Cathy McAllister - Die verbannte Braut

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Ronan Hewitt, Lord von Stoneborough ist ein berüchtigter Lebemann, um den sich viele, grausame Gerüchte ranken. Er gilt als ruchlos und er hat nur eines im Sinne. Rache zu üben für den Tod seines jüngeren Bruders. Schuld an dem tragischen Schicksal seines Bruders trägt seiner Meinung nach die junge und selbstsüchtige Henrietta Henderson. Als er Herietta auf einem Empfang trifft, entführt er sie kurzerhand auf sein französisches Weingut. Was er nicht ahnt. Er hat die falsche Braut entführt.
Erschrocken über die ungeplanten Gefühle, die seine Braut in ihm auslöst, verbannt er sie nach der Hochzeitsnacht auf seinen Landsitz, nicht ahnend, dass die kommenden turbulenten Ereignisse nicht nur ihre Herzen, sondern auch ihrer beider Leben mehr als nur einmal gefährden werden.
Als Eve Ascott mit ihrer Cousine für einen Abend die Rollen tauscht, ahnt sie nicht, in was für ein Abenteuer sie geraten würde. Am wenigsten rechnet sie jedoch damit, den Mann ihres Lebens zu finden. Doch bevor sie das Herz ihres Gatten erobern kann, muss sie durch schwere Prüfungen gehen, die sie zu zerbrechen drohen.

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Contents

Titel Die verbannte Braut von Cathy McAllister Historical Romance

Copyright Die verbannte Braut Cathy McAllister Deutsche Erstausgabe 2013 copyright © 2013-2020 by Cathy McAllister Coverdesign Melody Simmons

Part I PART 1

Kapitel 1

Kapitel 2

Kapitel 3

Kapitel 4

Kapitel 5

Kapitel 6

Kapitel 7

Kapitel 8

Part II

Kapitel 9

Kapitel 10

Kapitel 11

Kapitel 12

Kapitel 13

Part III

Kapitel 14

Kapitel 15

Kapitel 16

Kapitel 17

Kapitel 18

Kapitel 19

Epilog

Die verbannte Braut

von Cathy McAllister

Historical Romance

Die verbannte Braut

Cathy McAllister

Deutsche Erstausgabe 2013

copyright © 2013-2020 by Cathy McAllister

Coverdesign Melody Simmons

PART 1

Kapitel 1

Ronan Hewitt, LordStoneborough, Sohn des Earls von Stoneborough, betrachtete aus zusammengekniffenen Augen die bernsteinfarbene Flüssigkeit in seinem Glas. Er schwenkte es langsam und beobachtete, wie sich der edle Whisky in dem Glas hin und her bewegte und durch das flackernde Kaminfeuer in den unterschiedlichsten Goldtönen leuchtete.

Ein dezentes Räuspern ließ seinen Blick von dem Glas zurück zu seinem Besucher schweifen.

„Lord Stoneborough, Sir? Was ist nun Euer Anliegen?“, fragte John Smith ein wenig unbehaglich.

Ronan besaß nicht den besten Ruf und er war es gewohnt, dass Menschen ihm mit mehr oder weniger gut versteckter Furcht begegneten. Der junge Detektiv, den er hatte kommen lassen, war da keine Ausnahme. Ronan sah den Schweiß auf der Stirn des Mannes, die nervös in den Schoß verkrampften Hände und das stetige Hüpfen seines Adamsapfels. Er erwog kurz, ob er einen anderen Mann kommen lassen sollte. Doch man hatte ihm diesen Detektiv wärmstens empfohlen. Vielleicht waren seine beruflichen Fähigkeiten ja besser dadurch, dass er einen so unscheinbaren Eindruck machte. Niemand würde so ein lächerliches Männlein wahrnehmen. Zudem hatte er ja keinen gefährlichen Auftrag zu vergeben. Eine simple Nachforschung sollte dieser Mann wohl zustande bringen.

„Ich möchte, dass Ihr mir herausfindet, wo eine gewisse Miss Henrietta Henderson, die Tochter des Barons von Levisther, hier in London weilt. Ich bin sicher, dass sie sich ohne Probleme auffinden lassen wird. Ich rechne also mit dem Ergebnis bis morgen Abend.“

„London ist in dieser Saison sehr überfüllt, Sir. Ich weiß nicht, ob ...“

„Vierundzwanzig Stunden!“, unterbrach Ronan mit gefährlich ruhiger Stimme.

Der Detektiv errötete unter dem kalten Blick, den Ronan ihm zuwarf. Er rutschte unbehaglich auf seinem Stuhl hin und her. Eingeschüchtert senkte er den Blick und sackte einige Zentimeter in sich zusammen.

„Na-natürlich, S-sir.“

„Gut.“

Ronan leerte seinen Whisky in einem Zug und knallte das Glas auf die massive Platte seines großen Schreibtisches aus poliertem Mahagoni.

„Das wäre dann alles“, sagte er.

Sichtbar erleichtert sprang Smith von seinem Stuhl auf und verbeugte sich, ohne aufzublicken.

„Ich empfehle mich, Sir.“

„Morgen Abend!“, sagte Ronan in einem Tonfall, der keinen Widerspruch duldete.

