Günter Wilkening - Der Franzmann

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In dem Roman erzählt der Autor die wechselvolle Geschichte einer Bauernfamilie während des Zweiten Weltkriegs und der Zeit danach. Er führt dem Leser die sie seelisch belastende Untreue einer jungen Ehefrau vor Augen, ihre für sie unerklärliche Liebe zu zwei Männern und ihre quälenden Zweifel, ob sie sich ihrem Ehemann offenbaren soll, der alsbald nach dem gewaltsamen Tod des französischen Gefangenen aus dem Militärdienst entlassen wird, aber auch die allmähliche Wandlung ihres Vaters, eines zunächst überzeugten Nationalsozialisten zu ihrem inneren Gegner, der jedoch aus Angst um seine Familie weiterhin als Bürgermeister seines Dorfes, als Ortsgruppenleiter und Ortsbauernführer eine Linientreue heuchelt und bis zum bitteren Ende so weiter macht wie bisher, obwohl er inzwischen erkannt hat, dass er bereits seit 1934 auch als Angehöriger der SA einem verbrecherischen Regime gedient hat. Der Autor lässt den Leser aber auch teilhaben an mehreren tragischen Kriegsereignissen und dramatischen Erlebnissen der Familie Brammer unmittelbar vor Kriegsende und in den unsicheren Monaten danach.

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Marie Tegtmeier stieß ihren Mann an und forderte ihn energisch auf, damit aufzuhören, Karl sei für solche Späße heute nicht zu haben.

"Lass uns Schluss machen und ins Haus gehen," riet sie.

Lina Brammer seufzte einmal und zuckte mit ihren Schultern. Anna blickte etwas irritiert ihre Mutter an.

"Ich muss mit Karl reden. Er wird sich schon wieder beruhigen," erklärte die Bäuerin und ging zur Diele.

Die Eheleute Tegtmeier suchten ihre Wohnung auf, Fritz wiederholt den Kopf schüttelnd, und Anna ging langsam wie in Gedanken versunken zur Landstraße und blickte über die Felder, hinter denen weit im Westen ein kräftiges Abendrot zu sehen war.

Als Lina Brammer in die Küche kam, saß ihr Mann in der einen Sofaecke und las im "Generalanzeiger". Sein Gesichtsausdruck war mürrisch.

"Karl, musste das sein, dass du so reagiertest? Was haben dir die Ausländer getan?" fragte sie mit ruhiger Stimme, in der kein Vorwurf lag.

Karl Brammer legte die Zeitung auf den runden Tisch vor dem Sofa und erklärte gereizt: "Ich habe euch schon mehrere Male gesagt, dass es verboten ist, privaten Umgang mit Kriegsgefangenen und Fremdarbeitern zu haben. Der Umgang mit ihnen ist auf das notwendigste Maß zu beschränken. Und ihr macht mit denen eine Musikveranstaltung. Wollt ihr, dass ich Schwierigkeiten mit der Polizei und der Partei bekomme?"

Etwa zu dieser Zeit kam Anna auf dem Flur an der Küchentür vorbei. Sie hörte einen Wortwechsel, der auf ein Streitgespräch ihrer Eltern hindeutete. Sie blieb einen Moment vor der Tür stehen und vernahm einzelne Wörter, die für sie jedoch keinen Zusammenhang ergaben. Dann suchte sie ihre Wohnung auf.

"Aber Karl," reagierte Lina Brammer gelassen auf die Äußerung ihres Mannes, "Was ist denn passiert? Fritz hat vor der Leibzucht gespielt und gesungen, wie er es in den vergangenen Jahren schon viele Male an schönen Abenden im Sommer getan hat. Die Gefangenen und Katja haben die Musik gehört und sind, neugierig geworden, dazu gekommen, ebenso wie Anna und ich. Sollte Fritz sie wegjagen, wo er doch in den vergangenen Wochen und heute mit Adam und Baptiste zusammengearbeitet hat und morgen wieder mit ihnen zusammen sein wird? Sag mir, was er hätte tun sollen? Sollte er aufhören zu spielen und zu singen und ins Haus gehen? Das wäre einer peinlichen Abweisung der beiden Gefangenen gleichgekommen. Nein, Karl, das hätte ich an seiner Stelle auch nicht getan, und du wahrscheinlich auch nicht."

