Madlen Jacobshagen - Plötzlich passt ein Schlüssel
Здесь есть возможность читать онлайн «Madlen Jacobshagen - Plötzlich passt ein Schlüssel» — ознакомительный отрывок электронной книги совершенно бесплатно, а после прочтения отрывка купить полную версию. В некоторых случаях можно слушать аудио, скачать через торрент в формате fb2 и присутствует краткое содержание. Жанр: unrecognised, на немецком языке. Описание произведения, (предисловие) а так же отзывы посетителей доступны на портале библиотеки ЛибКат.
- Название:Plötzlich passt ein Schlüssel
- Автор:
- Жанр:
- Год:неизвестен
- ISBN:нет данных
- Рейтинг книги:4 / 5. Голосов: 1
-
Избранное:Добавить в избранное
- Отзывы:
-
Ваша оценка:
- 80
- 1
- 2
- 3
- 4
- 5
Plötzlich passt ein Schlüssel: краткое содержание, описание и аннотация
Предлагаем к чтению аннотацию, описание, краткое содержание или предисловие (зависит от того, что написал сам автор книги «Plötzlich passt ein Schlüssel»). Если вы не нашли необходимую информацию о книге — напишите в комментариях, мы постараемся отыскать её.
Plötzlich passt ein Schlüssel — читать онлайн ознакомительный отрывок
Ниже представлен текст книги, разбитый по страницам. Система сохранения места последней прочитанной страницы, позволяет с удобством читать онлайн бесплатно книгу «Plötzlich passt ein Schlüssel», без необходимости каждый раз заново искать на чём Вы остановились. Поставьте закладку, и сможете в любой момент перейти на страницу, на которой закончили чтение.
Интервал:
Закладка:
∞
Frau Delius, die Therapeutin, hatte gut zugehört, als Lydia ihr erklärt hatte, warum sie so unglücklich sei. Nun fragte sie, indem sie Lydia freundlich anlächelte:
„Warum müssen Sie immer eine tadellose Figur haben?“
„Weil es schöner ist.“
„Für wen soll es schön sein?“
„Für mich natürlich. Ich liebe das Schöne.“
„Ich kann mir gar nicht vorstellen, dass Sie niemandem gefallen wollen…“
„Egal, ich… ich…ich muss attraktiv sein.“
„Was wäre, wenn Sie es nicht mehr wären?“
„Ich zählte nicht mehr…! “
Dabei begann Lydia zu weinen. Sie wischte sich die Tränen ab, begann aber kurz danach umso heftiger zu schluchzen. Die kleine, rundliche Therapeutin legte eine Hand beruhigend auf Lydias Arm und wartete in Ruhe ab.
„In unserer Familie mussten wir immer alle attraktiv sein: meine Mutter, meine Schwester und ich.“
„Wieso?“
„Sonst hätte uns unser Vater noch eher verlassen.“ Wieder ein Aufschluchzen.
„Sie haben sich also alle nach dem Vater gerichtet…“ Lydia nickt.
„Jede von uns wollte seine Schönste sein. Als kleines Mädchen war ich seine Prinzessin, er hat mir die süßesten Kleider gekauft. Aber kaum war Annika drei oder vier, war ich abgemeldet, und sie kam dran. Es ist vielleicht albern, aber mich hat das sehr getroffen. Ich habe damals nicht begriffen, was er für ein Casanova war und dass er nur Macht über uns haben wollte. Wie oft hat meine Mutter geweint.“
„Das haben Sie oft mitbekommen?“
„Allerdings. Zum Glück war sie finanziell nicht von ihm abhängig, als er sie wegen einer anderen Frau verließ. Sie hatte schon vorher begonnen, ihn zu hassen. Bei mir war das anders. Ich hatte mir gerade ein Super-Kleid für den Abschlussball in der Tanzstunde gekauft und hatte mich so darauf gefreut, meinem Papa zu zeigen, wie hübsch ich darin war. Und er? Ist nicht mal mitgekommen, sondern hat einen Tag vor dem Ball Mama erklärt, er habe die Nase voll von uns drei Weibern und werde noch heute ausziehen. Ich war wie vor den Kopf gestoßen. Seitdem ist das mit dem Kotzen.“
Lydia hatte lange gezögert, bis sie sich um einen Therapieplatz bemühte. Sie wollte auf keinen Fall jemanden einweihen in ihre Essprobleme, schon gar nicht eine fremde Person. Sie hatte die Suche immer wieder aufgeschoben, bis sie schließlich nach mehreren schlimmen Essattacken so verzweifelt war, dass sie den ersten Schritt machte. Sie fand, die Therapeutin habe ein Durchschnittsgesicht und eine unschöne pummelige Figur, mache allerdings einen recht kompetenten Eindruck auf sie. Noch drei Stunden wollte sie abwarten. Doch mit jeder Sitzung fasste sie mehr Vertrauen zu Frau Delius. Nun dauerte die Behandlung schon zwei Monate. Ihren Freunden hatte sie natürlich nichts davon erzählt.
