Günter Wilkening - Der Franzmann

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In dem Roman erzählt der Autor die wechselvolle Geschichte einer Bauernfamilie während des Zweiten Weltkriegs und der Zeit danach. Er führt dem Leser die sie seelisch belastende Untreue einer jungen Ehefrau vor Augen, ihre für sie unerklärliche Liebe zu zwei Männern und ihre quälenden Zweifel, ob sie sich ihrem Ehemann offenbaren soll, der alsbald nach dem gewaltsamen Tod des französischen Gefangenen aus dem Militärdienst entlassen wird, aber auch die allmähliche Wandlung ihres Vaters, eines zunächst überzeugten Nationalsozialisten zu ihrem inneren Gegner, der jedoch aus Angst um seine Familie weiterhin als Bürgermeister seines Dorfes, als Ortsgruppenleiter und Ortsbauernführer eine Linientreue heuchelt und bis zum bitteren Ende so weiter macht wie bisher, obwohl er inzwischen erkannt hat, dass er bereits seit 1934 auch als Angehöriger der SA einem verbrecherischen Regime gedient hat. Der Autor lässt den Leser aber auch teilhaben an mehreren tragischen Kriegsereignissen und dramatischen Erlebnissen der Familie Brammer unmittelbar vor Kriegsende und in den unsicheren Monaten danach.

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Karl Brammer hatte an diesem Tage schon früh morgens die Hakenkreuzfahne gehisst, um sich als überzeugter Nationalsozialist zu präsentieren. Am späten Nachmittag wollte er nach Grafenhagen radeln, um dort an einer Parteiversammlung teilzunehmen. Alle Hofbewohner erledigten an diesem ersten Mai nur die notwendigen Arbeiten, zu denen besonders das Füttern des Viehs und das Melken der Kühe gehörte. Im Übrigen aber verbrachten sie den Tag wie einen Sonntag.

So gegen halb acht Uhr abends, als alle Arbeiten auf dem Hof und im Stall erledigt waren, schlenderte Baptiste in Gedanken versunken über die Weide hinter der großen Scheune bis zum Bach und dann weiter auf dem Feldweg am Hochsitz vorbei in Richtung Jagdhütte. An diesem schönen Abend mochte er nicht in seinem Zimmer in der Leibzucht hocken und sich langweilen. Schlafen konnte er um diese Zeit sowieso noch nicht.

Er dachte an seine Mutter und seine Schwester, auch an seine Heimatstadt und seine Schule. Aber immer wieder tauchte auch Anna vor seinen Augen auf. Er sehnte sich nach Hause. Gleichzeitig wünschte er aber auch, in Annas Nähe bleiben zu dürfen. Solche Gedanken hatte er tagsüber während der Arbeit kaum, weil dafür wenig Zeit war und er immer wieder von Fritz und Adam abgelenkt wurde. Und das war gut so, da er seine Situation sonst noch verzweifelter empfunden hätte.

Trotz des schönen Abends geriet er in eine tiefe Traurigkeit, aus der ihn auch nicht eine Amsel befreien konnte, die auf einem Zweig hoch oben in einem Baum saß und ihr Lied über die Weiden, Felder und den kleinen Wald flötete, in dem die Jagdhütte des Bauern stand. Baptiste blieb stehen und blickte zu ihr hoch.

"Du hast es gut," sagte er mit leiser Stimme auf Französisch, "du bist frei, kannst fliegen, wohin du willst, und hast keinen Liebeskummer."

Nach einem Augenblick ergänzte er: "Vielleicht gibt es bei euch so etwas aber auch gar nicht. Erzähle es mir, hast du schon mal Liebeskummer oder Sehnsucht nach einem Partner gehabt?"

Dann fuhr er auf Deutsch fort: "Ach ja, ich habe ganz vergessen, dass du kein Französisch verstehst."

Aber der Vogel reagierte nicht. Er flötete unermüdlich weiter.

"Auf jeden Fall machst du einen zufriedenen Eindruck," sagte Baptiste jetzt wieder auf Französisch. "Mach es gut. Vielleicht singst du mir ja mal wieder etwas vor, vielleicht morgen, vielleicht auch später."

Baptiste schlenderte weiter auf dem Feldweg, an der Jagdhütte vorbei bis zu dem quer verlaufenden Weg. Hier blieb er erneut stehen. Vor sich in der Ferne sah er die Häuser eines Dorfes und rechts den Berg, der sich mehrere Kilometer lang etwa von Osten nach Westen erstreckte und an dessen Nordseite mehrere Dörfer lagen.

"Mein Gott, wie lange soll dieser unselige Krieg noch dauern mit seiner Dunkelheit und seinem Elend?" fragte er sich und erinnerte sich an tote und verletzte Kameraden, an zerstörte Häuser in Frankreich und an zerschossenes Kriegsgerät, und dann dachte er an das große Leid, das der Krieg über Tausende von Menschen gebracht hatte.

"Und vielleicht war das alles noch nicht das Ende. Vielleicht war es erst der Anfang," grübelte er weiter. "Nein, das kann nicht sein, das darf nicht sein."

