Familienglück im Klimawandel
Zu diesem Buch
Eine scheinbar ganz normale Kleinfamilie im Schwarzwald: Vater Joachim ist Anwalt, Mutter Tina Ergotherapeutin und ihr Sohn Simon geht in die vierte Klasse. Doch das traute Idyll zerplatzt schon auf den ersten Seiten, denn es geschieht ein Mord – ein Mord aus gekränktem Stolz. Er ruft ein engelartiges Wesen namens Luna auf den Plan, das Joachim kräftig die Leviten liest und Tina tröstend zur Seite steht. Was ist geschehen? Tina hat in Theo einen Mann gefunden, der ihr völlig neue Impulse gibt, und Joachim mit Franziska eine Frau, die besser in sein Lebensschema passt. Wie soll Simon sich entscheiden? Und was hat die Geschichte von Karo und Wilja aus dem Berlin der Kriegsjahre damit zu tun?
All dies erfährt der Leser im Verlauf einer amüsanten und zugleich inspirierenden Geschichte, die verschiedene Handlungsstränge und Zeitebenen miteinander verknüpft. Sie beinhaltet viele Lebensweisheiten und beschreibt konkrete Methoden zur Selbsthilfe für Menschen in ähnlichen Situationen. Lassen Sie sich verzaubern von Luna und Max mit ihren Botschaften aus einer anderen Dimension zu ganz alltäglichen Problemen wie Ehekrise, Scheidung und einem Tauziehen um das gemeinsame Kind.
Stella Borny schreibt seit ihrer Jugend Tagebuch und Fantasiegeschichten. Als Therapeutin für Körper, Geist und Seele sind ihr die unterschiedlichsten Menschen mit ihren Schicksalen begegnet. Außerdem hat sie schon lange Kontakt zur medialen Ebene. Auf ihren Reisen nach Indien, China, Südostasien und Nordafrika kam sie mit anderen Kulturkreisen in Kontakt. Sie ist geschieden und hat zwei erwachsene Kinder.
Stella Borny
Familienglück
im Klimawandel
Roman
epubli
Die Handlung des Romans und seine Figuren sind frei erfunden.
Impressum:
Familienglück im Klimawandel
Stella Borny
published by: epubli GmbH, Berlin
www.epubli.de
Copyright: © 2013 Stella Borny
Lektorat und Co-Autor: Tobias Mülhausen
Cover: Stella Borny
ISBN 978-3-8442-6571-2
Vorwort
Waidmanns Heil
Theophiles
Lunaception
Das Ultimatum
Der zerbrochene Stab
Dornröschen wacht auf
Das chinesische Buch
Abschied vom Tannenhof
Das Kind wird mobil
Cappuccino
Karo und Wilja
Heimkehr in die Ferne
Sommer im Winter
Der gleiche Sender
Lokohade und Ribabellen
Das weite Meer
Schäferstündchen
Klare Verhältnisse
Der Rosenbusch
Der Ernst des Lebens beginnt
Hari Chutney Pulao
Bunte Traumwelten
Die Quelle im Wald
Der schwarze Kater
Fromme Wünsche
Schneewittchen
Inquisition
Alles neu macht der Mai
Der Duft von Erde
Loslassen
Zauberworte
Berlin
Mit Pauken und Trompeten
Die Heilkraft der Natur
Der allerletzte Schuss
Eine uralte Bäumin
Wilja und Karo
Auf der Schwelle zum Mann
Die Glocken läuten
Tantrische Träume
Veränderungen in Ost und West
Zero
Der große und der kleine Junge
Das Familienmuseum
Liebevolle Botschaften
Der Ruf der Wildgänse
Marrakesch
Blau-schwarze Tinte
Die Liebe und das Leben
Lauter Dreiecksgeschichten
Offene Rechnungen
Die fehlenden Teile des Puzzles
Das Hochzeitskleid
So nah ist Anatolien
Eine viel zu schwere Erblast
Bella Isabella
Mandala
Abgrenzung
Heiße Steine
Die Läuterung beginnt
Unsere kleine Stadt
Bonjour Madame Bocuse
Morgendämmerung
Es ist nie zu spät
Verschlossene Türen
Die Blüte öffnet sich
Die Liebe ist langmütig
Finale mit Luna
Nachwort
Das Licht wird weicher im September
und der Blick in den Spiegel sanfter.
Silberfäden blitzen auf in meinem Haar
und Lachfältchen umspielen meine Augen,
wenn ich mir ein freundliches Gesicht zeige.
Vielleicht wachse ich nun doch allmählich
in meine eigene Autorität hinein.
Geht es dir ähnlich?
