Michael Blaschke - Abgefahren - Leben an der Abbruchkante

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Abgefahren - Leben an der Abbruchkante: краткое содержание, описание и аннотация

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Ein junger Mann wird nach zweieinhalb Jahren aus der Haft entlassen. Er lebt auf der Straße und im Obdachlosenheim. Dort lernt er das Leben kennen. Durch sein aufbrausendes und jähzorniges Wesen gerät er immer wieder in Schwierigkeiten. Kurze Frauenbekanntschaften scheitern. Nach Raub und Banküberfall gerät Karl ins Visier der Polizei. Er flüchtet nach Spanien und kommt dort in Kontakt mit faschistischen Kreisen. Äußerst brutal erlebt er eine Odyssee. Abgebrannt und mittellos flieht er zurück nach Deutschland…

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Der tägliche Lärm, die Dunstwolke die nicht abzog, der Flugrost in Ohren, Nase, Zähnen und in den Haaren, nach acht Stunden hatte Karl die Schnauze voll. Auch noch als billiger Leiharbeiter beschimpft zu werden, brachte das Fass zum überlaufen. Er wusste zwar, der Tritt nach unten gehört zum System. Wo es nichts mehr zu treten gibt, ist das Ende der Ausbeutung erreicht. Zu Hause musste Lena sich den Ärger anhören. Er hatte ja Recht, aber was wollte er dagegen tun? Karl, der diese Arbeitswelt nicht kannte, war empört über das, was er täglich erlebte. In einer Pause nahm er sich den Hugo zur Brust. Der ahnte schon, was Karl von ihm wollte und war schon auf Vorwürfe eingestellt.

„Ich habe beobachtet und gehört, wie du den Kollegen bei Weißbrot in die Pfanne gehauen hast, warum?“

„Was hast du gehört? Nichts hast du gehört!“

„Bist du für uns oder bist du Weißbrots Marionette?“

„Ich tue, was ich kann.“

Karl ließ sich nicht beruhigen und Hugo versuchte den Rückzug.

„Erzähl mir nichts, du bist und bleibst ein großer Scheißkerl und ich werde dafür sorgen, dass du deinen Posten verlierst.“

Wie er das machen wollte wusste er nicht, aber die Drohung stand erst mal im Raum. Karl glaubte die Auseinandersetzung war nötig, jetzt hatte er natürlich einen sehr schweren Stand in der Firma. Hugo ging ihm aus dem Weg aber Karl war sich sicher, dass er ihn bei Weißbrot schlecht machen würde. Aber die Dinge nahmen einen völlig anderen Verlauf, so dass ein Randschein für Karl keine Rolle mehr spielte.

Er wollte seinen vereinbarten Abschlag holen. Im Büro hatten sich wohl an die zwanzig Kollegen eingefunden. Sie wollten ihr Geld und es herrschte große Aufregung. In einem der Büros sah man durch die Glasscheibe gestapelte Umzugskisten und es war klar, dass die Vögel ausflogen. Die Lady hatte sich hinter den Kisten versteckt und den Raum abgeschlossen. Im anderen Büro saß der Boss im edlen Zwirn und Lackschuhen. Einige der Männer bedrängten ihn, doch er saß lässig in seinem Bürostuhl.

„Ich bin pleite. Wenn Sie Forderungen haben, wenden Sie sich an den Konkursverwalter.“

Das wiederholte er zigmal. Karl war klar, er konnte sein hart verdientes Geld abschreiben. Eine unbändige Wut erfasste ihn. Er suchte sich einen Weg durch die Menge. Am Schreibtisch fegte er alles mit einer Hand weg, was so auf einem Schreibtisch liegt, auch das bunte Telefon. Der elegante Scheißer war aufgesprungen, doch Karl packte ihn an der Krawatte und zog ihn über den Tisch. Mit der anderen Hand hatte er blitzschnell seine Haare erwischt und schlug seinen Kopf mehrmals auf den Schreibtisch. So lange, bis ein älterer Mann ihn energisch davon abhielt. Der Betroffene hatte sich mit Sicherheit die Nase gebrochen und eine stark blutende Platzwunde auf der Stirn. Sein schicker Anzug und das Hemd, alles war blutig. Auch Karl kam wieder zu sich und das war gut so.

„Man sollte dich erschlagen, du Schwein“, sagte Karl.

Er sah sich um und schaute in ängstlich betretene Gesichter und rief laut über die Köpfe: „Hat jemand gesehen wer das war? Ich habe nichts bemerkt.“

Er nahm seine Tasche, die er bald vergessen hätte und verschwand. Das war auch höchste Zeit. Vor dem Bürohaus kam schon die Polizei und zwei Beamte stürmten die Treppe herauf. Karl stand in einem Stehcafé und beobachtete den Eingang. Langsam kam er wieder runter, sodass er die letzten zwanzig Minuten rekapitulieren konnte. Er machte sich über seinen unkontrollierten Wutausbruch Gedanken. Wie oft hatte er sich wegen seines Jähzorns schon Ärger eingehandelt. Die Mutter glaubte, es wäre der Erbteil seines Vaters, was natürlich keine Entschuldigung war.

