1 ...8 9 10 12 13 14 ...18 „Wurden Verdächtige fest genommen?“ hakte Mora nach.
Der Mann schüttelte den Kopf. „Das FBI ist ihnen auf den Fersen. Wir haben Beschreibungen zweier Verdächtiger.“
Agent Clark schnaubte. „War niemand vor Ort, oder zumindest in der Nähe?“
„Zwei Police Officer, die...“
„Was? Donuts gegessen und Kaffee getrunken haben?“ blaffte Clark ihn an.
Colonel Prick blinzelte. Mora räusperte sich. „Entschuldigen Sie, meine Kollegin hat die Manier eines Pittbull.“ Er warf ihr einen tadelnden Blick zu und übernahm das Gespräch.
Dann kamen weitere Leute dazu. Sie konnte nicht anders, als die Augen zu verdrehen. „Agent Oconnel“ Colonel Prick begrüßte einen von ihnen gleich. Er schien das Kommando für die Gruppe zu übernehmen. „Darf ich vorstellen. Agent Clark und Agent Mora, vom NSA.“
„NSA? Ich dachte, die wären für´s Ausland zuständig.“
Clark spürte Wut in sich aufbrodeln. „Wir sind den Verdächtigen schon eine Weile auf der Spur.“
„Ach so.“ Agent Oconnel lüpfte eine Braue. „Und, dass das deren Werk ist, wissen Sie woher?“
Sie legte ihren Aktenkoffer auf den Tisch und öffnete ihn. Dann kramte sie die Unterlagen hervor. „In den Sprengresten wurde ein großes Mal gefunden.“ Clark legte ein Blatt, mit einem ähnlichen Vorfall, auf den Tisch. „Es träg die gleiche Handschrift, wie das hier.“
Auf einem der großen Trümmersteine war ein A, in einem Kreis, eingezeichnet worden. Gleiches hatte man wenige Stunden zuvor am Washington Denkmal gefunden. Oconnel rümpfte die Nase.
„Zugegeben, ja, das tut es. Trotzdem sind wir dafür zuständig.“
Langsam ging Clark die Geduld aus. Colonel Prick räusperte sich. „Ich schätze, das hier erfordert die Zusammenarbeit sämtlicher Institutionen. Also, bitte.“
Sie und Oconnel warfen einander einen kühlen Blick zu. Keinem der beiden schmeckte es, dass der jeweils andere da war. Das würde ihren Auftrag vor allen Dingen umso schwieriger machen. Denn sie war sich sicher, dass schon bald jemand Kontakt aufnehmen würde.
Tate rupfte an seinem Hemd. Das zweite diese Woche, das er in den Müll werfen konnte, sobald sein Dienst zu Ende war. Doch das würde sicher noch etwas dauern. Gerade hatten sie erst einen der Verdächtigen festgesetzt und in den Verhör geschliffen. Er war noch weit von seinem Feierabend entfernt. Und dafür hatten Gage und er gerade ziemlich teure Karten, für das Footballspiel des Jahres, sausen lassen. Im Kapitol wurden Dale und er ordentlich unter die Lupe genommen, obwohl sie regelmäßig ein und ausgingen. Es dauerte eine gefühlte Ewigkeit, ehe sie den inneren Bereich erreichten. Dann sah sich Tate um und wendete sich Dale zu. „Weißt du wo Amaury ist?“
„Er ist schon in der Besprechung. Hat mir eben geschrieben.“ Dale schnaubte. „Rate mal, wen wir im Haus haben?“
Tate sah ihn, mit einem unguten Gefühl im Bauch, an. Dann entdeckte er eine schlanke Frau, mit braunen kurzen Haaren. Sie sah sich suchend um. Dabei entdeckte er das Schild, welches an ihrem Blazer steckte und stöhnte. „NSA.“
„Ja.“ Dale runzelte überrascht die Stirn, dann entdeckte er ebenfalls die Frau.
Sie blickte ihnen entgegen und lächelte. „Hallo, können Sie mir vielleicht helfen?“
Dale nickte. „Sicher möchten sie ebenfalls zu Colonel Prick, richtig?“
„Ehrlich gesagt...“ Sie lächelte schüchtern. „Bin ich mir da nicht sicher. Meine Kollegen müssen schon eingetroffen sein.“
„Folgen Sie uns“, schnalzte Tate. „Ich schätze, ich weiß wo wir sie finden.“
Sie nickte und schloss sich ihnen mit raschen Schritten an. „Wieso ist die NSA involviert?“ wollte Tate nun wissen. Die Frau blinzelte. „Bitte?“
„Das ist Inlandssicherheit. Dafür sind für gewöhnlich wir zuständig.“ Tate zog seine Dienstmarke.
