Matthias von Hellfeld - Die Genese Europas II

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Die Genese Europas ist eine Vorlesung am Kölner «Campus für Lernen», die sich über drei Trimester mit der Geschichte unseres Kontinents von den Griechen (600 v. Chr.) bis in unsere Tage beschäftigt.
Der zweite Teil beginnt 900 bei der Herrschaft der Sachsen im ostfränkischen Reich, schildert den Spagat der deutschen Kaiser zwischen Deutschland und Italien, widmet sich dem Investiturstreit und den Kreuzzügen, erklärt die «Universitas Christiana» als eine erste «europäische Union», geht dann auf die «Magna Carta» von 1215 und die «Goldene Bulle» von 1356 als erste Formen der politischen Partizipation in Europa ein.
Mit Beginn der Neuzeit prägen Renaissance, Humanismus und Reformation seit dem Beginn des 16. Jahrhunderts das Leben in Europa. Nach einem verheerenden «30jährigen Krieg» gilt die Glaubensfreiheit auf dem Kontinent. Zeitgleich suchen Franzosen mit dem Absolutismus und Engländer mit dem durch die «Glorious Revolution» erkämpften Parlamentarismus einen Ausweg aus den Verheerungen der Jahrhunderte langen Kriege in Europa.
Mit der Aufklärung, also dem Versuch die Welt mit dem Wissen und nicht mit dem Glauben zu erfassen, kommt die nächste Zäsur über den Kontinent. Folge der Aufklärung ist die französische Revolution, die den Dreiklang «Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit» nach Europa gebracht hat. Mit dem «Wiener Kongress» wird Europa einer strengen Restauration unterworfen. Die alten Königshäuser wollen ihren Status behalten, den sie vor der Revolution in Frankreich innehatten.
In den Jahren zwischen 900 und 1815 erfährt Europa zahlreiche Prägungen, die bis heute sichtbar sind: Religionsfreiheit, aufgeklärtes Denken, Parlamentarismus oder auch die Trennung von Kirche und Staat. Die in diesen Jahrhunderten errungenen Erfolge haben einen Kontinent herausgebildet, der identisch ist, weil er nach Vorstellungen organisiert ist, die in Europa erdacht und erkämpft worden sind.

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Aber in der Basilika des Apostel Paulus ist an jenem 2. Februar 962 noch etwas Entscheidendes geschehen: Denn mit der Kaiserkrönung Ottos I. bekommt das Oberhaupt der weltlichen Macht – der Kaiser – die Aufgabe übertragen, die römische Kirche und das Papsttum gegen innere und äußere Feinde zu verteidigen und die Christianisierung Europas voranzutreiben. Fortan ist der Kaiser zum Schutz des „Patrimonium Petri“ und zur Christianisierung des Kontinents verpflichtet. Dementsprechend hat Otto I. das Ziel eines geeinten Europas unter dem Banner des Kreuzes verfolgt. Er gilt als Motor der Christianisierung vor allem im Osten Europas.

Aus den zahlreichen Beispielen seiner christlichen Mission sei auf Magdeburg verwiesen. Lange vor seiner Kaiserkrönung, möglicherweise schon vor der Schlacht auf dem Lechfeld gegen die Hunnen, hat Otto I. das Versprechen abgegeben und die entsprechende Urkunde persönlich signiert, das schon seit 937 existierende Kloster Magdeburg in ein Bistum zu erheben. Anlässlich einer Synode in Ravenna erhält er 967 für seinen Plan den päpstlichen Segen und Magdeburg wird Erzbistum. Der Magdeburger Dom, dessen Grundsteine in der Regierungszeit Ottos „des Großen“ gelegt worden sind, ist bis heute Zeugnis dieses Christianisierers eines Teils Osteuropas. Die Kirche aus der Zeit Ottos ist beim „Großen Brand“ in Magdeburg 1207 fast vollständig zerstört worden. An gleicher Stelle, an der der ursprüngliche ottonische Dom gestanden hat, steht die heutige Kirche, die ab 1209 erbaut worden ist.

