Jo Danieli - DUNST

Здесь есть возможность читать онлайн «Jo Danieli - DUNST» — ознакомительный отрывок электронной книги совершенно бесплатно, а после прочтения отрывка купить полную версию. В некоторых случаях можно слушать аудио, скачать через торрент в формате fb2 и присутствует краткое содержание. Жанр: unrecognised, на немецком языке. Описание произведения, (предисловие) а так же отзывы посетителей доступны на портале библиотеки ЛибКат.

DUNST: краткое содержание, описание и аннотация

Предлагаем к чтению аннотацию, описание, краткое содержание или предисловие (зависит от того, что написал сам автор книги «DUNST»). Если вы не нашли необходимую информацию о книге — напишите в комментариях, мы постараемся отыскать её.

Ein unbedarftes Mädchen vom Land lässt sich mit einem Drogensüchtigen ein und kämpft viele Jahre lang um sein Überleben, wobei ihr eigenes Leben beinahe zerstört wird – eine wahre Geschichte. Solche «RetterInnen» werden nicht betreut und erhalten keine finanziellen Amnestien, sondern müssen selber schauen, wie sie weiterkommen, nach Jahren der Aufopferung. Beratungsprogramme sind Tropfen auf sehr heißen Steinen, die ein Leben lang nicht auskühlen …
In meinem Umfeld in Wien erlebe ich heute (2016) ein erschreckendes Anwachsen des Drogenkonsums, in vielen Bevölkerungsgruppen, auch unter Zuwanderern. Leider ist den wenigsten Menschen bewusst, dass derlei nicht nur die Leben der Süchtigen zerstört, sondern besonders auch die ihrer Angehörigen. Der Mann, um den es im Buch geht, «Willie», ist vor einigen Monaten gestorben, und ich fand mich von der Tatsache wie «auf den Kopf geschlagen», dass gewisse Dinge zwischen uns nun niemals bereinigt werden können. Ich wünsche mir, dass «Dunst» Angehörigen von Drogensüchtigen dabei hilft, sich rechtzeitig selber zu retten.
"Dunst" beschreibt mein Jahrzehnt mit einem Süchtigen, der meine Existenz später verleugnen sollte und der sich niemals darum gekümmert hat, wie es mir ergangen war, nachdem ich ihn zum letzten Mal aus einer Drogenhölle gezogen hatte. «Dunst» gibt ungeschönten Einblick in eine Beziehung, die einerseits von Drogen geprägt war, andererseits von blinder, närrisch hoffnungsvoller Sehnsucht nach dem Menschen hinter der Sucht.

DUNST — читать онлайн ознакомительный отрывок

Ниже представлен текст книги, разбитый по страницам. Система сохранения места последней прочитанной страницы, позволяет с удобством читать онлайн бесплатно книгу «DUNST», без необходимости каждый раз заново искать на чём Вы остановились. Поставьте закладку, и сможете в любой момент перейти на страницу, на которой закончили чтение.

Тёмная тема
Сбросить

Интервал:

Закладка:

Сделать

Natürlich hat es in unserer Kindheit auch schöne Zeiten gegeben. Allerdings haben mein Bruder und ich uns währenddessen immer ein wenig davor gefürchtet, die schlechten könnten jeden Moment wieder ausbrechen. Die Geschichte meiner Jugend ähnelt sicher zahllosen anderen Geschichten der Angehörigen meiner Generation, deren Eltern Kinder der Kriegsgeneration sind, ist also auch nichts Besonders. Der Mensch erlebt eben und wird davon geprägt. In welcher Familie ist schon alles okay? Für Willie bin ich übrigens nie die »Große« gewesen, allenfalls die Blinde, allzu Gutmütige, die immer wieder mit ihm ins Bett hüpft und ihm Geld borgt.

Allerdings habe ich mich schon früh gefragt, was am Menschen eigentlich besser sei als am Tier. Seit ich meinen Hund bei mir habe, frage ich mich das neuerlich.

Mein Bruder ist in Krisensituationen aggressiv bis zur Rage geworden. Dass ich diesen Wesenszug auch in mir trage, habe ich erst in den letzten Jahren entdeckt. Irgendwann bin ich Willie von der obersten Treppe einer Stiege aus mit einem Satz angesprungen, und er ist ganz unten gestanden. Früher bin ich bekannt gewesen für mein ruhiges Nettsein. Seit Jahren könnte ich in Wien auf den Strich gehen, kriminell sein oder selbst schwer drogenabhängig. Von meiner Familie würde kaum jemand gemerkt haben.

