Hilde Sturm - Zerbrechliche Ichbrücken

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Im Mittelpunkt steht die schwierige Therapie einer ausgeprägten Störung in der wechselnden therapeutischen Beziehung zwischen Patentin und Therapeutin in einem psychiatrischen Krankenhaus. Der Text ist literarisch verarbeitete Psychopathologie mit Szenen, in denen Widerstand, Agieren, Aggressionen, grausame Träume der Patentin und das gemeinsame Durcharbeiten im Hier und Jetzt dargestellt werden.
Die Protagonistin Simone Maurer, Kindergärtnerin, 35 Jahre alt, lässt auf dem Weg ins Krankenhaus ihrer Angst, Wut und ihren Aggressionen freien Lauf. Entgegen ihren Erwartungen trifft sie auf eine verständnisvolle Stationsschwester und eine Ärztin, die sie ernst nimmt und zuhört. Simone wünscht eine teilstationäre Behandlung, die wegen Selbstmordgefährdung notwendige vollstationäre Behandlung lehnt sie ab. In den ersten Wochen werden Simones Suizidalität, ihre Suizidversuche und Symptome wie Angst, Aggression, Ichschwäche und Dissoziationen besprochen. Irgendwann bricht ihr furchtbares, alles bestimmendes Kindheitserlebnis aus ihr heraus: sexueller Missbrauch.

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„Nein.“

„Sie haben keine seelische oder gefühlsmäßige Bindung an andere Menschen?“

Trauriges Kopfschütteln.

„Wenn ich mit jemandem, den ich schätze oder gerne habe, viel zusammen bin, dann ist er in meinem Ich als nahe Person gespeichert, aufbewahrt. Bei Problemen kann ich mit ihm reden, mich beraten. Auch wenn er körperlich nicht anwesend ist. Ich bin nicht einsam, auch wenn ich allein bin. Die Psychologen nennen das Verinnerlichung. Wen haben Sie auf diese Weise verinnerlicht?“

„Ich glaube, meine Tochter, aber sonst niemand. Höchstens hier in der Klinik. Bin ich mit Schwester Oda und Ihnen viel zusammen, rede ich abends zu Hause mit Ihnen. Wenn ich was falsch mache, denke ich an Sie.... und stelle mir vor, was Sie sagen würden. Meinen Sie so was?“

„Ja, gut, genau das meinte ich. Und Ihre Eltern, haben Sie sie verinnerlicht?“

„Doch, meine Mutter .... obwohl ich sie hasse. Egal, was ich mache, ich habe sofort das Gefühl, sie macht mich runter, sagt, ich könnte das nicht, würde nur alles falsch machen.“

„So eine Art negative Verinnerlichung. Das ist sehr traurig.“

„Ich bin daran gewöhnt.“

„Haben Sie schon mal daran gedacht, sich mehr von Ihren Eltern zu distanzieren, vielleicht sogar abzulösen?“

„Nein, kann ich nicht.... Ich brauche sie doch, besonders wegen Jana.“

„Zurück zur Angst. Versuchen Sie doch mal, aufzuzählen, wovor Sie außerdem noch alles Angst haben.“

„Vor Menschen auf der Straße. Angst vor dem Einkaufen, weil dort zu viele Menschen sind.

Früher hatte ich Angst vor Messern .... schon lange Angst vor Verkehrsmitteln, Bus, Straßenbahn und am meisten vor der U-Bahn .... Oder im vorigen Jahr, da war ich in der Sächsischen Schweiz, wollte einfach nach oben klettern. Aber es kamen immer wieder Menschen. Da musste ich immer weiter vor ihnen ausweichen.“

„Das heißt wohl weg von den bequemeren, hin zu den schwierigeren Touren?“

„Klar, “ sagt sie triumphierend.

„Sieht so aus als würde Ihre Angst vor Menschen jede andere Angst übertreffen, so dass Sie aus Angst vor Menschen große Risiken, z. B. sogar Absturz, in Kauf nehmen.“

„Ja, muss ich doch.“

Das wäre dann wieder den Tod versuchen ….

Hannas Kladde

Sa 6.3.93 20Uhr30 Simone bringt es fertig, einen Gedanken mit sich selbst in Widerspruch zu bringen ohne es zu merken. Mündlich weniger, da ihre Sätze meist kurz bleiben. Aber schriftlich äußert sie manchmal in einem Halbsatz das Gegenteil vom nächsten. Satzbrüche. Schlingern der logischen Schaltungen oder Minimalbrüche. Daher gab es in früheren Jahrzehnten die Diagnose Praeschizophrenie, z. B. bei Rosenberg. Die Patienten, die Rosenberg als Praeschizophrenie psychotherapeutisch gebessert hat, waren vermutlich Menschen mit frühen Störungen.

Für die Ich-Entwicklung werden die genetische Veranlagung, aber auch die sozialen Beziehungen verantwortlich gemacht. Also die ausreichend gute Mutter, der Vater, Verwandte, Spielkameraden, Lehrer und Bücher. Bei Simone scheint es fast keine positiven sozialen Bindungen zu geben. Im normalen Umgang verschleiert ihr Charme die Mängel ihrer Persönlichkeit.

