Matthias von Hellfeld - Die Genese Europas II

Здесь есть возможность читать онлайн «Matthias von Hellfeld - Die Genese Europas II» — ознакомительный отрывок электронной книги совершенно бесплатно, а после прочтения отрывка купить полную версию. В некоторых случаях можно слушать аудио, скачать через торрент в формате fb2 и присутствует краткое содержание. Жанр: unrecognised, на немецком языке. Описание произведения, (предисловие) а так же отзывы посетителей доступны на портале библиотеки ЛибКат.

Die Genese Europas II: краткое содержание, описание и аннотация

Предлагаем к чтению аннотацию, описание, краткое содержание или предисловие (зависит от того, что написал сам автор книги «Die Genese Europas II»). Если вы не нашли необходимую информацию о книге — напишите в комментариях, мы постараемся отыскать её.

Die Genese Europas ist eine Vorlesung am Kölner «Campus für Lernen», die sich über drei Trimester mit der Geschichte unseres Kontinents von den Griechen (600 v. Chr.) bis in unsere Tage beschäftigt.
Der zweite Teil beginnt 900 bei der Herrschaft der Sachsen im ostfränkischen Reich, schildert den Spagat der deutschen Kaiser zwischen Deutschland und Italien, widmet sich dem Investiturstreit und den Kreuzzügen, erklärt die «Universitas Christiana» als eine erste «europäische Union», geht dann auf die «Magna Carta» von 1215 und die «Goldene Bulle» von 1356 als erste Formen der politischen Partizipation in Europa ein.
Mit Beginn der Neuzeit prägen Renaissance, Humanismus und Reformation seit dem Beginn des 16. Jahrhunderts das Leben in Europa. Nach einem verheerenden «30jährigen Krieg» gilt die Glaubensfreiheit auf dem Kontinent. Zeitgleich suchen Franzosen mit dem Absolutismus und Engländer mit dem durch die «Glorious Revolution» erkämpften Parlamentarismus einen Ausweg aus den Verheerungen der Jahrhunderte langen Kriege in Europa.
Mit der Aufklärung, also dem Versuch die Welt mit dem Wissen und nicht mit dem Glauben zu erfassen, kommt die nächste Zäsur über den Kontinent. Folge der Aufklärung ist die französische Revolution, die den Dreiklang «Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit» nach Europa gebracht hat. Mit dem «Wiener Kongress» wird Europa einer strengen Restauration unterworfen. Die alten Königshäuser wollen ihren Status behalten, den sie vor der Revolution in Frankreich innehatten.
In den Jahren zwischen 900 und 1815 erfährt Europa zahlreiche Prägungen, die bis heute sichtbar sind: Religionsfreiheit, aufgeklärtes Denken, Parlamentarismus oder auch die Trennung von Kirche und Staat. Die in diesen Jahrhunderten errungenen Erfolge haben einen Kontinent herausgebildet, der identisch ist, weil er nach Vorstellungen organisiert ist, die in Europa erdacht und erkämpft worden sind.

Die Genese Europas II — читать онлайн ознакомительный отрывок

Ниже представлен текст книги, разбитый по страницам. Система сохранения места последней прочитанной страницы, позволяет с удобством читать онлайн бесплатно книгу «Die Genese Europas II», без необходимости каждый раз заново искать на чём Вы остановились. Поставьте закладку, и сможете в любой момент перейти на страницу, на которой закончили чтение.

Тёмная тема
Сбросить

Интервал:

Закладка:

Сделать

Mit Heinrich I. tritt den Hunnen aber ein Kriegsherr entgegen, der ihnen in nichts nachsteht und mit gleicher Brutalität gegen seine Gegner vorgeht. Die Kriege, die dieser Heinrich in seinem Leben geführt hat, sind kaum zu zählen, einige hat der sächsische Geschichtsschreiber Widukind von Corvey (925 – 973) notiert:

„er überfiel 928 plötzlich die Heveller. Er zermürbte sie in zahlreichen Gefechten (…) und nahm schließlich deren Hauptort Brandenburg durch Hunger, Schwert und Kälte. Nun wandte er sich gegen die Daleminzen. (…) Er belagerte ihre Stadt Gana und nahm sie nach 20 Tagen. Er überließ sie seinen Kriegern zur Plünderung; alle Männer wurden getötet, die Knaben und Mädchen als Sklaven weggeführt. Hierauf zog er mit seiner ganzen Streitmacht nach Prag, der Hauptstadt der Böhmen …“

929 erreicht Heinrich I. einen neunjährigen Waffenstillstand mit den Ungarn, in dem er sich bereit erklärt, Tributzahlungen an sie zu entrichten. Gleichzeitig lässt er das Land mit Schutz- und Trutzburgen überziehen, er bewaffnet einen Teil der Bauernschaft und stellt überall im Land gepanzerte Reiterheere zusammen. Vier Jahre später kündigt er die Tributzahlungen auf, woraufhin eine ungarische Streitmacht an den Grenzen zu Sachsen und Thüringen auftaucht.

