Gabriele Keiser - Versehrte Seelen

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Kriminalkommissarin Helena Rosenberg wurde – nicht ganz freiwillig – von Berlin nach Bonn versetzt. Glaubte sie, ihren neuen Job ruhig angehen zu können, muss sie schon bald in einem ersten Fall ermitteln: Ein ehemaliger Politiker wurde in seiner Wohnung auf dem Venusberg erschlagen. Nicht genug damit, kommt es kurz darauf zu einer Schießerei in einem Bonner Elite-Internat, zu der Helena zusammen mit ihrem Chef beordert wird.
In diesem Roman wird ein Kapitel deutscher Geschichte thematisiert, dessen Wurzeln bis tief in die Ideologie der Nazizeit zurückreichen. Eine Pädagogik mit Idealen von bedingungslosem Gehorsam, Gewalt und Einschüchterung beeinflusst bis heute die Kindererziehung und bereitet nicht selten den Nährboden für unsägliche Verbrechen, die auch noch viele Jahrzehnte nach Kriegsende ihren Nachhall finden können. Wie schon in ihrer Franca-Mazzari-Serie sind Gabriele Keisers Charaktere lebensecht und authentisch. Eindringlich und rasant erzählt sie in diesem Roman davon, dass niemand seiner Vergangenheit entkommen kann, besonders dann nicht, wenn die Seele erst einmal massiv verletzt wurde.

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© 2020 – e-book-Ausgabe

RHEIN-MOSEL-VERLAG

Zell/Mosel

Brandenburg 17, D-56856 Zell/Mosel

Tel 06542/5151 Fax 06542/61158

Alle Rechte vorbehalten

ISBN 978-3-89801-907-1

Ausstattung: Stefanie Thur

Titelfoto: Zapylaieva Hanna/shutterstock.com

Autorinnenfoto: Sandra Jungen

Gabriele Keiser

Versehrte Seelen

Kriminalroman

Rhein-Mosel-Verlag

Willst du deine Vergangenheit kennen, dann betrachte dich selbst in der Gegenwart, denn sie ist das Resultat deiner Vergangenheit. Buddha (Siddhartha Gautama)

Bonn-Bad Godesberg

Prolog

Er steht vor dem Spiegel und starrt in das Gesicht eines gealterten Mannes mit todtraurigen Augen.

Wer bist du? Wer? Ein Gespenst aus der Vergangenheit?

Hast du jemals gewusst, wer du wirklich bist?

Hitze kriecht in ihm hoch, als verstörende Erinnerungen sein Hirn durchdringen, die weiterwandern bis tief in sein Herz. Im Zeitlupentempo kristallisieren sich einzelne Splitter heraus.

Da sind endlose Korridore mit glänzend gebohnerten Fußböden. Das Geräusch von Schritten. Trippeln von Kinderfüßen, denen schnelle Erwachsenenschritte folgen. Über allem liegt der durchdringende Geruch von Desinfektionsmitteln.

Dann sind da der Mann und die Frau, die er Eltern nennen soll. Zwei wohlgenährte Menschen irgendwo draußen im Dorf beim Sonntagsspaziergang mit dem zierlichen Kind in der Mitte. Grüßen nach rechts und nach links. Stolz in den Gesichtern. Unser Junge!

Er will sich unsichtbar machen. Will weg. Irgendwohin, er weiß nur nicht, wo. Nur weg von hier.

Der Junge – etwas größer nun – in der gekachelten Futterküche. Immer in Bewegung. Stets getrieben von einer fahrigen Unruhe. Vor den stampfenden Kühen an klirrenden Ketten hat er Angst. Der Hofhund bellt ihn wütend an, wenn er in seine Nähe kommt. Und dieser Gestank von Mist und Fäkalien ist nicht zum Aushalten.

Der Mann, den er Vater nennen soll, trägt eine Gummischürze. In der Hand hält er den Bolzenschussapparat. Das Schwein, das der andere Mann festhält, quiekt und zappelt wie verrückt.

Nein, will er schreien, nein !

Komm Junge, stell dich nicht so an. Soll doch mal was werden aus dir.

Vater setzt den Apparat an und jagt dem Tier das Metall ins Hirn. Sofort sackt das Schwein in sich zusammen.

Er kann nicht hinsehen. Seine Beine drohen ihm wegzuknicken. Er zittert am ganzen Leib, wendet den Kopf.

Blut tropft aus der Schnauze des Tiers. Der andere Mann versetzt dem Schwein einen schnellen Stich in die Halsschlagader.

Der Junge spürt, wie ihm die Galle hochkommt. Dreht sich um. Rennt. Scharfe Worte werden ihm nachgeschleudert.

Willst du wohl hier bleiben, du Bengel!

Kann nicht. Muss raus, weg, nur weg. Draußen vorm Stall übergibt er sich.

Komm sofort her! Wer soll denn das Blut rühren?

Jeder Schritt kostet Überwindung. Doch er kehrt zurück. Gehorsam sein, das hat man ihm eingebläut. Sonst passiert was ganz Schlimmes.

Zögerlich taucht seine Hand in die Schüssel. Er schließt die Augen, will das nicht sehen, aber dem metallischsüßlichen Geruch kann er nicht ausweichen. Er spürt das warme Blut, das soeben noch durch den Körper des Tieres geflossen ist und nun zwischen seinen Fingern hindurchrinnt.

Schon wieder wird ihm übel. Er reißt die Augen auf, die Hand schnellt vor den Mund. Die Schüssel fällt, Blut fließt auf den Boden.