Sie nickte. „Ah, das FBI. Ja.“ Sie schnaubte. „Wir sind schon ne Weile an denen dran.“
„Tatsächlich?“ Tate schnaubte. „Interessant. Und um welche Organisation handelt es sich dabei?“
„AD´V´C.“
Dale und Tate sahen sie verblüfft an. „Warum sollten sie ausgerechnet jetzt, hier, aktiv werden?“
„Es hat einen ähnlichen Fall in Polen gegeben.“ „Ausgerechnet? Kommen die nicht aus Polen?“
Sie schnaubte. „Ist Ihnen der Begriff Partisanen bekannt? Die scheren sich nicht darum, ihre eigene Regierung zu bekämpfen. Und wir wissen, dass sich einige von ihnen in die Staaten abgesetzt haben. Wir vermuten, sie agieren ebenfalls gegen die Vereinigten Staaten.“ Sie reckte das Kinn. „Aber gut zu wissen, wie informiert das FBI darüber ist. Damit Sie Ihre Arbeit erledigen können.“
Sie lächelte überheblich. Tate kam nicht umhin, mit den Augen zu rollen. Auf dem Flur schlossen sich ihnen Gage und Gareth an.
„Hi.“ Gage musterte sie Frau. Dann sah er auf ihr Schild und formte mit den Lippen in Tates Richtung: NSA ?
Tate zuckte die Schultern. Er konnte sich auf das Theater selbst keinen Reim machen. Dann erreichten sie endlich den Besprechungsraum. Colonel Prick sah beinahe erleichtert auf, als er sie entdeckte. „Da ist der Rest.“
Die Frau löste sich von ihnen und reichte Colonel Prick die Hand. „Agent Slaughter.“
„Prick, Colonel Prick. Sehr erfreut.“
Über dem Tisch, in der Mitte, gebeugt, standen zwei weitere Agenten der NSA. Der Mann sah lächelnd zu Agent Slaughter auf. Neben ihm stand eine Frau, mit streng zurück gebundenen, rotblonden Haaren. Als sie sich nun ebenfalls herum drehte, verschlug es Tate den Atem. Sie war älter geworden, reifer, aber sie war es, zweifellos. Colonel Prick begann miteinander bekannt zu machen. „Agent Clark, Agent Mora.“ Er nickte zu den beiden anderen Agenten der NSA. „Das sind Agent Brewster, Agent Kendall, Agent Meeks und Agent Price.“
Sie sah ihn einen Moment entgegen. Tate hatte das Gefühl, dieser Moment würde eine Ewigkeit anhalten. Dann nickte Carly Colonel Prick zu. „Ich möchte die Ergebnisse der Profiler in einer halben Stunde.“
„Wir haben eben einen der Verdächtigen fest setzen können“, erklärte Dale nun.
Colonel Prick nickte. „Hoffen wir, dass wir beim Verhör, zu schnellen Ergebnissen kommen.“
Carly schnaubte. „Wohl kaum. Die AD´V´C ist nicht dafür bekannt, Verräter zu beherbergen.“
Als Tate Gage einen Blick zu warf, war der immer noch wie erstarrt. Er stieß ihn mit dem Ellenbogen an. Carly strich eine Strähne aus ihrem Gesicht, die sich aus dem strengen Zopf gelöst hatte. Dabei fiel Tate der Ring, an ihrem linken Ringfinger, auf. Sie war verheiratet? Er hatte sich all die Jahre Vorwürfe gemacht, sich die Schuld für ihr Verschwinden gegeben und nun stand sie plötzlich hier vor ihm, arbeitete für die NSA und war verheiratet?
Für sie war ihr Leben ganz normal weiter gegangen, als sei nie etwas gewesen. Und selbst als sie nun vor ihm stand, erhielt sie das aufrecht. Tat sogar so, als würde sie ihn nicht kennen. Schritte ertönten in der Tür. Blanche räusperte sich. „Colones Prick.“
„Agent Bouchard.“
„Gibt es schon Fortschritte?“
„Die NSA ist ebenfalls am Fall mit dran. Sie sind mit den Mitgliedern der Partisanen vertraut.“
„NSA?“, grunzte Blance abfällig.
Carly reckte das Kinn und lächelte kühl. „Dann, Agent … Bouchard, erzählen Sie mir doch etwas über die AD`V`C.“ Blanche schürzte die Lippen. Eins Null für Carly. Doch Tate wusste schon, dass Blanche das nicht auf sich sitzen lassen würde. Gage fuhr mit einer Hand über sein Kinn und stieß den Atem aus. „Puh..ok... ich... also ich brauch jetzt mal echt nen Kaffee. Vielleicht bekommen wir auch irgendwo Nervennahrung. Das“, Er nickte auf den Tisch, auf dem Papiere ausgebreitet lagen, „sieht mir nach viel Arbeit aus.“
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