Das Fest wurde bereits Mitte des 6. Jahrhunderts in Konstantinopel (heute: Istanbul) zelebriert. Ab dem 7. Jahrhundert wurde das Fest auch in Rom gefeiert. Dieser Tag galt damals als Frühlingsbeginn und war gleichzeitig der damalige Frauentag. Für Martin Luther war dieser Tag einer der edelsten und wichtigsten Feste überhaupt. In den orthodoxen Kirchen zählt er zu den zwölf Hauptfesten. Den Rang eines Hochfestes in der katholischen Kirche nimmt der Tag erst seit 1969 unter dem Namen „ Fest der Verkündigung des Herrn“ ein. Man wollte damit weg von dem Schwerpunkt Mariens, hin zu der „Feier des Herrentages“.
Als Elisabet mit Johannes dem Täufer im sechsten Monat schwanger war, sandte Gott den Erzengel Gabriel nach Nazareth in Galiläa zu einem jungen Mädchen mit Namen Maria. Sie war noch unberührt und verlobt mit einem Mann namens Josef, einem Nachkommen Davids.
Der Erzengel kam zu ihr und sagte: „Sei gegrüßt, Maria, der Herr ist mit dir. Er hat dich zu Großem auserkoren!“
Maria erschrak über diesen Gruß und überlegte, was er bedeuten sollte.
Da sagte der Engel zu ihr: „Hab keine Angst, du hast Gnade bei Gott gefunden! Du wirst schwanger werden und einen Sohn gebären. Dem sollst du den Namen Jesus geben. Er wird Großes leisten und 'Sohn des Höchsten' genannt werden. Gott, der Herr, wird ihn auf den Thron seines Ahnherrn David erheben. Und er wird für immer über die Nachkommen Jakobs regieren. Seine Herrschaft wird nie zu Ende gehen.“
Maria fragte den Engel: „Wie soll das zugehen? Ich bin doch mit keinem Mann zusammen!“
Er antwortete: „Gottes Geist wird über dich kommen und seine Kraft wird das Wunder vollbringen. Deshalb wird auch das Kind, welches du zur Welt bringen wirst, heilig sein und „Sohn Gottes“ genannt werden. Auch Elisabet, deine Verwandte, bekommt einen Sohn, trotz ihres Alters. Sie ist bereits im sechsten Monat und es hieß doch von ihr, sie könne keine Kinder bekommen. Für Gott ist nichts unmöglich.“
Da sagte Maria: „Ich gehöre dem Herrn und bin bereit. Es soll an mir geschehen, was du gesagt hast.“.
Wissenswertes rund um Mariä Verkündigung
Der 25. März ist ein Fest, das meist in die Fastenzeit fällt, die mit diesem weihnachtlich geprägten Tag unterbrochen wird. In der feierlichen Messe wird der Bericht aus dem Lukas-Evangelium verlesen.
Die Verheißung der Geburt Jesu an Maria wird in der Bibel nur im Lukas-Evangelium dargestellt.
Die Verkündigungsszene, die Begegnung zwischen dem Engel und Maria, ist durch die Jahrhunderte ein häufiges Motiv der Kunstgeschichte und wird besonders in der Renaissance vielfältig dargestellt. Der Erzengel Gabriel ist meistens gemeinsam mit Maria abgebildet. Häufig weisen Madonnenlilien darauf hin, dass Maria jungfräulich ist. Es gibt in der künstlerischen Darstellung der Verkündigung unterschiedliche Phasen/Einzelphasen: Botschaft, Begrüßung und Gespräch.
Mit dem Fest hat sich, bedingt durch das Datum, Frühjahrsbrauchtum verbunden. Der Tag gilt als günstig für die Saat und das Setzen von Bäumen. Außerdem wird das Vieh an dem Tag das erste Mal ausgetrieben.
Das Fest galt in Europa lange Zeit als Jahresbeginn, in England bis in das 16. Jahrhundert.
Ist Marien schön und klar, naht die ganze Schwalbenschar.
Wenn der Sonnenaufgang an Mariä Verkündigung ist hell und klar, so gibt es ein gar gutes Jahr.
Schöner Verkündigungsmorgen, befreit von vielen Sorgen.
Ist Maria schön und helle, kommt viel Obst auf alle Fälle.

