Marlen Albertini - Kursverlust

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Georg von Lakin – Romanfigur und Hauptdarsteller dieser szenisch aufbereiteten Persiflage – lässt nichts anbrennen. Inmitten der wohl größten Finanz- und Wirtschaftskrise seit dem Zweiten Weltkrieg kämpft er mit allen Mitteln und unlauteren Praktiken um den ersten Platz auf der Karriereleiter. Halsbrecherische Finanztransaktionen begleiten seinen Weg in ein politisch herausragendes Amt ebenso wie Betrügereien, Veruntreuungen, undurchsichtige Beziehungsgeflechte und illegale Machenschaften. Lakin setzt aufs Ganze und verliert doch alles: Macht, Ansehen, Geld und Ruhm. Der steinige Weg zurück in ein Leben, das ein wenig Anerkennung, Ansehen und Status zurückbringen soll, gestaltet sich abenteuerlich und äußerst schwierig. Kann ihm der Kraftakt gelingen?
Marlen Albertini kratzt mit ihrem neuen Roman an den gesellschaftlichen Fassaden und bietet vor dem Hintergrund der weltweiten Wirtschaftskrise
seit 2008 szenische Einblick in die Welt der Zocker, Blender, Verlierer und Gescheiterten …

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Lakins undurchsichtige Machenschaften bestimmen Blombergs Alltag inzwischen seit geraumer Zeit. Der findige Stadtrat von Bad Schlirnau scheint sich hinsichtlich Kaulmanns künftiger Karriere zunehmend zu einem unliebsamen Störenfried zu entwickeln. Das jedenfalls lassen Blombergs akribische Recherchen erahnen, die sich vor allem auf das seltsame Anlage-Gebaren innerhalb kommunaler Finanzierungen der Infrastruktur konzentrieren. In Teilen scheint auch Kaulmann involviert. Da ist sich Blomberg nach seinen umfangreichen Recherchen inzwischen sicher. Inwieweit, ahnt er allerdings nicht. Während es für den Ministerpräsidenten selbst schon seit Wochen Anlass zu größter Beunruhigung gibt, hält Blomberg seinen Chef bisher für einen Edelmann ohne Fehl und Tadel.

Natürlich leidet Kaulmann wie jeder Politiker unter chronischem Zeitmangel oder bildet es sich zumindest ein. Dennoch schiebt er an diesem Dienstag, der von einem prall gefüllten Terminkalender diktiert wird, noch schnell eine Kurzvisite bei seinem Büroleiter ein. Er will sich höchstpersönlich vom aktuellen Stand der Recherchen bezüglich seines Freundes Georg von Lakin überzeugen. Voller Ungeduld steht er nun unmittelbar vor Blomberg und sieht ihn herausfordernd an. Auf Kaulmanns Stirn haben sich einzelne Falten zusammengerunzelt, die ihn besonders angriffslustig wirken lassen. Blomberg dienen sie zudem als sicheres Zeichen dafür, dass mit dem Chef im Augenblick keinesfalls zu spaßen ist.

»Nun, was haben Sie noch herausgefunden?«, fordert Kaulmann seinen engsten Mitarbeiter barsch und mit rüdem Ton auf, endlich zu sprechen.

»Fakt ist ...« Blomberg räuspert sich ein wenig, bevor er mit eindringlicher Stimme fortfährt. »Also, Lakin hat neben den Verkäufen und Leasinggeschäften mit den Amerikanern die erzielten liquiden Mittel teilweise zwar korrekt verbucht und kommunal auch wieder eingesetzt.«

»Ja, und weiter?«, hakt Kaulmann ungeduldig nach.

