I.M.M McCorn
Das Spiel
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Inhaltsverzeichnis
Titel I.M.M McCorn Das Spiel Dieses ebook wurde erstellt bei
1. 1.
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Impressum neobooks I.M.M McCorn Das Spiel Dieses ebook wurde erstellt bei
Unerwartet trifft das Böse ein
Lässt dich bangen, weinen, schreien
Lässt dich zittern, beten, flehen
Umklammert dich,
Und will nicht gehen
Er entdeckt sie, als er zufällig die Straße entlangfuhr. Mit dem Schulranzen am Rücken geht sie mit ihrer Mutter den Weg entlang. Eine blonde Haarsträhne hat sich aus ihrem Zopf gelöst und wippt bei jedem Schritt auf und ab. Automatisch tritt er sofort auf die Bremse. Langsam rollt er an ihnen vorbei, gerade in dem Moment, als sie zu einem Haus abbiegen. Heute muss sein Glückstag sein. Da entdeckt er dieses hübsche Ding und ohne sie lange beobachten zu müssen, findet er gleich heraus, wo sie wohnt. Und wie um die Perfektion noch abzurunden, befindet sich das Haus in der Perfekten Lagen. Ein langer Vorgarten bringt die richtige Entfernung zu den Nachbarn. Die Bäume, die man hinter dem Haus erkennen kann, lassen ihn darauf hoffen, dass sich hinter dem Haus nur ein kleiner Wald befinden und das nächste Haus erst in einem größeren Abstand. Er wendet an der nächsten Straßenecke, und fährt noch einmal langsam zurück, um sich die Hausnummer einzuprägen. Er würde später wieder zurückkehren, um den idealen Platz zu suchen. Dann würde er sehen, ob sie wirklich so perfekt ist, wie es auf den ersten Blick erscheint.
Als er am späten Abend wiederkommt, lässt er das Auto ein paar Straßen weiter stehen. Er trägt einen bodenlangen schwarzen Mantel, einen dunklen Hut und schwarze Lederhandschuhe. Am Weg zum Haus achtet er darauf, dass er immer im Schatten der Straßenlaterne geht. Der Mond scheint nicht, es ist also eine sehr gute Nacht für sein Vorhaben. Er entdeckt, dass er sich leicht durch die Hecke zur hinteren Seite des Hauses schleichen kann. Dort findet er einen guten Platz, von wo aus er direkt ins Wohnzimmer der ausgewählten Familie blicken kann. Rund um das Haus sind einige hohe Bäume, wie er erfreut feststellt. Sie würden sich für sein Vorhaben hervorragend eignen. Er zieht ein Fernglas aus seiner Tasche, um besser sehen zu können, was im Wohnzimmer passiert. Zwei Kinder sitzen auf der Couch, die schräg zum Fenster steht. Es ist das blonde Mädchen, dass er heute entdeckt hat und, wie er annimmt, ihre ältere Schwester. Das ältere Mädchen geht hinaus und kommt kurz darauf mit einer Schüssel in der Hand, gefolgt von ihrer Mutter, wieder herein. Mit freudiger Erregung schnappt er nach Luft. Wie konnte er denken, dass ihre jüngere Schwester perfekt sei? Jetzt, wo er das ältere Mädchen mit ihrer Mutter sieht, kann er diesen Gedanken nicht mehr nachvollziehen. Sie sieht aus wie ein Engel, das perfekte Ebenbild ihrer Mutter. Die blonden Locken noch schöner, das Gesicht noch reiner, noch zarter, als das ihrer Schwester. Vorsichtig zieht er eine Kamera hervor, die er unter seiner Jacke versteckt hat. Er macht einige Fotos, bevor er sich zurückzieht. Er muss sich zwingen wegzugehen. Am liebsten würde er sie noch heute Nacht holen. Einfach aus dem Bett stehlen. Aber das passt nicht zu seinen Plänen. Er hatte einiges vor und mit diesem Mädchen würde es ein großer Spaß werden. Auf dem Weg zurück zu seinem Auto lächelt er verträumt vor sich hin. Er würde sammeln müssen. Andere Mädchen. Dinge, die er für sein Spiel brauchte. Er würde alles vorbereiten. Aber schon bald, ganz bald würde er zurückkehren und sie holen. Und dann endlich konnte er sein Spiel beginnen. Ein neues Spiel, ein besseres Spiel.