29. September
Gedenktag für den Erzengel Gabriel (sowie Erzengel Raphael und Erzengel Michael)

Der Name von Erzengel Gabriel bedeutet „die Macht Gottes“ oder auch „die Kraft Gottes“. Er ist der Engel der Verkündigung. So verkündete er Maria, dass sie den Sohn Gottes gebären werde und Zacharias, dass seine Frau Elisabeth Mutter von Johannes dem Täufer werde. Gabriel war der Engel, der Daniel den Sinn der messianischen Offenbarung erklärte, und der als Bote Gottes Zacharias, Joachim, Josef, Maria, Hirten und Königen erschien. Als Verkünder der Geburt Jesu, wurde Erzengel Gabriel auch der Engel der Geburt und der Hoffnung. Zu seiner Aufgabe gehört es, die ungeborenen Seelen der Kinder durch die Schwangerschaft bis zur Geburt zu geleiten.
Die Stelle zwischen Nase und Oberlippe wird die Markierung des Gabriel genannt, weil er die Babys dort berührt, um sie zu ermahnen, die heiligen Gesetze zu beachten. Durch seine Rolle als Engel der Verkündung gilt Erzengel Gabriel als Schutzpatron des Fernmelde- und Nachrichtendienstes, der Boten, Postboten, Postbeamten und Briefmarkensammler und gegen eheliche Unfruchtbarkeit.
Auch die Volksüberlieferung kennt Erzengel Gabriel als den, der die Seele aus dem Paradies holt und während der neun Monate der Schwangerschaft erzieht.
Erzengel Gabriel wird oft mit einer weißen Lilie, dem Symbol der Reinheit und Spiritualität dargestellt. Auf seine Energie sollten wir zurückgreifen, wenn wir uns mit dem uns innewohnenden Funken Gottes verbinden wollen. Durch diese Verbindung können wir Klarheit über unsere Situation und unsere Gedanken schaffen. Diese Klarheit wiederum nimmt die beklemmende und hemmende Unsicherheit von uns. Erzengel Gabriel bestärkt uns bei der Klärung von offenen Fragen und Situationen und stärkt unsere Entscheidungskraft.
Die Energie des Erzengels Gabriel ist hoffnunggebend, freudig, leuchtend und erhellend. Entwicklung, Bewegung, Veränderung zählen zu seinen Bereichen; so begleitet er auch jeden Neubeginn, damit er sich in göttlichem Einklang vollziehe.
Die Aufgaben (Themen) von Erzengel Gabriel werden oft mit Unklarheit, Zweifeln, Unsicherheit, Hoffnung, Reinigung, Licht, Klarheit, Klärung, Entscheidung, Lebensfreude, Neubeginn, Veränderung, Wünschen, starren Strukturen beschrieben.
Diese sehr abstrakte Form der Beschreibung von Erzengel Gabriel möchten wir mit Beispielen ergänzen, welche es uns erleichtern, in den Themen von Erzengel Gabriel gegebenenfalls unsere eigene Lebenssituation zu erkennen.
Die Energie von „Erzengel Gabriel“ wird zum Beispiel eingesetzt,
um sein Lebensziel zu erkennen
zur Bestimmung von neuen Zielen
um sich seiner Wünsche bewusst zu werden und diese formulieren zu können
in Entscheidungssituationen
bei Verdrängungen
bei Hoffnungslosigkeit u. Depressionen
wenn man in einer destruktiven Phase steckt
um gewonnenes Wissen zu festigen
zur Heilung des Inneren Kindes
um innere Bilder, Träume und Visionen zu verstehen
um Trost in Situationen der Veränderung zu erhalten
um Unsicherheit in Sicherheit und Entscheidungskraft zu wandeln
zur Begleitung in der Schwangerschaft

4. Dezember
Gedenktag der heiligen Barbara

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