Helmut Lauschke - Als der Nagel eingeschlagen wurde

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Schließlich stellte er die afrikanische Frage. Da erzählte ich die Geschichte von den menschlichen Nöten und Erbärmlichkeiten. Die Arbeit zog sich in die Länge, begrenzt von den feuerroten Sonnenauf- und -untergängen. Die Gefühle trieben das Innerste hin und her. Die afrikanische Gewichtung der Dinge war mit der ersten Betrachtung des Bodens und der Menschen nicht mehr von den Augen wegzuwischen. Diese Betrachtung erschütterte durch die Kargheit und die dünnen Arme und Beine, die aufgetriebenen Kinderbäuche und die großen Augen in den eingefallenen Gesichtern. Die Sicht mit der unverwischbaren Einsicht in die Armut drückte den Stempel des Niedergangs in der sozialen Verformung und Entartung mit der Hilflosigkeit tief ins Hirn. Die Frage einer Rückkehr zu jenen Gemeinschaftsstrukturen ließ sich nicht beantworten, wo die Achtung vor dem Wert und der Würde des Menschen noch galt. Heinz Töpfer sagte: «Dann gibt es in Afrika aber noch viel zu tun, wenn das Leben für alle gerechter, menschenwürdiger und lebenswerter werden soll.»

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Nach einem Frühstück ohne Appetit brachte mich ein Taxi in das nicht weit entfernte Kamenz, wo ich das bescheidene Geburtshaus von Gotthold Ephraim Lessing besuchte. Mit 16 Jahren hatte ich schon einmal eine Radtour über Kamenz, Hoyerswerda, Großdubrau und zurück gemacht. Doch nun unter der Last der gemachten Lebenserfahrungen erinnerte ich mich an den kritisch-freidenkerischen und kämpferischen Dichter, der als Bibliothekar in Wolfenbüttel mit dem hamburgischen Pastor Goetze im literarisch-theologischen Clinch lag. Es war der seinerzeitige Kabinettsbeschluss, der Lessing jedweitere Auseinandersetzung und Publikation seiner Schriften untersagte. So schrieb Lessing am 6. September 1778 an Elise Reimarus: “Ich muss versuchen, ob man mich auf meiner alten Kanzel, auf dem Theater, wenigstens noch ungestört wird predigen lassen.” Nun entstand nach der Vorlage aus Boccaccio’s “Decamerone” Lessings “Nathan der Weise”, eine Kampfansage gegen die geistige Beengtheit, das Spießbürgertum und jegliche Art der geistigen Arroganz. Nach einjähriger Arbeit ging das Werk als ein groß angelegtes, in fünf Aufzügen verfasstes fünffüßiges Jambengedicht 1779 in Druck und wurde schon 1781 ins Englische und Niederländische und 1783 ins Französische übersetzt. Lessing (1729-1781) selbst erlebte die Aufführung seines Werkes nicht mehr. Erst nach Schillers Bearbeitung kam “Nathan der Weise” am 28. November 1801 in Weimar zur Aufführung und wurde ein Erfolg. Das große dramatische Gedicht, von dem Goethe sagte: “Möge das darin ausgesprochene göttliche Duldungs- und Schonungsgefühl der Nation heilig und wert bleiben!”, wurde am 11. September 1888 zur Einweihung des Lessing-Theaters in Berlin aufgeführt.

Kurz vor ½ 4 fand ich mich vor dem Café vor dem Rathaus ein, das sich auf Stadthöhe befand unweit der Ortenburg auf einem Platz zum Petridom, dessen Kirchenschiff durch ein schmiedeeisernes Gitter getrennt ist, links für die Lutheraner und rechts für die Katholiken mit separaten Altären, Kruzifixen und Orgelstühlen. Der alte Mann von der Inneren Lauenstraße kam pünktlich. Nachdem wir uns die Hand gegeben hatten und ich meinen Namen genannt hatte, stellte sich der Ältere mit Heinz Töpfer vor. Wir betraten das Café, in dem genügend freie Tische waren. Wir setzten uns an den letzten Tisch in der Ecke, und jeder bestellte sich eine Tasse Kaffee, Herr Töpfer mit Milch und Zucker.

“Was tun Sie und was treibt Sie in die Oberlausitz?” Ich erzählte Herrn Töpfer die Geschichte, dass ich seit 1985 in Namibia lebe, wo ich in den letzten Jahren der weißen Apartheid bis in die frühen Jahre der Unabhängigkeit Namibias im Norden des Landes unweit der angolanischen Grenze als Arzt, Chirurg und Traumatologe an einem Hospital gearbeitet habe, das während des Freiheitskampfes im Kriegsgebiet lag. “Dann war das auch noch eine gefährliche Arbeit für Sie.” Ich schilderte ihm das Hospital in seinem heruntergekommenen Zustand und die Massen von Patienten und Verletzten, die täglich unter den schwierigen Bedingungen der vielen Mängel versorgt wurden. Ich erwähnte die Granateinschläge bis nahe ans Hospital mit den Detonationen, dass Böden und Wände zitterten und Instrumentiertische mit den auf und ab springenden Instrumenten von den OP-Tischen wegrollten. Eine Granate hatte den “Wasserkopf” des Wasserturms auf dem Hospitalgelände leckgeschlagen, dass das Wasser auslief und hinter dem Hospital einen knöcheltiefen See gebildet hatte, dass die drei Ärzte und die Schwestern aus den umliegenden Wohnstellen mit der klapprigen, schrottreifen Ambulanz zur Arbeit und wieder zurück gefahren wurden. Fünf Tage gab es kein Wasser, was die Versorgung der Patienten und Verletzten extrem erschwerte. “Dann war das eine aufreibende Tätigkeit, wo Sie unter den Gefahren des Krieges ihr eigenes Leben riskierten.” Dieser Feststellung stimmte ich zu und nahm einen Schluck Kaffee.

