Winfried Wolf - Erwartung

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Zwei Jahre schon lebt der ehemalige DDR-Agent Herrmann Schmidt unter falschem Namen in einem kleinen Dorf an Kretas Südküste. Hier hält man ihn für den deutschen Gelehrten Rudolf Prager. Der echte Prager war vor seiner Pensionierung Geschichtslehrer an einem Freiburger Gymnasium. Der falsche Prager verstand es, bisher alle zu täuschen: die ehemalige Freundin von Pragers verstorbener Frau ebenso wie die Polizei. Nur Kommissar Meier ahnt, dass hinter Prager ein ganz anderer steckt. Doch der Kommissar muss seinen Spürsinn mit dem Leben bezahlen. Nun aber scheint die Vergangenheit den ehemaligen Agenten einzuholen. Ausgerechnet eine Studentin der Archäologie ist im Begriff, seine falsche Identität herauszufinden.

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Sie dachte an Prager. Von ihren Eltern hatte sie ihm nichts erzählt, auch nicht, dass sie sich erst vor kurzem von ihrem Freund trennen musste. Die Trennung ging nicht von ihm aus, aber mit der besten Freundin zu schlafen, das ging gar nicht. Zwei Jahre waren sie zusammen gewesen, verlorene Jahre, wie sie jetzt feststellen musste. Im Grunde war er noch langweiliger als ihr Stiefvater. Sie tauschten die üblichen Dinge miteinander aus, besuchten Partys und fuhren zusammen nach Italien. Es gab nicht viel, was sie von ihm in Erinnerung behalten wollte. Ein Mann, hatte sie einmal zu einer Freundin gesagt, sollte aussehen wie Brad Pitt und klug wie ein Nobelpreisträger sein. Sie hatte dabei nur eines vergessen, er sollte nicht nur klug und schön, sondern auch gefühlvoll und verletzlich sein, aber das war ihr erst klar, nachdem sie mit Klaus Schluss gemacht hatte.

Das neue Studium machte ihr Spaß, nein, es war mehr als das. Sie besuchte nicht nur fleißig alle Seminare und Übungen, sondern wollte das in der Theorie erworbenes Wissen, wann immer es dazu eine Gelegenheit gab, auch praktisch umsetzen. Studenten der Archäologie müssen bei Grabungen mitarbeiten. Jetzt im achten Semester konnte sie schon auf mehr als fünf Monate Grabungsarbeit zurückblicken. Im römischen Brandgräberfeld zwischen Heldenbergen und Karben fanden sie fast ausschließlich Tonscherben, Schätze wurden nicht ausgegraben. Wenn es hoch kam, fand einer der Studenten vielleicht mal eine Münze. Es war schon eine Knochenarbeit, den ganzen Tag auf Knien vor einem Erdloch zu kauern und mit Kellen verschiedenster Größe Tonscherben auszugraben. Die Ausbeute wurde später am Institut gereinigt, fotografiert, dokumentiert und zunächst eingelagert, bis sich ein Experte fand, der Scherben und Fundorte auswertete und eine wissenschaftliche Abhandlung verfasste.

Höhepunkt der letzten Grabung war der Fund einer kleinen, vollständig erhaltenen Öllampe. Sie war leider nicht die glückliche Finderin, aber das war letztlich gar nicht so wichtig. Wirklich wichtig wäre ihr die Teilnahme an einer ersten Testgrabung im römischen Kastell von Tel Shalem in Israel gewesen. Die Grabung sollte im März beginnen. Aufgrund des Fundes einer Vexillatio-Inschrift der Legio VI Ferrate vermutete man am Fuß des bronzezeitlichen Tel Shalem im nördlichen Jordan-Tal die Existenz eines römischen Militärlagers. Bedeutung gewann dieser Ort auch durch den sensationellen Fund einer hervorragend erhaltenen Bronzestaue Hadrians. Außerdem wurden dort mehrere Fragmente eines riesigen Bogenmonuments, ebenfalls aus hadrianischer Zeit, gefunden. Ende Februar wurde ihr mitgeteilt, dass die Grabungskampagne nicht durchgeführt werden könne, die israelischen Behörden hatten keine Erlaubnis erteilt.

Auch die nächste Bewerbung blieb erfolglos. Für April war im Institut eine vierwöchige Forschungskampagne in der Nabatäerstadt Elusa angekündigt worden. Ihr wurden dieses Mal die besten Chancen für eine Teilnahme eingeräumt. Es sollte eine geophysikalische Prospektion mittels Magnetometrie vorgenommen werden. Diese Methode war ihr mittlerweile bestens vertraut. Sie wartete nur darauf, sie im Rahmen eines anspruchsvollen Projekts zur Anwendung bringen zu können. Doch wieder kam eine Absage! Der Projektleiter hatte ihr schon zugesagt, aber dann wurde jemand mit viel Protektion ins Team genommen und da war ihr Platz plötzlich weg.

Sie hatte auch gehofft, sich mit der Arbeit in Israel etwas ablenken zu können. Der Tod der Eltern im vergangenen Herbst war ihr sehr nahe gegangen, mehr als dass sie es sich zuerst eingestehen wollte. Sie konnte die Bilder nicht so leicht aus ihrem Kopf bringen. Man fand sie tot auf einer Insel vor der Südküste Kretas. Sie hätten dagesessen wie Philemon und Baucis. Die Eltern hatten sich offenbar selbst das Leben genommen.

