Marlen Albertini - Kursverlust

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Georg von Lakin – Romanfigur und Hauptdarsteller dieser szenisch aufbereiteten Persiflage – lässt nichts anbrennen. Inmitten der wohl größten Finanz- und Wirtschaftskrise seit dem Zweiten Weltkrieg kämpft er mit allen Mitteln und unlauteren Praktiken um den ersten Platz auf der Karriereleiter. Halsbrecherische Finanztransaktionen begleiten seinen Weg in ein politisch herausragendes Amt ebenso wie Betrügereien, Veruntreuungen, undurchsichtige Beziehungsgeflechte und illegale Machenschaften. Lakin setzt aufs Ganze und verliert doch alles: Macht, Ansehen, Geld und Ruhm. Der steinige Weg zurück in ein Leben, das ein wenig Anerkennung, Ansehen und Status zurückbringen soll, gestaltet sich abenteuerlich und äußerst schwierig. Kann ihm der Kraftakt gelingen?
Marlen Albertini kratzt mit ihrem neuen Roman an den gesellschaftlichen Fassaden und bietet vor dem Hintergrund der weltweiten Wirtschaftskrise
seit 2008 szenische Einblick in die Welt der Zocker, Blender, Verlierer und Gescheiterten …

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»Bitte recht freundlich«, fordert der Event-Fotograf alldieweil die Gäste auf. Er sorgt an diesem außergewöhnlichen Abend für die Erinnerungsfotos und verewigt die Gäste in eleganter Robe für die Ewigkeit. Auf der rechten Seite des großen Festsaals frohlockt ein Buffet der Extraklasse mit feinen, erlesenen Köstlichkeiten. Es weckt den Appetit der über 1000 Gäste, die nun in Scharen über den roten Teppich schweben. Gefangen vom Blitzlichtgewitter der eifrigen Fotografen staksen und trippeln sie vornehm in aufrechter Haltung hinein in den üppig geschmückten, hallengroßen Saal. Das obligatorische Bad in der Menge genießen sie ebenso wie das Defilee beim Gastgeber. Der mächtige Medienmogul lässt es sich keinesfalls nehmen, die wichtigsten der geladenen Gäste persönlich und mit Handschlag zu begrüßen. Damit ist er nun schon seit mehr als zwei Stunden beschäftigt. Dann schließen sich für die Öffentlichkeit die Türen, und die Scheinwerfer der TV-Kameras erlöschen …

Hinter den Kulissen wird nun in erster Linie an Beziehungsgeflechten gestrickt. Bei dem als Gesellschafts-Event getarnten Dreh- und Angelpunkt für Deals jeglicher Art, der durchweg stark lobbyistische Züge trägt, wird gekungelt, gedeichselt und beschlossen. Die Elite ist unter sich, und wenn es nach außen auch anders vermittelt wird: Medien und Politik sind schon lange und weitgehend zu einer Einheit verwoben. Die Presse, besonders das politische Ressort, sollen eigentlich die Finger tief in die Wunde legen und Missstände aufdecken – jenseits jeglicher Befindlichkeiten. Das ist ihre eigentliche Aufgabe. Stattdessen haben Verlage in den vergangenen Jahren nicht selten das ehemals so eherne Gesetz der Überparteilichkeit über Bord geworfen. So manches Blatt dient heute als Sprachrohr der Politik. Von dieser, für eine vermeintliche Demokratie recht unrühmlichen Tatsache kann auch der in eine wunderschöne Blütenpracht verwandelte und harmlos anmutende Ballsaal des Majesty nicht hinwegtäuschen.

Auch Schweigmann weiß als Chefredakteur um diese Umstände. Ungetrübt von derlei Gedanken fängt er gerade herrliche Impressionen ein und erstellt fleißig kürzere Interviews. Sie sollen später den Leitartikel umrahmen. Gerade ist er mit Lakin im Gespräch, der gut gelaunt und leicht beschwipst in Eigenlob versinkt und dessen Redefluss kaum zu stoppen scheint. An welcher Stelle er sich in Zukunft politisch sehe, fragt Schweigmann munter drauf los. Schon wenige Minuten später bereut er seine Neugier. Denn nun folgt die Litanei einer Erfolgsgeschichte, welche bisher größtenteils der Fantasie eines Newcomers auf der politischen Bühne entspringt. Beflissen kritzelt Schweigmann mit, will er es sich mit Lakin doch keinesfalls verscherzen. Wer weiß, wo der am Ende tatsächlich noch landet, denkt Schweigmann ahnungsvoll und wendet sich dem nächsten Gesprächspartner zu.

Zu seinem Glück handelt es sich dabei um den allseits bekannten und geschätzten Ministerpräsidenten Dr. Wilhelm Kaulmann. Schweigmann richtet eilig seine Fliege. Sie war im Eifer des abendlichen Gefechts verrutscht und hatte sich wie ein ausgeleiertes Einmachgummi um seinen gut gepolsterten Hals gewunden. Nun aber sitzt sie wieder, und auch Schweigmann bringt sich in Position. Immerhin lockt das Interview des Jahres.

Nur wenige Meter entfernt ragt Blomberg sichtbar aus der Menschenmasse heraus. Kaulmanns Büroleiter kam im Schlepptau der landesfürstlichen Delegation hier angeschwemmt. Nun hat er sich auf ein höchst interessantes Gespräch eingelassen, und der bienenfleißige Nachwuchspolitiker diskutiert heftig mit Dr. Sybille Aingsbacher.

