Joerg Embs - Am französischen Ende der Nacht

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Am französischen Ende der Nacht: краткое содержание, описание и аннотация

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Als Jo auf dem Rückweg von einem Kundentermin kurz entschlossen von der Autobahn nach Straßburg abbiegt, ahnt er nicht, dass er damit eine Lebensentscheidung getroffen hat.
In einem Kaffeehaus lernt er einen sympathischen Herrn kennen, der ihm den Besuch des Münsters ans Herz legt. Dieser Besuch ist der Beginn einer wahren Odyssee, die Jo nicht nur nach Paris sowie kreuz und quer durch Frankreich, sondern auch tief in die Lebensgeschichte eines Fremden hineinführt. Eine Geschichte, die irgendwie auch Teil seines eigenen Lebens ist.
Unterstützung erhält er durch Inès, eine impulsive Aushilfskellnerin mit kaffeebraunen Augen und Benoît, einen schrulligen blinden Bohemien.
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»Psychiatrie, Station fermé«, sagte der Pförtner und senkte den Blick zurück auf seine Unterlagen. Ein Augenblinzeln später hob er ihn wieder, nachdem eine Stirn gegen die Scheibe des Aquariums gekippt war.

›1 … 2 … 3‹ Vom Leben angezählt stand Jo gegen das kühle Glas gelehnt. Nur Zentimeter vor ihm hockte Hiobs Diener, verkrochen in das Pförtnerhaus wie ein Arzt hinter medizinischen Fachausdrücken. ›4 … 5 … 6‹ Egal hinter was man sich versteckte, hinter dicken Scheiben aus Glas oder Worten, die nackte Tatsache blieb doch immer ein und dieselbe: Nathan lebte und doch war er tot, begraben hinter Gittern einer geschlossenen psychiatrischen Abteilung für den Rest seines Lebens, für den Rest eines Rests Leben, das kein Leben mehr sein konnte. ›7 … 8 … 9‹ Benoît hatte Recht behalten, er hatte ihn gewarnt, er hatte es gewusst! Jo wirbelte herum, ein Schopf dunkler Haare wischte an seinem Gesichtfeld vorbei, der Besitzerin konnte er gerade noch ausweichen, ihrem Begleiter nicht mehr, krachte frontal in ihn hinein.

Jo stammelte eine Entschuldigung, der Mann fluchte, die Frau hielt den Kopf leicht gesenkt und sich die Hand vors Gesicht, ein Paar dunkler Augen, dunkel wie Eierbriketts lugten frech zwischen schlanken Fingern hervor. Linkisch begann Jo seine Siebensachen einzusammeln und in die Tüte zurückzustopfen, deren Griff war beim Zusammenprall abgerissen. Toilettenartikel, Wäsche, ein T-Shirt, ein Oberhemd, der gesamte Inhalt der Tüte lag auf dem Weg verstreut. Nein! … das Buch! … wo war das Buch? Wie irr drehte sich Jo im Kreis, hastete mal hierhin, mal dorthin, stand für einen kurzen Augenblick still, drehte die Tüte kopfüber, schüttelte den Inhalt in den Staub. Still und sanft, wie Herbstlaub aus den Bäumen, schwebte ein kleiner Fetzen Zeitungspapier zu Boden, rollte verspielt um die eigene Achse. Ein letzter Tanz mit der Luft, bevor es in den ewigen Kreislauf eintrat. Vergilbt war es, von der Sonne verbrannt, ausgelaugt von der Zeit. Behutsam, hob Jo es auf, fast zärtlich strich er die Falten glatt. Eine kurze Zeitungsmeldung, kaum mehr als eine Randnotiz. Die Augen überflogen die Überschrift und das Papier begann in der ruhigen Sommerluft des Nachmittags zu erzittern wie ein Blatt unter der Schwere eines Wintersturms. ›Les Morts du Vert Galant‹, lautete sie. Es folgte kaum eine Handvoll Zeilen, darin sich neben unverständlichen Worten auch drei Namen fanden. Der einer ihm unbekannten Frau, Feodore de Gaspard, der eines nie gehörten Ortes, Neuilly-sur-Seine, zu guter Letzt der eines wildfremden Mannes, wohlvertraut klingend: Paul Boeger.

›10!‹ dachte Jo, dann erloschen die Lichter und die Nacht fiel herab, als wollte sie ihn auf ewig unter sich begraben.

5 | CINQ

Barsch wummerte etwas gegen die Pforten des profanen und dank dessen gnädigen Traums. Zwei Schläge … Pause … erneut zwei Schläge … und wieder Pause. Vorsichtig hob Jo das rechte Lid. Der neue Tag war seltsam unterbelichtet, warf ein zartes, grau-weißes Streifenmuster auf die Wand, watteweiches Licht sickerte müde in den Raum, von einer Metalljalousie in dünne Scheiben geschnitten. Zu Ende waren Traum und Nacht, nicht aber das Wummern. Zwei Schläge, wie gehabt von einer Pause gefolgt. Aus weiter Ferne schleppte sich die Erinnerung heran, weit vor den Toren des Bewusstseins sank sie entkräftet danieder. Der Versuch sie zu vertreiben war demnach ein erfolgreicher gewesen. Ganz vorsichtig drehte Jo den Kopf, das Wummern kam von einem Ort jenseits einer weißen Regalwand. Er wälzte die Beine über die Bettkante, erhob sich und schwankte halbschlafend zur Tür. Davor stand ein grimmig dreinblickender Portier und pochte wild auf seine Armbanduhr.