„Shane?“ Marten steckt den Kopf herein. „Wir haben einen Fall. Vermisste Mädchen, alle blond und dasselbe Entführungsmuster.“
„Sag den Anderen Bescheid. Besprechung in fünf Minuten“, murmelt Shane, ohne den Kopf zu heben. Erst als Marten die Tür wieder geschlossen hat, legt er das Diktiergerät, das er in der Hand hält, zur Seite. Die Stimme eines Monsters, das er gestern mit McGee befragt hatte, ist darauf zu hören. Eigentlich eine schöne Stimme, die so ruhig spricht, als würde sie eine Gute-Nacht –Geschichte erzählen. Wenn man nur auf den Klang der Stimme hört, würde man nicht vermuten, dass er erzählt, wie erregend er es fand, drei Menschen zu töten. Shane blickt auf das weggelegte Tonband und atmet tief ein. Nun ist es also soweit. Die Befragungen in geschlossenen, gesicherten Räumen sind vorbei. Er muss wieder auf die Jagd gehen, um ein weiteres Monster zu finden. Das erste Mal, seit seiner Auszeit. Das erste Mal, seit der Katastrophe, die ihn zu Fall brachte. Doch er ist wieder aufgestanden, auch wenn es ihn viel Mühe gekostet hat. Eine Auszeit, fernab von all den grausamen Mördern. Er ist wieder zu Kräften gekommen, doch erst mit dem neuen Fall wird feststellen, ob er wirklich stark genug ist. Wird er wieder fallen? Eine Frage, die er sich nicht erlauben darf. Eine Frage, die auch die Anderen nicht stellen, auch wenn ihre Blicke oft besorgt wirken. Er blickt auf die Uhr und klopft nervös mit den Fingern auf die Akte, die vor ihm liegt. Eine detaillierte Beschreibung all der Grausamkeiten, die das Monster angestellt hat, bevor es gefasst wurde. Daneben liegt das Tonband, auf dem er alles geschildert hatte. Nun soll er ein Gutachten darüber erstellen, seine Psyche erforschen, herausfinden, wie man das nächste Monster schneller fassen kann. Er atmet tief durch, wirft einen letzten Blick auf die geschlossene Akte, bevor er sie endgültig zur Seite legt. Dieser Fall muss warten, das Monster ist bereits hinter Gitter, die Menschen vor ihm sicher. Nun muss er sich wieder jenen zuwenden, die noch da draußen sind. Langsam steht er auf und begibt sich in den kleinen Seminarraum, indem sie ihre Besprechungen abhalten. Macey, Marten und Carol sind bereits da. Marten lehnt lässig im Sessel, die Beine überschlagen, als würde er auf ein gemütliches Kaffeekränzchen warten. Carol und Macey sitzen hingegen kerzengerade und sehr angespannt am Tisch. Carol und Macey, zwei Frauen, wie sie unterschiedlicher nicht sein könnten. Carol mit ihrem langen, perfekt geföhnten blonden Haar, immer sehr bedacht auf ihr Äußeres. Macey trägt ihr schwarzes Haar in einem Kurzhaarschnitt. Make-up verwendet sie so gut wie nie. Trotzdem verstehen sich die zwei gut und unterhalten sich auch jetzt in einem leisen Flüsterton.
„Der Neue und Sanders kommen gleich“, klärt Marten Shane auf, der sich ebenfalls auf einen Sessel setzt. Shane hebt eine Augenbraue und wirft Marten einen missbilligenden Blick zu. Obwohl McGee seit einem halben Jahr dabei ist, wird er immer noch „der Neue“ genannt, wenn von ihm gesprochen wird. Eine Eigenheit des Teams, die Shane nicht schätzt. Erneut kehrt Stille ein. Die Anspannung ist deutlich spürbar, keiner weiß, was sie erwarten wird. Wie schlimm es dieses Mal sein wird. Mit Schwung wir die Tür aufgerissen und Sanders betritt mit McGee den Raum. McGee setzt sich, Sanders bleibt vor der Leinwand stehen. Er tippt am Laptop, schon werden die Bilder der Mädchen auf die Leinwand projiziert.
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