Was tun mit einem Menschen, dessen zentrale Struktur gestört ist? Vorurteilsfreie Zuwendung, Aufmerksamkeit, Respekt, menschliche Wärme sind selbstverständlich. Aber wie lernt Simone, ihre Gestörtheit zu verstehen, selbst zu erfassen und zu überwinden? Nach psychoanalytischem Verständnis vor allem in der intensiven, direkten Beziehung zu uns Therapeuten. Kernberg erwähnt die Modifikation des Über-Ichs nach Strachey als eine Transformation der Substanz des Über-Ichs. Transsubstantiation. Durch Deuten. Eine tiefere Verinnerlichung des Therapeuten als je eines anderen Menschen? Im Laufe einer Therapie hat das Über-Ich des Patienten unbewusst Spuren des Über-Ichs des Therapeuten übernommen. Psychologisch bewerkstelligt durch die Beziehung. Technisch aber geschieht die Transformation des Über-Ichs vorwiegend mit Hilfe der Deutung. Deuten soll das Über-Ich modifizieren und bewegen. Reparatur einer Ich-Struktur. Argumentativ bedingte Änderung der Einstellungen des Über-Ichs, der inneren Zensur? Für die Kräftigung eines schwachen Ichs ist die Modifikation des sadistischen Über-Ichs die wichtigste Grundlage. Am Anfang steht das Deuten im Hier und Jetzt. Deuten des aktuellen Verhaltens von Simone und ihrer Beziehung zu mir ist also stets sofort notwendig. Aber Deuten genetischer Art, der krankmachenden Ursachen, soll nicht zu früh erfolgen. Immer auf das Jetzt beziehen. Was hat sie jetzt gedacht oder getan? Was bedeutet das für die Beziehung? Alles, was in der Stunde von der Patientin vorgebracht wird, muss entschlüsselt werden. Was ist der emotionale Hintergrund? Was ist dem Patienten wirklich wichtig? Ein langer Lernprozess für die Therapeuten. Da stehe ich noch ganz am Anfang mit eigener Erfahrung, eigenem Urteil, eigenem Erfühlen. Hat die Beziehung zu Simone nicht meist was mit Gefühl zu tun? Zumindest, dass ich sie und ihr Erleben annehme wie meine Kinder. Containing, das Aufbewahren des Leidens des anderen, um es mit ihm fühlend und denkend in ihm zu verändern.

Die Projektion muss ich ihr noch einmal im Hier und Jetzt klar machen. Das wird sie vielleicht von ihrer Unaufmerksamkeit wegbringen. Ist es Unaufmerksamkeit oder viel mehr Abwehr? Und wie weit ist ihr beobachtender Ich-Anteil entwickelt? Wie weit kann sie sich beurteilend steuern? Wie hat sie in der Stunde Gehörtes und Erlebtes verarbeitet? Wie nutzt sie das Verarbeitete? Also Probleme wieder und wieder aufwerfen, Fragen stellen.

4. Ich-Dissoziationen als archaische Abwehr

Mo 15.3.93 Gespräch mit Hanna Leider

Heute geht Simone zielsicher die Treppe hinauf. Klopft kurz an und öffnet die Tür. Grüßt höflich und nimmt sogleich in der Nähe von Hanna Leider Platz.

„Was soll ich sagen?“

„Was Sie wollen und was Ihnen wichtig ist.“

„Fühle mich doof“, schief grinsend, wobei sie der Therapeutin aufmüpfig ins Gesicht blickt.

„Sie sehen mich an, als ob es Ihnen heute besser geht.“

Simone zögert, sinkt etwas ein und sagt ohne Betonung: „Ich könnte mich immer noch prügeln lassen, ohne mich zu wehren.“

„Das klingt ja ganz anders als alles, was Sie bisher gesagt haben. Was empfinden Sie dabei?“

„Mmh.... nach dem Tod meiner Großmutter hab’ ich mich genauso gefühlt.“

„Können Sie dieses Befinden etwas genauer beschreiben?“

„Ich war weniger traurig, es war alles ganz weit weg.“

„....?“

„Ich war anders, .... irgendwie verändert ....“

„Fremd?“

„....?“

„Kommt Ihnen alles fremd vor?“

„Ja, so ähnlich .... Zu meiner Tochter habe ich dann keinen Draht mehr.... Wir reden dann nicht so viel miteinander.... dann schnattert nur sie ... “

„Was machen Sie in so einem Zustand?“

„Das weiß ich nicht so genau.... verschieden. Wenn ich gerade was mache, mache ich irgendwie weiter ...., aber nicht richtig. Ich rede dann nicht.... “

„Reagieren Sie dann noch auf Ihre Umgebung?“

„Weiß nicht.“

„Entfremdung ist eine Depersonalisation, alles weit weg, aber man nimmt wahr und reagiert verlangsamt. Man erinnert sich daran. Wenn Sie so weit weg sind, dass Sie nichts mehr wahrnehmen, nicht reagieren, nicht erinnern, dann ist das etwas anderes.“

„So was ist mir das erste Mal passiert, als ich in einem Zeltlager an einem See war .... 18 könnte ich gewesen sein. Damals bin ich mitten in der Nacht, es war völlig dunkel, mit meinen Sachen im See schwimmend aufgewacht.“

„Sie konnten an Land schwimmen und erinnern sich daran?“

„Ja.“

„Aber Sie erinnern nicht, wie Sie hineingekommen sind?“

„Nein.“

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