Claudia Trapka
Luna's Töchter
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Inhaltsverzeichnis
Titel Claudia Trapka Luna's Töchter Dieses ebook wurde erstellt bei
Prolog Prolog Wussten Sie, dass jede Art von Lebewesen mit uns spricht? Wir verstehen ihre Sprache meist nicht, aber wenn wir das könnten, dann würden wir sicherer und vor allem besser leben. Viele Naturkatastrophen geschehen nur, weil wir nicht auf die Natur hören. Die globale Erwärmung, wie es die Forscher nennen, ist auch ein Aufschrei der Natur. Und was machen wir Menschen? Wir hören nicht hin. Als ich das erste Mal mit einem Baum sprach, empfand ich ein unbeschreibliches Glücksgefühl. Stellen Sie sich vor, Sie hätten mitten im Sommer Geburtstag und Sie wünschten sich ausgerechnet zum Geburtstag nichts sehnlicher, als einen Schneemann zu bauen. Und dann, eines Tages passiert es, mitten im Sommer schneit es so heftig, das Sie einen Schneemann bauen können. Sie wissen genau, dass wird nie wieder passieren, aber jetzt ist es da. So, wie Sie sich in diesem Moment fühlen, so fühlte ich mich, als ich das erste Mal mit einem Baum sprach. Ich weiß, das klingt verrückt. Aber genau das ist das Problem, man hält mich deshalb für nicht ganz normal. Aber sind Menschen, die Millionen Dollar für Klamotten ausgeben normal? Da sagt man einfach, sie haben’s halt. Man würde niemals offen zugeben, dass man diese Menschen auch nicht für normal hält. Mal Hand aufs Herz, wer ist eigentlich normal? Sie, die vielleicht hunderte Schuhe im Schrank haben, obwohl Sie nur ein Paar tragen? Oder Sie, weil Sie sich täglich Ihr Stückchen Schokolade gönnen, obwohl Sie aller Welt erzählen, Sie seien auf Diät? Oder Sie, weil Sie gerade dieses Buch lesen, obwohl noch nicht abzusehen ist, worauf das Ganze hinausläuft? Ich sag’s Ihnen: entweder, sind wir alle völlig normal, oder wir sind alle verrückt, was aber wieder normal wäre, weil wir es ja alle wären. Ich jedenfalls werde nicht für normal gehalten, weil ich mit allen Lebewesen versuche zu sprechen. Nein! - Ich gestehe, bei bestimmten Tieren versuche ich es nicht. Ich habe nicht für alle Tiere etwas übrig und manche halte ich einfach für zu gefährlich. Bei denen versuche ich es aber manchmal im Zoo.
Die Begegnung
Der Auftrag
Das Feuerschwert
Das erste Rätsel
Nach Alice Springs
Fitzroy Island
Das Wasserschwert
Das Erdschwert
Die Sphinx
Ein paar Tage zu Hause
Amerika
Das neue Rätsel
Die Freunde der Familie
Madagaskar
Recherchen für das sechste Schwert
Das Schwert der Heilung
Das nächste Ziel
Shiva, Bangalore
Taj Mahal
Das Schwert der Klarheit
Grönland
Vorbereitungen für eine Seefahrt
Abfahrt ins Ungewisse
Zwischenstation Praia
Das Schwert der Weisheit
Rio de Janeiro
Labranzagrande
Das elfte Schwert
Aufenthalt in Rom
Castel Gandolfo
Ein Empfang
Sankt Petersburg
Unter der Seine
Das Schwert der Lust
Pläne für Georges Befreiung
Der Countdown läuft
Der Kampf
Die Reinigung
Epilog
Danksagung
Impressum neobooks
Wussten Sie, dass jede Art von Lebewesen mit uns spricht? Wir verstehen ihre Sprache meist nicht, aber wenn wir das könnten, dann würden wir sicherer und vor allem besser leben. Viele Naturkatastrophen geschehen nur, weil wir nicht auf die Natur hören. Die globale Erwärmung, wie es die Forscher nennen, ist auch ein Aufschrei der Natur. Und was machen wir Menschen? Wir hören nicht hin.
Als ich das erste Mal mit einem Baum sprach, empfand ich ein unbeschreibliches Glücksgefühl.
Stellen Sie sich vor, Sie hätten mitten im Sommer Geburtstag und Sie wünschten sich ausgerechnet zum Geburtstag nichts sehnlicher, als einen Schneemann zu bauen. Und dann, eines Tages passiert es, mitten im Sommer schneit es so heftig, das Sie einen Schneemann bauen können. Sie wissen genau, dass wird nie wieder passieren, aber jetzt ist es da.
