Kirsten Döbler - Urbis oder der Tanz der Tummelfliegen
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So hatte sich Julias Feier als ausgesprochen unterhaltsam erwiesen. Jacob Conradi, der Lilienliebhaber, wich den ganzen Abend nicht von Caros Seite. Und als sie nachts aus dem strahlend weißen Hotel traten und über eine Fortsetzung des Abends verhandelten, spielte er von Anfang an mit offenen Karten, das ließ sich nicht leugnen. Natürlich war er verheiratet, natürlich wohnte er mit Frau und zwei Kindern in einem Walmdachbungalow inmitten eines Gartens voller Rhododendronbüsche. Und natürlich schaffte Caro es trotzdem nicht, ihn an diesem Abend zurück zu seiner Familie in die Elbvororte zu schicken.
Als sie ihm ein Jahr später, während er sich gerade die Schnürsenkel zuband, vorschlug, nun langsam über eine Trennung von seiner Frau nachzudenken, schüttelte er mit Befremden den Kopf. Gemeinsamer Urlaub: gern. Aber seine Familie aufgeben, das ging dann doch zu weit. Was dann folgte, bezeichnete Caro im Nachhinein als mehrmonatige Gefechtsphase, in der sie sich aller Varianten von Hinterhalt, Frontalangriff, taktischem Rückzug oder Stellungskrieg bediente, die ihr zur Verfügung standen, in deren Verlauf sie sich zu ihrer eigenen moralischen Unterstützung sogar eine SWAT-Uhr kaufte, bis sie endlich bereit war einzusehen, dass Jacobs Familie siegreich aus der Schlacht hervorgegangen war.
Zwar war Caro diejenige, die schließlich den Schlussstrich zog, aber das änderte nichts daran, dass sie in den Tagen nach dem offiziellen Ende sukzessive alle vierundzwanzig Teile ihres Kaffeegeschirrs an die Wand warf. Aber, dachte sie nicht ohne Stolz, sie hatte die Scherben zusammengekehrt und neu begonnen.
Aus alter Gewohnheit schaute sie unwillkürlich auf die SWAT-Uhr an ihrem schmalen Handgelenk. SWAT, hatte sie Ben an dem Abend am Fischmarkt, an dem sie sich kennengelernt hatten, erklären müssen, bedeutete »Special Weapons and Tactics«, und Caro fragte sich manchmal, warum sie die Uhr eigentlich immer noch trug, ohne diesen Gedanken jedoch ernsthaft weiter zu verfolgen.
Steffi, da war Caro sich sicher, hätte ihr die SWAT-Uhr schnell madig gemacht, wenn sie ihr die Gründe für den Kauf erzählt hätte, denn Steffi hielt überhaupt nichts von Taktik. Es war nur so, fand Caro, dass sich die Dinge nicht immer in der Weise entwickelten, wie man es sich vorstellte, und dann, fand sie, durfte man durchaus einmal zu einer kleinen Raffinesse greifen. Es durfte eben kein Dauerzustand werden. Man handelte aus Notwehr. Und außerdem: Steffi war hier kein Maßstab. War das etwa eine Alternative: Seit Jahren zog Steffi als Single durchs Leben. Caro kannte keinen Menschen, der so kompromisslos lebte wie ihre Freundin, so ganz und gar ohne Zugeständnisse. Aber konnte man denn so leben?
Caro löste die Augen von ihrer SWAT-Uhr, schaute Ben an und flüsterte »Entschuldigung«. Der Prosecco war in den Fugen zwischen den mattgoldenen Bohlen versickert, und sie konnte schon wieder lächeln, während sie dachte, dass Steffis Atelier damit immerhin getauft war. Umgeben von den Unterschenkeln der stehenden Gäste, beugte sie sich hinüber zu Ben, um ihn einige Sekunden lang zu küssen.
»Gibt’s hier etwa kein Hinterzimmer, in das ihr euch verdrücken könnt?«, hörte sie im selben Moment eine rauchige Stimme über sich lachen und blickte nach oben. Julia prostete ihnen zu und wippte mit den Hüften zu dem jazzigen Rhythmus, der jetzt eingesetzt hatte. Ben nahm Caro ihre Scherben ab, küsste sie noch einmal und flüsterte ihr »Bis später« zu, bevor er Julia zunickte, das zerbrochene Glas davontrug und die Frauen alleine ließ.
Caro kam aus der Hocke hoch und tauchte ein in eine Wolke aus Hibiskus und Sandelholz mit einem Hauch von Zitrusfrüchten.
»Neues Parfüm?«, fragte sie und rümpfte die Nase, während sie Reste des Proseccos an der Panzerkombi von den Händen wischte.
