Klausbernd Vollmar - Tantes Tod

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Eigentlich passt es Gerrit gut, als ihm der Anwalt seiner in der Ölbranche reich gewordenen Tante, die seit einiger Zeit verschwunden ist, anbietet, auf ihre Kosten in deren Haus in einem idyllischen Küstenort in England zu leben. Er hat sich nämlich gerade von seiner Frau getrennt und ist mit seinem Dasein als Literaturprofessor unzufrieden. Zudem winkt ihm als Belohnung ein guter Teil des Vermögens seiner Tante, wenn er einen Roman für sie schreibt und ihre Bibliothek ordnet. Dass zu den Bedingungen ferner eine Heirat gehört, stört ihn schon eher. In England trifft er auf skurrile Verhaltensweisen, seltsame Ansichten und auf attraktive Frauen. Vor allem aber wird er mit dem Gerücht konfrontiert, seine Tante sei Opfer skrupelloser Ölfirmen geworden, da sie aus ökologischen Gründen gegen eine Ausbeutung arktischer Ölvorkommen gearbeitet habe. Einige merkwürdige Vorkommnisse und seine Nachforschungen bestärken Gerrit in dem Gefühl, selbst ins Visier der Ölmafia geraten zu sein. Oder ist das Ganze nichts als eine Inszenierung seiner Tante, mit der er unlängst eine interessante, aber nicht ungefährliche Arktis-Reise unternommen hat? Will sie ihn an unsichtbaren Fäden in ein neues Leben ziehen?

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„Kennst du schon deine Nachbarin? Die ist Künstlerin. Weißt du was, die braucht einen Mann. Wär’ das nichts für dich? Du bist doch allein hier aufgetaucht oder hab ich da etwas übersehen?“

Er trank sein Bier mit einem Schluck fast aus.

„Nein? Dann geh doch bei ihr vorbei, das lohnt sich“, fügte er mit einem schiefen Grinsen hinzu, das wohl verschwörerisch wirken sollte. Gerrit reagierte nicht, was den jungen Gutsbesitzer jedoch nicht davon abhielt, im selben Stil fortzufahren. „Und wenn es mit der nichts wird, dann ist da doch Rebecca. Genau an diesem Küchentisch habe ich schon mit ihr gesessen, die war oft bei Viktoria. Tolles Weib, kann ich dir sagen, ich hab mir immer vorgestellt, wie die sich nackt im Bett räkelt. Aber was red ich, du kennst sie bestimmt schon, am Ende weißt du besser als ich, wie sie sich im Bett anstellt!“ Er lachte vor sich hin, Gerrit betrachtete derweil den zerfallenden Schaum in seinem Bierglas.

Plötzlich hatte er ein Bild vor Augen: Quentin und Rebecca im Pferdestall. Quentin hatte seine Hose runtergezogen und Rebecca züchtigte ihn mit seiner Reitgerte. Stopp, sagte er sich und trank einen Schluck, es reicht, wenn einer hier am Tisch in triviale Sex-Fantasien abdriftet.

„Mit Rebecca jedenfalls kannst du dich sehen lassen“, fuhr Quentin unbeirrt fort, „aber pass auf, die Tussie ist anspruchsvoll, bei der musst du dich ins Zeug legen, das könnte anstrengend werden.“ Dann setzte er nach einem großen Schluck Bier hinzu: „Aber die ist nicht auf Männer scharf, sondern auf Geld und Macht. Die bekommt, was sie will, glaub mir, ich kenne mich da aus, so was rieche ich sofort.“

Gerrit fand, man sollte diesen rundgesichtigen, distanzlosen Typen nicht Quentin nennen, sondern Babyface, weil sein Gesicht wie ein Kinderpopo nach einer Tracht Prügel wirkte. Hoffentlich gibt es nicht noch mehr Verrückte von der Sorte in diesem Dorf, dachte er. Er hatte Angst, er als Ausländer könne solche Typen anziehen wie das Licht die Motten. Quentin erzählte noch den alten Witz vom Weihnachtsmann, der keine Kinder hat, weil er nur einmal im Jahr kommt, und schon war er wieder an der Tür, durch die er mit einem „Schön, dich kennen gelernt zu haben“ verschwand.

