Hilde Sturm - Zerbrechliche Ichbrücken

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Im Mittelpunkt steht die schwierige Therapie einer ausgeprägten Störung in der wechselnden therapeutischen Beziehung zwischen Patentin und Therapeutin in einem psychiatrischen Krankenhaus. Der Text ist literarisch verarbeitete Psychopathologie mit Szenen, in denen Widerstand, Agieren, Aggressionen, grausame Träume der Patentin und das gemeinsame Durcharbeiten im Hier und Jetzt dargestellt werden.
Die Protagonistin Simone Maurer, Kindergärtnerin, 35 Jahre alt, lässt auf dem Weg ins Krankenhaus ihrer Angst, Wut und ihren Aggressionen freien Lauf. Entgegen ihren Erwartungen trifft sie auf eine verständnisvolle Stationsschwester und eine Ärztin, die sie ernst nimmt und zuhört. Simone wünscht eine teilstationäre Behandlung, die wegen Selbstmordgefährdung notwendige vollstationäre Behandlung lehnt sie ab. In den ersten Wochen werden Simones Suizidalität, ihre Suizidversuche und Symptome wie Angst, Aggression, Ichschwäche und Dissoziationen besprochen. Irgendwann bricht ihr furchtbares, alles bestimmendes Kindheitserlebnis aus ihr heraus: sexueller Missbrauch.

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„Das stimmt, meine Großmutter hatte nicht viel Zeit, als ich ein kleines Kind war.“

„Hat Ihre Mutter Ihnen erzählt, ob sie als Kind immer mit in die Versammlungen musste oder viel allein war?“

„Ich glaube, sie war sehr viel allein.“

„Hat Ihre Großmutter versucht, Ihre Mutter taufen zu lassen und als aktives Mitglied zu

erziehen?“

„Meine Mutter hasste das alles und hat nicht mitgemacht. Sie war streng zu mir, aber sie hat viel Zeit mit mir verbracht.“

„Es wäre also möglich, dass Ihre Mutter Ihnen eine bessere Kindheit geben wollte als sie selbst eine hatte. Können Sie sich das vorstellen?“

„Eigentlich nicht.“

„Ist es ihr wenigstens gelungen, Ihnen das Alleinsein zu ersparen?“

„Das ja. Aber sie verstand mich nicht. Meine Mutter war immer hart und streng zu mir.“

„Ihre Mutter hat wohl nicht viel Zuneigung von ihrer Mutter erfahren, hat nicht gelernt, Gefühle aus sich herauszuholen und zuzulassen und schon gar nicht, sie auch zu zeigen.“

„Das könnte wahr sein.... Komisch .... da bin ich nicht drauf gekommen, dass das zusammenhängen könnte.“

„Die Sektenorganisation ist unmenschlich konsequent. Damit die ausgebeuteten Mitglieder bei der Stange bleiben, werden sie von den anderen Mitgliedern und den Vorgesetzten scharf kontrolliert. Bei Versäumnissen gibt es Mahnungen. Kritik am Vorstand ist verboten, kommt Gotteslästerung gleich und wird mit Ausschluss geahndet. Ausschluss ist die härteste Strafe, denn dann darf man am Tag des Weltuntergangs nicht in die ‚neue Welt‘ auferstehen, sondern muss sterben wie die Ungläubigen. Der Druck auf die Mitglieder ist so groß, dass alle ihre Familien, vor allem die Kinder vernachlässigen, weil sie die vielen Aufgaben nicht bewältigen können.“

„Das habe ich nicht gewusst.“

„Ich auch nicht. Aber dieses Wissen stammt von ehemaligen Mitgliedern, die es geschafft haben, die Organisation zu verlassen und darüber Bücher geschrieben haben. Ich weiß nicht, ob Sie erfahren haben, dass die Zeugen Jehovas Angst vor dem Tod hatten und auf die Endzeit mit Auferstehung warteten. Ich vermute, Sie haben den Eindruck bekommen, Ihre Großmutter sei in einem Paradies und winkt, kann das sein?“

„Irgendwie so ähnlich.“

„Das ist ein Missverständnis. Die Endzeit, der Weltuntergang, wurde immer wieder neu berechnet, zuletzt für 1914. Seitdem das nicht eintraf, ist der Vorstand vorsichtiger geworden und gibt kein Datum mehr an. Die Idee der Auferstehung sollte die Mitglieder fest an die Gesellschaft ketten.“

„Ach, irgendwie verrückt.“

„Mit dieser Verrücktheit macht die Sekte Geschäfte.“

„.... “

„Nun aber wieder zu Ihnen. Wenn Sie Ihre Probleme miteinander vergleichen, welches drückt Sie am häufigsten?“

„So schnell kann ich das nicht sagen.“

„Können Sie das Leben so akzeptieren wie es ist?“

„....?“

„Werden Sie auch mal enttäuscht?“

„Eigentlich immer.“

„Wie gehen Sie mit einer Enttäuschung um?“

„Verstehe ich nicht.“

„Was machen Sie, wenn Sie enttäuscht sind?“

„Ich bin wütend. Verkrieche mich.“

„Leider ist die Stunde heute um. Aber beim nächsten Termin wollen wir uns darüber unterhalten, wie man mit einer Enttäuschung fertig werden kann. Versuchen Sie, bis dahin darüber nachzudenken!“

Arbeitsnotizen in Hannas Kladde

Nachdem Simone Maurer aus der Tür ist, nimmt Hanna Leider ein abgenutztes Notizbuch aus der Kitteltasche. Muss mich beeilen, gleich Ärztekonferenz:

Mo 1.3.93 Bisher nur zwei Borderliner selbst behandelt. Das machten sonst Kollegen der Psychotherapie-Station, die wegen Stasi-Tätigkeit eines Therapeuten plötzlich aufgelöst wurde. Welche Intrige diente wessen Interessen?