Mein Vater hat mir Zwölfjähriger seine Ehekrise täglich ins Genick gekotzt, desgleichen meine Großmutter ihr Missbehagen über die Schwiegertochter und über Opa, mein Opa über meine Katze, die angeblich die Blumenbeete vollschiss und der er zuweilen mit einer Holzhacke nachstellte, meine andere Großmutter über den versoffenen, gewalttätigen Großvater, desgleichen meine Mutter ihr Eheleid und mein Bruder seine Hilflosigkeit. Mein Bruder ist später zur Koryphäe als Organisationsprogrammierer aufgestiegen, im Alter von sechsundzwanzig Jahren an Krebs erkrankt und mit siebenundzwanzig daran gestorben. Damals haben meine Eltern bereits seit Jahren getrennt gelebt, und mein Vater war wieder verheiratet. Er hat meinen Bruder auch während der Zeit seines Dahinsiechens links liegen lassen. Zum Begräbnis ist er gekommen.

Einige ungefähr Gleichaltrige glauben viel über mich zu wissen. Allerdings ahnen sie nicht, wie bitter ich ihnen Ignoranz vorwerfe. Sie haben sich mit mir verabredet und waren froh, mich wieder loszuwerden samt dem schmuddeligen Ruch des Verderbten, sicher Kriminellen, den sie an mir haften spürten, seit ich Willie kannte. Und habe ich, stotternd, sie einzuweihen versucht, nickten sie ernsthaft, vermeldeten Sinniges wie »... dass du dir das antust« und »... wie oft habe ich dir gesagt, lass’ ihn doch«. Und oft habe ich gespürt, wie ihre Gedanken Richtung Uhrzeit abgeschweift sind. Meine Mutter hat höchstens gesagt und sagt es noch immer »... na, du wirst schon sehen«, und damit hat sie gemeint, ich würde schon meine eigenen Entscheidungen treffen. Welche sonst?

Eigentlich verstehe ich die Ignoranten. War ich selbst, als direkt an meinem Erleben Beteiligte, schon hilflos in Gedanken, Worten und Werken - was kann ich da von Außenstehenden verlangen?

Keiner meiner sogenannten Freunde und auch keiner meiner Verwandten hat nur ein einziges Mal erlebt, wenn Willie so richtig »drauf« war oder eben nicht so richtig »drauf«. Denn einen Süchtigen erkennt meist nur dann als solchen, wenn er eben keinen Stoff mehr hat. Als Willie einmal in der Wohnung seiner Mutter herumgelegen ist, bis oben hin zugeknallt mit irgendwelchen Tabletten und sonstwas, habe ich seine Mutter aus dem nahen Gasthaus, wo sie in der Küche gearbeitet hat, zu ihm hin gezerrt, ... geheult habe ich und sie angeschrien, sie solle sich die Schweinerei anschauen! Und Willie habe ich links und rechts ins Gesicht geschlagen, damit er aufwachen sollte. Nach Alkohol hat es kein bisschen gestunken in seinem Umkreis. Seine Mutter hat verlegen gelacht. Hilflos wie ein kleines Mädchen hat sie die Schultern gezuckt und gefragt, was sie denn tun solle. Wird er halt besoffen sein, naja, ... würde schon wieder nüchtern werden, der Willie.

Ich hasse es, wenn Mütter sich den Anschein geben, hilflos wie kleine Mädchen zu sein.

Es geschah, dass Willie Mutter mich mitten in der Nacht in Wien anrief, panisch jammerte, Willie sei verschwunden, und sie mache sich solche Sorgen. Mit dem Schlimmsten der Schlimmen sei er ausgegangen. Jener sei aber angeblich bereits allein wieder nach Hause gekommen. Und Willie ... ? Sie wagte nicht, irgendwo anzurufen. Ich sollte doch etwas tun! Also habe ich von Wien aus die Kärntner Gendarmerie- und Polizeiposten und Krankenhäuser und Willies Freundesadressen telefonisch durchstöbert. Als er dann aufgetaucht ist, ruhig und grinsend, hat niemand mich angerufen, um mich zu beruhigen. Ich habe es ganz zufällig bei meinem nächsten Anruf im Morgengrauen erfahren, mit brennenden Augen und am durchdrehen vor Angst.

Zu diesem Zeitpunkt war ich schon längst nicht mehr ich selber.

