Winfried Wolf - Erwartung

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Zwei Jahre schon lebt der ehemalige DDR-Agent Herrmann Schmidt unter falschem Namen in einem kleinen Dorf an Kretas Südküste. Hier hält man ihn für den deutschen Gelehrten Rudolf Prager. Der echte Prager war vor seiner Pensionierung Geschichtslehrer an einem Freiburger Gymnasium. Der falsche Prager verstand es, bisher alle zu täuschen: die ehemalige Freundin von Pragers verstorbener Frau ebenso wie die Polizei. Nur Kommissar Meier ahnt, dass hinter Prager ein ganz anderer steckt. Doch der Kommissar muss seinen Spürsinn mit dem Leben bezahlen. Nun aber scheint die Vergangenheit den ehemaligen Agenten einzuholen. Ausgerechnet eine Studentin der Archäologie ist im Begriff, seine falsche Identität herauszufinden.

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Die Stammesbrüder lachten den alte Joe aus, hatten sie doch immer schon gewusst, dass er ein bisschen verrückt war. Aber nach fünfzehn Tagen kehrte eines Abends das prächtige Pferd zurück. Es war nicht gestohlen worden, sondern nur in die Wildnis ausgebrochen. Und nicht nur das, es brachte auch noch ein Dutzend wilder Mustangs mit. Wieder versammelte sich der ganze Stamm vor dem Zelt des alten Indianers und sie sagten: "Alter Mann, du hattest Recht. Es war kein Unglück, es hat sich tatsächlich als großer Segen erwiesen". Der alte Indianer entgegnete ruhig: "Ihr geht schon wieder zu weit. Sagt doch einfach nur, dass das Pferd wieder da ist. Wer weiß, wozu das gut ist?" Dieses Mal wusste selbst der Rat der Ältesten nicht viel einzuwenden, innerlich war dem ganzen Stamm jedoch klar, dass der Alte unrecht hatte. Schließlich waren zwölf herrliche Mustangs gekommen. Der einzige Sohn des alten Indianers begann, die Wildpferde zuzureiten. Schon am zweiten Tag fiel er unglücklich von einem Pferd und brach sich beide Beine. Der Stamm lief vor dem Gatter zusammen und jeder fing wieder an zu jammern: "Ach alter Mann, was für einen schlimmen Fluch die wilden Mustangs über dich gebracht haben. Dein Sohn ist nun ein Krüppel, und er war die einzige Stütze deines Alters. Jetzt bist du ärmer als je zuvor." Und der alte Indianer entgegnete: "Meine lieben Stammesbrüder, ihr seid besessen vom Urteilen. Geht nicht so weit. Sagt nur, dass mein Sohn sich die Beine gebrochen hat. Wer weiß, wozu das gut ist?"

Ein paar Wochen darauf beschloss der Ältestenrat, die Krieger auf Raubzug zu schicken. Ein harter Winter war vom Schamanen vorhergesagt, die Ernten des Sommers waren kärglich ausgefallen und die Büffel in andere Weidegründe abgezogen. Die jungen Männer wurden gut ausgerüstet und zogen in den Kampf. Und wieder kam das ganze Dorf beim alten Indianer zusammen und sie sagten zu ihm: "Ach was für ein Unglück, dass dein Sohn ein Krüppel ist. Er wird keine reichen Schätze von diesem Raubzug in dein Wigwam bringen können. Und du kannst ja kaum mehr für dich selber sorgen, wie willst du dann auch noch einen weiteren nutzlosen Esser durch diesen Winter bringen. Und der alte Indianer erwiderte wieder ganz ruhig: "Tatsache ist doch nur, dass mein Sohn sich beide Beine gebrochen hat und niemand kann heute sagen, ob der nächste Winter mild oder streng werden wird. Wer weiß, wozu das gut ist?" Die jungen Krieger kehrten schon nach wenigen Tagen mit reicher Beute zum Indianerdorf zurück und wurden gefeiert und bejubelt. Die gestohlenen Schätze und Vorräte wurden begutachtet, und jeder Krieger brachte zu seiner Familie, was er erbeutet hatte. Dann suchten die Stammesbrüder wieder den alten Mann auf und sagten: "Siehst du Alter, es war doch ein Unglück für dich, von Anfang an. Hättest du damals auf uns gehört und den herrlichen weißen Schimmel verkauft!" Und der alte Indianer entgegnete: "Herrliche Schätze haben eure Söhne erbeutet, fürwahr! Mir ist schon klar, dass ich leer ausgehen werde, denn mein Sohn konnte ja nicht mit in den Krieg ziehen. Aber wer weiß, wofür das gut ist?" Kopfschüttelnd zogen sich die Indianer wieder in ihre Zelte zurück. Sollte der sture Alte doch selbst schauen, wie er zurechtkam. Eine Woche später wurde das Indianerdorf bei Nacht völlig überraschend überfallen. Der zuvor beraubte Stamm nahm blutige Rache, plünderte, brandschatzte, vergewaltigte und ließ keinen jungen und kampffähigen Mann am Leben. Nur der Sohn des alten Indianers mit seinen beiden gebrochenen Beinen wurde verschont. – Ja, und so könnte es immer weitergehen. Laura Christ lachte und Prager gab Elpida ein Zeichen für zwei weitere Ouzos.