»Ich bleibe!«, brummte Jo und schloss unter lautem Poltern leise die Zimmertür. Dann schlurfte er zur Schlafstatt retour und kroch zurück in Bett und Traum.

Der Mittag war eine Stunde jung, als Jo unwiderruflich erwachte. Noch bevor er die Augen öffnete, wusste er bereits, dass der Heilschlaf des Vergessens ein vorübergehender gewesen war. Eine Gunst von Nacht und Alkohol, eine Gnade, deren Frist mit Tag und wiedererlangtem Bewusstsein abgelaufen war. Zurückgekehrt waren Geist und Verstand, die Augen aufgewacht, die Sicht auf die Bühne der Erinnerung von Dunkel und Dunst geklärt.

Noch einmal war es früher Samstag Abend, noch einmal lag er am Boden, noch einmal öffnete er die Augen und sah zu den Gesichter zweier Männer auf. Eines bekannt, eines unbekannt; eines erleichtert lächelnd, eines prüfend blickend; eines das eines Pförtners, eines das eines Pflegers, der ein Riechfläschchen unter seiner Nase hin und her schwenkte und unablässig: »Monsieur Messner«, sagte. Noch ein wenig weich in den Knien rappelte Jo sich auf, dankte wortlos nickend, griff die Papiertüte und ging aufrecht dahin. Hinter der nächste Hausecke knickten die Beine ein erstes Mal ein. Und in der Folge wieder und wieder. Stolpernd und taumelnd kämpfte sich Jo vorwärts, Meter um Meter. In seinem Kopf knisterten die Gedanken wie Überlandleitungen an einem nebelfeuchten Novembertag, Blitzen gleich zuckten Bilder der zurückliegenden Geschehnisse dazwischen, Wortfetzen verschmolzen zu einer Kakophonie des Schreckens. Die Geräusche ringsum wurden wieder und wieder verstärkt, eine achtlos dahingekickte Getränkedose wurde zu einer Rückkopplung mit tausenden Watt. Intuitiv presste er die Hände auf die Ohren, schleppte sich taumelnd vorwärts, derweil die Welt ihre Konturen verlor. Der Boden schwankte, legte sich in schroffe Verwerfungen, allenthalben brachen Spalten, Risse, Stolperstellen auf. Die Häuserzeilen rechts und links, der Himmel darüber verflüssigten sich und wenn er die Hand danach ausstreckte breiteten sich ringförmig Kreise aus, als hätte man einen Kiesel in einen See geworfen und das Bild verschwamm bis zur völligen Unkenntlichkeit. Vorwärts, immer weiter vorwärts befahl er seine Beine, weitergehen, bloß nicht stehen bleiben. Die Augen brannten im vergeblichen Bemühen das Bild scharf zu stellen, sein Atem ging schwer, den Nacken hinab liefen breite Ströme Schweiß, dazu griff Schwindel zunehmend Raum und die Beine verweigerten häufig den Dienst. Weiter, immer weiter lief er, rastete nur für Sekunden und nur wenn der Schwindel das Gleichgewicht zur Gänze raubte. Panisch blickte er sich um, wieder und wieder, wähnte sich verfolgt. Aber nie war ein Verfolger zu sehen. Anfänglich waren die Straßen praktisch menschenleer, später, in den belebten Gassen unweit des Zentrums waren es Anwohner, die, schwer bepackt, seinen Weg kreuzten. Die Rue sah er nicht mehr, hatte nur mehr die Richtung vor Augen und das Ziel im Sinn. Nordwärts zur Bastille wo der Wagen auf ihn wartete um ihn nach Hause zu bringen. Jo atmete einmal tief durch. Nach Hause, wo alles war wie es gewesen war, wie alles sein würde wie es gewesen war. Welcher Trost war dieser Gedanke, ein warmes Feuer in der Mitte der Eiswüste. Den schwindenden Sinnen zum Trotz beschleunigte Jo den Schritt. Weit konnte es nicht mehr sein, ein paar hundert Meter vielleicht, bald musste die neue alte Seinebrücke in Sicht kommen. Plötzlich, als sei er soeben dem Boden entwachsen, stand er vor ihm, sein Verfolger - es war Nathan Messner. Er war nur mehr wenige Schritte entfernt, schritt mächtig einher, eilte direkt auf ihn zu, als wollte er mitten durch ihn hindurch rennen, mit Furcht erregend aufgerissenen Augen und rasendem Wahnsinn im Blick. Jo beschleunigte abermals. Jedoch sein Gegenüber wich keinen Millimeter. Ein letzter entschlossener Schritt, ein dumpfer Schlag, knapp nachgefolgt von einem ebenso dumpfen Schmerz. Übelkeit kroch den Hals hinauf, der schwarze Vorhang einer beginnenden Bewusstlosigkeit begann sich langsam herabzusenken, blutwarme Tropfen sickerten auf die Stirn. Mit aller Macht kämpfte Jo gegen die drohende Ohnmacht an, riss den Kopf hoch, die Augen auf und mit einem Mal wurde seine Welt schwarz-weiß. So wie sie es 24 Jahre zuvor, an einem Septembersonntag des Jahres 1962, schon einmal geworden und lange Jahre geblieben war.

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