Petra Heinen - Eldorad

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In einem abgelegenen Winkel von Eldorad liegen das Königreich Brandai und der Fürstentum von Gorderley in einer tausendjährigen Fehde. Eines Tages erscheint Roman, der Sohn des Fürsten von Gorderley in der Hauptstadt Brandias und liefert sich auf Leben oder Tod dem König aus. Gegen alle Warnungen lässt König Melgardon den Fürstensohn leben. Dieser muss sich nun unter seinen Feinden behaupten und findet – widerwillig und selbst überrascht – Freunde und Gesinnungsgenossen. Als Gorderley für eine neue Schlacht gegen Brandai rüstet, scheint nur Roman das Reich retten zu können, aber plötzlich taucht ein ganz neuer Feind auf, der alles ändert…

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„Und sie nennen uns grausam“, dachte der Fürst verwundert. Er konnte sich kaum vorstellen, was ein Kind verbrochen haben sollte, um solche Strafe zu rechtfertigen.

Seine Stimme war unbewegt, als er befahl: „Dreh dich um!“ Die narbenbedeckte Haut von Tores Rücken hätte einem alten Sklaven gehören können. Es gab keinen Flecken, der nicht mit blutverkrusteten Striemen oder mit den feinen weißen Linien verheilter Auspeitschungen bedeckt war. Einige der rotgeschwollenen, glänzenden Streifen waren so frisch, dass sie noch von diesem Tage stammen mussten.

Tore hatte sich einmal um seine Achse gedreht und wandte dem Fürsten nun wieder den gesenkten Kopf zu. Als Roman an seinen Gürtel griff, zuckte er zusammen und atmete einmal heftig ein.

„Er glaubt wirklich, dass ich ihn schlagen will“, schoss es dem Fürsten durch den Kopf. Er zog seinen Geldbeutel hervor und legte zwei Goldstücke neben das Messer des Jungen auf den Tisch.

„Das ist für den Haushalt in diesem Monat.“

Er griff noch einmal in den Beutel, zog eine Silbermünze heraus und wog sie einen Augenblick in der Hand, bevor er sie zu den anderen warf. „Und dafür kaufst du dir anständige Kleidung und ein Paar Schuhe.“

Tore hob den Kopf gerade genug, um die Münzen auf dem Tisch sehen zu können. Nach kurzem Zaudern machte er einen Schritt vorwärts, und, geduckt wie ein furchtsames Tier noch einen bis er direkt vor dem Fürsten stand. Sein Herz klopfte so stark, dass das Blut sichtbar in den Schläfen pulsierte und er wagte vor Angst kaum zu atmen. Langsam, jeden Moment einen Schlag, einen Stoß, eine wie immer geartete Strafe erwartend hob er die Hand und schob sie über das Geld. Dann hatte er es in der Hand. Er wartete, aber nichts geschah.

Schließlich begann er den anderen Arm auszustrecken, so schneckenhaft und mit furchtsamem Blick durch die schwarzen Haarsträhnen, stets bereit auf das kleinste Zeichen von Unmut hin inne zu halten, dass es eine kleine Ewigkeit dauerte, bis er die Finger um den Griff seines Messers krallte. Hastig riss er die Waffe an sich.

Als wäre Tores Verhalten das normalste der Welt, deutete Roman auf die Türe zur Küche. „Du kannst dir in der Küche einen Schlafplatz suchen. Dort ist auch dein Ausgang. In diesen Räumen hast du dich nur aufzuhalten, um sie sauber zu halten oder wenn ich dich rufe. Und ich erwarte, dass du da bist, wenn ich rufe!“

Er nahm das kaum sichtbare Nicken als Bestätigung. „Geh jetzt und mach deine notwendigen Besorgungen. Und dann wasch dich!“

Unter den letzten scharfen Worten zuckte Tore wieder zusammen. Er presste die Münzen und das Messer wie einen Schatz an die Brust und drehte sich nach kurzem Zögern um. Roman wartete, bis er die Küchentüre erreicht hatte und die Hand auf die Klinke legte.

„Und Tore...“, sagte er gedehnt.

Der Junge fuhr wie unter einem Schlag herum. Mit großen schwarzen Augen blickte er auf den Fürsten, der sich bereits wieder gesetzt hatte.

„Versuche nicht, mich für dumm zu verkaufen.“

Tore schien noch kleiner zu werden. Seine Schultern fielen herab und die Arme hingen ihm leblos an der Seite. Einen Moment lang stand ihm blankes Entsetzten in den Augen, aber der Fürst beachtete ihn nicht mehr. Bebend wandte Tore sich wieder um und zog die Türe hinter sich zu.

Als das Schloss einschnappte, sank er auf der obersten Treppenstufe nieder und versuchte seinen rasenden Herzschlag zu beruhigen. Nach einer Weile öffnete er die geballte Faust und betrachtete die Münzen.

Noch niemals hatte er so viel Geld besessen.

Damit war er frei. Zwei Goldstücke würden ihn bis zur Küste bringen.

