Hans Fallada - Der Alpdruck

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In einer mecklenburgischen Kleinstadt erwarten der Schriftsteller Dr. Doll und seine Frau das Ende des Zweiten Weltkrieges. Doll ist zuversichtlich, dass sich die Lebensumstände unter der russischen Besatzung bald zum Besseren neigen werden. Doch bald macht sich aufgrund des rüden Umgangs der Besatzer unter den Einwohnern der Stadt Ernüchterung breit. Dr. Doll ist in der Stadt nicht unbedingt beliebt. Dennoch machen ihn die Russen wegen seiner Distanz zum Dritten Reich zum Bürgermeister. Von der Aufgabe wird Doll jedoch überfordert und erkrankt. Er geht mit seiner Frau nach Berlin, wo er eine Wohnung besitzt. In der zertrümmerten Stadt finden sie kaum noch den Weg. Ihre Wohnung ist jedoch nicht mehr bewohnbar, sein Hab und Gut verschwunden. Dr. Doll und seine Frau müssen wieder von vorne anfangen.
Hans Fallada schildert in «Der Alpdruck» die bleierne Atmosphäre der ersten Monate nach Kriegsende. Die Menschen leiden unter den Traumata des Krieges und dem schlechten Gewissen des Mitläufers. «Der Alpdruck» enthält zahlreiche autobiographische Elemente; im Romancharakter Dr. Doll gibt es viele charakterliche Parallelen zu Hans Fallada.

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Durch die Großmutter und die Kinder kam doch noch ein lebhaftes Gespräch zustande, an dem sich auch die junge Frau beteiligte. Natürlich drehte es sich in der Hauptsache um die drei Besucher, die ein so buntscheckiges Äußeres gehabt hatten, wie man es von den eigenen, den deutschen Truppen nicht gewohnt war (oder eben, weil längst gewohnt, nicht mehr sehen konnte). Später wurde eifrig die Frage erörtert, ob man wohl das Boot zurückbekommen, ob es die Russen zurückbringen würden –?

Doll beteiligte sich nicht an diesem Gespräch, er mochte an diesem Abend überhaupt kein Wort mehr sprechen. Dafür war er innerlich viel zu stark erregt. Nur einmal hatte er seine Frau leise gefragt: „Sahst du auch, wie sie mich ansahen?“

Alma hatte darauf – ebenso leise und sehr rasch – geantwortet: „Doch! Es war genau so, wie mich heute nachmittag der Russe vor der Apotheke ansah: als sei ich eine Wand oder ein Tier.“ Dazu nickte Doll kurz mit dem Kopf, mehr wurde zwischen den Eheleuten über diesen Fall nicht gesprochen, weder heut noch später.

Aber Doll sah sich wieder dastehen vor diesen dreien, mit grinsendem Gesicht, das Wort „Towaritsch!“ auf den Lippen, mit der erhobenen Faust, die Rechte zum Gruß ausgestreckt – wie falsch das alles gewesen war, wie er sich doch schämen mußte! Wie verkehrt er alles angefangen hatte, vom frühen Morgen an, als er so fröhlich aufgewacht war und sich in die Arbeit an den Staudenbeeten gestürzt hatte, um den Weg für die Befreier „gefahrlos“ zu machen, wie falsch er alles gesehen hatte!

Und so ein Mann wie er hatte noch vor den Nachbarn damit geprotzt, er werde die Russen an der Schwelle seines Hauses empfangen und als Erlöser bewillkommnen. Statt über die Erzählung seiner Frau am Nachmittag ein bißchen nachzudenken und sie sich zur Warnung dienen zu lassen, hatte er darin nur eine Bekräftigung seiner uneinsichtigen, dummen Haltung erblickt. Wahrhaftig, er hatte in diesen zwölf Jahren nicht das Geringste dazugelernt, so sicher er das auch in manchem Leiden geglaubt hatte –!

Mit Recht hatten ihn die Russen angesehen wie ein kleines, böses, verächtliches Tier, diesen Kerl mit seinen plumpen Anbiederungsversuchen, der glauben machen wollte, dass mit einem freundlichen Grinsen und einem kaum verstandenen russischen Wort all das auszulöschen war, was der Welt in den letzten zwölf Jahren von den Deutschen angetan war –!

Er, Doll, war ein Deutscher, und er wußte es doch, wenigstens in der Theorie, dass seit der Machtergreifung, dass seit den Judenverfolgungen der schon im ersten Weltkriege erschütterte Name „Deutscher“ von Woche zu Woche und von Monat zu Monat immer mehr an Klang und Ansehen verloren hatte! Wie oft hatte er selbst gesagt: „Das kann uns nie verziehen werden!“ Oder: „Hierfür werden wir eines Tages alle büßen müssen!“

Und er, der genau wußte, der wußte, dass der Begriff Deutscher ein Schimpfwort geworden war in der weiten Welt, er stellte sich da so hin, in der blöden Hoffnung, sie würden schon merken, dass es „auch anständige Deutsche“ gab.