Gerrit goss das restliche Bier mit einem Schwung in den Ausguss und räumte die beiden Gläser in die obere Abteilung der Spülmaschine. Dieser blöde Typ, ärgerte er sich, meint, er hätte den Durchblick, aber schwafelt bloß dumm herum. Was wollte der wirklich? Gerrit konnte sich nicht vorstellen, dass Quentin nur gekommen war, um ihm in männlicher Solidarität mitzuteilen, wo er seine körperlichen Bedürfnisse befriedigen könnte.

Konnte es denn Zufall sein, dass Quentin schon am ersten Abend auftauchte? Wollte er irgendetwas überprüfen? Ihn aushorchen? In wessen Auftrag? Aber wenn das seine Absicht gewesen wäre, hätte er sich dann nicht fürchterlich ungeschickt angestellt? Vielleicht auch nicht, womöglich wollte er erst einmal Gerrits Vertrauen erschleichen. Gerrit nahm sich vor, auf der Hut zu sein.

Er holte das Bierglas, aus dem Quentin getrunken hatte, wieder aus der Spülmaschine heraus und warf es in den Mülleimer, wo es zu seiner Freude zersplitterte.

Die Küche war ihm jetzt verleidet. Er beschloss, früh ins Bett zu gehen und sich die Decke über den Kopf zu ziehen.

Kapitel 9 Der Klang des Ortes

You reached for the secret too soon, you cried for the moon

Pink Floyd

Gerrit lag in der Mitte des Doppelbetts und lauschte. Es war kurz nach acht Uhr morgens, nichts war zu hören außer ab und an das Zwitschern der Vögel, in der Ferne krächzte ein Hahn, keine Maschine, kein menschlicher Laut. Das Klangbild von Viktorias Haus war von Naturgeräuschen geprägt, die Gerrit die Stille bewusster wahrnehmen ließen. Er wurde in diese Stille, die ihn mit ihrem beruhigenden Klang umfing, wie in ein Vakuum hineingezogen, zugleich hatte er das Gefühl, sie würde jedes Geräusch erschreckend vergrößern. Wie anders war das in Berlin gewesen, wo das ständige Rauschen des Verkehrs und die Polizei-Sirenen ihn bedrängt hatten. Das hört man mit der Zeit nicht mehr, sagen die Leute, aber er hatte sich nie daran gewöhnen können, immer hatte er das Gefühl gehabt, die Sirenen hätten ihn vor einer lauernden Gefahr warnen wollen. Hatte da nicht ständig ein „Nimm dich in Acht, es kann auch dich treffen, jederzeit“ in der Luft gelegen? Hier könnte ich heimisch werden, dachte er. Heimat? Er wunderte sich über sich selbst. Bekam er sentimentale Anwandlungen? Kaum bin ich ein paar Tage in diesem Dorf am Meer, in diesem altmodischen Haus, lächelte er, da werde ich zum Nostalgiker, träume von Heimat, von Gemeinschaft.

Gerrit blieb im Bett liegen. Er genoss den Luxus, vor dem Aufstehen noch etwas Nachsinnen zu können. Er hatte Zeit, musste nicht mehr Vorlesungen, kluge Gedanken und wissenschaftliche Aufsätze schneller produzieren, als er denken konnte. Die Kollegen haben mich mit meinem Seefahrer-Tick nur geduldet, sagte er sich räkelnd, mich immer ein wenig als Spinner belächelt. Am Ende, dachte er, war ich für die verehrten strebsamen Kollegen so eine Art Hofnarr, an dem man nur festhielt, weil er das Beamtenrecht auf seiner Seite hatte. Aber jetzt war er aus dem Schneider. Er brauchte keine neuen wissenschaftlichen Erkenntnisse mehr aus dem Hut zu zaubern, er konnte in dieser kleinen Welt am großen Meer im Bett liegen und in den Morgen hinein lauschen.

