Ein Leben für die Freiheit
Leonard Peltier und der indianische Widerstand
Michael Koch und Michael Schiffmann
Impressum
Ein Leben für die Freiheit, Leonard Peltier und der indianische
Widerstand
TraumFänger Verlag Hohenthann, 2016
2. Auflage Oktober 2017
1. Auflage eBook Juli 2021
Herausgeber: Tokata - LPSG RheinMain e.V.
Autoren: Michael Koch/Michael Schiffmann
eBook ISBN 978-3-941485-95-2
Lektorat: Michael Krämer und Monika Seiller
Satz und Layout: Janis Sonnberger, merkMal Verlag
Textlayout: Kerstin Schmäling
Datenkonvertierung: Bookwire
Titelbild: Leonard Peltier
Copyright by TraumFänger Verlag GmbH & Co. Buchhandels KG,
Hohenthann/Tokata - LPSG RheinMain e.V.
Printed in Germany
Grußwort Leonard Peltiers an die deutschen Unterstützer und Leser dieses Buches (Leonard Peltier)
Grußwort der Nichte Leonard Peltiers zur zweiten Auflage des Buches
Vorwort zur 2. Auflage
Einleitung: Leonard Peltier, AIM und die Geschichte von Völkermord und indianischem Widerstand (Michael Koch)
1. „Indian Wars Aren‘t Over“ – die vielen Gesichter des Völkermords (Michael Koch)
2. Von Red Power zu AIM – eine kurze Chronologie indianischen Widerstands (Michael Koch)
3. Leonard Peltier – Kindheit, Jugend und Politisierung (Michael Koch)
4. Pine Ridge Reservation (Michael Koch)
5. AIMs längster Tag – der „Zwischenfall in Oglala“ am 26. Juni 1975 (Michael Schiffmann)
6. Leonard Peltier – Verfahren und Haftsituation Die Mühen der Ebene: Ein halbes Jahrhundert Kampf um Freiheit_ (Michael Schiffmann)
Zur aktuellen Situation Leonard Peltiers seit 2009 (Michael Koch)
7. Reservationblues Vom Alltag des Lebens und Überlebens in Reservationen heute (Michael Koch)
8. Kein Schlusswort: Indian Wars Still Are Not Over – The Struggle Goes On (Michael Koch)
Anhang
Erklärung von Leonard Peltier vor dem Urteilserlass
Schreiben Leonard Peltiers an seine europäischen Unterstützer (Januar 1980)
Erklärung zum Todesfasten von Robert H. Wilson aka Standing Deer (Dezember 1983)
Erklärung zum Todesfasten von Leonard Peltier
Interview mit Delaney Bruce (LPDOC)
Ein guter Tag zum Reden Interview mit Dennis Banks
Mr. X: Statements von Dino Butler und Dennis Banks
Solidaritätsarbeit für Leonard Peltier
Zeittafel Leonard Peltier: Leben und Fall Leonard Peltiers in Daten
Brief von Leonard Peltier am 6. Februar 2016
Leonard Peltiers Statement anlässlich des Heidelberger Symposiums Oktober 2016
Statement von Leonard Peltier zum Oglala Commemoration Day 2017
Literaturverzeichnis
Dokument: Proklamation 26.6.2013 zum Leonard Peltier Tag
Dokument: Vergleichsübersicht zu den Verfahren „Butler/Robideu“ und „Peltier“
Danksagung
Kurze Erklärung des Verlages
Zu den Autoren
Übersetzungen
Bildseiten
Grußwort Leonard Peltiers an die deutschen Unterstützer und Leser dieses Buches (Leonard Peltier)
An all meine deutschsprachigen Brüder und Schwestern in Europa und anderswo:
Während ich hier in meiner Zelle sitze – „meinem Zuhause“, wie wir es in diesem unseligen amerikanischen Gulag nennen, in dem so viele meiner indigenen Schwestern und Brüder ein zerstörtes Leben fristen müssen –, wirbeln mir die neuesten Nachrichten durch den Kopf … Europa ist in Aufruhr, zig Millionen Flüchtlinge auf der Welt, gerade erst haben Menschen in Paris, Mali, über dem Sinai und so vielen, vielen Teilen der Welt Hunderte von Unschuldigen getötet… Aberwitzige Bombenangriffe von US-amerikanischen, russischen, französischen Kampffliegern, auch sie vorwiegend auf unschuldige Menschen. Ja, bombardieren wir die Unschuldigen! Das wird ihnen eine Lehre sein!
Meine lieben Mitmenschen – welchen Weg werden wir gehen?