So, wie Sie sich in diesem Moment fühlen, so fühlte ich mich, als ich das erste Mal mit einem Baum sprach.
Ich weiß, das klingt verrückt. Aber genau das ist das Problem, man hält mich deshalb für nicht ganz normal.
Aber sind Menschen, die Millionen Dollar für Klamotten ausgeben normal? Da sagt man einfach, sie haben’s halt. Man würde niemals offen zugeben, dass man diese Menschen auch nicht für normal hält.
Mal Hand aufs Herz, wer ist eigentlich normal?
Sie, die vielleicht hunderte Schuhe im Schrank haben, obwohl Sie nur ein Paar tragen?
Oder Sie, weil Sie sich täglich Ihr Stückchen Schokolade gönnen, obwohl Sie aller Welt erzählen, Sie seien auf Diät?
Oder Sie, weil Sie gerade dieses Buch lesen, obwohl noch nicht abzusehen ist, worauf das Ganze hinausläuft?
Ich sag’s Ihnen: entweder, sind wir alle völlig normal, oder wir sind alle verrückt, was aber wieder normal wäre, weil wir es ja alle wären.
Ich jedenfalls werde nicht für normal gehalten, weil ich mit allen Lebewesen versuche zu sprechen. Nein! - Ich gestehe, bei bestimmten Tieren versuche ich es nicht. Ich habe nicht für alle Tiere etwas übrig und manche halte ich einfach für zu gefährlich. Bei denen versuche ich es aber manchmal im Zoo.
Es war ein ganz normaler Montag Morgen. Ich ging, wie immer, aus dem Haus, grüßte meine verschlafenen Nachbarn freundlich und begab mich in mein Büro.
Doch irgendetwas war heute anders. Ich hatte ständig das Gefühl, verfolgt zu werden. Was kein großes Kunststück war, denn die Bäume auf meinem Weg beobachteten mich seit Jahren aufmerksam und hofften, mir würde irgendwann mal ein Mann begegnen, der zu mir passte. Ich war mehr die graue Maus und erwartete daher nicht, dass dieses Wunder jemals geschehen würde.
Aber es waren nicht die Bäume, die mich verfolgten. An einem Schaufenster blieb ich stehen, tat so, als würde ich die Auslagen betrachten, und blickte mich unauffällig um. Ein junger Mann lief etwas tollpatschig hinter mir her, traute sich aber offensichtlich nicht, mich anzusprechen.
Zunächst versuchte ich, ihn zu ignorieren und meinen Weg zur Arbeit einfach fortzusetzen. Das gelang mir aber nicht. Denn ich hörte hinter mir immer wieder Mülltonnen umfallen, Reifen quietschen und Ähnliches. Schließlich drehte ich mich ruckartig um und sah ihm direkt ins Gesicht. Er hatte klare braune Augen, wie flüssige Vollmilch-Schokolade mit einem Hauch Karamell. Seine Konturen waren weich, voller Wärme und Sehnsucht und sein Dreitagebart verriet mir, dass er schon eine ganze Weile keinen Spiegel mehr gesehen hatte. Seine Kleidung war weit und zerschlissen. Er muss auch schon bessere Zeiten gesehen haben. Denn der Mantel den er trug, war eindeutig mal teuer gewesen.
Ich sah ihn offen an und fragte sanft: „Kann ich Ihnen helfen? Gibt es einen Grund, warum Sie hinter mir herlaufen.“
Er schüttelte verstört den Kopf, wich aber nun nicht mehr von meiner Seite und begleitete mich bis zum Büro. Dort blieb er vor der Tür stehen.
„Wenn Sie mir wirklich nichts sagen möchten, dann gehe ich jetzt da rein.“
Er blieb stumm, blickte mich jedoch flehend an.
„Also, ich muss jetzt arbeiten, vielleicht sehen wir uns ja ein anderes Mal wieder, und Sie haben dann den Mut zu sprechen.“ Ich nickte ihm noch einmal zu und verschwand im Büro.
Der Tag verlief ruhig. Mein Chef wollte von mir eine Umsatzstatistik der letzten beiden Jahre haben. Eine Arbeit, die mir keinen großen Spaß machte, aber es war halt mein Job. Ich träumte immer davon Abenteuer zu erleben und damit mein Geld zu verdienen, ähnlich wie Indiana Jones. Nur nicht ganz so lebensgefährlich.
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