Helmut Lauschke - Als der Nagel eingeschlagen wurde

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Schließlich stellte er die afrikanische Frage. Da erzählte ich die Geschichte von den menschlichen Nöten und Erbärmlichkeiten. Die Arbeit zog sich in die Länge, begrenzt von den feuerroten Sonnenauf- und -untergängen. Die Gefühle trieben das Innerste hin und her. Die afrikanische Gewichtung der Dinge war mit der ersten Betrachtung des Bodens und der Menschen nicht mehr von den Augen wegzuwischen. Diese Betrachtung erschütterte durch die Kargheit und die dünnen Arme und Beine, die aufgetriebenen Kinderbäuche und die großen Augen in den eingefallenen Gesichtern. Die Sicht mit der unverwischbaren Einsicht in die Armut drückte den Stempel des Niedergangs in der sozialen Verformung und Entartung mit der Hilflosigkeit tief ins Hirn. Die Frage einer Rückkehr zu jenen Gemeinschaftsstrukturen ließ sich nicht beantworten, wo die Achtung vor dem Wert und der Würde des Menschen noch galt. Heinz Töpfer sagte: «Dann gibt es in Afrika aber noch viel zu tun, wenn das Leben für alle gerechter, menschenwürdiger und lebenswerter werden soll.»

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Nach dem Klopfzeichen an die Tür hörte er das hart gesprochene “Herein!”, und nach Öffnen der Tür sah er das blasse, ausdruckslose Gesicht der hageren Sekretärin mit der Stupsnase und den verbissenen Lippen hinter dem Schreibtisch sitzen. Er sagte, dass er auf Herrn Krautsch zu warten habe. Die Sekretärin sah mit einem Stift in der rechten Hand auf irgendwas auf dem Schreibtisch und hörte sich das, was Eckhard Hieronymus ihr sagte, kommentarlos an. Sie fummelte weiter an einem Papier herum und war mehr mit sich beschäftigt als mit dem anderen, dem sie als Sekretärin die Aufmerksamkeit zu geben hatte. Eckhard Hieronymus seinerseits machte sich Gedanken über die eben beendete Prüfung, die in Form und Fragestellung die ungewöhnlichste seines Lebens war. Er machte sich nichts vor, als er sich kritisch gegenüber blieb und meinte, dass er die Prüfung alles andere als mit Bravour bestanden habe. Dabei war er sich nicht einmal klar, ob er sie überhaupt bestanden hatte. Zu strickig waren manche Fragen, als dass sie auf der Grundlage des allgemeinen Wissens bei Anwendung des normalen Menschenverstandes im unverbildeten Geradeausdenken zu beantworten gewesen wären.

Der Rektor trat ins Sekretariat, warf einen Blick auf den Schreibtisch und das Gefummel der hinter dem Schreibtisch sitzenden Sekretärin, nahm Eckhard Hieronymus mit in sein Zimmer und schloss die Tür. “Herr Dorfbrunner”, sagte er, “ich hoffe, Sie haben die Prüfung gut überstanden. Beim Resultat standen Sie dann doch auf der Kippe. Da sprang ich für Sie ein und bewahrte Sie vor dem Prüfungsabsturz. Daraufhin hat die Kommission beschlossen, Sie als Lehrer an der Ernst Thälmann-Grundschule mit einer einjährigen Probezeit einzustellen. Dafür meinen Glückwunsch!” Eckhard Hieronymus nahm es ohne Erwiderung hin, dachte an die Probezeit als frisch eingestellter Pfarrer, die ihm Konsistorialrat Braunfelder in Burgstadt für ein Jahr aufgebrummt hatte, war dann mit den Gedanken beim Abschiedsgespräch mit dem jungen Pfarrer Rudolf Kannengießer in der Deutschstraße 25 in Breslau, der von der deutschen Schuld und dem kläglichen Versagen der Kirche sprach, die ihren Auftrag nicht erfüllt habe, das Unrecht laut und deutlich anzuprangern und den armen, verfolgten und gequälten Menschen zu helfen. Er sagte, dass das, was in den Konzentrationslagern geschehen ist, vor der Welt unentschuldbar bleibt, wofür die kommenden deutschen Generationen zu büßen haben werden.