Am 15. März 933 kommt es zwischen Heinrichs Heer und den Ungarn zur Schlacht an der Unstrut, einem Nebenfluss der Saale im heutigen Sachsen – Anhalt. An der Schlacht haben offenbar alle Völker des ostfränkischen Reiches teilgenommen - also Bayern und Schwaben genauso wie Franken, Lothringer, Sachsen oder Thüringer. Genau wie nach der Schlacht von Tours und Poitier, als 732 Karl Martell, der Großvater von Karl „dem Großen“, die von Spanien nach Mitteleuropa vorrückenden Mauren geschlagen hat, ist nun Heinrich I. so etwas wie der von Gott bestätigte „Beschützer der Christenheit“.

Der sächsische Geschichtsschreiber Widukind von Corvey, der in drei Büchern die Geschichte der Sachsen bis etwa 970 niedergeschrieben hat, nennt den ostfränkischen König „Vater des Vaterlandes und Imperator“. Die Regentschaft des Sachsen Heinrichs I. ist aber nicht nur wegen der erfolgreichen Bekämpfung der ungarischen Heere und wegen der Unterwerfung der Heveller im heutigen Brandenburg von Bedeutung. Mit seiner Krönung sitzt zum ersten Mal ein Herzog auf dem Königsstuhl, der weder Karolinger noch Franke – also Angehöriger der „Gründungsfamilien“ des fränkischen Reichs - ist. Heinrich I. ist vielmehr Herzog der Sachsen, um deren Unterwerfung Karl „der Große“ bis 804 hart hat kämpfen müssen. Etwas mehr als 100 Jahre nach dieser besonders brutalen Unterwerfungsaktion Karls, die ihm zeitweise den Namen „Sachsenschlächter“ eingebracht hat, bekommt der Sachse Heinrich die Zustimmung zu seiner Wahl zum ostfränkischen König von Franken, Bayern, Thüringern, Westfalen und Schwaben. Zwei Jahre später – 921 – scheint diese Gemeinsamkeit aber wieder zu zerbrechen, denn Bayern und Sachsen wählen mit Arnulf von Bayern einen Gegenkönig, der aber gegen Heinrich I. unterliegt.

Zum ersten und wahrlich nicht zum letzten Mal tritt die Uneinigkeit im ostfränkischen Reich zu Tage. Zwar sind es erst wenige Stämme, die das Land in der Mitte Europas besiedeln, aber auch diese wenigen können sich nicht auf eine gemeinsame Zentralgewalt einigen. Im westfränkischen Reich tritt dieses Auseinanderdriften von zentralen und partikularen Interessen nicht so sehr in den Vordergrund wie in Ostfranken. Eine Markierung, die bis weit ins 19. Jahrhundert so bleiben sollte.

Aus dem alten Reich Karls „des Großen“ entsteht im Osten also ein Reich, in dem der König zwar einerseits „König der Franken“ genannt wird. Andererseits aber entfernt sich das ostfränkische Reich in seiner politischen Tradition immer mehr vom alten gesamtfränkischen Reich. Parallel zu dieser Distanzierung vom Ursprung des fränkischen Großreichs läuft auch die zunehmende Entfremdung zwischen dem westlichen und dem östlichen Teil des ehemaligen Karlsreichs. Das, was viele Jahrhunderte später sich als Deutschland und Frankreich gegenübersteht, nimmt von nun an einen eigenständigen nicht selten entgegengesetzten Weg. Aus den Brüder und Schwestern im Frankenreich Karls werden Konkurrenten um die Macht in Europa – bevor sie in der Mitte des 20. Jahrhunderts wieder einander näher kommen werden. Dazwischen liegen viele unheilvolle Entwicklungen, die in der so genannten „Erbfeindschaft“ und vielen Kriegen ihren Ausdruck finden.

Otto I.

Als Heinrich I. stirbt, folgt ihm 936 sein Sohn Otto I. (912 – 973), den er schon vorher zum Mitregenten erhoben hat. Otto I. wird ohne großen Widerspruch der übrigen Stammesherzöge gewählt. Der neue König überragt seine Mitmenschen um Haupteslänge; ein gesunder Menschenverstand und vor allem seine praktische Schläue sind überliefert. Von Anfang an steht er aber vor nicht unerheblichen innenpolitischen Schwierigkeiten, die ihm vor allem die Verwandtschaft bereitet. Denn schon kurz nach seiner Krönung fordert Otto I. die Unterwerfung der Herzöge und Landesfürsten unter seine Königsmacht. Die aber haben andere Pläne und machen damit ein weiteres Dilemma offenkundig, dem sich fortan alle Könige und Kaiser im Osten des alten Karlsreiches zu stellen haben.