„Ja, Sir. Gewiss. Morgen Abend.“

Als der Detektivdas Arbeitszimmer verlassen hatte, lehnte sich Ronan nachdenklich in seinem Sessel zurück. Er nahm das kleine Gemälde, welches auf seinem Schreibtisch stand, und betrachtete es eine Weile, ehe er es seufzend zurück an seinen Platz stellte. Es zeigte seinen jüngeren Bruder Jeremiah. Er war der Grund, warum Ronan hier in London war und nach dieser Henrietta Henderson suchen ließ. Jeremiah hatte sich in die junge Frau verliebt gehabt, doch diese hatte ihn, nachdem sie ihm über Monate Hoffnung gemacht hatte, offensichtlich fallen gelassen, wie eine heiße Kartoffel. Ronans sensibler Bruder hatte den Verlust nicht verkraftet und sich vom Dach des Chateaus der Familie in den Tod gestürzt. Das war vor vier Monaten gewesen.

Ronan schenkte sich ein weiteres Glas Whisky ein, dann begab er sich zu dem Sessel, der vor dem Kamin stand, und machte es sich bequem. Seine Gedanken kreisten unermüdlich um diese Miss Henderson, die seinen Bruder so hochmütig hatte abblitzen lassen. Ronan kannte sie nicht, da er lange in Frankreich gewesen war und erst zurückgekehrt war, als ihn die Nachricht vom tragischen Tod seines Bruders erreicht hatte. Aber er konnte sie sich lebhaft vorstellen. Sicher war sie eine jener verzogenen und selbstsüchtigen Schönheiten der oberen Schicht. Er hasste diese verlogene Gesellschaft, weswegen er die letzten zwei Jahre in Frankreich zugebracht hatte, wo er ein Weingut besaß. Dort hatte er gewöhnliche Winzer als Freunde und umgab sich nur mit Leuten, die er mochte. Man kannte zwar seinen Stand in der Gesellschaft, jedoch behandelte man ihn auf seinen Wunsch hin, wie einen Mann ihresgleichen. Leider würde er irgendwann seinen Platz als Earl von Stoneborough einnehmen müssen. Aber im Moment hatte er ganz andere Sorgen. Er hatte dieser Miss Henderson eine Lektion zu verpassen, die sie so schnell nicht vergessen würde.

Kapitel 2

„Denkst du wirklich,dass es eine gute Idee ist?“, fragte Eve Ascott unsicher. Sie fühlte sich gar nicht wohl in ihrer Haut.

„Natürlich ist es das!“, erwiderte Henrietta Henderson bestimmt und rollte die Augen. „Wir gleichen uns fast wie zwei Schwestern. Wir haben beide die gleiche Größe, dasselbe, blonde Haar und diese Leute haben mich seit drei Jahren nicht gesehen. Niemand wird auf die Idee kommen, anzuzweifeln, dass du Henrietta Henderson bist. Es ist ja nur für ein paar Stunden. – Bitte !“

Henrietta setzte ihr süßes Gesicht auf, das schon so viele Leichtgläubige hinters Licht geführt hatte. Nicht so Eve, die ihre Cousine bestens kannte.

„Du weißt, dass dein Gesicht bei mir nicht zieht!“, sagte Eve deshalb.

„Komm schon! Sei nicht so ein elender Spielverderber!“, schmollte Henrietta. „Ich gebe dir auch mein grünes Kleid, welches dir so gut gefällt.“

Eve seufzte. Sie war nicht so vermögend, wie ihre Cousine und ein weiteres Kleid, noch dazu dieses Kleid, welches ihr so gut gefiel, war schon eine Versuchung. Eine wirklich große Versuchung. Und gegen ihren Willen erwachte auch ein wenig Abenteuergeist in ihr. Nicht, dass sie sonst besonders abenteuerlustig wäre. Eigentlich war sie schon seit ihren Kindheitstagen die Vernünftige, während Henrietta immer was im Schilde zu führen schien.

„Also gut“, gab Eve schließlich nach und ärgerte sich augenblicklich über sich selbst, als sie in das triumphierende Gesicht ihrer Cousine blickte. Ein Teil von ihr hasste es, dass Henrietta immer ihren Willen bekam. „Aber nur dieses eine Mal!“, fügte sie deswegen schnell hinzu, um den Triumph ihrer Cousine ein wenig abzudämpfen.

„Aber ja doch! Danach werde ich dich nie wieder mit so einer Bitte behelligen!“, versicherte Henrietta.

„Warum glaube ich dir das nicht?“, seufzte Eve.

Henrietta zuckte mit den Schultern und setzte eine Unschuldsmiene auf. Das sah wirklich zu albern aus. Gegen ihren Willen musste Eve lachen und beide fingen an zu kichern. Sie konnten gar nicht mehr aufhören und hielten sich lachend die Bäuche.

In diesem Moment ging die Tür auf und eine ältere Dame trat in den Salon. Es war Henriettas Großtante Caroline Hilmerton. Sie musterte Eve und Henrietta mit strengem Blick aus ihren halb blinden Augen und die beiden jungen Frauen verstummten abrupt.

„Das ganze Haus bebt von eurem albernen Gelächter. Ihr benehmt euch wie die Stallgänse“, schimpfte die alte Dame.

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