Herr Krautsch sah die Abwesenheit des frisch eingestellten Lehrers. “Herr Dorfbrunner”, sagte er, “sind Sie noch da?” Eckhard Hieronymus schaute den Rektor aus erschrockenen Augen an: “Ja!, was ist?” “Sie können in der nächsten Woche hier anfangen. Sind Sie Montag pünktlich um acht Uhr im Sekretariat. Ich werde ihnen eine der oberen Klassen zuteilen, denn das Unterrichten in den Anfängerklassen dürfte für Sie zu schwierig sein”, setzte Herr Krautsch aus seiner Unterrichtserfahrung und Einschätzung der Persönlichkeit des eingestellten alten Neulehrers hinzu. Nachdem sich Eckhard Hieronymus Dorfbrunner von ihm verabschiedet hatte, setzte sich Herr Krautsch an seinen Schreibtisch und legte die Personalakte “Dorfbrunner” an, in die er neben den üblichen Daten zur Person den Prüfungsverlauf und das geprüfte Ergebnis ebenso notierte wie seine persönliche Einschätzung zur Persönlichkeit des Neulings. Da vermerkte er: intelligent, nicht einfach, rebellisch, neigt zu gedanklicher Abwesenheit. Dahinter setzte er das Geheimzeichen [K], das ihn beim Lesen der Akte erinnern soll, dass im Fall Dorfbrunner der Kommandant mit dabei war beziehungsweise seine Hände im Spiel hatte.

“Das ist eine erschütternde Geschichte. Und dieser Dorfbrunner hat dann auch an der Ernst Thälmann-Grundschule unterrichtet”, sagte Heinz Töpfer.

“Ja, das stimmt”, erwiderte ich. “Eckhard Hieronymus war der älteste Lehrer an dieser Schule. Er unterrichtete Deutsch und Mathematik in der fünften und die Naturwissenschaften Biologie und Physik sowie Gesellschaftskunde in der siebten Klasse. Die Umstellung von der Sütterlinschrift in die lateinische Schreibweise hatte ihm anfangs Schwierigkeiten gemacht, die er durch abendliche Schreibübungen in der kleinen Stadtwohnung schnell gelöst hatte. Das größere Problem war die Gesellschaftskunde, die er unterrichten musste, wenn er seine Stellung nicht schon nach dem Probejahr verlieren wollte.

Es war die Zeit, als die Straßen und Plätze dreisprachig in Russisch, Deutsch und Sorbisch ausgeschildert waren. Um zu verstehen, was Gesellschaftskunde im Arbeiter- und Bauernstaat bedeutete, las Eckhard Hieronymus das Kommunistische Manifest und das ‘Kapital’. Es war der Gesellschaftskundeunterricht, dem Rektor Krautsch seine besondere Aufmerksamkeit gab und einige Male dem Unterricht beiwohnte. Einmal kam er sogar mit dem Schulrat. Das war im Rahmen einer offiziellen Inspektion. Da schloss sich dem Unterricht eine gesellschaftskritische Diskussion im Rektorzimmer an, die Eckhard Hieronymus mit Mühe überstand, weil da wie beim Prüfungsgespräch vor der fünfköpfigen Einstellungskommission vernetzt und versiegelt gefragt wurde. Die Fragen vom Schulrat und Rektor bei der anschließenden Unterrichtsdiskussion waren als Fangfragen ausgelegt, um dem Lehrer klarzumachen, dass er für das neue Fach wenig geeignet ist, weil er im alten feudalistisch-kapitalistischen Denken steckengeblieben war. Das hätte bedeutet, dass er den gestellten Erwartungen im Probejahr nicht entsprochen hätte und ihm die weitere Lehrtätigkeit an der Ernst Thälmann-Grundschule entzogen worden wäre. Das Unterrichten in den anderen Fächern gab ihm dagegen Zufriedenheit, weil er sah, wie das Interesse der Schüler geweckt und geformt wurde, die dann mündlich wie schriftlich bessere Leistungen zustande brachten.

