Winfried Wolf - Erwartung

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Zwei Jahre schon lebt der ehemalige DDR-Agent Herrmann Schmidt unter falschem Namen in einem kleinen Dorf an Kretas Südküste. Hier hält man ihn für den deutschen Gelehrten Rudolf Prager. Der echte Prager war vor seiner Pensionierung Geschichtslehrer an einem Freiburger Gymnasium. Der falsche Prager verstand es, bisher alle zu täuschen: die ehemalige Freundin von Pragers verstorbener Frau ebenso wie die Polizei. Nur Kommissar Meier ahnt, dass hinter Prager ein ganz anderer steckt. Doch der Kommissar muss seinen Spürsinn mit dem Leben bezahlen. Nun aber scheint die Vergangenheit den ehemaligen Agenten einzuholen. Ausgerechnet eine Studentin der Archäologie ist im Begriff, seine falsche Identität herauszufinden.

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Eine Studentin der Archäologie

Die junge Frau nahm seinen Stammplatz ein. Das ärgerte ihn ein wenig. Elpida hätte sie darauf hinweisen können, dass das der Platz des Professors sei. Aber die junge Frau stand auf, als er das Lokal betrat und kam zwei Schritte auf ihn zu.

Herr Prager? fragte sie. Ich bin Laura Christ, Dimitrios hat mir gesagt, dass ich Sie hier treffen kann. Prager gab ihr die Hand. Ja, ich bin informiert, Dimitrios hat eine Andeutung gemacht. Er sprach von einer schönen Frau und das kann ich jetzt nur bestätigen. Erlauben Sie, dass ich mich zu Ihnen setze. Laura Christ lachte. Sie brauchen mich nicht um Erlaubnis zu fragen, Elpida hat mir schon gesagt, dass das eigentlich Ihr Platz ist.

Die junge Frau gefiel ihm. Ihr frisches Wesen strahlte gute Laune aus und die wachen Augen ließen auf große Neugier schließen. Sie trug ein dunkles Sommerkleid und hatte ihre langen Haare zu einem Franzosenzopf geflochten. Wie ein Mädchen, das seine Zeit nur am Strand verbringt, sah sie jedenfalls nicht aus, das machte sie sympathisch. Und ein Mädchen war sie übrigens auch nicht, sie mochte wohl Ende zwanzig sein. Da sie mit Dimitrios gesprochen hatte, war zu vermuten, dass sie ein gewisses Interesse für die Antike mitbrachte, warum sonst wohl wollte sie mit ihm reden.

Ich nehme an, sagte Prager, dass Sie am alten Lebena interessiert sind und nun sind Sie wahrscheinlich etwas enttäuscht, weil hier so wenig von der alten Herrlichkeit zu finden ist.

Die junge Frau lächelte wissend: Ich habe nicht mit mehr gerechnet, ich wusste vorher schon, dass vom Heiligtum des Asklepios kaum etwas übrig geblieben ist. In der Archäologie hat man es oft mit weit weniger zu tun. Ach, Sie studieren Archäologie, staunte Prager. Ja, klassische Archäologie im 1. Hauptfach, 8. Semester. Also griechische und römische Antike? Naja, nicht nur, lachte die junge Frau. In der Grundausbildung haben wir erst einmal gelernt, wie eine Ausgrabung funktioniert, wie Gegenstände datiert und welchen Stilen und Epochen sie angehören. Erst bei der Spezialisierung kann man sich auf einen bestimmten Zeitraum festlegen. Bei mir ist es die römische Kaiserzeit.

Aber was erzähle ich Ihnen da, Sie wissen das alles ja viel besser als ich. Dimitrios hat mir verraten, dass Sie mit ihm zusammen in Lentas eine internationale Begegnungsstätte schaffen wollen. Prager, den wir hier aus alter Gewohnheit immer noch so und nicht Körner nennen wollen, hob abwehrend die Arme: Dimitrios ist, unter uns gesagt, ein kleiner Demostenes . Er hat zwar keinen Sprachfehler wie sein antikes Vorbild, dafür aber übertreibt er gerne. Ich habe lediglich angeregt, dass einige Reiseunternehmen Lentas , oder sagen wir besser das alte Lebena in ihr Programm aufnehmen sollten. Für Kreta kann das Heiligtum des Asklepios durchaus als Beispiel für ein im Imperium Romanum weit verzweigtes Heil- und Gesundheitssystem gelten. Interessant für heutige Besucher dürfte vor allem die Verbindung von Magie und Medizin sein. Der reale Wert dieser Behandlungsform wird in der Literatur bislang viel zu gering geschätzt. Das ist meines Erachtens sowohl aus medizinhistorischer als auch aus engerer medizinischer Perspektive nicht gerechtfertigt.