Ich sitze hier auf meinem Gefängnisbett in diesem kalten Sarkophag aus Stahl, gewärmt von dem Wissen, dass dieses neue Buch in deutscher Sprache seinen Weg in viele seelenverwandte Herzen in vielen Ländern finden wird. So werden die Leser ein persönliches Gefühl dafür bekommen, wer ich bin und wer die Menschen meines Volkes sind… Aber in Wirklichkeit geht es nicht um mich, Leonard Peltier, oder auch nur um mein notleidendes Volk – es geht um uns, die Angehörigen der gesamten Menschheit, die wir einander aus welchen Gründen auch immer Angst und Schrecken und Hass und Tod leiden lassen. Ob wir im Recht sind oder nicht, wir sind ALLE schuldig. Schuldig, uns zu weigern, das EINSSEIN in uns ALLEN zu sehen.
Mitakuye Oyasin: Meine Sioux-Vorfahren haben uns gelehrt: Wir sind mit allen und allem verwandt.
Lassen wir diese Worte für alle Menschen überall erklingen. Machen wir sie zu einer Hymne für die Menschheit, die die sinnlosen Gefühle des Hasses in unseren Herzen auslöscht. Im Lauf der vier Jahrzehnte meiner Gefangenschaft ist mir die Unterstützung und Freundschaft – und ja, sogar die Liebe – von vielen, vielen deutschsprechenden Menschen zuteil geworden. Diese Liebe wandert von ihren Herzen in mein Herz und wieder zurück. Sie fühlen sie, ich fühle sie, sie ist real – und sie ist mächtig. Lasst jeden von uns senden und empfangen – diese gegenseitige Liebe, diesen Respekt und diese spirituelle Kraft an die gesamte Menschheit, an jede einzelne Seele auf unserer Mutter Erde. Und möge dieses neue Buch dazu beitragen, dass dies geschieht.
Doksha (Auf bald)
Leonard Peltier
(USP Coleman, Florida – Samstag, 28. November 2015)
Übersetzung: Michael Schiffmann
Email Leonard Peltiers an Michael Koch:
..9/22/2016 9:24 PM
hey Doc :) I just received the book it looks good and of excellent quality, thank you Bro, its lock up for the nite . doksha L.P.
„…wir waren im Krieg, und im Krieg sagst du nicht, wer schießt, wer auf wen schießt …
Dies war ein Krieg, ein Krieg der vor Jahrhunderten begann und immer noch anhält. Wir sind das Ziel des längsten unerklärten Krieges in der Geschichte der US-Regierungen …
Leonard Peltier ist ein großer Krieger. Er ist wie all die anderen, die im Camp lebten.
… Sie hörten den Ruf der Bevölkerung. Sie kamen, um den Menschen beizustehen. Und so ist dies auch zu erinnern. Dies ist die einzige Art dies zu erinnern. Da war ein Krieg am Laufen, ja, und wir haben hierauf entsprechend geantwortet. Es waren nicht wir, die diesen Krieg begannen, es war das FBI!“
Dennis Banks am 4.10.2013 vor dem „International Peoples Tribunal on Leonard Peltier“ in Green Bay/Wisconsin
Grußwort der Nichte Leonard Peltiers zur zweiten Auflage des Buches
Als mein Onkel, Leonard Peltier, November 2016 seine Grußworte an die deutschen Leserinnen und Leser der Erstauflage dieses Buches schrieb, war er noch voll der Hoffnung, dass die Tage seiner Haftentlassung kurz bevorstehen würden. Er und wir alle dachten dabei, dass das große Interesse und die Unterstützung im deutschsprechenden Teil Europas hier sicherlich auch eine große Hilfe sein würden, um für ihn endgültig die Türen zur Freiheit zu öffnen. Und so wie Ihr haben sich weltweit so viele andere Menschen für Leonards Freiheit eingesetzt und für alle schien es so, dass sich die Tore zur Freiheit öffnen würden. Wie Ihr alle wisst, haben sich die Dinge jedoch anders entwickelt. Mein Onkel ist immer noch gefangen in dem, wie er es nennt, Iron House. Und nach wie vor sind auch all seine indigenen Brüder und Schwestern überall in Amerika mit der fortgesetzten Geschichte von Unterdrückung, Menschenrechtsverletzung und Umweltzerstörung konfrontiert. In dieser schweren Zeit erhielten wir, auch mein Onkel Leonard, die Nachricht, dass dieses Buch nun in einer zweiten Auflage erscheinen wird. Wir haben mitbekommen, dass zu den Buchpräsentationen viele hundert Menschen bislang kamen und diese Veranstaltungen auch weitergehen, in den verschiedensten Städten Deutschlands. Mein Onkel und ich wissen, dass dies ein Beweis für Euer immer noch bestehendes Interesse und die anhaltende Unterstützung ist. Es ist ein gutes Gefühl zu wissen, das weit weg, auf der anderen Seite des Ozeans mehr und mehr Menschen sich im Falle Leonard Peltiers aber auch allgemein im Zusammenhang mit dem Schicksal der Native Americans für Gerechtigkeit, Menschenrechte und Freiheit einsetzen.
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