»Nun ja, teilweise hat er das akkurat verarbeitet, teilweise aber eben auch nicht. Nach meinen Ermittlungen jedenfalls fehlt ein Betrag von 580.000 Euro, der nirgendwo im ordentlich verbuchten Zustand auftaucht.«

»Unglaublich«, empört Kaulmann sich aufrichtig erstaunt. »Sind Sie denn sicher? Der Schlawiner hat es ja noch faustdicker hinter den Ohren, als ich es schon vermutete.«

Die heftige Reaktion des Ministerpräsidenten auf die Neuigkeiten freut Blomberg. Beweist es ihm doch, in welch wichtiger Mission er derzeit für seinen Chef agiert. Zwischenzeitlich hat er sich kerzengerade vor dem Chef aufgebaut, während er weitere Ermittlungsergebnisse referiert. Sein Selbstwertgefühl wächst kongruent zu den Recherche-Ergebnissen, und aus dem geduckten, unauffälligen und grauen Büromännchen erwächst so langsam ein resoluter Mann mit Schwung und Elan. Das Sprichwort Man wächst mit seinen Aufgaben scheint auf Blomberg wie zugeschnitten.

»Leider ist das aber nicht alles«, fährt Blomberg fort, ohne zuvor eine weitere Reaktion des Chefs abzuwarten. »Lakins deftige Zinswett-Geschäfte bringen Verluste in gigantischen Höhen. Der Kredit, den er bei der Hausbank aufgenommen hat und mit den brandgefährlichen Spread Ladder Swaps absicherte, scheint zu platzen.

»Was das nach dem derzeitigen Stand der Finanzkrise bedeutet, muss ich nicht weiter ausführen«, fügt Blomberg mit eindringlich leiser Stimme hinzu. Dann flüstert er weiter:

»Wer das von höherer Instanz bewilligt oder gegengezeichnet hat, konnte ich bisher allerdings noch nicht ermitteln. « Nach diesen Ausführungen holt Blomberg erst einmal tief Luft. Er sieht sich bereits als eine Art Chefermittler und ergänzt mit entschlossenem Ton, dass er dieser Information in Kürze sicher auch noch habhaft werden wird. Erwartungsvoll und in der Hoffnung auf ein dickes Lob schaut er Richtung Kaulmann. Der hat es sich mittlerweile auf einem der neumodischen ergonomisch günstig konstruierten Bürostühle bequem gemacht und erscheint blass um die Nase. Doch mit seiner verhältnismäßig ruhigen Stimme sowie der stets außerordentlich pragmatischen Art geht er direkt in die Offensive. Dann outet er sich gegenüber dem eifrigen Blomberg.

»Ich selbst habe damals zugestimmt.« Die Aussage sitzt. Atemlose Stille erfüllt den Raum. Der noch vor Minuten so aufrechte Blomberg wirkt nun wie ein zusammengefallener Plumpudding.

»Jetzt reißen Sie sich aber am Riemen«, zischt Kaulmann den fassungslos dreinschauenden Blomberg an. »Wenn Sie in der Politik etwas werden wollen, müssen Sie einiges aushalten und manchmal auch über Leichen gehen können. Wer am großen Rad drehen will, muss standfest und hartgesotten sein.« Kaulmann wischt sich über die Stirn. Sogleich predigt er unverdrossen weiter.

»Weicheier sind in dieser Sparte nicht gefragt. Schließlich habe ich ja nur intern zugestimmt. Es gibt nichts Schriftliches. Ich zähle auf Sie, Blomberg. Bleiben Sie loyal, es wird Ihr Schaden nicht sein. Suchen Sie nach Lösungen, und denken Sie stets daran: Wenn schon Köpfe rollen, dann jene von Lakin & Co – keinesfalls aber meiner! Haben wir uns verstanden?«

»Jawohl, Herr Ministerpräsident«, pariert Blomberg in gewohnter Manier und packt die Unterlagen für den Ministerpräsidenten eilig zusammen. Kaulmann wird später bei hochkarätiger Runde in Berlin tagen. Hinter verschlossenen Türen und jenseits der Öffentlichkeit geht es um Strategien zur Bewältigung der Finanzkrise. Unfassbare Beträge in dreistelliger Milliardenhöhe, die am Ende einmal mehr die Steuerzahler schultern dürfen, stehen auf dem Tagesprogramm. In welche Beruhigungspille für die Bürger das verpackt werden kann, wird prominentes Thema sein. Kaulmann muss sich beeilen. Der Fahrer wartet schon.