Dass Walter an Leberkrebs erkrankt war, hatte man ihr verschwiegen. Dass Mutter Probleme mit dem Herzen hatte, wusste sie seit langem, das war ja auch nicht zu verbergen gewesen. Stents hielten seit Jahren ihre Arterien offen. Sie nahm blutverdünnende Medikamente zur Vermeidung von Blutgerinnseln. Alles kein Problem, sagte sie immer, das schränkt mein Leben nicht ein. Aber es muss wohl doch nicht so toll gewesen sein, wie sonst konnte sie sich entschließen, mit Walter aus dem Leben zu scheiden.

Die Nachricht vom Tod der Eltern wurde ihr in Stuttgart überbracht. Ein Polizeibeamter hatte an der Tür der WG geklingelt und gesagt: Die griechische Polizei hat ihre Eltern auf einer Insel gefunden. Sie haben dort vermutlich Suizid begangen, Genaueres wissen wir noch nicht. Hier haben Sie die Adresse eines Psychologen. Später erfuhr sie, dass Touristen ihre Eltern auf der Insel Koufonisi gefunden hätten, ein Zufall, denn zu dieser Zeit waren keine Ausflugsschiffe mehr unterwegs. Die Insel ist sonst unbewohnt und wird nur im Sommer ihrer schönen Strände wegen aufgesucht.

Laura Christ stellte ihren Wecker auf acht Uhr. Prager hatte sie eingeladen, mit ihm nach Gortyn zu fahren. Nein, von einer Einladung konnte eigentlich keine Rede sein, sie hatte sich ihm als Begleiterin regelrecht aufgedrängt. Aber es waren ja auch gute Argumente, die sie vorbrachte: Studentin der Archäologie mit Schwerpunkt römische Geschichte, trifft Altertumsforscher in Lentas . Eine solche Gelegenheit zum fachlichen Austausch musste einfach genutzt werden. Und so viel hatte sie schon gelesen, um zu wissen, dass römische Bürger bereits im 1. Jh. v. Chr. in Gortyn Handel trieben. Und dieser Prager wusste eine ganze Menge mehr. Der Skizzenblock und die Videokamera lagen schon bereit. Sie konnte mit sich zufrieden sein: Dass mit diesem Professor war gut angelaufen. Sie war sich sicher, bald würde sie auch mehr über den Tod ihrer Eltern wissen.

Die Galeristin

Aus einem Kunstmagazin: Man hat eine überschminkte Galeristin vor Augen, die bei einer Ausstellung vor großformatigen Bildern steht und lachend Champagner trinkt. Dass Gerlinde Körner eine attraktive Frau ist, wird niemand in Abrede stellen, ebenso wenig, dass sie eine erfolgreiche Galeristin ist. Ein Klischee ist bei ihr allerdings nicht angebracht. Die Galerie Körner ist in diesen Tagen ein Higlight des Gallery Weekends der Hauptstadt. Körner zeigt Zeichnungen der heute 80-jährigen Paula Kampenhausen. Die Künstlerin geht mit einem Blick für die unscheinbarsten visuellen Reize durch die Welt. Sie fotografiert, sammelt Magazinausschnitte oder alte Bücher. Immer wieder aufs neue sichtet und selektiert sie ihren privaten Bilderberg, bis sich einzelne Motive oder auch ganze Serien herauskristallisieren, die sie dann in ihrem charakteristischen Stil des Fotorealismus zeichnet. Es ist ein Transfer in einen Bildkosmos mit ganz eigenen Regeln der Seherfahrung. Virtuos entlockt Kampenhausen dem Bleistift feinste Strukturen oder fließende Slow-Motion-Effekte, metallischen Schimmer oder weichen grafischen Samt...

Gerlinde Körner war zufrieden mit dem, was sie im Kunstmagazin las. Dieses Mal hatte man das Gallery Weekend auf den angestammten Termin der Art Cologne gesetzt und damit Sammler aus aller Welt nach Deutschland gelockt. Das war für Galeristen aus der Hauptstadt, die an der Kölner Messe teilnehmen wollten, nicht unbedingt eine glückliche Koinzidenz, bedeutete dies doch erhöhte logistische Anstrengungen. Für sie kam eine Beteiligung aber ohnehin noch nicht in Frage, es fehlte ihr schlichtweg noch das geeignete Personal. In dieser Hinsicht musste sich bald etwas ändern, ohne erfahrene Mitarbeiter konnte die Galerie nicht expandieren. Immerhin war es ihr gelungen, eine ehemalige Museumspädagogin als Mitarbeiterin zu gewinnen und zweimal in der Woche kam eine Kunststudentin vorbei, die Aufsichten übernehmen konnte.

Sie hatte bald feststellen müssen, dass ein Arbeitsalltag nicht darin bestehen konnte, nur Kunst an die Wand zu hängen. Als Galeristin musste man kommunikativ sein und betriebswirtschaftlich denken. Genauso musste man sich darüber im Klaren sein, dass etliche Reisen mit dem Beruf verbunden waren, die einen von Kunstmesse zu Kunstmesse führten, von Event zu Event, von Atelier zu Atelier. Besonders wichtig waren die Messen, um Kontakte zu Museen sowie zu Sammlern herzustellen und aufrechtzuerhalten.

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