Hilde Sturm - Zerbrechliche Ichbrücken

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Im Mittelpunkt steht die schwierige Therapie einer ausgeprägten Störung in der wechselnden therapeutischen Beziehung zwischen Patentin und Therapeutin in einem psychiatrischen Krankenhaus. Der Text ist literarisch verarbeitete Psychopathologie mit Szenen, in denen Widerstand, Agieren, Aggressionen, grausame Träume der Patentin und das gemeinsame Durcharbeiten im Hier und Jetzt dargestellt werden.
Die Protagonistin Simone Maurer, Kindergärtnerin, 35 Jahre alt, lässt auf dem Weg ins Krankenhaus ihrer Angst, Wut und ihren Aggressionen freien Lauf. Entgegen ihren Erwartungen trifft sie auf eine verständnisvolle Stationsschwester und eine Ärztin, die sie ernst nimmt und zuhört. Simone wünscht eine teilstationäre Behandlung, die wegen Selbstmordgefährdung notwendige vollstationäre Behandlung lehnt sie ab. In den ersten Wochen werden Simones Suizidalität, ihre Suizidversuche und Symptome wie Angst, Aggression, Ichschwäche und Dissoziationen besprochen. Irgendwann bricht ihr furchtbares, alles bestimmendes Kindheitserlebnis aus ihr heraus: sexueller Missbrauch.

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Simone Maurer ist inzwischen hereingekommen und hat im Besucherstuhl rechts gegenüber von Hanna Platz genommen.

„Ihre behandelnde Ärztin, Frau Dr. Hille, hat Sie wegen Medikamentenabhängigkeit und wegen Ihrer immer wieder geäußerten Selbstmordgedanken stationär eingewiesen. Weshalb wollten Sie einer vollstationären Behandlung nicht zustimmen?“

„Angst.“

„Wovor Angst?“

„Dass die mich zwingen... “

„Besser wäre schon die vollstationäre Behandlung in einer Klinik für Psychotherapie. Für eine Korrektur Ihrer Symptome brauchten Sie Schutz und Betreuung rund um die Uhr. (Pause) Ich will versuchen, teilstationär mit Ihnen zu arbeiten. Wenn in absehbarer Zeit ein Erfolg ausgeblieben ist, muss ich Sie an eine Psychotherapieklinik mit einem Spezialprogramm überweisen. Sind Sie damit einverstanden?“

„Nein.“

„Was hätten wir dann für eine Alternative?“

„Weiß nicht.“

„Die habe ich leider auch nicht.“

„Kommt dann Entlassung?“

„Es sieht so aus.“

„....“ Pause.

„Sind Sie böse?“

„Bin ich böse?“

„.... “

„Wann sind Sie zum ersten Mal in Ihrem Leben auf die Idee gekommen, sich das Leben zu nehmen?“

„Ungefähr mit 16 .... da merkte ich, dass ich nicht mehr zurecht kam... da hatte ich oft keine Hoffnung mehr.... Da war alles grau und mies. Und mit 17 .... da habe ich den Gashahn in der Küche aufgedreht.... Schon lange habe ich nichts so sehr gehasst wie meine Eltern.... Mich wollte ich auch gleich umbringen.... Meine Mutter hat das Gas entdeckt.... Mein Vater war um die Zeit schwer betrunken.... Er glaubt bis heute, dass er es war.“

„Das ist alles sehr traurig. Aber es klingt auch ein bisschen so, als würden Sie sich freuen, Ihren Vater ausgetrickst zu haben.“

Ein Grinsen huscht über Simones Gesicht: „Vielleicht.“

„Ein versuchter erweiterter Selbstmord. Ungewöhnlich in diesem Alter. Was hat sich in Ihrem Leben damals so Schwerwiegendes zugetragen, dass Sie außer sich gewesen waren und zu einem so extremen Mittel greifen mussten?“

„Hass.“

„Hass ist die Folge von etwas. Hass auf wen?“

„Meine Eltern.“

„Was hatten Sie denn Ihren Eltern damals vorzuwerfen?”

„Mein Vater hat getrunken und meine Mutter und mich oft geschlagen, wenn er betrunken nach Hause kam.... Meine Mutter hat mich immer nur bestraft.... , auch wenn ich keine Schuld hatte.... oder wenn ich Hilfe brauchte.“

„Haben Sie noch öfter versucht, sich das Leben zu nehmen?“

„Ja .... Ich hatte mal einen Wellensittich. Er war wie ein vertrauter Freund. Dem habe ich alles erzählen können. Tiere sind nicht so gemein wie Menschen. Als er gestorben war.... ganz plötzlich .... ich fand ihn frühmorgens tot im Käfig liegen.... Da habe ich auch nicht mehr leben wollen. Da habe ich alle Tabletten geschluckt, die ich finden konnte. Meine Mutter hat aber was gemerkt und eine Ärztin geholt.... Das gab ein langes, echt langes Gespräch alleine mit der Ärztin.... Da habe ich mich leichter reden können. Vielleicht hätte ich alles sagen sollen. Aber .... danach ging es wieder.“

„War es das erste Mal in Ihrem Leben, dass Sie eine echte und intensive Zuwendung erfahren haben?“

„Ich glaube, ja.... Aber irgendwann, da war wieder alles aus.... Da bin ich von einer Eisenbahnbrücke gesprungen.... auf einen fahrenden Zug.... Der war mit Getreide beladen und offen.... “ und schief grinsend, ironisch singend fährt sie fort: „Da bin ich ganz .... weich gefallen.... Habe mir nur die Beine verstaucht.“