Er mochte sich nicht vorstellen, dass der Krieg noch einige Jahre dauern konnte, lange Jahre, fern der Heimat und der Familie. Welch ein Wahnsinn. Vor dem Krieg hatte er kaum Deutsche gekannt. Nur hin und wieder war er mal mit deutschen Touristen ins Gespräch gekommen. Er hatte sie angesprochen, wenn er sie an der Sprache als Deutsche erkannt hatte. Es waren alle höfliche und aufgeschlossene Menschen gewesen, die sich gefreut hatten, mit einem Franzosen sprechen zu können. Und er war sich sicher, dass diese Touristen in den meisten Fällen von den Franzosen und von Frankreich einen positiven Eindruck gewonnen hatten. Wie kamen deutsche Politiker dazu, die Franzosen als Erbfeinde der Deutschen zu bezeichnen? Die meisten Deutschen hatten vor dem Krieg überhaupt keinen Franzosen gekannt, waren nie in Frankreich gewesen und sprachen kein Französisch. Erst durch französische Kriegsgefangene waren mehr Deutsche mit Franzosen in Berührung gekommen. Alle Deutschen und auch die wenigen, die vor dem Krieg irgendwann einmal einen Franzosen kennen gelernt und sich möglicherweise sogar mit ihm angefreundet hatten, sollten jene als Erbfeinde ansehen? Nein, Baptiste war sich sicher, dass die weitaus meisten Deutschen das nicht taten, dass sie aber aus Angst vor Repressalien durch die Nationalsozialisten dazu schwiegen. Es wurde ihnen von den herrschenden Politikern nur eingeredet, dass es so sei. Aber nicht gerade wenige glaubten es wohl auch und sprachen es nach, unwissend und gedankenlos.

"Welch ein Wahnsinn," dachte Baptiste noch einmal und blickte zu dem Vogel zurück, den er jetzt nicht mehr sah, der aber immer noch laut sein Lied flötete.

Baptiste setzte sich auf einen Baumstamm, der am Rand des Weges lag, und zupfte einige Grashalme aus der Erde, die zwischen seinen Füssen wucherten. Dann dachte er auch an Adam, dem es noch schlechter gehen musste als ihm, der verheiratet war und zwei Kinder in Polen hatte. Wenngleich Adam bisher wenig über seine Gefühle und Gedanken gesprochen hatte, so war sich Baptiste sicher, dass jener täglich an seine Familie dachte und sich nach Hause sehnte. Zum Glück, so meinte Baptiste, hatte Adam jedoch in Katja eine Leidensgenossin, mit der er sich hin und wieder in seiner Muttersprache unterhalten konnte. Aber im Vergleich zu dem Polen hatte Baptiste weniger Gründe sich zu beklagen, jedenfalls nicht unter den gegebenen Umständen. Dessen war er sich bewusst.

Dann erhob er sich und ging langsamen Schrittes auf dem Weg in Richtung Hof zurück.

Als er etwa in Höhe des Baches war, hörte er aus Richtung des Hofes Musik. Er vermutete, dass Fritz Tegtmeier auf seiner Ziehharmonika spielte. Jener hatte ihm und Adam mal erzählt, dass er ein solches Instrument von seinem Vater geerbt habe und dass er gelegentlich darauf spiele.

Baptiste bog gleich hinter dem Bach vom Weg nach links ab, schritt durch den Heckendurchlass auf die Weide, ging darauf entlang und dann zwischen der großen und kleinen Scheune hindurch auf den Hof. Er sah Fritz und seine Frau auf der Bank vor der Leibzucht sitzen. Auf einer Treppenstufe vor der Eingangstür zur Leibzucht saß Adam. Fritz spielte Volkslieder und sang die Texte dazu. Baptiste war erstaunt, dass jener die Texte der Lieder auswendig konnte. Dass der Knecht beim Singen nicht stotterte, wunderte ihn nicht. Er hatte an seiner Schule mehrere stotternde Schüler gehabt, die ebenfalls singen konnten, ohne anzustoßen.

"Se Se Setz dich zu uns, Ba Ba Baptiste," forderte Fritz, der sein Spiel unterbrach, den Gefangenen auf, als dieser die drei Personen erreicht hatte. "Hier auf der Ba Ba Bank ist noch Pla Pla Platz, aber auch ne ne neben A A Adam."

Baptiste setzte sich neben Adam auf die Treppenstufe, und Fritz spielte und sang zwei Strophen von dem Lied "Der Mai ist gekommen". Seine Frau sang mit, und die beiden Gefangenen hörten staunend zu.

Danach hielt Fritz inne und meinte: "Ist das ein schö schö schöner AA Abend heute."

Seine Frau bat ihn, doch mal das Lied "Am Brunnen vor dem Tore" zu spielen

Fritz wollte der Bitte seiner Frau gerade nachkommen, als Katja, die polnische Fremdarbeiterin vom Nachbarhof, zaghaft um die Ecke der Leibzucht kam. Sie hatte Musik gehört, war, neugierig geworden, über das Gatter geklettert, das in Höhe der Leibzucht Karl Brammers Hof vom Nachbarhof abgrenzte, und stand nun, zurückhaltend lächelnd, vor den vier Personen vor der Leibzucht.

"Guten Abend", grüßte sie kleinlaut. "Darf ich ein bisschen zuhören?"

"Na Na Natürlich," gab Fritz zur Antwort, als er den Gruß der Polin erwidert hatte. "Ni Ni Nimm Pla Pla Platz. Du pa pa passt noch mit auf die Ba Ba Bank."

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