Über vierzehn Tage hatte er umsonst gearbeitet, hatte Lärm, Dreck und Anfeindungen ertragen, um dann mit leeren Händen da zu stehen. Dieser Verleiher hatte monatelang abkassiert, keine Sozialbeiträge abgeführt, das Geld gebunkert und dann Konkurs angemeldet. Wie oft hatte er das wohl schon praktiziert und wie oft würde er das weiter machen, unter dem Namen seiner Frau, seiner Freundin oder eines unbescholtenen Partners? Diese Leute hatten schlicht und einfach eine hohe kriminelle Energie. Die Sklaven hatten umsonst gearbeitet und standen wieder auf der Straße, durften sich wieder in die Schlange der Arbeitslosen einreihen, um wieder an einen Verleiher vermittelt zu werden. Karl hielt nichts von diesen Leuten, wie auch, bei der schlechten Erfahrung. Die Sachbearbeiter hatten keine Ahnung von der Realität, sie richteten sich nach Verordnungen und Gesetzen. Karl war entschlossen, auf die Hilfe des Amtes zu verzichten.

Er ging zu Fuß nach Hause. Er musste Lena seine desolate Situation klar machen. Keine Arbeit, kein Geld und womöglich die Kripo im Nacken. Im Bullenkloster war er zwar noch gemeldet, es war nur eine Frage der Zeit, bis die Herren vor Lenas Tür standen. Lena besaß kein Telefon, er konnte sie nicht auf seine beschissene Lage vorbereiten. Wie sollte das nur weitergehen und klingelte an der Tür. Er hatte ein beklemmendes Gefühl als er Lena an der Tür sah. Sie war bleich. Mit gequältem Lächeln ließ sie ihn herein.

„Du hast Besuch“, sagte sie und schon packte ihn ein Kripomann. Er drängte ihn mit dem Gesicht zur Wand und legte Karl Handschellen an. Zwei weitere Kollegen nahmen ihn in die Mitte, zerrten ihn aus der Wohnung in den Hausflur, dann schoben sie ihn die Treppe herunter. Karl hatte keine Gelegenheit, etwas gegen die Griffe der Bullen zu tun. Obwohl alles sehr schnell ging, gab es genügend Zaungäste, die gaffend im Treppenhaus und vor dem Wohnblock standen und diskutierten. Mit Lena konnte er nicht mehr reden, was hätte er zwischen Tür und Angel auch sagen sollen. Er war in eine simple Polizeifalle getappt. Das ärgerte ihn am meisten. Er spürte eine heftige Wut auf die Polizei und abgrundtiefen Hass auf die Staatsgewalt. In ein Auto gepfercht wurde er ins Polizeipräsidium gekarrt. Die Handschellen wurden ihm abgenommen und gleich drei Vernehmer wollten von ihm Dinge hören, von denen er angeblich nichts wusste. Natürlich war ihm klar, was gemeint war und natürlich wollten sie Einzelheiten erfahren. Karl verweigerte die Aussage. Die Frage war, was wusste die Polizei?

„Wir haben Sie vorläufig festgenommen, weil Sie uns als gewalttätig gemeldet wurden“, sagte der Ältere, der auch die Vernehmung führte.

„Wir ermitteln gegen dich wegen Hausfriedensbruch und schwerer Körperverletzung“, sagte ein Zweiter, der am Fenster stand und in seinen Zähnen stocherte.

„Wir haben Zeugen, die den Tathergang genau beschreiben können. An deiner Stelle würde ich reinen Tisch machen und hoffen, dass der Richter milde gestimmt ist.“

Alles heiße Luft, was der Bulle da verzapft, dachte Karl und schlug lässig die Beine übereinander.

„Ich weiß nicht, wovon Sie reden“, sagte Karl und schaute sich interessiert im Raum um.

Der dritte Polizist, der noch nichts gesagt hatte, kam Karl ganz nah, beugte sich zu ihm runter und sagte: „Wir haben noch eine alte Rechnung zu begleichen. Wir denken da an den jungen Kameraden Hans Meiering, den du zum Krüppel geschlagen hast.“

Karl merkte, es wurde eng für ihn, denn was hier ablaufen sollte, war kein normales Verhör. Er hatte Angst, in einer Zelle geschlagen zu werden. Was dort ablief hörte und sah man nicht und wenn doch, hätte es wohl seine Richtigkeit. Karl galt als einer, der schnell zuschlägt. Niemand wollte den Grund für sein Verhalten wissen. Die Polizei musste sich natürlich vor solch brutalen Schlägern schützen und reagierte entsprechend. Es gab immer eine Möglichkeit, den Frust in Form von blauen Augen und Blutergüssen abzureagieren, die nicht lebensbedrohlich waren, aber sehr wehtaten. Natürlich kam das selten vor, aber hin und wieder war es wohl so. Gegen Polizei und Vollzugsbeamte juristisch vor zu gehen war nicht einfach und hatte selten Erfolg. Karl sagte: „Von mir bekommen Sie nur meine Personalien und sonst nichts. Ich habe ein Recht, die Aussage zu verweigern.“

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