Jeder Ort besitzt seinen eigenen Klang, hatte er irgendwo gelesen. Nun verstand er es. Er überlegte sich, den Schlaf noch in den Augen, wie die Klangbilder verschiedener Orte sein Denken und womöglich gar sein Sehen beeinflussten. Klang, erinnerte er sich, wird oft mit Farbe verbunden. Der Schrei der Seeschwalben war für ihn hellgelb, ein wenig metallisch wie eine ungeölte Tür. Das Gurren der Tauben klang braun oder eher ocker. Berlins Klangbild war bunter, unruhig wie die Malerei eines Jackson Pollock. Auf dem Rücken liegend kam ihm seine englische Welt wie ein Aquarell vor, ein Aquarell mit vielen unbemalten Stellen. Er horchte in die Stille und versuchte, den Ton der Landschaft zu hören.

Viktorias Haus lag an der dem Meer zugewandten Seite der Küstenstraße, die sich eng durch das kleine Dorf schlängelte und selbst kühne Fahrer zum Herunterschalten zwang. Aber heute war kein Auto zu hören. Außer von einigen Touristen, die im Sommer dieser von Hecken begrenzten Straße folgten, da sie sich eine Überraschung erhofften, wurde sie wenig befahren, nicht weil sie keine Reize zu bieten hatte, sondern wegen des Hinweisschilds an der Abzweigung von der Landstraße. Dieses Schild war nämlich seit Jahren von weißen Heckenrosen überwuchert, die mit Efeu und Brombeeren um ihr Überleben rangen, wobei das Straßenschild der Verlierer war. Es war als Stütze der Pflanzen für das Auge des Dahinfahrenden verschwunden, zum Teil einer Hecke geworden. Wenn Gerrit an dieser Stelle vorbeikam, musste er immer an die Hecke denken, die der Sage nach Merlin auf Bitten der schönen Fee Viviane gezaubert hatte. Hinter dieser Hecke hatten sich die beiden vereinigt, worauf Merlin auf ewig von Viviane gefangen war.

Und das Dorf selbst? Es bestand aus wenigen Häusern, einigen Cottages, einer alten Post und zwei Läden, deren graue Fassaden aus faustdicken Feuersteinen einen anmutigen Kontrast zu weißer und blauer Clematis, zu Jasmin und Kletterrosen bildeten, die sich neben den bunten Eingangstüren und zwischen den Fenstern empor rankten.

Gerrit versuchte sich zu erinnern, wie Viktorias Haus, das vierte des Dorfs, wenn man von dem versteckten Schild an der Hauptstraße her kam, anfangs auf ihn gewirkt hatte. Durch eine niedrige Natursteinmauer, hinter der ein größeres Rasenstück mit einem Quitten- und einem verwitterten Pflaumenbaum lag, grenzte es sich von der Küstenstraße ab. Wie bei allen Häusern im Ort gab es eine Einfahrt, deren heller Kies knirschte, wenn jemand auf den kleinen Parkplatz vor dem Eingang fuhr. Gerrit hatte das Geräusch genau im Ohr, sah den holländischen Stufengiebel vor sich, der an die Zeiten erinnerte, als ein reger Warenaustausch mit Flandern diese Gegend geprägt hatte. Als er zum ersten Mal Viktorias Haus durch die blaue Holztür betreten hatte, fiel ihm ein, hatte er sich wie ein Zeitreisender gefühlt, der sich in ein Gemälde Vermeers verirrt hatte. Ein gefliester Flur, eine Holztreppe führt nach oben, rechts die Küche, links das Bücherzimmer, beide Räume mit großen Fenstern, die den Blick über die Terrasse in den leicht verwilderten Obstgarten zogen.

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