»Ja, heute zur Abwechslung blumig-fruchtig. Hat ein Kunde mir geschenkt, so ein ganz junger Typ, Juniorchef einer Baufirma, für die wir ein Firmenjubiläum organisiert haben.« Julia schüttelte lachend den Kopf, so dass ihr die glatten blonden Ponysträhnen in die Augen fielen, und sah sich im Raum um: »Du siehst, ich habe auch bei jüngeren Männern Chancen.«
»Und das willst du uns heute Abend wohl beweisen.«
»Warum nicht? Auf jeden Fall hat sich der Kreis potenzieller Kandidaten erweitert. Steffis Bruder zum Beispiel hat sich mächtig herausgemacht, seit ich ihn das letzte Mal gesehen habe. Sieht gut aus, hat Geld und Geschmack, ist charmant mit einer wunderbar tiefen Stimme, was will ich mehr? Findest du nicht, dass Matthias ein smartes Kerlchen geworden ist?«
»Geschmackssache.« Caro spürte, wie sie regelrecht böse wurde. Ausgerechnet Matthias. Seit sie Julia kannte, ärgerte sie sich über deren unentwegte Jagd auf Männer. Aber in der Regel bediente Julia sich in ihrem beruflichen Umfeld: Über die Arbeit in der Event-Agentur lernte sie ständig neue Kunden oder Mitarbeiter kennen und stürzte sich in diese Bekanntschaften. Doch Caro verstand nicht, wieso ihre Beziehungen so wenig stabil waren. Wie konnte es angehen, dass diese patente und humorvolle Frau, finanziell unabhängig und brillant im Organisieren, so gefangen war in ihrem Zwang zu ständig neuen Liebeleien? Caro wunderte sich immer wieder, wie das Thema Männer Julias Leben beherrschte, ohne dass ihr bisher eine echte Bindung gelungen wäre. Jedenfalls nicht seit die beiden sich kannten, seit ihrer gemeinsamen Zeit an der Hochschule für Gestaltung, die viele Jahre zurücklag.
Noch heute schüttelte Caro den Kopf darüber, dass Julia ihr Studium damals vorzeitig abgebrochen hatte, um endlich Geld zu verdienen und es in Kleidung und teure Düfte investieren zu können. Einfach alles in Julias Leben rankte sich seit Jahren um ein zentrales Thema: ihre Wirkung auf Männer. Und jetzt also Matthias, dieses drei Jahre jüngere Großmaul. Caro hatte partout keine Lust, dabei zuzusehen.
»Ich geh mir was zu trinken holen«, sagte sie und ließ die Freundin im Gedränge stehen. Verstimmt schob sie sich in Steffis Richtung, doch die stand in einer Runde mit ihren Eltern und einigen Kundinnen, und da wollte Caro nicht stören.
Mit einem neuen Glas Prosecco in der Hand plauderte Caro beiläufig mit einer Frau aus Steffis altem Ladenkollektiv, ihre Augen aber schweiften häufig ab in Richtung des Grüppchens, in dem Steffi stand. Sie registrierte, wie ihre Freundin die Schultern nach hinten drückte, während ihr Vater mit durchdringender Stimme dozierte, wie Steffi die Stirn in Falten legte, wenn ihre Mutter unter heftigem Nicken des Kopfes mit einer Kundin sprach. Und Caro bewunderte Steffi dafür, dass sie ihre Eltern dennoch gewähren ließ. Aber es lag noch etwas anderes in ihrer Miene und in der schnellen Drehung des kahlen Kopfes, die sie hin und wieder von ihrer Position aus vollzog. Caro begriff, dass Steffi den Raum in kurzen Abständen immer wieder nach Haerviu absuchte, der bislang nicht erschienen war, und sie fühlte mit ihrer Freundin mit.
Als Caro ihr Gespräch beendet hatte, hielt sie Ausschau nach Ben, aber vergeblich. Erst als sie durch die Schaufensterscheibe auf die Straße hinausblickte, sah sie ihn hinter den Spiegelbildern der flackernden Kerzen mit den Händen in den Hosentaschen auf dem Gehweg stehen. Sie beobachtete, wie sich sein kräftiger Brustkorb mehrmals dehnte und wieder in die Normalstellung zurückfiel, während er in den Abendhimmel sah.
»Ich Glückskind«, dachte Caro, während sie sich durch die Gästemenge Richtung Tür schob. Und mit den Bildern von Steffis suchenden und Julias provozierenden Blicken im Kopf sprang Caro mit einem berauschenden Maß an Erleichterung die Stufen vom Atelier hinunter auf den Fußweg und fiel Ben um den Hals.
Gegen ein Uhr saßen der harte Kern von Steffis Freundeskreis und ihr Bruder auf Klappstühlen um den Getränketisch herum. Steffi hätte froh sein können nach dem gelungenen Verlauf der Eröffnungsfeier. Alle waren sie da gewesen, Freunde, Bekannte, Verwandte, hatten das Atelier für ein paar Stunden in einen Ort heiterer Festlichkeit verwandelt. Aber Caro spürte, dass Steffi schwer mit ihrer Enttäuschung zu kämpfen hatte, da Haerviu nicht erschienen war. Zwar lachte Steffi sich über die Schilderungen des Bassisten von »Achterndeich« kaputt, der von ihrem missglückten Auftritt bei einer Hochzeitsfeier erzählte, zwar führte sie wortgewandt einen sinnlosen Streit mit ihrem Bruder über Details des Mietvertrages für ihr Atelier, doch Caro entging keineswegs, dass ihre Freundin litt, auch wenn sie es gut zu überspielen wusste.
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