Helmut Lauschke - Als der Nagel eingeschlagen wurde

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Schließlich stellte er die afrikanische Frage. Da erzählte ich die Geschichte von den menschlichen Nöten und Erbärmlichkeiten. Die Arbeit zog sich in die Länge, begrenzt von den feuerroten Sonnenauf- und -untergängen. Die Gefühle trieben das Innerste hin und her. Die afrikanische Gewichtung der Dinge war mit der ersten Betrachtung des Bodens und der Menschen nicht mehr von den Augen wegzuwischen. Diese Betrachtung erschütterte durch die Kargheit und die dünnen Arme und Beine, die aufgetriebenen Kinderbäuche und die großen Augen in den eingefallenen Gesichtern. Die Sicht mit der unverwischbaren Einsicht in die Armut drückte den Stempel des Niedergangs in der sozialen Verformung und Entartung mit der Hilflosigkeit tief ins Hirn. Die Frage einer Rückkehr zu jenen Gemeinschaftsstrukturen ließ sich nicht beantworten, wo die Achtung vor dem Wert und der Würde des Menschen noch galt. Heinz Töpfer sagte: «Dann gibt es in Afrika aber noch viel zu tun, wenn das Leben für alle gerechter, menschenwürdiger und lebenswerter werden soll.»

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Die Dämmerung setzte ein, und der Namensvetter zog sich die schwarze Uniformjacke an. Beim Gang auf den Hof fragte er, wo der Schlafplatz der drei Breslauer sei. “Zeigt mir mal euer Schlafzimmer. Ich will sehen, ob ihr da Platz genug habt.” Sie gingen an der Lmousine mit dem wartenden Fahrer vorbei. Eckart ging voraus, schob das Scheunentor weit auf und stieg die Leiter zum linken Heuschober hoch. Der Obersturmführer folgte ihm Sprosse für Sprosse. Oben betrachtete er die drei Liegeplätze und sagte schmunzelnd: “Platz habt ihr ja mehr als genug, doch wie in einem weichen Bett liegt ihr da nicht.” “Aber dafür haben wir ein Dach über dem Kopf, und das ist uns die Hauptsache”, sagte Luise Agnes. “Und wo ist die Toilette und das Bad?”, fragte der Namensvetter. Nach einem flüchtigen Blick zum rechten Schober, wo außer Heu nichts weiter zu sehen war, stieg er die Leiter herunter, gefolgt von Eckart. Sie zeigten die Waschküche, wo der Badebottich stand, in den der Brausekopf, den Eckart ergattert hatte, hineinhing und über einen Schlauch mit dem Kran verbunden war. “Aber warmes Wasser habt ihr hier nicht”, bemerkte der Namensvetter zutreffend. “An das kalte Wasser werden wir uns noch gewöhnen”, meinte Anna Friederike. Schließlich zeigten sie ihm noch das Plumpsklo. “Friert ihr da nicht fest?”, fragte er lachend und sagte: “Da nehme ich doch den Hut vor euch ab…” Eckhard Hieronymus fasste es ironisch: “Du brauchst den Hut, den du nicht auf hast, auch nicht abnehmen..” Der Namensvetter lachte und sagte, dass er soviel Willenskraft einem Kirchenmann und seiner Familie nicht zugetraut hatte. “Meldet euch, wenn ihr etwas braucht. Ihr wisst, dass ein Dorfbrunner hilft, wenn ein anderer Dorfbrunner die Hilfe braucht. Macht’s gut!” So jovial, wie er bei der Ankunft die Hand gegeben hatte, gab er sie zum Abschied. Er setzte sich ins Auto, winkte den Herumstehenden mit lockerer Hand, kniepte Anna Friederike mit dem rechten Auge zu und ließ sich zur Standortkommandantur Ost zurückfahren.

Eckart schob die Torflügel der Ausfahrt zu und legte die Eisenstange quer ein. Dann eilte er mit den anderen zum Holzhäuschen, um Klaus und Heinz aus dem Verschlag zu befreien. Nachdem er die Nägel aus den Brettern gezogen hatte, die quer über der Tür angenagelt waren, drückten Klaus und Heinz die Tür von innen auf. Sie waren erleichtert, den Blitzbesuch unbemerkt überstanden zu haben und die anderen in gelockerter Stimmung anzutreffen. Sie gingen in die warme Küche, aus der ein köstlicher Duft entgegenkam. Bäuerin Dorfbrunner setzte den Wasserkessel über das Herdfeuer und brühte zur Freude aller noch einmal richtigen Bohnenkaffee auf. “Man muss die Beziehungen haben, dann gibt es richtigen Kaffee, den es auf Marken nicht gibt”, sagte sie und bereitete das Abendbrot vor.

“Das bleibt eine fesselnde Geschichte fürs Leben. Und wieviele hätten solche und ähnliche Geschichten zu erzählen”, sagte Heinz Töpfer mit nachdenklichem Gesicht.

“Am nächsten Morgen”, setzte ich die Geschichte fort, “brachte Eckart Dorfbrunner Anna Friederike in die Stadt, wo er sie mit ihrer Tasche vor der kleinen Frauenklinik am Albertplatz 14 absetzte. Luise Agnes und Eckhard Hieronymus waren mitgekommen. Sie verabschiedeten sich am Tor der Klinik und wünschten der Tochter einen guten Beginn. Sie winkte den Eltern auf dem fahrenden Wagen hinterher. Dann ging sie durch die schmale Einfahrt, nahm die Stufen zum Eingang und verschwand im Haus. Luise Agnes soll ihre Zufriedenheit darüber ausgedrückt haben, dass wenigstens einer aus der Familie Arbeit gefunden hat.”

