Michael Blaschke - Abgefahren - Leben an der Abbruchkante

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Abgefahren - Leben an der Abbruchkante: краткое содержание, описание и аннотация

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Ein junger Mann wird nach zweieinhalb Jahren aus der Haft entlassen. Er lebt auf der Straße und im Obdachlosenheim. Dort lernt er das Leben kennen. Durch sein aufbrausendes und jähzorniges Wesen gerät er immer wieder in Schwierigkeiten. Kurze Frauenbekanntschaften scheitern. Nach Raub und Banküberfall gerät Karl ins Visier der Polizei. Er flüchtet nach Spanien und kommt dort in Kontakt mit faschistischen Kreisen. Äußerst brutal erlebt er eine Odyssee. Abgebrannt und mittellos flieht er zurück nach Deutschland…

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„Ich werde das ausrichten“, sagte der Geschäftsführer.

Er fühlte sich etwas brüskiert. Lena ging. Sie merkte, ihre Welt war nicht mehr in Ordnung, etwas Bedrohliches hatte sich zwischen Karl und ihrem Leben geschoben. Wie sollte es weitergehen? In ihrem eigenen Interesse musste sie diese Beziehung aufgeben. Als sie nach Hause kam, saß er wie immer vor der Glotze.

„Ich muss ernsthaft mit dir reden. Diese Untätigkeit, dieses Herumsitzen, geht mir auf den Keks. Ich weiß, du kannst es momentan nicht ändern, es sei denn, du bist bereit für dein Verhalten Verantwortung zu übernehmen.“

Karl wurde böse. Er begriff nicht, dass er sich selbst in diese scheußliche Lage gebracht hatte.

„Als dieser geschniegelte Fatzke seine Leute mit warmen Worten abgespeist hat, ist mir die Sicherung durchgebrannt.“

„Ja, ja, die Sicherung ist dir durchgebrannt, du musst natürlich für Alle die Vergeltung üben. Glaubst du denn, dass auch nur einer für dich aussagen wird? Glaubst du das wirklich?“

Lena hatte sich in Rage geredet, sie konnte Karl nicht mehr ertragen, in seiner Uneinsichtigkeit und Lethargie.

„Ich muss noch einmal wegen deines Passes in die Stadt. Du weißt, ich mache mich strafbar. Es ist das letzte Mal, dass ich dir helfe.“

Karl begriff ihren plötzlichen Stimmungsumschwung nicht. Er hoffte, dass es nur ein momentaner Tiefpunkt wäre. Sie ging in den Flur, zog Mantel, Mütze und Handschuhe an und verließ wortlos die Wohnung. Karl trat auf den Balkon und sah gerade noch, wie sie die Straßenbahn bestieg. Er war doch so froh, sie zu haben. Sie hatte ihn in den letzten Wochen immer wieder aufgebaut in ihrer netten Art. Er hingegen hatte den Bogen überspannt, in der vermeintlichen Gewissheit, dass sie für alles Verständnis hat.

Es regnete, Karl saß in der Couchecke und machte kein Licht. Er beobachtete, wie der Tag langsam der Dunkelheit wich. Das Kindergeschrei hatte aufgehört, die Spielplätze waren leer, fast alle Fenster des Wohnblocks waren erhellt.

Lena wurde, als sie das Lokal betrat, sogleich vom Besitzer in Empfang genommen, der sie in den Büroraum führte und erwartungsvoll nach dem Grund ihres Besuches fragte. Herr Salowitsch, ein rundlicher Herr mit Glatze und Schnurrbart, wartete wohlwollend, was Lena von ihm wollte.

„Herr Salowitsch, ich habe ein großes Problem, das heißt, mein Freund ist in Schwierigkeiten.“

Sie erzählte dem Mann die ganze Geschichte. An seinem Gesicht konnte sie sehen, dass er ihren Wunsch gar nicht gut fand.

„Lena, warum glauben Sie, dass ich Ihnen helfen kann? Ich habe doch keine Fälscherwerkstatt im Keller und ich finde Ihr Anliegen an mich schon sehr befremdlich.“

Es entstand eine längere Pause.

„Durch Ihre uneigennützige Hilfe bei meiner todkranken Frau werde ich versuchen, alte Seilschaften neu zu mobilisieren.“

Er nahm ihre Hand und sagte im väterlichen Ton: „Trennen Sie sich von dem Mann, er wird, nachdem, was Sie mir erzählt haben, durch seine aggressive Art immer wieder Probleme bekommen.“

„Sie haben ja Recht, Sie wissen doch, nicht immer entscheidet der Verstand.“

Sie sprachen noch über allgemeine Dinge. Sie wollte gerade gehen, als ihm einfiel, dass er noch zwei Passbilder haben müsste.

„Warum zwei?“, fragte sie.

„Es könnte sein, dass ein Bild unbrauchbar wird und man dann noch ein zweites hat.“

„Natürlich, ich verstehe und was kostet das Dokument?“

„Machen Sie sich darüber keine Gedanken, das geht schon in Ordnung.“

Als sie auf der Straße war. ging ihr das Gespräch mit Salowitsch nicht aus dem Kopf. Warum sie gerade ihn um Hilfe bat konnte sie nicht sagen. Immerhin verlangte sie etwas, womit sich der Betreffende strafbar machte. Es war wohl der Dank für die Pflege an seiner schwerkranken Frau.