Ost- und Westfranken

Mit der Kaiserkrönung Ottos I. ist auch eine andere Entscheidung gefallen, denn der Bruderkampf zwischen dem West- und dem Ostteil des alten Frankenreichs um die Herrschaft im Süden ist nun beendet. Der östliche, später „deutsche“ Teil des alten Frankenreichs hat mit der römischen Kaiserkrone die Hoheit über Norditalien und die Verantwortung für den Kirchenstaat bekommen. Fortan herrscht der deutsche Kaiser in Personalunion auch über den nördlichen Teil Italiens. Für das ostfränkische Reich hat das weitreichende Folgen, denn im Grunde ist es nahezu in zwei Teile aufgeteilt: In einen nördlichen Teil mit vielen selbstbewussten Herzögen in Böhmen, in Schwaben oder in Bayern und in einen südlichen Teil mit Rom als Mittelpunkt und Sitz des apostolischen Stuhls. Der Süden der italienischen Halbinsel ist mehrheitlich muslimisch besiedelt. Diese – fast kann man sagen – Spaltung des alten ostfränkischen Reichs macht das Regieren komplizierter als im Westen des alten Karlsreichs. Der Osten ist heterogener, muss viele unterschiedliche Interessen berücksichtigen und ist für die Sicherheit des Kirchenstaats verantwortlich.

Der westfränkische König Lothar (941 – 986) mag sich zwar geärgert haben, langfristig aber legt diese Weichenstellung den ostfränkischen Kaisern zunehmend mehr Lasten auf die Schultern. Die ostfränkischen Herrscher sind von nun an römische Kaiser, sie stehen an der Spitze des „Römischen Reiches“, dem seit dem 13. Jahrhundert der Zusatz „heilig“ und ab dem 15. Jahrhundert der Zusatz „deutscher Nation“ angehängt wird. Der letzte, der diesen ehrenvollen Titel trägt, ist der Habsburger Franz II. (1768 – 1835) - von 1792 bis 1806! Was mit der Kaiserkrönung Karls „des Großen“ in Rom am 1.Weihnachtstag 800 begonnen hat und mit der erneuten Übertragung der Kaiserwürde an Otto „den Großen“ im Jahr 962 fortgesetzt worden ist, endet erst mit den Wirren der napoleonischen Kriege zu Beginn des 19. Jahrhunderts!

Ausgestattet mit der Machtfülle eines Kaisers ist es Ottos Ziel gewesen, ein geeintes Europas unter dem Zeichen des Christenkreuzes zu schaffen – Kolonisation und Mission gehen bei ihm Hand in Hand. Dazu gehört auch der Versuch, den Süden Italiens – die Fürstentümer Benevent, Capua und Salerno – zu erobern. Diese Mission ist zwar nur von mäßigem Erfolg gekrönt. Immerhin aber kann er erreichen, dass ihm die Langobarden huldigen. Vorrübergehend kann er sogar die byzantinischen Besitzungen in Süditalien annektieren. Schließlich aber muss er sich zurückziehen, nachdem er die Anerkennung seiner Herrschaft durch das ehemalige oströmische Reich erreicht hat – im Gegenzug muss er die Eroberungen zurückgeben. Bald darauf kehrt der mittlerweile 60Jährige zurück und betreibt die Errichtung eines Bistums in Prag, um die Ostexpansion des christlichen Europas voranzutreiben. Das ist seine letzte Tat gewesen, denn Otto „der Große“ stirbt am Abend des 7. Mai 973 an den Folgen einer fiebrigen Erkältung. In sein Grab hat er die Vorstellung mitgenommen, dass die Verbindung der deutschen mit der römischen Kaiserwürde segensreich für alle Beteiligten sein würde. Doch schon die Regentschaft seines Enkels Ottos III. (980 – 1002) zeigt, dass der Spagat zwischen einer deutschen und einer römischen Kaiserschaft nicht beiden Seiten gerecht werden kann.

