Mit ihrem geozentrischen Weltbild, bei dem sich die Sonne und das Universum um die Erde drehen, stellten die Mächtigen und Einflussreichen des mittelalterlichen Europas den Mensch, bzw. die Erde in den Mittelpunkt des Universums. Ein modernes Pendant unserer Zeit ist der Irrglauben, dass der Mensch durch sein anthropogen er-zeugtes CO 2den Klimawandel hervorruft bzw. kontrollie-ren kann.
In dem vorliegenden Buch werden die natürlichen Klimaschwankungen und deren Auswirkungen auf die Temperatur der Erdatmosphäre sowie auf den Meeresspiegel der letzten Jahrmillionen beschrieben. Ebenso werden die Ursachen und Prozesse aus geologischer, archäologischer und astrophysikalischer Sicht erklärt und diskutiert. Dabei wird deutlich, dass überaus komplexe astrophysikalische Wirkmechanismen die Klimaschwankungen in periodisch wiederkehrenden lang- und kurzfristigen Zeitabständen hervorrufen, ohne dass der Mensch dies in irgendeiner Weise beeinflussen kann, auch nicht durch einen erhöh-ten oder reduzierten anthropogenen CO 2-Eintrag.
Das Buch wurde in einem allgemein verständlichen Stil für alle geschrieben, die vom Klimawandel und den umfangreichen Maßnahmen der Politik betroffen sind und sich ein eigenes Bild dazu machen wollen. Es soll aber auch dem in diesem Themenkreis naturwissenschaftlich arbeitenden Nachwuchs als Anregung und kompaktes Nachschlagwerk dienen.
© 2021
WELTBUCH Verlag GmbH
Sargans/Schweiz
www.weltbuch.com
1. Auflage, E-Book, Deutsch, 06/2021
ISBN 978-3-906212-84-5
Das E-Book wurde auf Grundlage der gebundenen Auflage mit der ISBN 978-3-906212-85-2 veröffentlicht.
Coverdesign: Dirk Kohl, Annalena Kohl, Weltbuch Verlag
Foto Cover: A. Kohl / Adobe Stock
Buchdesign, Buchsatz: Dirk Kohl, Weltbuch Verlag
Gesamtproduktion: Weltbuch Verlag
Alle Rechte vorbehalten
Vorwort
1.Was ist Klima?
2.Glaziale (Kalt-/Eiszeiten) und Interglaziale (Warmzeiten) im Wechsel
3.Die Stellung der Erde in unserem Sonnensystem
4.Unsere pulsierende Sonne
5.Der blaue Planet – ohne Ozeane wäre vieles anders
6.Das Klima und wir – nicht wir und das Klima!
7.Extremwetter
8.Das Auf und Ab des Meeresspiegels
9.Das Vor und Zurück der Gletscher
10.Treibhauseffekte und Treibhausgase
11.Die kalte Seite von Vulkanausbrüchen
12.Was wurde aus dem Ozonloch?
13.Von Polarbären und Flusspferden
14.Nebenschauplatz Feinstaub
Nachwort
Literaturverzeichnis
Zum Autor
Buchtipps
Die Motivation zur nachfolgenden Diskussion des Klimawandels beruht auf der aktuellen emotional, irrational ideologisch geprägten und wissenschaftlich nicht offenen Diskussion und Berichterstattung, sowie der permanenten Vermischung mit Themen des Umweltschutzes. Die Ursachen des steten Klimawandels sind sehr komplex und können nicht nur mit einem Parameter, wie der Kohlendioxidkonzentration (CO 2) in der Atmosphäre, erklärt werden. Die Temperaturen der Erdatmosphäre nehmen seit dem Ende der letzten Eiszeit vor ca. 12.000 Jahren stetig zu, wenn auch mit Unterbrechungen, verbunden mit einem Anstieg des Wasserspiegels der Weltmeere. Sollte die gegenwärtige Erwärmung das Niveau der letzten Eem-Warmzeit vor ca. 120.000 erreichen, so wird auch der Meeresspiegel weitere 6-9 m ansteigen. Als Reaktion auf den stetig steigenden Meeresspiegel wurde der Deich- und Dammbau in den Niederlanden, z.B., seit dem Hochmittelalter forciert. Dies wird auch in anderen Regionen der Erde verstärkt vorangetrieben werden müssen.
Schon unsere prähistorischen Vorfahren waren beeindruckt und verängstigt ob der für sie gewaltigen, damals noch unerklärlichen und meist lebensbedrohenden Wetterphänomene, wie z.B. Blitz, Donner, Hagel und eisige Kälte. Aus dieser Stimmung heraus sind wohl auch frühe Religionen während der Altsteinzeit entstanden mit dem Glauben an „höhere“ Mächte, wie z.B. an einen Donnergott, dem als Gott Thor bis in die Zeit der nordeuropäischen germanischen Völker gehuldigt wurde, und der bis heute in unserem Wochentag „Donnerstag“ in Erinnerung bleibt. Der Überlieferung nach fuhr der Gewittergott Thor mit seinem von Ziegen gezogenen donnernden Wagen über den Himmel und schleuderte mit seinem Hammer Blitze auf die Erde (POHANKA 2018). Auch nach mehr als 300 Jahren geistiger Aufklärung in Europa, steckt anscheinend immer noch eine archaische Furcht vor naturgewaltigen Wetterphänomenen in unserem „inneren Neanderthaler“.