“Aber schon ihr Vater war ein fleißiger Arzt, dessen Gewissenhaftigkeit von den Menschen geschätzt wurde”, sagte Herr Töpfer, nachdem er seine Tasse zurückgesetzt hatte. “Und woher kennen Sie meinen Vater?”, das wollte ich wissen. “Ich habe ihrem Vater für die Entnazifizierung 1946 ein günstiges Schreiben gegeben, dass er ein harmloses NSDAP-Mitglied gewesen ist und keinem Menschen einen Schaden zugefügt hatte. Später, das war im Jahre 1951, so weit ich mich recht erinnere, war ich ihrem Vater mit den Formularen behilflich, die den unzeitgemäßen, weil völlig unglaublich gehaltenen Rückzug in den Westen, es war doch Köln, stimmt’s?, betraf. Da war es insbesondere die Liste seiner Bücher, die als politsch neutral und damit nicht als gegen die DDR und den Sozialismus jener Zeit gerichtet aufgefasst werden konnten. Ich weiß noch gut, welches Aufsehen dieser Rückzug mitsamt der Klinikeinrichtung in den Westen ausgelöst hatte. Das Aufsehen und die damit verbundenen Gespräche unter den Menschen der Stadt hielt über ein ganzes Jahr an.”

“Dann waren Sie ein Anhänger und eingeschriebenes Parteimitglied des Sozialismus, was mein Vater nach den schlechten Erfahrungen der Zeit davor nicht gewesen war. Er war ein Verfechter der Parteilosigkeit geworden und hat es gegenüber meiner Mutter oft bedauert, dass er ein Mitglied der nationalsozialistischen Partei geworden war, und das schon 1934. Diese Parteizugehörigkeit musste nach meinem Verständnis etwas mit dem Ersten Weltkrieg, seinem Ausgang und dem für die Deutschen so bitteren Friedensdiktat von 1919 zu tun gehabt haben, von dem der italienische Ministerpräsident Francesco Nitti 1924 sagte: “Noch nie ist ein ernster und dauerhafter Friede auf die Ausplünderung, die Quälerei und den Ruin eines Besiegten, geschweige denn auf den eines besiegten großen Volkes gegründet worden. Und dies und nichts anderes ist der Vertrag von Versailles!” Ich glaube, dass viele Menschen nach dem Ersten Weltkrieg eine ähnliche Einstellung zum Versailler Diktat und seinem Sadismus mit der Entwürdigung des bereits am Boden liegenden deutschen Volkes hatten und deshalb so gehandelt haben wie mein Vater, was Hitler und die Partei betraf. Denn viele Deutsche brauchten und schöpften durch ihn die neue Hoffnung.”

Herr Töpfer führte die Tasse zum Mund, nahm einen Schluck, setzte sie zurück und schwieg eine längere Zeit. Dann sagte er, dass er wenig aus dieser Zeit wisse, weil sein Vater als Lokomotivführer in einem Unfall früh verstorben sei, als er selbst noch keine sieben Jahre alt war. Er, Heinz Töpfer, sei auch in der Hitlerjugend gewesen, weil es ein Muss war, wenn man nicht unangenehm auffallen und die zwangsläufig aufkommenden Schikanen erleiden wollte, die schon in der Schule begannen. Sein älterer Bruder Erwin sei im Kampf um Stalingrad gefallen, und sein anderer Bruder Horst kam nach sieben Jahren Arbeitslager in Sibirien mit Erfrierungen an den Händen und Füßen zurück und verstarb mit nicht dreißig, wobei die Todesursache nie festgestellt wurde. Nach dem Krieg sei er früh Mitglied der FDJ geworden, um nach der Wende nicht unangenehm aufzufallen. “Ich wollte mir das Leben nicht unnötig schwer machen, wollte doch im Beruf als Sattler und Wagenbauer weiterkommen”. So etwa fasste Heinz Töpfer seine zeitliche und aktive Kehrtwendung, was die Einstellung zum Staat, seiner Führung und Politik betraf, zusammen.

Es wunderte, dass Herr Töpfer den Namen Isidor Witkowsky kannte, dem einstigen Oberbürgermeister Posens, der unter dem Pseudonym Maximilian Harden ein Kriegshetzer in der Bosnischen Krise gewesen war und seit 1916 Waffen gegen Deutschland an die Entente geliefert hatte. Er war vom Opportunismus durchtrieben. So schrieb er im November 1918 an den US-Prädenten Woodrow Wilson sein Pamphlet gegen Deutschland, stellte dieses Land und sein Volk als den Hauptschuldigen hin und gebrauchte Worte wie: “Niederträchtige Tücke der österreichischen und deutschen Regierung”, “vorbedachtes Verbrechen”, “niederträchtiger Rechtsbruch”, und “Deutschland gleicht der Hure Babylon”.

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