Er zitterte bei der Erinnerung an seinen letzten Fluchtversuch. Der Fährmann hatte sich geweigert, ihn über den Fluss zu setzen. Drei Tage hatte er für die Überfahrt arbeiten müssen, und dann waren der Graf und die anderen Ritter erschienen und hatten ihn zurückgebracht.

Diesmal würde er es schaffen. Seine Finger ballten sich um den Schatz.

Plötzlich hielt er inne. Noch durch die geschlossene Türe glaubte er den Blick des Fürsten zu spüren und unwillkürlich duckte er sich.

Als der Hofmarschall ihn an diesem Morgen aus dem Kellerloch holte, in dem er seine letzte Strafe absaß, glaubte er sein Ende besiegelt. Der Fürst, so hieß es, trinke jeden Morgen einen Liter Stierblut und steche jedem, der ihn ansah, eigenhändig die Augen aus. Er konnte zaubern und ihn nur zu seinem Vergnügen in eine Schabe verwandeln und zertreten. Bewern näherte seine Angst noch mit Drohungen, was einen Diener eines Gorderleyritters an Drangsal erwarte und Tore begriff, dass er jetzt fliehen musste, um zu überleben.

Seit er sich erinnern konnte, waren der Gutsverwalter, Graf Cargiji und Bewern göttergleiche Herren gewesen, deren Launen und Grausamkeiten er ausgeliefert war. Er zweifelte gar nicht an ihrem Recht, ihn zu quälen und hatte gelernt, sich zu unterwerfen, um sein armseliges Leben zu retten. Doch diesmal war es anders.

Tore verstand die letzten Worte Gorderleys genauso, wie sie gemeint waren. Der Fürst hatte ihn durchschaut, kannte seine Fluchtgedanken, noch bevor er sie wirklich zu Ende gedachte hatte.

Wie sollte Tore wissen, dass wenig mehr als Beobachtungsgabe dazu gehörte, um sein Verhalten zu deuten. Er, der Sohn eines gehenkten Wilddiebes, wurde bestenfalls übersehen, schlimmstenfalls zu Recht oder Unrecht verprügelt, eine andere Form der Aufmerksamkeit hatte er nie kennengelernt.

Tore begann wieder zu zittern: Sicher hatte der Fürst seine Gedanken gelesen.

Der Graf hatte ihn damals eingefangen und gebrandmarkt wie ein Stück Vieh, doch war das bestimmt harmlos im Vergleich zu dem, was der Fürst mit ihm anstellen würde, wenn er davon lief.

Unglücklich kauerte er sich auf der Treppe zusammen. Es war hoffnungslos!

Aber dann drängte sich ein anderer Gedanke in seinen Kopf.

Noch einmal hörte er, wie der Fürst dem Hofmarschall befahl zu gehen. Und Bewern war gegangen, hatte dem Fürsten weder gedroht noch widersprochen, sondern hatte sich sogar noch respektvoll verbeugen müssen. Von einer Sekunde zur anderen stürzte der Thron, auf dem Bewern für Tore gesessen hatte und darüber erhob sich die Gestalt des Fürsten von Gorderley, der soviel Mut hatte, dem mächtigsten Mann am Hofe Befehle zu erteilen.

Tore richtete sich auf und sah sich in der Küche um. Es gab einen großen Ofen, den eine Holzbank umlief. Vielleicht durfte er dort schlafen. Sein Blick wanderte durch den Raum und ganz allmählich begriff er, dass all der Platz ihm allein gehörte. Schließlich stand er auf und stieg langsam die drei Stufen hinab.

Am Ende dieses Tages saß Tore in der Küche und starrte zur Türe hinauf. Der Fürst war anwesend und er erwartete seinen Ruf, um das Abendessen zu bringen.

Für das Silberstück hatte er ein neues Hemd, eine Weste und eine Hose erstanden, dazu eine Unterhose, Socken und das erste Paar Schuhe seines Lebens, ein paar Riemensandalen mit einer festen Ledersohle. Immer wieder rieb er die Füße auf dem Boden, um sich zu versichern, dass sie kein Traum waren. Er besaß wirklich Schuhe! Am Ende blieben noch vierzig Kupfermünzen übrig. Hin und her gerissen zwischen dem Wunsch, diesen Schatz zu behalten oder für die weiteren Einkäufe zu verwenden, hatte er sie schließlich hinter einem Stein im Ofen verborgen. Jetzt bemühte er sich, nicht einmal an das Versteck zu denken und fürchtete sich gleichzeitig vor dem durchdringenden Blick seines neuen Herrn.

Als die Zeit verstrich, ohne dass der Fürst ihn rief, nahm er schließlich das Tablett mit dem Abendessen und stieg zur Türe hinauf. Noch einmal zögerte er. Der Wortlaut des Befehls klang ihm in den Ohren und er hatte unter Schmerzen gelernt, dass man Befehlen genau zu gehorchen hatte.

Aber wenn er das Essen nicht hinein brachte, würde er dann nicht viel größeren Ärger verursachen?

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