„Was meinst du damit?“, fragt mich meine Freundin, als sie diese Zeilen liest. Ich antworte ihr, dass meine innere Autorität, geformt von meiner Lebensgeschichte, viele verschiedene Aspekte hat. Sie lässt mich Grenzen ziehen und sie verbindet mich gleichzeitig mit anderen Menschen. All die Erfahrungen, Begegnungen, Liebesbeziehungen, Trennungen und die Erkenntnisse daraus haben meine Autorität gebildet. Sie hat etwas zu tun mit Selbstwert.
Ein leises Anklopfen schickt sie mir manchmal, begleitet von einem Gefühl des Unbehagens, eine bestimmte Situation nicht mehr ertragen zu wollen. Höre ich auf dieses Gefühl, dann treffe ich irgendwann die Entscheidung, etwas zu verändern. Meine Autorität jubelt, sie braucht mir keine deutlicheren Zeichen mehr zu schicken wie zum Beispiel eine Krankheit oder einen Unfall.
Sie macht mir bewusst, dass ich nun endlich erwachsen bin und selbst verantwortlich für all das, was ich tue und was ich sein lasse. Sie ist eine freundliche Instanz und schenkt mir Klarheit in der Auseinandersetzung mit meinem Umfeld. Sie verleiht mir die Ausstrahlung, mit der ich von anderen wahrgenommen werde. Sie vermittelt mir das Gefühl, ernst genommen zu werden und kein kleines Kind mehr zu sein, dem andere vorschreiben, was es darf und was nicht.
Meine Autorität hat nichts mit Dominanz zu tun, sondern wurzelt tief in meinem Herzen. Ihre Botschaft lautet: „Du bist jetzt erwachsen und stehst zu deinen Entscheidungen, selbst wenn damit unangenehme Konsequenzen verbunden sind. Du hast es so gewollt und deshalb ist es gut so.“
„Kannst du dich wiedererkennen?“, frage ich meine Freundin. Sie nickt und beginnt zu lesen. Sie taucht ein in eine Geschichte, bei der es genau darum geht.
Ich bin dankbar für alle Begegnungen in meinem Leben, die mich zu dieser Geschichte und ihren Figuren inspiriert haben, allen Tinas, Theos und Joachims oder wie auch immer sie in der Realität heißen mögen. Ich danke Wilja für seinen Beitrag aus einer anderen Zeitepoche und den gechannelten Wesen Luna und Max für ihre einfühlsamen Worte.
Mögen alle, die sich von den Inhalten dieses Buches angesprochen fühlen, daraus lernen, trotz aller Widrigkeiten niemals aufzugeben und ihr Leben ein Stück liebevoller und bewusster zu gestalten.
Stella Borny
„Heute passiert es!“, denkt er siegessicher, als er leise zum Hochsitz pirscht, mit dem Gewehr über der Schulter und dem Fernglas vor der Brust. Der Pfad ist frisch gerecht und frei von Blättern und Zweigen, so dass seine Schritte keinen Laut verursachen. Es ist Mitte September und die Hirschbrunft hat begonnen. In dieser Zeit liebt er sein Hobby ganz besonders, denn er kann dem Urinstinkt des Mannes folgen und zur Jagd gehen.
Während seines Jurastudiums hatte er sich seinen Kindheitstraum erfüllt und die Jägerprüfung absolviert. Was war es doch für ein glücklicher Zufall, als dann später unweit von seiner Anwaltskanzlei ein Jagdbezirk verpachtet wurde! „Wenn ich einmal in die ewigen Jagdgründe eingegangen bin, werde ich im nächsten Leben bestimmt Förster.“ Diesen Satz gibt er gern in feucht-fröhlicher Runde zum Besten.
Sein Vater und sein Großvater sind stolz darauf, dass der Junge es zu etwas gebracht hat. Joachim Hörselbach ist mittelgroß und etwas untersetzt. Er sei von stattlicher Gestalt, sagt er über sich selbst. Sein markanter Gesichtsausdruck wird durch den messerscharf geschnittenen Bart noch ausdrucksvoller. Da sein dunkles Haar schon etwas schütter geworden ist, trägt er unterwegs meist einen Hut.
Die langsam untergehende Sonne taucht den Wald in ein interessantes Spiel aus Licht und Schatten. Er steigt die Leiter zum Hochsitz empor, setzt sich oben auf die hölzerne Bank und platziert das gesicherte Gewehr. Bis das ersehnte Wild auf die Freifläche kommt, wird es noch eine Weile dauern. Mit dem Fernglas kann er erkennen, wenn sich einzelne Zweige der Bäume bewegen, die am Waldrand stehen. Fast windstill ist es, eine optimale Bedingung, um heute zum Schuss zu kommen. Hier, weit weg vom Alltag, atmet er tief durch und fühlt sich ein wenig erleichtert. In den vergangenen Monaten ist sein vorher wohl geordnetes Leben aus den Fugen geraten. Die Gedanken daran verfolgen ihn ständig:
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