Die Genese Europas III
Der europäische Kontinent vom antiken Griechenland bis heute
Teil 3 - Von der Restauration Europas (1815) bis zur Entstehung der Europäischen Union
Matthias von Hellfeld
published by: epubli GmbH, Berlin, www.epubli.de
Copyright: © 2014 Matthias von Hellfeld
ISBN 978-3-8442-9766-9
Matthias von Hellfeld
Inhaltsverzeichnis
1.) Vorwort
2.) Europa zwischen Restauration und Revolution
Nationalismus und Liberalismus
Die deutsche Nationalbewegung
Alltag in Deutschland
Europa zu Beginn des 19. Jahrhunderts
Revolution in Frankreich
Nation Building in Europa
Schwarz – rot - gold
Weberaufstand in Schlesien
Am Vorabend der „deutschen Revolution“
„Februarrevolution“ in Paris
Die Revolution von 1848/49 in Deutschland
Die Deutsche Nationalversammlung
Robert Blum und die Konterrevolution
Die deutsche Frage III
Friedrich Wilhelm IV.
Industrielle Revolution
Arbeitsbedingungen in Deutschland
Proletarier aller Länder vereinigt Euch!
Ökonomischer Wandel
3.) Der Weg zum deutschen Kaiserreich
Otto von Bismarck
Deutscher Bruderkrieg
Der Norddeutsche Bund
Österreich
Italienische Befreiung
England und Frankreich
Machtkampf in Spanien
Die Schlacht von Sedan
Reichsgründung von oben
Kaiserkrönung im Spiegelsaal von Versailles
England am Ende des 19. Jahrhunderts
Russland
Spanien und Portugal
Kulturkampf gegen Katholiken
Sozialistengesetze
Düstere Ahnungen
Das Kaiserreich und Europa
Afrika den Europäern!
Europäische Außenpolitik
1888 - Das Dreikaiserjahr
4.) Vorkriegszeit in Europa
Kaiser Wilhelm II.
Vom Ende des „Phäakendaseins“
Der deutsche Platz an der Sonne
Radikaler Nationalismus
Europas Hegemonie
England
Frankreich
Russland
Die Russische Revolution von 1905
Deutsches Reich
Die Julikrise 1914
5.) Der zweite „Dreißigjährige Krieg“ 1914 - 1945
Der Erste Weltkrieg
Europas Absturz
Kriegsbeginn
Stellungskrieg
Waffen im Ersten Weltkrieg
Kriegsziele
Die Spaltung der SPD
Revolution in Russland
Der Frieden von Brest - Litowsk
Die Kapitulation
9. November 1918
Waffenstillstandsabkommen
Der Vertrag von Versailles
Die Weimarer Verfassung
Europa-Ideen
Die Zwanziger Jahre
Russland
Die Gründung der Sowjetunion
Stalin
Italien
Österreich
Frankreich
England
Deutschland
Die Weltwirtschaftskrise
Adolf Hitler und die NSDAP
Demokratie ohne Demokraten
Reichspräsidentenwahl
„Machtergreifung“
Gleichschaltungen
Europa wird braun
Die deutsche Frage IV
Antisemitismus
Großdeutschland
Der Weg in den zweiten Weltkrieg
NS-Rassenpolitik
Hitlers Judenhass
Der Pakt der Diktatoren
Der Zweite Weltkrieg
Das Generalgouvernement
„Blitzkriege“
Die Luftschlacht um England
Das Unternehmen „Barbarossa“
Stalingrad
Der „totale Krieg“
Die Wannseekonferenz
Holocaust
D-Day
Die Konferenz von Jalta
Die deutsche Frage V
Nachkriegsordnung
Prozesse
Das Ende Europas
NATO und Warschauer Pakt
Deutsche Frage VI
Frankreich in den 50er Jahren
England in den 50er Jahren
Die Sowjetunion in den 50er Jahren
Spanien in den 50er Jahren
Italien in den 50er Jahren
Europa in den 50 Jahren
Der Bau der Mauer
Ostblock
Jugoslawien
CSSR
Deutschlandpolitik
Ost- und Entspannungspolitik
Konferenz über Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa III
DDR, CSSR und Polen
Der „Historikerstreit“
Europa
Sowjetunion
Glasnost und Perestroika
Solidarnosc
Revolution in der DDR
Der Mauerfall
CSSR
Rumänien
1990 - Chronik eines „deutschen Jahres“
Europäische Union und Euro
Die Gemeinsamkeiten der Europäer
Das Europa der gemeinsamen Wurzeln
Das Europa der Christen
Das Europa der Aufklärung
Das Europa der Parlamente
Das Europa der Unterschiede und Gegensätze
Das Europa der Freiheit und Demokratie
Sozialstaat Europa
Europäische Zivilgesellschaft und Öffentlichkeit
Magna Charta II
8.) Verwendete und empfohlene Literatur
Der vorliegende Text ist der dritte und letzte Teil meiner Vorlesung über die „Genese eines Kontinents“, die ich am Kölner „Campus für lebenslanges Lernen – Zeit für Wissen“ halte. Ziel der Vorlesung ist es, die Wurzeln und Gemeinsamkeiten der europäischen Völker seit der Antike freizulegen und ein Verständnis dafür zu entwickeln, wie sich Europa zu dem entwickelt hat, was wir heute erleben.
