Niels Wedemeyer - Walfreiheit

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Ein halbes Jahr, nachdem 2004 ein verheerender Tsunami Südostasiens Küsten heimgesucht hat, wurden noch 173 Bundesbürger vermisst. Nach Einschätzung des Bundeskriminalamtes (BKA) haben einige die Katastrophe genutzt, um unterzutauchen…
Klaas Petersen überlebt am zweiten Weihnachtstag des Jahres 2004 nur knapp den gewaltigen Tsunami, der die Küste Thailands zerstört. Als er in den Trümmern seiner Hotelanlage einen herrenlosen Koffer voller Geld findet, entschließt er sich zur Flucht aus seinem verhassten Leben. Es beginnt eine Odyssee um die halbe Welt. Doch er wird verfolgt. Von dem jungen Kriminellen Dimitrji, den die Mafia für den Verlust des Koffers zur Rechenschaft ziehen will, und von Petersens Ehefrau Rieke, die zu spät ihre Liebe zu ihm erkennt.

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„Dimitrij, hier sind wir“, riefen sie und winkten, „endlich bist Du zurück.“ Petrenko wollte zu ihnen laufen, doch er hatte keine Kontrolle mehr über seinen Körper. Er sah ihnen zu, wie sie allmählich wieder verschwanden.

„Wir warten auf Dich“, riefen sie ihm zum Abschied zu.

Trotz aller Todesängste durchströmte ihn ein seltsam tröstendes Gefühl des Glücks. Er war jetzt bereit, zu sterben.

4. Oktober 1993, Sankt Petersburg, Russland

Dimitrij stürmte aus der überfüllten U-Bahn und rannte hastig die Treppe zum Ausgang hinauf. Es schneite an diesem Herbsttag, was selbst für Sankt Petersburger Verhältnisse ungewöhnlich früh war. Der Schnee hatte den Newski-Prospekt, die prunkvolle Hauptstraße der Stadt, innerhalb weniger Minuten in eine grauweiße Rutschbahn verwandelt, auf der sich Autos wie Passanten nur langsam und mit äußerster Vorsicht fortbewegten. Nicht so Dimitrij. Er sprintete die breiten Gehwege entlang, als würde sein Leben davon abhängen, und wäre fast gestürzt, wenn er sich nicht mit viel Geschick im letzten Moment gefangen hätte. Inständig hoffte der Junge, dass die Freunde noch auf ihn warteten, denn wenn sie erst einmal im Gewimmel der Großstadt unterwegs wären, würde er sie nicht mehr finden können. Doch als er endlich die Anitschkow-Brücke erreichte, winkten sie ihm bereits aufgeregt zu.

„Wo bleibstn Du?“ rief ihm Kolja von weitem entgegen.

„Tut mir Leid, mein Alter hat mal wieder Ärger gemacht“, antwortete Dimitrij atemlos. Das stimmte zwar nicht, konnte aber von jedem in der Gruppe als triftiger Grund für eine Verspätung nachvollzogen werden. Dimitrij kannte die Lebensgeschichten der Kinder um Kolja nur zu gut und wusste, dass die meisten wegen eines gewalttätigen oder ständig betrunkenen Vaters auf der Straße gelandet waren. Doch Dimitrijs Geschichte war eine andere.

„Was habt Ihr vor“, fragte er neugierig.

„’N bisschen Schnorren und vielleicht was abstauben“, antwortete die dünne Kasha, die mit ihren kurzen Haaren und den groben Gesichtszügen eher wie ein Junge wirkte. Hübschere Mädchen in ihrem Alter wären sicherlich schon auf dem Straßenstrich gelandet, aber Kasha hatte sich zum Glück frühzeitig und mit reichlich natürlichem Talent gesegnet auf Taschendiebstähle spezialisiert und würde ihren zarten Körper nicht so schnell verkaufen müssen, um zu überleben.

„Hört sich echt klasse an“, pflichtete ihr Dimitrij grinsend bei und machte sich mit ihr und den anderen auf den Weg.

Er hatte die Gruppe vor etwa zwei Wochen kennengelernt. Sie waren ihm in den Gängen der Metro gefolgt und hatten ihn schließlich in einem menschenleeren Tunnel gestellt, um sein Geld zu entwenden. Dimitrij hatte ihnen gesagt, dass sie das Geld gerne haben könnten, wenn er dafür den Rest des Tages mit ihnen verbringen dürfte. Die Idee war ihm spontan gekommen. Die Wildheit dieser Kinder hatte bei dem schmächtigen Jungen aus gutem Hause die Abenteuerlust geweckt. Dimitrij hatte wenige Freunde und sein wohlgeordnetes Leben bestand aus einer strengen Privatschule und langweiligen Nachmittagen in einer exklusiven 10-Zimmer-Wohnung mit unverbautem Blick auf die Newa. Weder sein Vater, ein einflussreicher Politiker der Stadt, noch seine Mutter, die als Professorin an der Universität unterrichtete, kümmerten sich allzu sehr um den wilden Jungen und überließen ihn für gewöhnlich sich selbst. Hätten sie ihm mehr Zeit gewidmet, wäre ihnen vielleicht nicht entgangen, wie groß der Lebenshunger ihres vierzehnjährigen Sohnes war. Zuweilen verbrachte er Tage damit, ziellos in der Stadt umherzustreifen, auf der ständigen Suche nach neuen Herausforderungen. Als ihm an diesem verregneten Nachmittag die Kinder gestatteten, mit ihnen zu kommen, schien das Ende der alltäglichen Tristesse endlich gekommen zu sein. Wie ein Forscher auf einem fremden Kontinent beobachtete Dimitrij fasziniert jede Regung, jede Äußerung, jede Tat der ihm so fremden Kinder. Nachdem er ihnen versprach, am nächsten Tag mit Essen und Geld zurückzukommen, gewährten sie ihm einen weiteren gemeinsamen Tag. Schließlich akzeptierten sie ihn trotz seiner offensichtlichen Andersartigkeit als so etwas wie ein inoffizielles Mitglied. Sie nahmen ihn mit auf ihre Beutezüge auf den vornehmen, häufig von Touristen besuchten Plätzen der Stadt und zeigten ihm sogar ihr gut verstecktes Zuhause, einem fensterlosen dreckigen Raum im labyrinthischen Kanalsystem der Stadt. Dimitrij hingegen beteiligte sich weder an den Diebstählen noch an dem ausgiebigen Schnüffeln von Plastikklebstoff nach getaner Arbeit. Er begleitete sie nur, sah ihnen zu und genoss ihre Gegenwart. Es war vor allem ihre uneingeschränkte Kameradschaft, die er vollauf bewunderte. In seiner Welt behandelte man sich scheinbar respektvoller und höflicher, doch aufrichtige Loyalität und Liebe fand man dort nur selten.