Der Regen war in Schnee übergegangen und der Heimweg durch die Stadt war kein Vergnügen. Sie kam an ihrem Arbeitsplatz vorbei und sah ihren Chef am Schreibtisch sitzen. Erst wollte sie kurz reingehen, doch dann nahm sie den Weg nach Hause. Die Geschäfte hatten geschlossen, die Fußgängerzone war tot, nur in den Kneipen brannte noch Licht. Mit Wehmut dachte sie an die schönen Sommertage, die sie mit Karl verbracht hatte. Kurz vor der Haustür fing es wieder an zu regnen. Nass bis auf die Haut schellte sie, weil sie den Schlüssel in der nassen Tasche nicht fand. Karl war eingeschlafen und es dauerte eine Weile, bis er aufmachte.

„Wird ja mal Zeit, ich hatte keinen Schirm und bin völlig durchnässt. Mach mir bitte ein warmes Bad fertig“, sagte sie und zog die nassen Kleider aus.

Sie verschloss das Bad, um zu zeigen, dass sie allein sein wollte. Karl setzte sich vor den Fernseher, rauchte eine Zigarette und sah die Nachrichten. Lena kam aus dem Bad in einem Bademantel gehüllt und machte den Fernseher aus. Sie setzte sich zu Karl auf die Couch und sagte: „Ich habe mit Salowitsch gesprochen.“

„Wer ist Salowitsch?“, fragte Karl.

„Er ist der Inhaber des Restaurants, den ich dir vorgestellt habe. Dieser Mann besorgt dir einen Pass, um mir einen Gefallen zu tun. Es war furchtbar peinlich, ihn darum zu bitten. Sein Gefühl der Dankbarkeit war der Grund, der ihn veranlasste, mir zu helfen.“

Sie sagte das mit Bitterkeit in der Stimme. Karl spürte, es war etwas zu Bruch gegangen. In seiner Hilflosigkeit sagte er nichts.

„Du solltest dich den Behörden stellen und Verantwortung zeigen.“

„Sicher und ab ins Gefängnis gehen“, ergänzte Karl und blickte böse vor sich hin.

„Sicherlich ist das eine bittere Pille, aber mit einer falschen Identität hast du keine Zukunft.“

„Komm mir doch nicht mit der Tour des reuigen Sünders. Unsere Gesellschaft hat einen faulen Kern und ich möchte nicht wissen, wer alles seine Mitmenschen ausplündert, Verbrechen begeht und straffrei davon kommt.“

„Es sind mehr, als wir uns vorstellen können und du gehörst auch dazu, weil du glaubst, Selbstjustiz üben zu dürfen.“

Sie deutete mit der Hand in Richtung Bücherecke: „Dort stehen einige Werke, die sich mit der positiven Veränderung der Gesellschaft befassen. Alles Theorie, die, die es in der Praxis versuchen, scheitern auf der ganzen Linie. Blut und Tränen sind über Jahrhunderte der Preis für eine bessere Welt.“

Es kam zu einer längeren Pause.

„Morgen muss ich zwei Passbilder haben und dem Salowitsch bringen.“

Sie wollten schlafen gehen, doch als Karl aus dem Bad kam, lag sein Schlafsack vor der Couch. Es war bitter, dieses kompromisslose Ende. Es tat ihm weh, mit seinem geschnürten Bündel wieder auf der Straße zu stehen. Was seine Zukunft anging, hatte Lena leider Recht. Auf ihn warteten wenigstens drei bis vier Jahre Gefängnis und das wollte er nicht. Ob er es schaffen würde sich bis zur Verjährung im Ausland aufzuhalten? Wer konnte das voraussehen? Karl ließ sich am nächsten Tag zwei Passbilder machen. Lena war zur Arbeit und Karl langweilte sich vor der Glotze. Für einen Spaziergang war das Wetter zu schlecht und für ein Buch fand er nicht die nötige Ruhe.

Dann fiel ihm ein, nach der Ruhestätte von Otto zu fragen. Er dachte, dass das Krankenhaus ihm sicher helfen könnte. Lena besaß kein Telefon, er musste in eine öffentliche Zelle und erfuhr, dass Otto auf dem Hauptfriedhof begraben war, die Nummer des Grabes müsste der Verwaltung bekannt sein. Karl fand das Grab und ein Holzkreuz mit Ottos Namen, sowie einen verwelkten Blumenstrauß. Es war wohl eine sehr einfache Beerdigung gewesen. Nun ja, das Sozialamt hatte gesetzliche Vorgaben. Er hätte gern gesehen, wie so eine Beerdigung ablief. Vier Sargträger und ein Himmelskomiker? Vermutlich ja, Bruder, das war´s und ich hoffe, der Billigsarg verschafft dir ein bequemes liegen. Ich habe dich ja kaum gekannt, aber als Mensch warst du mir lieb und recht. Eine Rose, die er von einem anderen Grab genommen hatte, legte er auf die nasse Erde. Mach´s gut Alter!

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