"Ich hätte es erst gar nicht so weit kommen lassen," polterte Karl Brammer, "Fritz hätte in seiner Wohnung spielen können."

"Wie stellst du dir das vor?" fragte seine Frau, ohne auf ihre Frage eine Antwort zu erwarten. "An solch einem schönen Abend in der Wohnung spielen und singen? Fritz hat an solchen Abenden immer draußen gespielt. Sollte er heute drinnen spielen, nur um zu vermeiden, dass sich die Gefangenen zu ihm gesellen? Nein, Karl, das brauchte er nicht zu tun. Und dann Katja: Sie ist eine junge Frau, die wahrscheinlich gern Musik hört und etwas Geselligkeit haben möchte. Kannst du dich nicht in ihre Lage versetzen? Was hat sie denn vom Leben? Sie wurde gegen ihren Willen nach Deutschland gebracht, muss hier schuften und kann sich nur mit Adam in ihrer Muttersprache unterhalten. Ein trauriges, einsames Dasein ist das für eine junge Frau. Stell dir mal vor, es wäre Anna, der so etwas passiert wäre. Schon der Gedanke daran lässt mich erschaudern."

Karl Brammer erhob sich zerknirscht. Er wusste wieder einmal nicht so recht, was er auf die Argumente seiner Frau antworten sollte.

"Ich glaube, ihr wollt mich nicht verstehen. Es geht hier auch um meine Ämter, vielleicht sogar um meine Freiheit," rief er erregt, aber erkennbar auch verunsichert. "Ich darf so etwas nicht auf die leichte Schulter nehmen. Versteht ihr das denn nicht?"

Nach einem Moment des Schweigens, Lina blickte ihren Mann fast mitleidsvoll an, fügte er, ruhiger geworden, mit leiser, fast resignierender Stimme hinzu: "Ich bin müde, sehr müde sogar. Ich gehe jetzt schlafen. Nacht."

Dann verließ er die Küche, während seine Frau noch einige Minuten darin verweilte. Sie setzte sich auf einen Stuhl an den Tisch und stützte ihren leicht gesenkten Kopf mit den Händen ab. Einerseits verstand sie die Besorgnis ihres Mannes, andererseits jedoch ließ es ihr Mitgefühl nicht zu, die beiden Gefangenen, die tagtäglich für sie arbeiteten, von den ohnehin seltenen abwechslungsreichen und erfreulichen Augenblicken auszuschließen.

Nach einigen Minuten erhob sie sich, faltete den auf dem runden Tisch liegenden "Generalanzeiger" zusammen, legte die Zeitung auf den Küchentisch, schaltete das Licht aus und begab sich dann ebenfalls ins Schlafzimmer.

Als sie ihre Nachttischlampe anschaltete, sah sie, dass ihr Mann auf dem Rücken in seinem Bett lag und an die Zimmerdecke starrte. Sie entkleidete sich, zog ihr Nachthemd an und legte sich in ihr Bett. Die Lampe auf ihrem Nachttisch ließ sie an.

Nach einigen Augenblicken sagte sie: "Karl, möchtest du nicht mal wieder zu mir ins Bett kommen?"

Als ihr Mann darauf nicht antwortete, erklärte sie nach einer Weile: "Na gut, dann komme ich eben zu dir."

Sie klappte den oberen Teil ihres dicken Oberbettes über den unteren Teil in Höhe ihrer Füße, kroch unter das Oberbett ihres Mannes, legte, auf der linken Seite liegend, ihren rechten Arm über seine Brust und schmiegte ihren Kopf an seine rechte Schulter.

"Karl, ich möchte nicht, dass wir uns wegen der Gefangenen streiten," sagte sie nach einem Augenblick mit leiser Stimme.

"Ich ja auch nicht," brummte Karl Brammer kleinlaut. "Aber ihr müsst mich auch verstehen. So wie Fritz sich verhält, geht es nicht. Es darf keine Verbrüderung mit den Gefangenen geben."