„Wie Sie das so leichthin sagen. Als wäre es ein Spiel mit dem Tod gewesen.“

„Ich weiß nicht.“

„Wie war es in den Jahren danach bis jetzt?“

„Später hatte ich eine Ärztin, zu der ich jahrelang gegangen bin, Frau Dr. Bornemann. Sie war für mich wie eine Mutter. Solange sie für mich da war, ging es mir gut. Ich war auch privat bei ihr zu Hause. Ich glaube, für sie war ich wie eine Tochter. Vor 2 Jahren ist sie fortgezogen. Ein halbes Jahr habe ich durchgehalten. Dann war alles wieder so durcheinander wie früher.“

„Sie brauchen eine Ersatzmutter wie ein Kind?“

„Mmh .... ja .... Ich glaube.... “

„Und wie war es in den letzten Monaten?“

„Wenn ich allein bin, treibt mich die Angst, besonders nachts. Ich steige ins Auto und fahre mit 150 Sachen die Autobahn Richtung Rostock.... Oder ich klettere auf einen hohen Turm und stelle mir vor hinunter zu springen.... Aber ich bin zu feige.“

„Seitdem Sie tagsüber bei uns sind, lenkt Sie das ab?“

„Am Tage ja .... aber .... zum Beispiel gestern Abend war die Angst so groß, dass ich meine

Tochter allein gelassen habe.... Bin bis heute Morgen um vier durch die Gegend gefahren. Habe ne ganze Tankfüllung leergefahren. An der Tankstelle in der Nähe von Frankfurt/O muss ich mit einem Messer in der Hand bezahlt haben. Bin weggefahren und bemerkte das Messer erst, als ich 130 Stundenkilometer draufhatte.... Das war die Angst, die ich vor allem habe, auch vor Frauen.... Beim Tanken habe ich gedacht.... Den Hahn laufen lassen, immer laufen .... alles daneben .... sinkt ein in die Erde .... dann gäbe es einen tollen Knall, und alles ist weg, ich auch .... Keine Verantwortung mehr, keine Angst .... das Dunkel erobern, das zu mir gehört.... Jetzt müssen Sie zu mir sagen, dass ich an mein Kind denken soll, dass es mich braucht.... Amen .... Schon hundertmal gehört!“ Während der letzten trotzigen Worte sieht Simone verachtungsvoll zur Seite. Hanna Leider beachtet weder Trotz noch Abwehr, sondern interessiert sich für die mystische Wortwahl: „Was meinen Sie mit ‚Dunkel erobern’?“

„Ich habe Sehnsucht nach der dunklen Tiefe... nach meiner Großmutter, die mich ruft.... Ich möchte beschützt werden, Ruhe haben.... Da wäre Frieden für mich.“

„Meinen Sie, wenn Sie das ‚Dunkle’ sagen, den Tod?“

„Ja.“

„Was verbinden Sie denn mit dem Tod?“

„Ruhe und Frieden.“

„Das klingt positiv. Aber bedenken Sie auch, dass der Tod irreversibel ist, dass mit dem Tod die Existenz ausgelöscht ist und Sie Ihre Jana dann nie wieder sehen, fühlen und trösten können.“

„Ich weiß nicht. Meine Großmutter lebt irgendwie. Ich höre sie oft rufen.“

„Wenn Ihre Großmutter gestorben ist, dann existiert sie nicht mehr.“

„Sie liegt im Grab und wartet auf mich.“

„Sie ist begraben worden, sie lebt nicht mehr. Sie haben früher recht gut verstanden, dass Ihr Wellensittich tot war. Warum können Sie das bei Ihrer Großmutter nicht anerkennen?“

„Sie gehörte zu den Zeugen Jehovas .... sie hat mir viel erzählt. Irgendwie denke ich, dass es sie noch gibt.“

„Hängt das mit dem Glauben Ihrer Großmutter zusammen?“

„Ja.“

„Hat sie Sie von ihrem Glauben überzeugt und heimlich taufen lassen?“

„Nein, ich gehöre nicht dazu. Aber ich denke immer, sie kann mich doch nicht angelogen haben.“

„Wie meinen Sie das?“

„Sie sprach von einer ‚neuen Welt‘. Ich weiß nicht so genau, was das ist.“

„Wegen einer Patientin, die durch ihren Glauben in eine schwere Krise geraten war, musste ich mich mit den religiösen Vorstellungen und der Organisation der Zeugen Jehovas befassen. Nachdem ich einiges gelesen hatte, konnte ich die Patientin besser verstehen. Die Zeugen Jehovas gehören zu den problematischen Sekten mit extremer Beeinflussung des Privatlebens ihrer Mitglieder. War das Leben Ihrer Großmutter gänzlich vom Glauben bestimmt?“

„Ja, vorwiegend.“

„Sie wissen, dass die Sekte in der DDR verboten war?“

„Natürlich, ja.“

„Das hat das Leben Ihrer Großmutter sicher nicht leichter gemacht. Die Zeugen haben hier in der Illegalität gelebt und Angst vor Entdeckung gehabt; denn sie wurden hart bestraft. Andrerseits - überall in der Welt müssen die Mitglieder für die Sekte große Opfer bringen, sonst werden sie vom Vorstand, der Wachtturmgesellschaft, ‚mangelnder Wertschätzung‘ bezichtigt. Opfer an Zeit, Arbeitskraft und Geld: ständiges Lernen der neusten Bibelauslegungen, ständiges Predigen an den Türen zum Werben neuer Mitglieder, ständige Versammlungen, viel Lesen von zahlreichen und immer neuen Traktaten, die sie auch noch kaufen und wieder verkaufen müssen. Gleicht einer Ganztagsbeschäftigung mit Überstunden.“

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