Wie an jedem Tag war auch heute Kolja der Anführer der Gruppe, der selbstsicher den Weg durch die Stadt bestimmte. Dimitrij bewunderte den kräftigen Jungen unverhohlen, und ihn schreckten auch nicht die Geschichten, nach denen Kolja angeblich seinen Vater erstochen haben sollte und nun auf der Flucht vor der Polizei wäre. Die Gruppe ging den Newski-Prospekt entlang, vorbei am prächtigen Beloserskij-Palast und einigen teuren Geschäften, die sich in den letzten Jahren in den prächtigen goldfarbenen Häusern aus der Jahrhundertwende eingenistet hatten. Es waren vor allem exquisite westliche Firmen, die hier ihre für den Großteil der Bevölkerung gänzlich unerschwinglichen Waren anboten. Vor einigen dieser Geschäfte standen schwarz gekleidete Wachmänner und musterten die Kinder misstrauisch - nicht ohne Grund, denn die Gruppe war offensichtlich auf Beutezug. Kasha stieß schon bald Kolja in die Seite und wies auf ein westlich aussehendes Touristenehepaar, das sichtlich beeindruckt die imposanten Gebäude beidseits der Prachtstraße bestaunte. Die Gruppe folgte dem Paar nun in Sichtweite, als es auf den von mehreren wuchtigen Theatern gesäumten Ostrowski-Platz abbog, in dessen Mitte die überlebensgroße Statue von Katharina der Großen zu bewundern war. Die beiden Touristen blieben schließlich vor dem Denkmal stehen, um einige Fotos zu machen. Auf ein geheimes Kommando hin teilte sich die Gruppe wie ein hungriges Wolfsrudel auf der Jagd auf. Kolja nickte anschließend dem kleinen Alexej zu, der sich daraufhin sofort zu den Touristen auf den Weg machte.

„Habt Ihr mal ’n paar Rubel für mich?“, fragte er in niedlichem Russisch-Englisch und riss dabei seine braunen Augen weit auf.

Die Frau reagierte wie erwartet und bückte sich lächelnd zu dem zarten Jungen herunter.

„Oh, Du bist aber ein Süßer“, sagte sie auf Englisch und wollte ihm gerade mütterlich über den Kopf streicheln, als Kasha von hinten den Verschluss ihrer Handtasche öffnete und hineingriff. Der Mann aber war offensichtlich nicht so naiv wie seine Frau und registrierte den Diebstahl aus den Augenwinkeln.

„Wirst Du wohl Deine dreckigen Finger da weg nehmen!“, brüllte er aufgebracht, woraufhin seine Frau aufschreckte und instinktiv die Tasche an sich riss. Dabei entleerte sich deren Inhalt auf dem verschneiten Platz. Noch ehe das Pärchen ihrer Sachen wieder habhaft werden konnte, hatten die Kinder bereits zugegriffen und rannten zurück zum Newski-Projekt. Überraschenderweise folgte ihnen der Mann schnellen Schrittes und schrie permanent nach der Polizei. Die Kinder hatten fast wieder die Hauptstraße erreicht, als der kleine Alexej auf dem glatten Gehweg ins Rutschen kam und der Länge nach auf dem matschigen Boden landete. Doch bevor der Mann den weinenden Jungen ergreifen konnte, stürmte Kolja zurück und schlug den um einen Kopf größeren Touristen mit einem gezielten Schlag ins Gesicht. Der sichtlich verblüffte Mann begann daraufhin zu torkeln und fiel rücklings auf den Gehsteig. Während der Mann wimmernd am Boden lag und sich unentwegt in das verletzte Gesicht fasste, hob Kolja den Kleinen hoch und rannte mit ihm davon. Dimitrij beobachtete die Szene gleichermaßen mit Schrecken und Faszination. Einerseits entsetzte ihn die unerwartete Brutalität des Anführers, andererseits verblüffte ihn dessen Loyalität gegenüber dem kleinen Alexej. Kolja ging selbstlos ein großes Risiko ein, nur um einem Schwächeren zu helfen, mit dem ihn nichts anderes verband, als die Mitgliedschaft in einer elenden Zweckgemeinschaft. Lediglich Kasha missbilligte das Verhalten des Anführers, denn sie raunzte Kolja giftig an, sobald die beiden Jungen den Rest der Gruppe erreicht hatten.

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