Dass sich Laura Christ gerade für eine Auszeit auf der Insel Kreta entschloss, hatte mit ihrem Studium aber nur am Rande zu tun. Und dass sie gerade Lentas als Ziel ihrer Reise auswählt hatte, das lag an diesem Prager, den man hier den deutschen Professor nannte. Denn dieser Prager zählte vermutlich zu den Menschen, mit denen ihre Eltern als letzte vor ihrem Tod auf der kleinen Insel Koufonisi gesprochen hatten. Aber davon wollte sie jetzt hier nach drei Ouzos und einer komischen Indianergeschichte nicht reden, noch nicht. Stattdessen sprach sie weiter über ihre Arbeit und über ihr besonderes Interesse an der römischen Geschichte Kretas.

Prager hatte nachgefragt, was man unter einem Oberflächensurvey zu verstehen habe und Laura Christ war froh, über etwas reden zu können, was für den Professor von Interesse war. Mit dieser Methode, sagte sie, könne beispielsweise ein antikes Stadtgebiet flächendeckend prospektiert werden. Hierdurch können das Straßensystem und einzelne Gebäude erfasst werden. Die Ergebnisse des Surveys könnten dann mit Luftbildern und einem hochgenauen digitalen Geländemodell abgeglichen werden.

Ich nehme an, sagte Prager, dass Sie ihre Geräte nicht mit in den Urlaub genommen oder, wie sagten Sie, für Ihre Zwischenlösung, parat haben. Ich hätte sonst eine schöne Ferienaufgabe für Sie. In Gortyn mühen sich die italienischen Archäologen seit Jahren um eine Darstellung der urbanen Struktur dieser antiken Stadt. Ich selbst habe in einer Skizze zusammengetragen, was die Forschung bisher zu Tage gebracht hat. Als ich letztes Jahr auf dem Gelände war, hat mich ein Italiener gefragt, woher ich meinen schönen Lageplan hätte. Er konnte gar nicht glauben, dass ich den selbst zusammengestellt hatte. Der junge Mann gehörte zu einem Grabungsteam und mir war sofort klar, dass die kaum weiter waren als die Archäologen der ersten Stunde. Also, hier wartet noch viel Arbeit auf uns. Wenn nicht nur alles so kompliziert wäre. Die Italiener haben die Genehmigung, aber kein Geld. Die Deutschen hätten Geld und Interesse, aber keine Genehmigung. Hinzu kommen die Rivalitäten der archäologischen Institute, nicht zu vergessen, die örtlichen Behörden, die Undurchlässigkeit der amtlichen Strukturen und und und.

Laura Christ lächelte: Wenn es so ist, wie Sie sagen, würden mir meine Instrumente hier auch nicht weiterhelfen. Sei haben leider recht, nickte Prager. Als Privatmann träume ich ja immer noch von Verhältnissen, wie sie zu Schliemanns Zeiten vielleicht üblich waren. Man kaufte sich bei einem einflussreichen Pascha eine Grabungsgenehmigung und los ging es. Wenn mir die griechische Regierung die Erlaubnis erteilen würde, ließe ich schon morgen eine Drohne über das Ruinenfeld von Gortyn fliegen und zusammen mit Ihrem Oberflächensurvey hätten wir schon in kurzer Zeit die Anlage der Stadt nachgezeichnet und darüber hinaus Stadtteile entdeckt, von deren Existenz bisher niemand wusste.

Und wenn Sie, fantasierte Laura Christ weiter, dann auch noch das nötige Kleingeld für eine Baggerplanung aufbrächten, könnten wir anhand der Verfärbungen des Erdreichs exakte Angaben über die verschiedenen Bauperioden machen. Wir wären das ideale Grabungsteam, Frau Christ, lachte Prager. Schade, dass ich schon so alt bin und nicht auf Archäologie studiert habe.

Das lässt sich ja gut an, dachte die junge Frau. Dass Prager früher einmal Geschichtslehrer und kein Hochschulprofessor war, wusste sie bereits. Man musste nicht an einer Universität gelehrt haben, um sich in ihrem Fach Meriten verdienen zu können. Es gab etliche Entdecker, die genug Geist besaßen, um es auch ohne Studium zum erfolgreichen Wissenschaftler zu bringen. Prager war zweifellos ein Autodidakt, aber so, wie er die Dinge in einen Zusammenhang stellen konnte, das war bewundernswert.

Sie hatte mit Vergnügen seinen Beitrag über die Herstellung des Farbstoffes Purpur gelesen und Pragers Abhandlungen über den Seehandel zur Kaiserzeit fanden sich sogar auf der Literaturliste ihrer Studienseminare. Prager gehörte zwar nicht zu den anerkannten Größen im Wissenschaftsbetrieb, aber das konnte für sie als Studentin durchaus von Vorteil sein. Über einen Quereinsteiger wie Prager ließen sich Ideen einbringen, die etwa für eine Doktorarbeit von Nutzen sein konnten. Aber das war ja nur die eine Seite ihres Interesses für Prager, die andere war ihr fast wichtiger: Was hatte er mit dem Tod ihrer Eltern zu tun?

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