»Die Bürger haben keine Ahnung, wie unwissend die meisten Politiker hinsichtlich möglicher Lösungsstrategien der Finanzkrise sind. Diesbezügliche Fakten sind erschreckend, und leider betrifft dies vor allem auch das politische Führungspersonal. Das macht die Sache für das Land besonders teuer«, doziert Sybille Aingsbacher gerade engagiert.

Blomberg nickt eifrig. In ihm hat die smarte Politikberaterin einen guten Zuhörer gefunden. Der junge Mann saugt jede Information sprichwörtlich auf wie ein Schwamm und freut sich schon auf weitere Ausführungen.

»Da kein Politiker für schlechte Arbeit haften muss, dreht sich das Karussell der Ahnungslosigkeit und damit der unüberschaubaren Kosten für die Steuerzahler weiter und weiter«, weiß Sybille zu berichten. »Natürlich gibt es Einzelne, die den Durchblick haben, aber wiederum bewusst Entscheidungen treffen, die ausschließlich Banken und Spekulanten stützen. Nachhaltig und im Sinne der Durchschnittsbürger passiert derzeit nichts, aber auch rein gar nichts. Im Gegenteil, der Schaden weitet sich mit jeder Fehlentscheidung aus. Und derer gibt es ja derzeit wahrlich genug.«

Blomberg schaut ein wenig ratlos drein. In seinem Studium, das er kürzlich erst mit summa cum laude abgeschlossen hat, kamen derartige Finanzkrisen samt solcher abstrusen Lösungsansätze nicht vor. Daher ist er auf Experten wie Dr. Sybille Aingsbacher angewiesen, um sich ein genaues Bild zu machen. So kann er sich später vielleicht sogar eine eigene Meinung bilden.

»Die Ursachen der Krise sind überhaupt nicht tangiert«, fährt Aingsbacher nun unübersehbar aufgeregt fort. »Stattdessen hauen Politiker im Fließbandverfahren das Geld der Steuerzahler raus, als hinge es an den Bäumen. Und dann lassen sie sich auch noch als exzellente Krisenmanager feiern. Tatsächlich aber versagen sie auf ganzer Linie«. Die junge Expertin für Wirtschaft und Politik kräuselt während der Ausführungen demonstrativ die hübsche und feingeschwungene Nase, um der persönlichen Empörung Nachdruck zu verleihen.

»Schauen Sie, Blomberg: Spekulanten, auf die derzeit so massiv herumgehackt wird, bewegen sich nur innerhalb jener Möglichkeiten, die vorhanden sind. Da keine ordnungspolitischen Rahmenbedingungen sie davon abhalten, tun sie also das, was sie tun dürfen. Nicht mehr und nicht weniger. Das betrifft natürlich auch Anlagegeschäfte, mit denen Investoren nicht etwa ihre Devisen gegen Kursverluste absichern, sondern auf die Kursveränderung von Währungen wetten. Der Markt reagiert auf Stimmungen und besonders auf Defizite«.

Sybille nippt kurz an ihrem Champagnerglas und setzt ihr Statement unverzüglich fort. »Im Fall der Währungswettgeschäfte sind die tatsächlichen Ursachen in den horrenden und gigantisch hohen Staatsverschuldungen der betroffenen Länder begründet«, klärt sie Blomberg weiter auf. Noch immer hängt der junge Mann ehrfurchtsvoll an ihren wohlgeformten und kirschrot geschminkten Lippen. Dr. Sybille Aingsbacher hingegen ist stolz, dass sie Lakins Lektion über die Zockereien gegen ganze Volkswirtschaften, die sie selbst erst kürzlich erhielt, perfekt interpretiert an den Mann zu bringen weiß. Blomberg nickt in der Hoffnung, noch weiterer Analysen aus ihrem Mund gewahr zu werden.

»Die Ursachen des Desasters liegen also vor allem in den extremen Verschuldungen vieler Länder. Hinzu kommt die Verflechtung der Finanzinstitute plus ein seit Jahren sukzessive liberalisierter Finanzmarkt. Zusammen mit den fehlenden Rahmenbedingungen – und zwar weltweit – führt das in der Folge zu einem immer weiter ausufernden Scheinmarkt, der Renditen jenseits jedweder Wirklichkeit verspricht. Kein Wunder, dass Unternehmer ihre Mitarbeiter nicht mehr adäquat an den Gewinnzuwächsen beteiligen und kaum noch Betriebserweiterungen vornehmen. Der elektronische Handel verspricht eben wesentlich müheloser zu erzielende Gewinne. Wer kann dazu schon Nein sagen? Insofern verliert der sogenannte Realmarkt an Priorität. Selbst wenn es die Menschen wollten, sie können gar nicht so viel arbeiten, um mit ihrem realen – also körperlichen und geistigen – Einsatz auch nur annähernd eine vergleichsweise hohe monetäre Produktivität zu erzielen.«

Sybille Aingsbacher macht eine kurze Pause, um tief Luft zu holen, und fährt sogleich mit ihrem Vortrag fort. »Die meisten Politiker schützen nicht das Volk, sondern die Banken. Die Ursachen liegen oftmals in einer stark ideologisch geprägten Gesinnung – oder es handelt sich um pure Ignoranz. Zusätzlich bestimmen Karrieregründe solch fatale Entscheidungen. Kaum im politischen Amt, lockt die Lobby mit unvergleichlich attraktiven Posten für die Zeit nach dem politischen Engagement. Das wird sich niemand ernsthaft verscherzen wollen, und kaum einer widersteht diesen glänzenden Angeboten«, seufzt Sybille und wiegt bedauernd den Kopf.

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