Alles, was er sich seit langer Zeit von diesem Kriegsende erhofft hatte, es brach schmählich zusammen vor den Blicken von drei russischen Soldaten! Er war ein Deutscher, also gehörte er zu dem gehaßtesten und verachtetsten Volke des Erdballs! Es stand tiefer als der primitivste Stamm im Innern Afrikas, der nicht so viel Zerstörung, Blut, Tränen, Unglück über diesen Erdball bringen konnte, wie es das deutsche Volk getan hatte. Plötzlich wurde es Doll klar, dass sein Leben vermutlich nicht mehr ausreichen würde, um die Reinigung des deutschen Namens in der Welt Augen noch zu erleben, dass vielleicht seine eigenen Kinder und Enkel unter der Schmach ihrer Väter zu leiden haben würden. Die Täuschung, es würde nur eines Wortes, eines Blickes bedürfen, um sich mit den andern Völkern darüber zu verständigen, dass nicht alle Deutschen mitschuldig waren, auch diese Täuschung war vergangen.

Und dieses Gefühl hilflosester Scham, das oft von langen Perioden schwerster Apathie abgelöst wurde, ward nicht schwächer mit den vorüberwandernden Monaten, nein, es verstärkte sich noch durch hundert kleine Erlebnisse. Später, als es dann zu dem Prozeß gegen die Kriegsverbrecher in Nürnberg kam, als Tausende von schrecklichen Einzelheiten den Umfang der deutschen Verbrechen immer weiter enthüllten, wollte sich sein Herz dagegen auflehnen, nicht noch mehr ertragen, wollte er sich nicht noch tiefer in den Schlamm stoßen lassen. ›Nein!‹ rief er dann zu sich. › Das habe ich nicht gewußt! dass es so schlimm war, habe ich nie geahnt! Hieran habe ich mich mitschuldig gemacht!‹

Aber dann kam immer wieder der Augenblick, wo er sich besann. Nicht noch einmal wollte er einer feigen Selbsttäuschung verfallen, nicht noch einmal als verschmähter Gastgeber, mit Recht verachtet, in der eigenen Stube stehen. ›Doch!‹ sagte er dann zu sich. ›Ich habe die Anfänge gesehen mit den Judenverfolgungen. Später habe ich dann oft davon gehört, wie sie die russischen Kriegsgefangenen behandelten. Ich habe mich wohl im Innern empört, aber ich habe nie etwas dagegen getan. Hätte ich das, was ich heute von all diesem Grauenhaften weiß, schon damals gewußt – ich hätte wohl auch nichts getan, über diesen hilflosen Haß hinaus ...‹

Dies war das andere, mit dem Doll ganz für sich allein fertig zu werden hatte: dass er mitgesündigt hatte, mitschuldig geworden war, und dass er kein Recht mehr hatte, als Deutscher irgendeinem Volke sich gleichgestellt zu fühlen. Ein Verachteter, ein Verächtlicher, er, der immer stolz auf sich gewesen war und dazu Kinder hatte, vier an der Zahl, alle noch unversorgt, alle noch nicht selbständig denken könnend, aber alle sich viel von diesem Leben erwartend – und nun solch einem Leben ausgeliefert –!

Oh, Doll verstand es, wenn er immer wieder hörte oder las, dass ein großer Teil seines Volkes in völlige Apathie versunken war. Es mußte viele geben, denen es genauso ging wie ihm. Sich und ihnen wünschte er die Kraft zu ertragen, was ihnen auferlegt war.

Drittes Kapitel. Das verlassene Haus

Äußerlich änderte sich schon in den ersten Tagen nach dem Einmarsch der siegreichen Roten Armee das Leben der Dolls gewaltig. Sie, die es gewohnt gewesen waren, ganz abgesondert im eigenen Hause ihren Beschäftigungen nachzugehen, waren jetzt alle gezwungen, sich der öffentlich verkündeten Arbeitspflicht zu fügen, um Brot zu verdienen, ein sehr kleines Stück Brot im ersten Anfang. Schon kurz nach sieben Uhr morgens mußten die beiden loswandern auf den befohlenen Sammelplatz in der Stadt. Oft schlossen sich ihnen Nachbarn an auf ihrem Wege, meist aber gelang es ihnen, sie abzuschütteln und für sich allein zu bleiben, wie sie es gewohnt gewesen waren in der ganzen Zeit ihrer Ehe.

Da gingen sie im frischen Maienmorgen nebeneinander her, Doll meist tief in seine Gedanken versunken und nur mit halbem Ohr auf das Plaudern seiner Frau lauschend, der ein dann und wann eingeworfenes „Jaja“ oder „Soso“ vollkommen genügte. Doll hatte seine Frau wegen ihrer Fähigkeit, immer weiter plaudern zu können, „seine Brandung“ getauft. Er meinte, sie erinnere ihn an frühere lange Spaziergänge am Strande, bei denen ohne Aufhören die See neben ihm fortrauschte.

Kamen sie dann aber auf dem Sammelplatz, dem Schulhof, an, war es sofort mit dem gewohnten Zusammensein und der Brandung vorbei: Männlein und Weiblein wurden getrennt aufgestellt, abgezählt, aufgeschrieben und zu den verschiedensten Arbeiten eingeteilt. Ging es gut, konnten sie sich wenigstens beim Abrücken die Art ihrer Arbeit zurufen, so dass sie wußten, wo jedes den langen, getrennten Tag beschäftigt war. „Ich gehe saubermachen!“ rief sie etwa. Und er gab zurück: „Säcke stapeln!“ Später wurde beiden eine feste Arbeit zugeteilt, er wurde Kuhhirt, sie Sackträgerin.

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