*

... die Kinder meines Bruders sind heute liebe kleine Glanzlichter in meinem Leben. Es ist aber sicher ganz gut, dass sie mit ihrer etwas seltsamen Tante nicht allzuviel zu tun haben. Meine Haare gehen nicht mehr so arg aus, und ich bin endlich in eine Wohnung in schöner Lage gezogen. Viel Grün, viel Ruhe, viele Hunde in der Nachbarschaft, nicht teuer, weil es sich um eine Bruchbude handelt, die Willie und ich bewohnbar gemacht haben. Hilfsbereit ist Willie allemal. Und er liebt körperliche und handwerkliche Arbeit. Meine Nachbarin betreibt kosmobiologische Energiearbeit, und neulich habe ich einem wildfremden Gärtner in ihrem Garten ein Ölbild geschenkt, das ich gemalt habe, ein Werk, von dem ich mich eigentlich nie trennen wollte. Einigen ehemaligen Freunden habe ich schriftlich meine Meinung gesagt. Und ich schicke schon wieder Bewerbungsschreiben durch die Stadt. Mein Geld wird mir nämlich bald ausgehen, und wem könnte ich auf der Tasche liegen, wenn ich pleite wäre? Höchstens Willie. Aber Willie ist zur Zeit, da ich dies schreibe, verschwunden. Es ist der Monat eins nach der Bankomat-Aktion ...

Manchmal antworte ich auf nette Kontaktanzeigen. Allerdings treffe ich mich nie mit den Männern, ich will nur wissen, was sie zu sagen haben. Meistens enthüllen sie mir bei ihrem ersten Brief die große Müllhalde in ihrem Inneren. Da lobe ich mir Willie. Er ist durch seinen Vater und durch die Drogen vergiftet worden. Aber sein Innerstes unter dem Dreck ist ganz okay. Daran glaube ich. Und für nächstes Jahr plane ich eine große Reise.

*

Als meine Mutter Willie zum erstenmal begegnet ist, hat sie nur mir zuliebe gelächelt, das weiß ich heute.

»Ja, ... eine wilde Henne,« hat sie gesagt, und ich war erstaunt über die Flapsigkeit ihres Ausdrucks. Auf gut Kärntnerisch sagte sie eigentlich, der Sprachlosigkeit wehrend, »... a wülde Henn' ...« , nichts weiter, als ich auf ihn zeigte, rotwangig vor Aufregung. Langhaarig war er und eindeutig seltsam, gar nicht so, wie die Leute in unserem Bekanntenkreis ausgesehen haben. Meine Mutter hätte sicher lieber ausgerufen, ich sollte augenblicklich die Finger von diesem Kerl lassen, er sähe ja hochgradig verdächtig aus und das in jeder Hinsicht. Aber sie hat mir wohl angesehen, dass nichts mich davon abhalten würde können, ihn kennenzulernen. Nichts und niemand. Später hat sie gesagt, »... ich hab's ja gleich gewusst ...«. Aber geholfen hat sie mir nie viel. In puncto Unterstützung war sie auch keine Ausnahme.

An das Jungesmädchensein erinnere ich mich sehr gut, auch wenn vierzehnjährige Schüler mich beim Spazierengehen mittlerweile grüßen statt mir freche Gesten zu machen. Unter den heutigen Zwanzigjährigen falle ich oft gar nicht auf, das weiß ich, wenn ich einen guten Tag habe. Allerdings wachsen mir schippelweise weiße Haare nicht mehr nur auf dem Scheitel. Meine Schläfen fallen neuerdings auch der Vergreisung zum Opfer. Sieht cool aus, sagt man, mit meinem jungen Gesicht. Mein Inneres hingegen ist uralt. Ich komme erst heute dazu, mir die Nächte um die Ohren zu schlagen. Leider weiß ich nie, ob junge Männer mit mir flirten, weil sie eine reife Frau ihr Ego polieren lassen wollen oder weil sie mich für jünger halten, als ich bin.

Читать дальше
Тёмная тема
Сбросить

Интервал:

Закладка:

Сделать

Похожие книги на «DUNST»

Представляем Вашему вниманию похожие книги на «DUNST» списком для выбора. Мы отобрали схожую по названию и смыслу литературу в надежде предоставить читателям больше вариантов отыскать новые, интересные, ещё непрочитанные произведения.


Jo Danieli - Regenlicht
Jo Danieli
Jo Danieli - UHURU
Jo Danieli
Jo Danieli - Wurmspuren
Jo Danieli
Jo Danieli - Feuersalamander
Jo Danieli
Jo Danieli - Neon
Jo Danieli
Jo Danieli - Monkey, Monkey
Jo Danieli
Jo Danieli - Die Schwelle
Jo Danieli
Jo Danieli - Flossen
Jo Danieli
Iwan Turgenew - Dunst
Iwan Turgenew
Отзывы о книге «DUNST»

Обсуждение, отзывы о книге «DUNST» и просто собственные мнения читателей. Оставьте ваши комментарии, напишите, что Вы думаете о произведении, его смысле или главных героях. Укажите что конкретно понравилось, а что нет, и почему Вы так считаете.

x