Das gibt’s ja wohl nicht! Jetzt sieh dir das mal an. Nichts kann man dir auftragen, aber auch gar nichts. Was soll bloß aus dir werden? Geh mir aus den Augen!

Er hat es vermasselt. Wie so oft.

Böse Blicke treffen ihn. Wieder einmal wird er weggescheucht.

Er verkriecht sich irgendwohin, wo ihn keiner findet. Versucht, sich abzuschotten, einzuspinnen in seine eigene Welt. Dem Raunen zu entkommen, das ihm in die Ohren dringt, egal, wo er ist. In der Küche. Im Stall: Man kann sagen was man will, er hört einfach nicht. Jede Nacht das nasse Bett. Das geht so nicht mehr. Ich hab alles probiert. Wirklich alles. Irgendwann muss einfach mal Schluss sein.

Hat es damals angefangen? Diese Seelenqual? Oder viel früher? Als er in seinem Gitterbett stand und mit großen Augen in die Welt blickte, die an der Wand hinter den anderen Bettchen endete.

So sehr wollte er ein gutes Kind sein. Doch nie war es genug. Nie.

Jetzt steht er vor dem Spiegel und betrachtet sein fleckiges, schlecht rasiertes Erwachsenengesicht.

Du bist niemand und niemand wird dich vermissen .

Die Erkenntnis schießt wie ätzende Säure durch sein Hirn. Hinterlässt eine brennende Bahn. Ein wütender Komet.

Niemand wird mich vermissen. Niemand. Das ist das Schlimmste.

Wie von fern hört er eine mahnende Stimme: Du musst zur Besinnung kommen, Junge.

Ha! Zur Besinnung kommen!

Schon wieder überrollt ihn eine Erinnerung. Seine Hände beginnen unkontrolliert zu zittern. Sein ganzer Körper schlottert. Höllische Schmerzen jagen durch sein Hirn. Er will die Wand einrennen, den Kopf dagegen knallen. Mit einem Ruck reißt er die Spiegeltür auf, wühlt hektisch in dem Schränkchen. Einzelne Arzneimittelpackungen fallen heraus auf den Boden. Er bückt sich, hebt eine davon auf, starrt darauf.

Tot sein heißt, nicht mehr denken müssen, nicht mehr grübeln, warum und weshalb die Dinge sind wie sie sind. Und welchen Sinn das Ganze hat, das man Leben nennt.

Das deine ist doch sowieso nur ein Drecksleben. Mach endlich Schluss! Dann hast du’s hinter dir.

Ein allzu verlockender Gedanke, der ihn nicht zum ersten Mal streift: Frei sein. Für immer.

Der Boden unter seinen Füßen bekommt Risse. Will ihn verschlingen. Sein Herz schlägt schneller.

Abtauchen, denkt er, untergehen. Wegtreten. Ja, wegtreten. Bei dem Wort lacht er auf. Nicht mehr erreichbar sein für diese Welt und dieses ganze Elend. Aber vor allem: Das pochende Toben hinter seiner Stirn wird er dann ein für allemal los sein.

Seit drei Nächten hat er nicht mehr geschlafen. Seitdem dieser Student angerufen hat, wütet in seinem Inneren ein Krieg. Alles, was er vergessen wollte, ist wieder da. Übergroß und leuchtend wie Höllenfeuer.

Eine Schlinge legt sich um seinen Hals. Angst drückt auf sein Herz. Er muss etwas tun. Irgendwas.

Er denkt an Thomas, seinen einzigen Freund. Den man vor vielen Jahren an einem sonnigen Tag aus dem Rhein fischte. Weil er nicht mehr klargekommen war. Zwölf Jahre war er geworden. Dann war Schluss. Ein für allemal.

So lange her und doch scheint es ihm, als wäre es erst gestern gewesen. Weil dieser Student all das aufgewühlt hat, was er so mühsam hatte vergessen wollen. Unmögliches verlangte er von ihm. Völlig absurd, das Ganze.

Oder war es doch nicht so unmöglich?

Bonn, Polizeipräsidium

1. Kapitel

»Einen wunderschönen guten Morgen, Frau Rosenberg, na, bereit zu frischen Taten?«

Forschen Schrittes ging Konrad Wieland auf Helena zu und drückte ihre Hand so fest, dass es schmerzte. Freundlich wirkende braune Augen, unter denen schwere Tränensäcke hingen, fixierten sie.

»Morgen«, murmelte Helena und zog schnell ihre Hand zurück.

Argwöhnisch betrachtete sie das runde Gesicht ihres Chefs, seine Glatze mit dem graumelierten Haarkranz. Die Lesebrille baumelte an einem Band vor seiner nicht allzu schmalen Brust, der Bauch unter dem dezent gestreiften Hemd wölbte sich durch die gerade Haltung noch mehr nach vorn.

Mit seiner gesamten Präsenz strahlte Kriminalkommissar Konrad Wieland eine ordentliche Portion Selbstbewusstsein aus und damit die Überzeugung, dass die eigenen Entscheidungen die richtigen sind. Er war einer, der, unangefochten von allen Widrigkeiten, die das Polizistenleben bereithielt, mit sich zufrieden war, einer, der gern in seiner Wirkungsstätte, dem Polizeipräsidium arbeitete, aus dem einfachen Grund, weil er hier etwas galt. Bereits bei ihrem ersten Gespräch hatte er mit unverhohlenem Stolz verlauten lassen, dass er in mehr als dreißig Dienstjahren beinahe alle seine Fälle gelöst habe. »Was ja nicht jeder von sich behaupten kann, nicht wahr?«

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