Denn die Landesfürsten wollen ebenfalls einen Teil der Macht der Zentralgewalt. Wünscht der König die Unterwerfung verbunden mit dem Treueschwur, dann ist eine entsprechende Gegenleistung fällig – Geld zum Beispiel oder eigene Steuern und Zölle oder andere Privilegien. Ist der König stark, hat er eine eigene Hausmacht, dann kann er den Fürsten gegenüber Stärke zeigen und überhöhte Ansprüche abweisen. Andernfalls muss er nachgeben.

König Otto I. macht sich zu Beginn seiner Regentschaft daran, seine Macht abzusichern. 936 erzwingt er an der Spitze eines starken Heeres vom dänischen König und von den Slawenstämmen zwischen Elbe und Oder die Anerkennung seiner Königswürde. Auch gegenüber seinen Brüdern Thankmar (900 – 938) und Heinrich (919 – 955), die sich 939 gegen ihn erheben, reagiert er mit militärischer Härte. Thankmar stirbt während eines Aufstands gegen Otto I. beim Versuch, seinen Halbbruder zu befreien. Heinrich unterwirft sich 941, nachdem ein weiterer Versuch gescheitert ist, Otto I. aus dem Amt zu verdrängen. Auch die Herzöge Giselher von Lothringen (890 – 939) und Eberhard von Franken (855 – 939) scheitern mit ihren Aufständen gegen Otto I.

Familienherzogtümer und Reichskirchensystem

Den partikularen Bestrebungen der Landesfürsten setzt König Otto I. ab 944 eine wachsende Zahl so genannter „Familienherzogtümer“ entgegen. Lothringen geht an seinen Schwiegersohn Konrad „den Roten“ (922 – 955), Bayern an seinen Bruder Heinrich und Schwaben an seinen Sohn Liudolf (930 – 957). Das stellt einen massiven Eingriff in die bisherige Ordnung dar und ruft die entsprechenden Reaktionen hervor. Die Herzöge planen Pfingsten 941 einen Mordkomplott. Aber der Plan fliegt auf, die Rebellion bleibt ohne Folgen. Der Streit aber wird Europa über viele Jahrhunderte in Atem halten, denn die Mitte des Kontinents bleibt lange instabil, weil die Verteilung der Macht in diesem geostrategisch höchst interessanten Gebiet umstritten ist. Während westlich des Rheins die Macht der Fürsten gebrochen und damit alsbald der Weg frei sein sollte für eine „vornationale“ Staatlichkeit, geht es im Osten des alten Karlsreiches um die Frage, ob dieser Teil des alten fränkischen Großreichs in viele kleine, kaum überlebensfähige Territorien auseinander brechen würde.

Auf Grund der Erfahrungen mit seiner aufmüpfigen Familie zieht Otto I. die Mitglieder des hohen Klerus auch für weltliche Aufgaben heran, indem er ihnen bedeutende Staatsämter überträgt und sich damit eine eigene Machtbasis aufbaut. Meist stammen die Kirchenmänner aus wichtigen Familien, sind gut ausgebildet und können deshalb Verwaltungsaufgaben besser erledigen als die Kriegsherren des hohen Adels. Otto I. gewährt den Kirchen Königsschutz und Immunität und nimmt sie als „Reichskirchen“ in den Schoß der weltlichen Macht auf. Neben den wichtigen Staatsämtern bekommen die Kirchenmänner auch noch Reichs- und Kirchengut als Lehen. Für Otto ist das relativ ungefährlich, denn die geistlichen Würdenträger sterben – normalerweise jedenfalls – kinderlos und unverheiratet, so dass ihre Ämter und Lehen nach fränkischem Lehnsrecht wieder an den König zurück fallen, der sie dann immer wieder an vertrauenswürdige Männer weitergeben kann. Diese Verfahrensweise greift aber in die Vollmacht des obersten aller Christen ein, denn eigentlich ist nur der Papst berechtigt, Bischöfe oder Äbte in ein Amt einzusetzen. Bei Otto I. ist das kein Problem, da er ein ausgezeichnetes Verhältnis zum Primas der christlich-römischen Kirche hat. Später entzündet sich über dieses Recht der „Investitur“ eine heftige Auseinandersetzung – der „Investiturstreit“, der 1077 mit dem „Gang nach Canossa“ enden wird. Zunächst aber hilft dieses „Reichskirchensystem“ das Reich zu stabilisieren.

Читать дальше
Тёмная тема
Сбросить

Интервал:

Закладка:

Сделать

Похожие книги на «Die Genese Europas II»

Представляем Вашему вниманию похожие книги на «Die Genese Europas II» списком для выбора. Мы отобрали схожую по названию и смыслу литературу в надежде предоставить читателям больше вариантов отыскать новые, интересные, ещё непрочитанные произведения.


Отзывы о книге «Die Genese Europas II»

Обсуждение, отзывы о книге «Die Genese Europas II» и просто собственные мнения читателей. Оставьте ваши комментарии, напишите, что Вы думаете о произведении, его смысле или главных героях. Укажите что конкретно понравилось, а что нет, и почему Вы так считаете.

x