiratet hatten – ihnen allen zum Trotz, ein Schlag ins Gesicht der Prüderie –!

Sie kamen nur gelegentlich aus Berlin zurück in die kleine Stadt. Für viele Tage vergaßen sie oft das Nest in den Wirrnissen der Großstadt, in ihrer stets zunehmenden Düsterkeit, in die nur die Flammenbrände ganzer Straßenzüge ihr schauerlich zuckendes Licht warfen. Sie saßen nebeneinander in unzureichenden Luftschutzkellern, hörten das näherkommende Brausen der Flugzeuge, die ihnen auf den Leib rückenden Einschläge der Bomben ... Sie hielten sich im Arm, die junge Frau sagte beruhigend: „Sie sind schon vorbei!“ Dann ein ohrenbetäubendes Knacken und Krachen, das Licht zuckte gelb auf und erlosch ... Sie schmeckten Kalkstaub im Munde, es war, als äßen sie ihren eigenen Tod –.

Wenn sie sich dann über zerstörte Gleisanlagen und Bahnhöfe wieder aus Berlin herausgekämpft hatten, wenn der Zug sie immer tiefer in die Wälder trug, die kein Anzeichen von Zerstörung aufwiesen, wenn sie dann abends, vor dem Rest des Heimwegs, noch in die Bahnhofswirtschaft traten, um rasch einen Schoppen zu trinken – so fanden sie dort alles wie eh und je. Der Wirt war noch ein bißchen geiziger mit seinen Vorräten und noch ein bißchen unverschämter gegen seine Gäste geworden; aber auf dem Sofa saß immer noch am gewohnten Platz der alte lederhäutige Tierarzt.

Sofort aber, wenn Doll diesen Mann neu erblickte, wurde mit einem Ruck der alte Haß in ihm wach. Mit einer elementaren Gewalt brach er in ihm hervor, und erst später kamen die Erinnerungen an all das, was dieser Mann ihnen Übles getan, wie eine nachträgliche und doch so unnütze Begründung. Er war dem Doll unbegreiflich, dieser Haß; so viel Schweres war doch in diesen Zeiten zu ertragen, nach jedem Bombenangriff empfand er das Leben als neu geschenkt. Unbegreiflich war dieser niedrige Haß, und doch mußte man sich mit ihm abfinden. Er hatte diesem Haß in sich Raum gegeben, er hatte ihn einnisten lassen, nun mußte er ihn ertragen, wohl sein ganzes Leben lang.

Ja, das ganze Leben – aber nur des andern Leben lang! Denn wenn er jetzt an dem verschlossenen, düster drohenden Haus des alten Tierarztes auf dem Hinweg zur Arbeit mit seiner jungen Frau vorüberging, wenn er, allein auf seinem Heimweg, das alte, verbeulte Schild mit seinen Grünspanflecken passierte, so vermied sein Auge nicht darum das Haus,weil er den Toten noch immer haßte. Nein, mit seinem Tode war der Haß dahingegangen, an seiner Statt war etwas wie eine Leere geblieben, eine vage Erinnerung an ein Gefühl, dessen er sich hatte schämen müssen. In diesen Zeiten des Umsturzes hatte kein Gefühl mehr Bestand, der Haß verging, es blieb Leere, Öde, Gleichgültigkeit, ferne waren alle Menschen. Nie war man so allein gewesen. Keiner war je so allein gewesen. Nur noch die junge Frau war bei ihm. Aber auch ihr gab er zu verstehen: „Es ist gut. Wir wollen nicht mehr darüber reden. Es ist für immer erledigt.“

Nein, wenn Doll seinen Blick von diesem Totenhause abwandte, so hatte das noch einen andern Grund. Immer wieder grübelte er über eines nach: da habe ich ihn doch sitzen sehen in der Bahnhofswirtschaft, die Tränen liefen ihm bachweis über das Gesicht, und er klagte, er müsse sich das Leben nehmen wegen der angetanen Schmach. Aber er hatte sich nicht das Leben genommen, dieser alte Jammerlappen, er hatte aus seiner Schmach, ohne Würde und Scham, ein Geschäft gemacht! Immer, sein ganzes Leben lang, war dieser Dr. Wilhelm ein Feigling gewesen, feige vor dem Hufschlag eines Pferdes, dem Hornstoß einer Kuh, dem Biß eines Hundes, war er zu einem bloßen Impfer von Schweinen im ungefährlichen Alter gesunken: Farken-Willem! Den Namen trug er mit Recht, und er hatte sich auch nie gegen ihn aufgelehnt, gegen diesen Spottnamen, wenn sie ihn beim Freischlucken erbarmungslos so anriefen, immer war er ohne Würde und Mut gewesen ...

Читать дальше
Тёмная тема
Сбросить

Интервал:

Закладка:

Сделать

Похожие книги на «Der Alpdruck»

Представляем Вашему вниманию похожие книги на «Der Alpdruck» списком для выбора. Мы отобрали схожую по названию и смыслу литературу в надежде предоставить читателям больше вариантов отыскать новые, интересные, ещё непрочитанные произведения.


Отзывы о книге «Der Alpdruck»

Обсуждение, отзывы о книге «Der Alpdruck» и просто собственные мнения читателей. Оставьте ваши комментарии, напишите, что Вы думаете о произведении, его смысле или главных героях. Укажите что конкретно понравилось, а что нет, и почему Вы так считаете.

x