Diese Übersicht soll und kann die zur Verfügung stehenden wissenschaftlichen Arbeiten nicht ersetzen, sondern möchte eher dazu anregen, sich intensiver und kritischer mit dem vielseitigen Thema des Klimawandels auseinanderzusetzen. Die in den nachfolgenden Grafiken gezeigten Entwicklungen der Sonneneinstrahlung, des Pflanzenwachstums, der Temperatur, etc. beruhen auf interdisziplinären wissenschaftlichen Untersuchungen von Spurenelementen, Isotopen, Pollen, Mikrofossilien und vielen mehr in Eisbohrkernen, in Meeres- und Seesedimenten und in Baumringen, um nur die wesentlichsten Probentypen zu nennen. Da man die Temperatur und Sonneneinstrahlung der Vergangenheit nicht direkt bestimmen kann, bedient sich die Wissenschaft sogenannter „Vertreter“, im Englischen „proxy“ genannt. Stellvertretend für diese klimarelevanten Parameter dienen u.a. die Konzentrationen der Isotopen 14C, 10Be (für die Sonneneinstrahlung) und 18O (für die Temperaturentwicklung) in Böden, Sedimenten, Eiskernen, Organismen, etc. Archäologische Funde, z.B. aus der Römerzeit, zeigen, dass der Meeresspiegel schon in „vorindustrieller“ Zeit (vor 1850) mehr oder weniger kontinuierlich angestiegen ist. All diese äußerst spannenden Detailinformationen und Einzelergebnisse, wie auch detaillierte Erklärungen der unterschiedlichsten Analysenmethoden, stehen in den unten zitierten Veröffentlichungen ausführlich zur Verfügung. Besonders nennenswert sind hier die Werke von SIROCKO (2012), der BGR (Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe, 2004) und VAHRENHOLT & LÜNING (2020).
Im Laufe der vorliegenden Zusammenstellung fanden sich immer wieder neue höchst interessante Fakten, fast wie bei einem Krimi, wodurch die vorliegende Arbeit und das Literaturverzeichnis doch deutlich umfassender als geplant wurde. Mit meinen Ausführungen möchte ich nicht überzeugen, sondern zur kritischen Prüfung des aktuellen „main streams“ anregen, gemäß den Ausführungen des spanischen Philosophen José Ortega y Gasset (1883-1955) zum Thema „Essay“: „… in denen die Lehren - auch wenn sie wissenschaftliche Überzeugung für den Verfasser sind - nicht verlangen, dass der Leser sie als Wahrheiten aufnehme. Ich bringe hier nur „modi res considerandi“, mögliche neue Sichtweisen der Dinge. Ich rufe den Leser dazu auf, diese neuen Sichtweisen auszuprobieren, um festzustellen, ob es wirklich fruchtbringende Ansichten sind. Somit fällt der Leser für sich alleine und aufgrund seiner Erfahrung das Urteil, ob sie wahr oder falsch sind.“
Unser Planet Erde ist unterteilt in verschiedene Klimazonen(polar, subpolar, gemäßigt, subtropisch, tropisch – von den Polen zum Äquator), d.h. der Ausdruck globales Klima ist nicht korrekt. Das Klima kann sich auch nicht erwärmen oder abkühlen. Es verändert sich in dem Sinne, dass sich die Klimazonen in geologischen Zeiträumen kontinuierlich verschieben bzw. ändern. Der Ausdruck „Klimaerwärmung“ ist deshalb auch nicht korrekt, „globale Klimaerwärmung“ schon gar nicht. Gemeint sind Temperaturschwankungen im Zusammenhang mit kontinuierlichen Änderungen des Klimas, bzw. Verschieben der Klimazonen. Genauso ist es auch wissenschaftlich nicht richtig, von einer „Klimarettung“ zu sprechen. Das Klima kann nicht gerettet werden. Wie wir sehen werden, werden Klimaänderungen einzig und allein von der Sonne ausgesteuert. Wenn im Folgenden von Temperaturen ohne weitere Spezifizierung gesprochen wird, so sind Temperaturen der unteren Erdatmosphäre gemeint. Die verschiedenen Klimazonen werden charakterisiert durch das Vorherrschen typischer Temperaturen und Wetterphänomene, und damit verbunden, bestimmter Vegetationen. Das Wetterim meteorologischen Sinn bezieht sich auf physikalische Zustände der Atmosphäre zu einem bestimmten Zeitpunkt, oder einem kürzeren Zeitraum, und an einem bestimmten Ort, oder einem begrenzten Gebiet.
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