Polen, Böhmen und Ungarn

Die Christianisierung des von slawischen Stämmen besiedelten europäischen Ostens hat dort natürlich enorme Folgewirkungen gehabt. Polen, dessen Name sich vom westslawischen Stamm der Palonen ableitet, ist wenige Jahre zuvor aus den Herzogtümern Posen und Gnesen gegründet worden. Zwischen 960 und 992 regiert Herzog Mieszko I. (922 – 992) aus der Dynastie der Piasten. Jener Mieszko ist kein Kind von Traurigkeit gewesen, hat andere Herzogtümer unterworfen und das polnische Staatsgebiet nach und nach erweitert, so dass es seinen heutigen Ausmaßen schon relativ nahe gekommen ist. Die polnische Geschichtsschreibung markiert mit der Regentschaft von Mieszko den Eintritt Polens als „organisiertes Staatswesen“ in die europäische Geschichte. Man kann sicher im Jahr 960 noch nicht von Staatswesen in unserem heutigen Verständnis sprechen, gemeint ist wohl ehr der Beginn eines polnischen Königreichs, das sich nach und nach zu einem modernen Staat entwickelt hat.

Mieszko I. lässt sich 966 taufen und tritt damit zum Christentum über. Zugleich schließt er ein Bündnis mit dem ebenfalls christlichen Herrscher von Böhmen Boleslav II. (ca. 930 – 999), der den wohl treffenden Beinamen „der Fromme“ getragen hat. Für die Polen ist die Christianisierung keine Glaubens-, sondern eine politische Entscheidung gewesen. Die andauernden Übergriffe jener Herzöge und Grafen, die im deutsch-polnischen Grenzgebiet Jagd auf angebliche Heiden machen, stellen eine ernsthafte Gefahr für den Bestand der polnischen Herzogtümer dar. Denn die Heidenbekämpfer missionieren gleichzeitig und bringen Unruhe unter die Bevölkerung. Um das zu beenden und gleichzeitig in den erlauchten Kreis der christlichen Herrscher des Abendlandes aufgenommen zu werden, entscheidet sich Mieszko I. für das Christentum.

Auch die Ungarn haben inzwischen einen Siedlungsraum gefunden, nachdem sie weite Teile des Kontinents durch ihren scheinbar unaufhaltsamen Vormarsch in der ersten Hälfte des 10. Jahrhundert gehörig durcheinander gebracht haben. Zuerst angeführt vom legendären Arpad (ca. 845 – 907) wird ihr Vormarsch unter einem seiner Nachfolger durch die Niederlage gegen Otto I. 955 am Lechfeld bei Augsburg gestoppt. Anschließend haben sich die Ungarn südlich von Polen und Böhmen niedergelassen. Am 20. August 1000 wird das Königreich Ungarn durch Stefan I. (969 – 1038) gegründet, dessen Konterfei noch heute den ungarischen 10.000-Forintschein ziert.

Spagat zwischen „Deutschland“ und „Italien“

Nach Ottos Tod im Mai 973 übernimmt sein vorher schon zum Mitregenten gekrönter Sohn Otto II. (955 – 983) das kaiserliche Zepter. Aber die Regentschaft des gerade erst 18Jährigen steht unter keinem guten Stern. Seine Bemühungen, den Süden Italiens seinem Herrschaftsgebiet einzuverleiben, scheitern 982 mit einer katastrophalen Niederlage. Nach der Schlacht bei Cotrone und einer weiteren Auseinandersetzung im Süden der Halbinsel ein Jahr später ist der Ruf des Kaisers ruiniert, das Ansehen des Amtes schwer beschädigt. Die Wirkung der Niederlage ist verheerend, denn der Kaiser hat die Schlacht gegen die muslimischen Kalbiten verloren, obwohl er das stärkere Heer gehabt hat. Zahlreiche Grafen und Fürsten sind gefallen. Keiner seiner Vorgänger hat je eine solche Schmach ertragen und so schmählich fliehen müssen, um einer Entführung an den Hof des Kaisers von Byzanz zu entkommen. Seine Herrschaftslegitimation ist nach der Niederlage angekratzt. Denn es hat zu den unumstößlichen Überzeugungen jener Zeit gehört, dass dem Kaiser, der durch den Stellvertreter Christi gekrönt worden ist, die Gnade und die Hilfe Gottes sicher sei. Die kaiserlichen Propagandisten haben unermüdlich verkündet, dass es Gott sein werde, der dem Kaiser den Sieg schenkt. Auf diesem Paradigma hat nahezu die gesamte Herrschaft beruht.

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