"Aber das war doch keine Verbrüderung, Karl. Fritz hat doch nur gespielt und gesungen, und die Gefangenen und Katja haben zugehört, ebenso wie Anna und ich. Weiter war nichts."

Lina Brammer verschwieg bewusst, dass auch Baptiste zwei Chansons auf der Ziehharmonika gespielt hatte.

Nach einem Moment fügte sie hinzu: "Du könntest so etwas ja übersehen, wenn du wolltest. Du selbst hast damit doch nichts zu tun. Es war aber nicht notwendig, dass du den Gefangenen und Katja so barsch befiehlst zu verschwinden."

Karl Brammer brummte darauf nur: "Hm."

"Na siehst du. Vielleicht hast du das ja inzwischen eingesehen. Und nun sei nicht länger so stur."

Als sie den letzten Satz sprach, rüttelte Lina Brammer ihren Mann etwas mit ihrer rechten Hand und schwieg danach einen Moment. Dann schob sie mit dieser Hand langsam das Nachthemd ihres Mannes in Richtung seines Bauches hoch und streichelte vorsichtig seine Oberschenkel, seinen Bauch und auch sein Geschlechtsteil. Es dauerte nur kurze Zeit, bis sie eine geschlechtliche Erregung ihres Mannes spürte, der sich nun auf seine rechte Seite legte und seine Frau umarmte. Alsbald danach kam es zum Beischlaf, der beide derart in Ekstase geraten ließ, dass sie nicht wahrnahmen, wie das Oberbett allmählich auf den Fußboden des Schlafzimmers rutschte. Es war, als wollte Karl Brammer seinen ganzen Frust über das vorausgegangene Geschehen durch den Verkehr mit seiner Frau abbauen. Beide Eheleute hatten an diesem Abend ausnahmsweise etwa zur gleichen Zeit ihren Orgasmus.

Danach lagen sie schwer atmend noch eine Zeit lang eng umschlungen nebeneinander.

Dann wünschte Lina Brammer ihrem Mann eine gute Nacht und schlüpfte in ihr Bett zurück, während Karl Brammer sein Oberbett vom Fußboden zu sich hochzog und sich damit zudeckte. Seine Frau schaltete anschließend ihre Nachttischlampe aus.

Karl Brammer lag noch eine Weile wach und dachte an seine Frau Lina, deren ausgleichendes Wesen er wieder einmal kennen gelernt hatte und das er insgeheim bewunderte. Im Stillen gab er ihr Recht und konnte er sich ihrer Argumentation nicht ganz verschließen. Aber er sagte es ihr nicht. Wie schon so oft behielt er es für sich. Er konnte schlecht vermeintliche Fehler einräumen oder seiner Frau gar Komplimente machen, von einer Liebeserklärung ganz zu schweigen. Das wurmte ihn, und er ärgerte sich über sich selbst. Aber er liebte seine Frau, und er war davon überzeugt, dass sie das wusste. Es war deshalb seiner Meinung nach nicht unbedingt erforderlich, ihr das noch besonders zu sagen. Was sein barsches Auftreten gegenüber den Gefangenen und Katja anbetraf, so nahm er sich vor, sich nicht noch einmal so zu verhalten. Er wollte sich bemühen, der Empfehlung seiner Frau zu folgen und über einiges hinwegsehen, soweit er das sich selbst und der Partei gegenüber verantworten konnte. Er war sich in Klaren darüber, dass er sich in einem Spannungsfeld bewegte: Einerseits wollte er der nationalsozialistischen Forderung nach weitgehender Distanz zu Kriegsgefangenen und Fremdarbeitern gerecht werden, andererseits aber auch christliche Nächstenliebe praktizieren, die in ihm auf Grund der Erziehung seiner Eltern, seiner Lehrer und des Pastors im Konfirmandenunterricht tief verwurzelt war. Zumindest im Unterbewusstsein spürte er, das sein Verhalten gegenüber den beiden Kriegsgefangenen und Katja mit Nächstenliebe nicht gerade in Einklang zu bringen war. Bei diesen Gedankengängen wurde er allmählich vom Schlaf übermannt.

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