Dagegen schwieg sich Superintendent Bosch weiter aus. Nicht ein Wort kam von ihm, obwohl Eckhard Hieronymus ihm mitgeteilt hatte, dass er mit seiner Frau eine kleine Wohnung in der Altstadt bezogen habe. Es war so, dass er sich auf so einen Amtsbruder nicht verlassen konnte, wenn es um eine erbetene Hilfe ging. Wieder dachte er an die Worte des Breslauer Pfarrers Kannengießer und die Worte des Namensvetters Reinhard Dorfbrunner und des Sowjetgenerals Tscherebilski, die sich darin einig waren, dass auf Kirchenleute kein Verlass ist, wenn man sie braucht, und es darum geht, Menschen in Not zu helfen beziehungsweise ihnen aus der Not heraus zu helfen. Dieser Superintendent, an dessen Hauseingang wiederholt kurze Türspaltgespräche mit der Frau stattgefunden haben, gehörte der großen Partei der Schweiger an, weil auch diesem Kirchenmann das Verschweigen mit dem Ausschweigen am opportunsten war im Sinne des stillen Mitläufertums. Eckhard Hieronymus erinnerte sich schmerzlich an das opportunistische Verhalten des Konsistorialrates Braunfelder in Burgstadt und des Bischofs Rothmann in Breslau, die sich auch dann ausschwiegen, als die Gestapo unschuldige Menschen, darunter Pastöre, in die Verhörskeller schleppten und dort folterten, und vor den Augen der Kirche Juden aus ihren Häusern und Geschäften prügelten, auf offene Lastwagen luden und mit anderen nichtkonformen Mitbürgern in Güterzügen hinter verriegelten Schiebetüren in die Konzentrationslager zur Zwangsarbeit und anschließenden Vernichtung deportierten.

Alle Kirchenleute sahen es, doch nur wenige sprachen das Wort der Abscheu. Dazu gehörten allerdings nicht die Kirchenmänner aus der höheren Hierarchie mit den Metallkreuzen vor ihren Brüsten. Und weil sie es damals schon nicht taten mit dem mutigen Reden zur rechten Zeit, tun sie es nun auch nicht. Sie schweigen weiter, obwohl sie schreien müssten.Was sie auch beten mögen, die hohen Kirchenleute, es bleibt die traurige Tatsache, die Ausdruck einer gefalteten Lieblosigkeit ist. Dahinter kann sich keiner verstecken! Was sonst sind die Aufgaben der ‘Vertreter’ Gottes. Ihr Auftrag war doch klar vorgegeben, der zu befolgen und nicht wegzuschieben war. Die guten Beispiele im Vorleben als Christ in der tätigen Nächstenliebe gab es wie den großen Apostel Paulus (“Ihr möget säen; ob ihr die Früchte eurer Saat ernten werdet, das, allerdings, steht in der Allmacht Gottes.” “Denn das Reich Gottes steht nicht in Worten, sondern in der Kraft.” 1.Kor.4 ). Auch in jüngster Zeit gab es die mutigen Christen wie den Pfarrer Paul Schneider aus dem Hoxtbachtal im Hunsrück, “der Prediger von Buchenwald”, oder den Berliner Dompropst Bernhard Lichtenberg: der öffentlich für die KZ-Gefangenen und Juden ( Auschwitz ) betete, Pfarrer Kolbe ( Auschwitz ), Dietrich Bonhoeffer, Leiter des Predigerseminars der Bekennenden Kirche in Finkenwalde ( Flossenbürg ), Schwester Teresia Benedicta ( Dr. Edith Stein ), Philosophin und Karmelitin ( Auschwitz ), Schwester Magdalena Dominica ( Dr. Meirowsky ), Tertiarin des III. Orden vom hl. Dominikus ( Auschwitz: “Ich betrachte es als eine Gnade und Auserwählung, unter diesen Umständen weg zu müssen und so einzustehen für das Wort unserer Väter und Hirten in Christus” [aus ihrem letzten Brief vom 6. August 1942 an ihren Beichtvater in Tilburg] ), und manche andere tapferen Prediger und Ordensfrauen, die ihren Auftrag lebten.

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