Immer wenn Prager solche Sätze sprach, war er stolz auf jedes seiner Wörter, denn es waren Wörter, die er sich mühselig angeeignet hatte. Gleichzeitig erfüllte es ihn mit einer gewissen Scham, so zu reden, denn ihm war durchaus bewusst, dass man mit einer solchen Redeweise noch nicht den Grad an Freiheit erreicht hatte, die jemandem zur Verfügung stehen sollte, der sein Fach ganz und gar beherrschte und deshalb schon wieder auf Distanz gehen konnte. Im Übrigen musste er Acht geben: Er hatte eine Studentin der Archäologie am Tisch, die ihm seinen Stolz schnell austreiben konnte. Schon eine gezielte Frage konnte sein kleines Wissensimperium zum Einsturz bringen. Prager gab sich daher bescheiden: Man nennt mich hier im Dorf den Professor , aber in Wirklichkeit war ich nur Lehrer an einem Gymnasium. Seit zwei Jahren bin ich pensioniert und kann nun endlich meinem Hobby, der Geschichte, frönen. Also Vorsicht, Frau Christ, ich bin nicht der Experte, als den mich einige hier sehen wollen.

Bei Laura Christ hatten Pragers Worte jedoch eine Wirkung erzielt, die ihm alle Ehre machen konnte. Sie hatte in Lentas einen Mann vom Fach getroffen, einen, der sich auskannte und ihr vielleicht von Nutzen sein konnte. Nein, sie war nicht hierher gekommen, um die mickrigen Reste eines Heiligtums in Augenschein zu nehmen, da hätte sie gleich nach Epidauros , Pergamon oder auf die Insel Kos fahren können. Was die architektonische Gestaltung des Heiligtums betraf, da war Kos ein geeigneteres Beispiel.

Für sie war Lentas eher ein Fluchtort. Hier an der Südküste Kretas wollte sie für eine Weile Abstand gewinnen, Abstand von Klaus, ihrem Freund und Abstand von einer frustrierenden Absage und dann war da noch der Tod ihrer Eltern.

Ich bin, sagte die junge Frau, nur aus Verlegenheit hier gelandet. Kreta ist sozusagen nur eine Zwischenlösung oder vielleicht der Anfang von etwas Neuem, das wird sich noch herausstellen. Also, sie gestikulierte mit den Armen, das hört sich jetzt vielleicht blöd an, aber Asklepios interessiert mich nur deshalb, weil ich nun mal da bin. Aha, Prager lachte auf, ich kann Ihnen ehrlich gesagt nicht ganz folgen. Sie kommen nach Kreta, um nichts zu finden, aber wenn etwas da ist, dann beginnen Sie sich dafür zu interessieren? Darf ich Sie zu einem Ouzo einladen? Das griechische Wundermittel hilft uns manchmal Dinge zu verstehen, die ohne das Getränk verworren bleiben.

Prager gab Elpida ein Zeichen und Xanthoulas Tochter wusste sofort, was sie dem Professor bringen sollte. Fangen Sie an, sagte Prager und Laura Christ begann zu erzählen.

Ich wollte eigentlich an einer vierwöchigen Forschungskampagne in der Nabatäerstadt Elusa teilnehmen. Immer wieder habe ich im Büro des Projektleiters vorgesprochen, um mein Interesse zu bekunden! Ich habe an die German Israeli Foundation geschrieben, nur um mitzuteilen, dass ich die anfallenden Kosten selbst übernehmen könnte – es war alles umsonst. Ich bin eine Spezialistin für Oberflächensurvey, ich dachte, das könnte mir helfen. Mit dieser Methode können relevante Fundgattungen systematisch erfasst werden. Ich hatte vor, die Auswertung im Rahmen meiner Masterarbeit abzuschließen, aber die Absage, das war frustrierend. Prager hob sein Glas: Darauf stoßen wir an. Nicht auf die Absage, aber ich sage immer, wer weiß wozu es gut ist. Kennen sie die Geschichte vom alten Indianer Joe, fragte Prager. Laura Christ schüttelte den Kopf, Indianer-geschichten waren eigentlich nie so mein Fall. Ich erzähle Ihnen trotzdem eine, passen Sie auf:

Der alte Joe lebte in einem Indianerdorf, er war sehr arm, aber selbst die Stammeshäuptlinge waren neidisch auf ihn, denn er besaß ein wunderschönes weißes Pferd. Große Krieger boten ihm phantastische Summen für das Pferd, aber der alte Indianer sagte dann: "Dieses Pferd ist für mich kein Pferd, sondern ein Mensch. Und wie könnte man einen Menschen, einen Freund, verkaufen?" Der Alte war wirklich bettelarm, aber sein Pferd verkaufte er nie.

Eines Morgens fand er sein Pferd nicht im Gatter und nicht auf der Weide. Der ganze Stamm versammelte sich, und die Indianer schimpften: "Du dummer alter Mann! Wir haben immer gewusst, dass das Pferd eines Tages gestohlen würde. Es wäre besser gewesen, es zu verkaufen, jetzt bist Du wirklich bettelarm - welch ein Unglück!" Der alte Indianer sagte: "Was jammert ihr hier so herum, Tatsache ist doch nur, dass das Pferd nicht in seinem Gatter steht. Alles andere sind nur Vermutungen. Ob dies ein Unglück ist oder ein Segen, vermag ich jetzt noch nicht zu sagen, ich kenne ja nur ein Bruchstück der Geschichte. Und wer weiß, wozu das gut ist?“

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