Lydia verließ nach dieser Stunde die Praxis mit steifen Schritten. Fast wäre sie auf dem Bürgersteig über eine Unebenheit gestolpert. Sie war noch ganz in Gedanken bei ihrem Vater. Immer mehr Bilder von Verletzungen kamen in ihr hoch. Sie wurde wütend und hätte ihm am liebsten die Pest an den Hals gewünscht. Dabei wurde ihr Tempo schneller und ihre Absätze hämmerten auf den Gehweg. Doch nach einer Weile schlug ihre Stimmung um. Warum musste ich auch einen solchen Vater haben! Einen Weiberheld, der unzuverlässiger nicht sein könnte! dachte sie. Und der sich noch was auf seine eigenes gutes Aussehen einbildete. Okay, schön war er, aber mit dem miesesten Charakter auf der Welt! Und mich hat er damit zugrunde gerichtet. Wenn ich genau hinschaue, versuche ich noch immer ihm zu gefallen. Vergebens. Auf ewig vergebens.
Zu Hause angekommen warf sie sich aufs Sofa und weinte hemmungslos. Als sie keine Tränen mehr hatte, richtete sie sich auf, drehte das verweinte Kissen um und verschwand in ihrem kleinen Badezimmer, wo sie sich das Gesicht wusch. Heute wollte sie weg von den alten Geschichten, wollte ein ganz normales Leben beginnen. Sie ging zu ihrer Kochnische und machte sich eine Schnitte mit Butter und Käse, nicht mehr und nicht weniger; dazu trank sie ein Glas Orangensaft. Dann setzte sie sich an ihren Schreibtisch und sah ihre Aufzeichnungen vom letzten Seminar durch. In diesem Moment klingelte das Telefon. Sie hörte ihre Mutter:
„Hallo, ich wollte nur mal sehen, ob es stimmt, dass du zu Hause sitzt und so viel arbeitest. Als ich dich neulich in der Stadt sah, dachte ich gleich, dass du mich mit dem eifrigen Studieren ganz schön angelogen hast.“
„Dann musst du ja jetzt hoch zufrieden sein!“
„Und was machst du jetzt? Verplemperst du jetzt deine Zeit, indem du wieder so lange an dem Drahtgestell herum werkelst?“
„Was geht das dich an?“
„Und ob mich das angeht! Schließlich muss ich dir jeden Monat die Hälfte deines Wechsels hinblättern.“ Ihr Ton wurde dabei immer schärfer.
„Verdienst du denn so wenig? Mir kommen ja die Tränen.“
„Darauf kommt es nicht an. Ich möchte, dass du zügig studierst und in einem Jahr tatsächlich fertig bist. Verstanden?“
„Ich will dir mal was sagen. Ich mache gerade den Taxischein, und bald werde ich auf deine großzügigen Wechsel von zweihundertfünfzig € im Monat nicht mehr angewiesen sein. Dann kannst du mich mal! Und Papa ist es sowieso egal!“ schrie Lydia jetzt ins Telefon.
„Du spinnst wohl! Was sollen denn unsere Kunden denken, wenn du sie kutschierst! Einige haben dich schon bei mir im Laden gesehen.“
„So bist du immer, denkst nur ans Geschäft! Ich übrigens auch, habe mir nämlich fest vorgenommen, vorzugsweise nachts zu fahren, weil das am meisten einbringt.“ Dann hörte sie nichts mehr, ihre Mutter hatte aufgelegt.