Ohne Vorwissen wäre Simones Störung nicht zu verstehen. Vorwissen auch nur so hell wie eine Taschenlampe in einer riesigen Seelenhalle voller Psycho-Bruchstücke. Schwieriger Kontakt. Kein Mitschwingen. Sie ist einem nicht nahe, nicht fassbar. Da ist mir gegenüber etwas Wesenloses. Vermisse Festigkeit in der Meinung. Immer Ungewissheiten. Identität vermutlich nicht oder schattenhaft angelegt. Dazu Simone M. einiges fragen. Bei Otto F. Kernberg nachlesen. „Als-Ob“- Persönlichkeit (Helene Deutsch 1942). Borderline eben. Irrlichterei zwischen allen Diagnosen der Psychiatrie. Symptome flüchtig. Selbstzerstörerische Ich-Passion. Für Therapeuten immer schwierig. Simone hat uns durch ihre unverhüllte Suizidalität gezwungen, sie stationär aufzunehmen. Und auch noch zu ihren Bedingungen!

Muss es wagen, die Behandlung ohne Supervision zu machen. Verlasse mich auf die Schwestern unserer Tagesstation, seit langem die besten Kotherapeutinnen. Werde Simone M. teilweise den hospitierenden Psychologinnen anvertrauen. Waren bisher gut motiviert und brauchbar ausgebildet. Gemeinheit, sie ohne Bezahlung bei uns arbeiten zu lassen!

Basiswissen über Borderline bei Christa Rohde-Dachser, moderne mikroskopische Präzision bei O. Kernberg. Nur in dieser Reihenfolge! Kernberg, vielleicht ein „Preuße“ in New York, hat mir in seinen Schriften neue theoretische Bezüge klargemacht, brilliert mit Gründlichkeit. Wieder zu Rate ziehen. In diesem Haus kann mir bei Simone niemand helfen.

Mache mir Sorgen um Simone, um ihre Zukunft. Welche Chancen hat sie? Werde sie immer wieder motivieren müssen. Hat nicht viele Reserven. Scheint leicht frustriert. Verzerrtes Erleben. Muss ihr beistehen. Wenn nur keiner auf die Idee kommt, die Diagnose Schizophrenie zu stellen, unsere beliebteste Fehldiagnose!

3. Dämon Angst

Mi 3.3.93 Simone geht langsam zu ihrer Therapeutin, widerstrebend. Blöd, dass ich noch weiter laufen muss als sonst. Die langen Flure blenden mich.... Spiegelböden. Die Türen sperren sich gegen mich. Die Treppe hört gar nicht auf. Erst die Hälfte, und schon zittern die Beine. Scheißtabletten! Scheißleben! Weiß nicht weiter.... Scheißalkohol! .... Vorsicht, nicht fluchen! .... Abends im Dunkeln, dann Jieper und Zerren .... dann brauchst Du die Flasche! .... Was soll ich ihr heute bloß wieder sagen? Sage ihr doch immer die Wahrheit ohne es zu wollen. Will mich ganz klein machen, verstecken. Das hat auch keinen Zweck. Gespräche holt sie dann eben nach.... Habe Angst vor ihr.... Sie weiß alles.... Sie tut nur so gut.... Sie ist böse.... Habe sie gerne.... Hasse ihre Fragen.... Die Gespräche sind Magie, ich traue ihr nicht. Ich im Mittelpunkt .... geil! .... Mein Märchen .... Da ist die Tür. Muss japsen, kriege keine Luft. Angst pocht .... bis in die Ohren. Klopfe an. Warte. Die Tür geht auf.... Sie lächelt .... Echt! Bleibe lieber an der Tür stehen... Sie setzt sich an einen Tisch, sieht mich an. Ich traue ihr nicht.... Stehe und stehe .... Sie lässt mich. Sieht mich einfach an und wartet.... Komme mir langsam albern vor. Da steht ein Stuhl.... Mächtig nah an ihr dran .... muss! Bin doch kein Kind!

Hanna Leider macht sich derweil Notizen:

Patientin kommt pünktlich allein ins Labor. Sie wirkt ängstlich, zittert, lächelt kläglich. Sie bleibt unbeweglich etwa eine viertel Stunde an der Tür stehen. Dann setzt sie sich zögernd auf den Besuchersessel. Das offene Thema der letzten Sitzung ansprechen!

„Manchmal werden wir hier im Labor sitzen. Da läuft noch ein Apparat, den ich nachher abzustellen habe. Schön, dass Sie sich hergefunden haben. Das war gar nicht so leicht, nicht wahr?“

„Ja, ich war ängstlich. Jetzt nicht mehr.“

„Wenn wir öfter hier oben arbeiten, dann gewöhnen Sie sich dran. Sie haben jedenfalls genügend Mut.“ Hanna hält inne.

„Wo waren wir beim letzten Mal stehen geblieben?“

„O .... ich weiß nicht!“

„Es ging um Enttäuschung.“

„Ich bin oft enttäuscht, fast jeden Tag.“

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