Am 13. und 14. Februar 1945 stand Dresden in Flammen. Rot glühte das Inferno am Himmel in die Oberlausitz hinein. Dunkle Rauchwolken mit dem süßlichen Fleischgeruch drückte der Westwind über fünfzig Kilometer weit nach Osten. Es waren die todbringenden Tausendgeschwader, die sich in zwei Wellen über dem wehrlosen ‘Florenz an der Elbe’ entluden. Erst wurde gesprengt, dann wurde mit Phosphorbomben verbrannt. Zerhackt und verglüht lag die mit schlesischen Flüchtlingen vollgestopfte Stadt am zweiten Tag in Schutt und Asche, als der Krieg schon entschieden war. Mehrere Tage züngelten Flammen aus Dächern, Türen und Fenstern. Dachstühle und Ruinen rauchten sich zu Ende, bis sie endgültig verbrannten und die oberen Stockwerke in die unteren einbrachen und mit den geborstenen Wänden nach innen oder aussen stürzten. Hunderttausende von Leichen wurden zusammengekarrt und zu riesigen Leichenbergen aufgeworfen. Sie wurden auf trümmer- und scherbenüberschütteten Plätzen und Straßen verbrannt, um der Verseuchung des Trinkwassers vorzubeugen. Es war wohl das größte Freiluftkrematorium in der Geschichte der Menschheit, das in einer europäischen Stadt über Wochen in Betrieb gehalten wurde. Es brannte und rauchte in allen Bezirken. Es qualmte an allen Ecken und Enden. Es stank entsetzlich, und die Menschen hatten sich feuchte Tücher und Schals über Mund und Nase gebunden. Der Leichengeruch war penetrant, er drang durch Löcher und Ritzen und noch mehr durch zersplitterte Fenster und Türen; er kam von oben und kam von unten, drang in die Küchen und in Bettbezüge und an die Esstische der noch bewohnbaren Etagen. Dieser Geruch ging durch die Kleidung und klebte hartnäckig an der Haut der Überlebenden.

Nachdem die Leichenberge niedergebrannt waren, wurde die Asche auf Lastwagen aus der Stadt gefahren und abgekippt. Das flammende Höllenmeer, in dem Dresden verbrannte und erstickte, kam dem Kriegsende um nur wenige Wochen zuvor. Ob es nötig war?, fragten sich die Menschen. In der Antwort waren sie sich einig: Nein!, es war nicht nötig; es war barbarischer Mord. Unter den Toten waren Mutter Dorfbrunner, ihr Sohn Friedrich Joachim, der Bruder von Eckhard Hieronymus, und Onkel Alfred, der Bruder der Mutter. Auch ihre Leichen wurden verbrannt und ihre Asche auf Lastwagen geschaufelt. Eckhard Hieronymus, Luise Agnes und Anna Friederike weinten, weil sie an ein Wiedersehen geglaubt hatten. Nun waren sie bestürzt, dass das Höllenfeuer die geliebte Mutter und Oma wie die vielen anderen Menschen auf so grausame Weise getötet hat. Der sehnlichste Wunsch nach einem Wiedersehen verglimmte wie ein Fetzen Papier. Untröstlich blieb ihr Tod ohne Begräbnis.

“Haben Sie das auch gesehen?”, fragte Heinz Töpfer, und erzählte die Geschichte eines kalten Morgens im April. “Über Nacht hatte es geschneit. Ein Zug abgemagerter Häftlinge in blauweiß gestreiften Jacken und Hosen mit zerrissenem Schuhwerk, in denen die Füße ohne Socken oder mit Fußlappen umwickelt waren, zog durch die Bahnhofstraße. Einige hinkten, und ihre Füße schlürften. Ihre Köpfe waren geschoren, und ihre Augen waren eingefallen. Ihre Blicke waren starr und hoffnungslos. Der Zug, der von SS-Männern mit umgehängten Karabinern begleitet wurde, führte einen großen Leiterwagen mit, der von Häftlingen gezogen und geschoben wurde, auf dem jene gefahren wurden, die nicht mehr laufen konnten und da oben zusammengefallen und leblos saßen. Der Zug ging zur Stadtmitte und vom Kornmarkt weiter Richtung Spreebrücke und Stadtausgang. Das Schicksal war diesen Menschen gewiss, die mit einem menschlichen Erbarmen nicht rechneten. Das war wenige Wochen vor dem Ende des Krieges. Die Menschen, die es sahen, traf das Entsetzen. Sie fragten sich, wie so etwas möglich war und möglich sein konnte, und fürchteten die Revanche der Russen, die nicht mehr weit weg waren.”

Beiden war es bekannt, und Heinz Töpfer war einer von ihnen: Männer zwischen 18 und 50 wurden zum Volkssturm eingezogen. Sie sollten den Bolschewismus mit der Panzerfaust oder der eigenen, mit Flinte oder Spaten oder Stöcken zum Stehen bringen. Beim Kampf in letzter Minute, der nicht sinnloser sein konnte, aber von der Partei und dem Stadtkommandanten befohlen wurde, verloren viele ihr Leben, unter ihnen auch jene, die den Fronteinsatz mit der Verwundung überlebt hatten. Sie waren schlecht bewaffnet und die meisten von ihnen im Schießen ungeübt. Es war unmöglich die anrollenden Panzer aufzuhalten. Die Männer der letzten Verteidigung, viele in ziviler Kleidung, wurden von den Russen wie umherspringende Hasen “abgeknallt”. Das Ende des Krieges, auf die Minute genau, das erlebten die Menschen mit Angst und Schrecken und der größten Trauer. Viele waren auf der Flucht und erreichten das Ziel, zu den Amerikanern zu kommen, nicht. Frauen fürchteten sich, vergewaltigt zu werden. Sie versteckten sich auf Dachböden, in Kellern und in Schränken.

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