BEZIEHUNGSGEFLECHTE

Randolf Schweigmann tauscht seine lässige Bürokleidung, die ihm im aufreibenden Arbeitsalltag komfortable Bequemlichkeit bietet, gegen einen eleganten einreihigen Smoking aus. Nun wendet er sich hin und her und wirft dabei einen prüfenden Blick auf sein Spiegelbild.

Was ihm entgegenblickt, kann sich sehen lassen. Schleife sowie Einstecktuch sind farblich perfekt aufeinander abgestimmt und wirken edel und geschmackvoll. Gleichsam zur Bestätigung und als Zeichen der Anerkennung über sich selbst schnalzt Schweigmann seltsam mit der Zunge. Ein glanzvoller Kummerbund aus schwarzem Seidensatin, den er schnell noch geschickt um die Taille drapiert, lässt seinen ansonsten ziemlich pompösen Bauch geradezu gefällig erscheinen. Von seiner Ausstrahlung ist der Chefredakteur des boulevardistisch aufgemachten Bad Schlirnauer Tageblatts nun restlos überzeugt. Als Finish verteilt er noch einen Hauch Gel in die Frisur. Sie glänzt nun fettig und ist völlig in sich erstarrt.

Nervös und voller Ungeduld wartet bereits der Fotograf vor der Tür. Er wird den Chefredakteur zum Presseball begleiten und die gewünschten Fotos schießen. Nun aber drängt er erst einmal zur Eile und schaut dabei ständig auf die Uhr. So, als könne er mit der davonlaufenden Zeit einen Handel betreiben und sie zum Stillstand zwingen. Es ist bereits halb acht, und seit einer knappen Stunde gewährt das Nobelhotel Majesty in der Hauptstadt den ersten prominenten Gästen Einlass zum Event des Jahres. Alljährlich versammelt sich die High Society in diesem auserwählten Luxushotel, das am Ufer und zu Füßen der Spree gelegen mit einem außergewöhnlichen Ambiente Glanz und Pracht versprüht.

Alles, was auch nur andeutungsweise über Rang und Namen in Politik oder Medien verfügt, ist heute hier vertreten. Das betrifft selbstverständlich auch Georg von Lakin, der in Begleitung seiner Frau gerade über den roten Teppich rauscht. Lydia hat es geschafft, das Ergebnis der morgendlichen Tortur im Schönheitssalon Beauty Conversion über den Tag zu retten. Nun stolziert sie wie ein verkapptes Model über den Läufer, der für sie die Welt bedeutet. Auch Ministerpräsident Dr. Wilhelm Kaulmann lugt aus der Menge der vornehm gekleideten Menschen hervor, dicht gefolgt von Dr. Sybille Aingsbacher. Beim Auftritt der bekannten Politikberaterin brandet Beifall auf. Sie bewegt sich in einer spektakulären und tief dekolletierten Abendrobe über den Laufsteg, die durchaus als atemberaubend bezeichnet werden kann. Wer keine Einladung zu diesem Jahresereignis erhält, darf sich getrost als ausrangiert betrachten und dreht nicht mehr mit am ganz großen Rad. Diese illustre Runde gehört jedoch dazu, und hier und heute wird gelacht und getanzt, geschlemmt und getrunken. Eigens zu diesem Highlight des Jahres wurde die angesagte Yahalea-Kombo eingeflogen. Die weltbekannte und kostspielige Musikband wird auch Shila Ulmaha begleiten. Die sagenumwobene Soul-Sängerin aus der Dominikanischen Republik, die mit großer Spannung erwartet wird, präsentiert ihr extravagantes Debüt als Weltpremiere.

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