Nach dem Ende der Kriege gegen Napoleon revidierten die europäischen Mächte die Ergebnisse der französischen Revolution von 1789. Die Könige und Regierungschefs führten Europa auf den Weg der Restauration, also der Wiederherstellung der früheren Verhältnisse. Dennoch konnten sie weder weitere Revolutionen noch den Prozess der „Nationenwerdung“ verhindern, in dessen Verlauf ihre restaurative Ordnung über Bord geworden wurde.
In der Mitte des Kontinents blieb während des gesamten 19. Jahrhunderts die „deutsche Frage“ virulent. Die Frage, wer einem gemeinsamen Staat angehören sollte, entzweite die Delegierten der Frankfurter Paulskirche 1848. Als 1871 durch eine „Verpreußung Deutschlands“ das Deutsche Kaiserreich gegründet wurde, schien die „deutsche Frage“ vorerst gelöst. Aber spätestens mit dem Beginn des Ersten Weltkriegs 1914 wurde klar, dass die Deutschen in der Mitte des Kontinents mit ihrer Rolle im „Konzert der Großmächte“ nicht einverstanden waren. Als sich das nationalsozialistische Deutschland aufmachte, die verhasste Friedensordnung von Versailles zu revidieren, ließ Adolf Hitler verlauten, die „deutsche Frage ist nur noch militärisch zu lösen.“
Aber das Ergebnis dieser insgesamt mehr als 30 Jahre dauernden Kriegsphase zwischen 1914 und 1945 war für den Kontinent verheerend. Deutschland und Europa wurden geteilt und zum Spielball des Ost-West-Konfliktes. Dennoch ist es mit Diplomatie, Ausdauer und Geschick auf beiden Seiten des „Eisernen Vorhangs“ gelungen, diesen scheinbar unauflöslichen Konflikt zwischen der freiheitlichen Demokratie auf der einen und der sozialistischen Gesellschaftsordnung auf der anderen Seite friedlich zu lösen. Diese Fähigkeit und die vielen gemeinsamen kulturellen, historischen, politischen und künstlerischen Wurzeln verbinden die europäischen Völker. Sie sind nun aufgerufen auf dieser Grundlage eine gemeinsame europäische Ordnung zu schaffen, die all jenen Werten verpflichtet ist, die auf diesem Kontinent erdacht, erstritten und erkämpft worden sind: Demokratie und Verfassungsstaat, Religions- und Glaubensfreiheit, Parlamentarismus und Partizipation des Volkes, Freiheit und Menschenrechte. Millionen Männer und Frauen aus Europa haben im Laufe der vergangenen 2500 Jahre ihr Leben dafür gelassen, dass diese Ideen und Ziele sich durchgesetzt und immer noch Gültigkeit haben. Auf ihren Schultern stehen die heute lebenden Generationen.
Köln, im Sommer 2014
Matthias von Hellfeld
2.) Europa zwischen Restauration und Revolution
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