An diesem Abend kratzte Lydia ihr letztes Geld zusammen und ging in eine Disco. Die Musik dröhnte. Es war brechend voll. Sie hatte keine Lust zu schauen, ob irgend jemand Bekanntes auf der Tanzfläche war, wollte nur tanzen. Bald war sie ganz Rhythmus und tanzte immer schneller. Als die Musik schließlich abriss, wischte sie sich mit dem Arm den Schweiß aus dem Gesicht. Weiter sollte es gehen, weiter und immer weiter. Lydia vergaß alle ihre Sorgen und tanzte bis früh in den Morgen. Sie war so auf den Tanz konzentriert, dass sie gar nicht mitbekommen hatte, dass mehrere Männer am Rande standen und sie fasziniert anstarrten. Selbstvergessen war sie schöner denn je.
Nachdem sie am frühen Morgen in ihre kleine Wohnung zurückgekehrt war, legte sie sich gleich erschöpft in ihr Bett. Sie hatte nicht einmal Lust, ihre Kleider vorher auszuziehen, und schlief so tief wie lange nicht mehr. Als ihr Blick am Mittag auf den Wecker fiel, erschrak sie, weil sie ein wichtiges Seminar verpasst hatte. Nicht mehr zu ändern, sagte sie sich gelassen und begann sich ein ganz normales Frühstück zu richten. Während sie in ein Marmeladenbrot biss, tauchten die Erinnerungen an den gestrigen Tag wieder auf. Erst der ätzende Anruf ihrer Mutter und vorher die Therapiestunde, in der ihr klar geworden war, wie wichtig ihr noch immer der Vater war, der sie alle im Stich gelassen hatte. Ich will nicht mehr auf die beiden angewiesen sein, muss so schnell wie möglich an eigenes Geld kommen, fand sie bald. Während sie ein Stück Zucker in ihrem Kaffeebecher geduldig verrührte, wurde sie von Minute zu Minute entschlossener, sich aus ihrer unwürdigen Abhängigkeit zu befreien. In diesem Moment ahnte sie nicht, dass sie bald noch mehr würde wegstecken müssen. In der vergangenen Nacht war einiges durcheinander gewirbelt worden. Und das durch eine angeblich gute Freundin!
∞
Michaela wartete in dieser Nacht schon fast eine halbe Stunde. Es war mittlerweile halb zwölf, und sie wurde an der verabredeten Kreuzung schon mehrfach angesprochen, mindestens aber angegafft von einigen Männern. Erst der stressige Job als Kellnerin und nun die Warterei! Sie wählte Kais Nummer, aber der hatte sein Handy abgestellt. Hoffentlich ist ihm nichts Schlimmes dazwischengekommen, dachte sie nun ängstlich. An mir kann es nicht liegen, er wollte mich doch unbedingt sehen. Sie zupfte sich ihren Minirock diskret zurecht und stöckelte dann enttäuscht in Richtung Haltestelle. Mich schon beim zweiten Rendez-vous versetzen! Das darf er mit mir nicht machen, sagte sie sich zornig. Er hätte mich doch anrufen können, der Hund. Aber gleich danach gewann wieder die Sorge um ihn die Oberhand und bedrückt und bange stieg sie in die U-Bahn ein, die sie nach Hause brachte.
Читать дальшеИнтервал:
Закладка:
Похожие книги на «Plötzlich passt ein Schlüssel»
Представляем Вашему вниманию похожие книги на «Plötzlich passt ein Schlüssel» списком для выбора. Мы отобрали схожую по названию и смыслу литературу в надежде предоставить читателям больше вариантов отыскать новые, интересные, ещё непрочитанные произведения.
Обсуждение, отзывы о книге «Plötzlich passt ein Schlüssel» и просто собственные мнения читателей. Оставьте ваши комментарии, напишите, что Вы думаете о произведении, его смысле или главных героях. Укажите что конкретно понравилось, а что нет, и почему Вы так считаете.