Raya Mann - Serenus I

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Serenus I: краткое содержание, описание и аннотация

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Serenus, Erzähler und Hauptfigur, ist ein moderner Don Giovanni. Er liebt den Körper der Frauen und ist getrieben von seiner Gier nach der Lust, die er ihnen schenkt – und sie ihm. Die Frauen, in deren Körper und Seele er eindringt, sind dem Mann nicht mehr wehrlos ausgeliefert wie bei Mozart, sondern sie wehren sich. Meistens sind sie es, die ihn voller Leid zurücklassen. In seinem echten Leben gab es die eine wahre Liebe, doch Serenus sparte sie in seiner Chronik aus. Raya Mann ergänzte sie mit ihren beiden eigenen Romanen «Agnes betet» und «Die eine wahre Liebe». Die Autorin ist die eine wahre Liebe von Serenus und die Herausgeberin seiner Erzählung. Die drei Romane schildern die Lebensgeschichte eines Verführers, der am Ende leer ausgeht. Das Lektorat besorgte Nina Eisen.

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„Man muss nur genau hinschauen. Da ist etwas Vibrierendes, etwas wie eine unterdrückte Wut in diesen rötlichen Schatten und in den flüchtigen Pinselstrichen über dem dunklen Grund. Aber das Königsblau, das überall hindurchschimmert, gibt dem Ganzen etwas Versöhnliches.“

Serenus prägte sich solche Worte genau ein, denn sie inspirierten ihn dazu, eine bestimmte Stimmung gezielt zu erzeugen. Er war ganz versessen darauf, an solchen Zweideutigkeiten und Widersprüchen zu arbeiten. Gab es denn eine Alternative? Harmonische Schönheit nach einem göttlichen Gesetz musste er in den Sedimenten seiner Seele jedenfalls nicht suchen.

Eines Tages zogen die Mutter und die Brüder von Rosanna aus dem Mietshaus nebenan aus und verließen die Nachbarschaft für immer. Nur die alte Tagliaferri mit ihrem Pudel erinnerte ihn noch gelegentlich an jenen Tag des Entsetzens. Schlimmer als die Erinnerung und die Sehnsucht war ein vermeintliches Gefühl der Ruhe, wie an einer verlöschenden Feuerstelle, von der gerade noch ein Rauchfaden aus der weißen Asche aufsteigt. Es kam ihm vor, als könnte er die Flammen ganz einfach wieder entfachen, und alles wäre wie früher. Der Feuerplatz wäre sogar eine Idylle, wenn man nicht wüsste, was hier in Rauch aufgegangen war.

Ein gesundes Selbstbewusstsein verbrennt langsam und unter der Asche hält sich die Glut lange. Serenus hatte einen schönen Vorrat an männlichem Stolz angelegt, den er sowohl Rosannas Liebe als auch seinem Ansehen bei den anderen Jugendlichen verdankte. Er war seit jeher der Junge gewesen, der immer schon sein Mädchen hatte. Im Umgang mit Gleichaltrigen hatte er sich stets locker und frei gefühlt. Es war ihm ein Rätsel gewesen, warum manche Menschen gehemmt waren und sogar soziale Ängste entwickelten.

Aber mit der Zeit verunsicherte es ihn mehr und mehr, dass Rosanna ihn hatte sitzen lassen, und er begann sich Fragen zu stellen, die seine Selbstsicherheit untergruben. Wäre Rosanna bei ihm geblieben, wenn er bestimmte Eigenschaften gehabt hätte, die ihm offenbar abgingen? Fehlte ihm vielleicht die Fähigkeit, Mädchen glücklich zu machen? Würde er in Zukunft aufpassen müssen, dass sie ihm nicht eine um die andere davonliefen? Seine Kumpel hatten inzwischen alle eine Freundin und nun blieb er der Einzige, der allein war. Alle schienen mehr Glück und mehr Verstand zu haben als er. Dabei mochte er das andere Geschlecht genauso gerne wie eh und je. Seine Klassenkameradinnen schäkerten ziemlich unverfroren mit ihm und sie ließen sich gerne von ihm necken. Wenn ihm ein Mädchen wirklich gefiel, dann überlegte er sich neuerdings als Erstes, ob er ihm überhaupt genügen konnte und ob es nicht etwas Besseres verdient hatte als ihn. Er stand also kurz davor, sich Komplexe zuzulegen. Was ihn davor rettete, war eine Begebenheit mit den Mädchen aus seiner Klasse, denen die Tragweite ihres Tuns freilich keineswegs bewusst war.

Der Sportunterricht am Dienstagnachmittag wurde bei schönem Wetter ins Schwimmbad verlegt. Anschließend versammelte sich die ganze Klasse bei den alten Ahornbäumen im hinteren Teil der Anlage, wo sie den Rest des Nachmittags verbrachte. Die Mädchen scharten sich in der Sonne zusammen und die Jungen legten sich in den Schatten. Der Abstand zwischen den beiden Gruppen betrug wohl gut zwanzig Schritte.

Die Wortführerin der Mädchen war Doris. Eines Tages rief sie zu den Jungen hinüber, dass Serenus doch bitte kurz herüberkommen wolle. Gelächter erklang und Serenus wusste nicht, wie er reagieren sollte. Konnte er in aller Öffentlichkeit den Launen einer Doris nachgeben? Oder war es schlimmer, als Feigling dazustehen, wenn er nicht zu den Weibern hinüberging? Seine Kameraden spornten ihn an und schubsten ihn solange, bis es schließlich aussah, als täte er es nur ihnen zuliebe. Er schlenderte hinüber und Doris forderte ihn auf, sich einen Moment hinzusetzen.

„Hör zu, Serenus“, hob sie an. „Wir Mädchen haben darüber geredet, welchen von unseren Jungs wir zum Mister Classroom wählen würden. Wir vergaben vier Noten: Gesicht, Körperbau, Ausstrahlung und Anstand. Unsere Wahl endete einstimmig. Wir halten dich für den Attraktivsten von allen, und zwar mit Abstand.“

Serenus saß auf dem Rasen und sah die zwölf Mädchen an, die in ihren Bikinis auf den Badetüchern lagen. Ihre Augen waren auf ihn geheftet. Er versuchte die Größe dieses Augenblicks einzuschätzen. Würde er jemals wieder ein solch geballtes Kompliment bekommen?

„Es gibt noch ein paar andere in der Klasse, die etwas hermachen, wenn nicht mehr. Aber eines ist sicher: Ich könnte mich nicht entscheiden, wenn ich die Interessanteste und Hübscheste von Euch bestimmen müsste“, erklärte er schließlich und schenkte seinen zwölf Jurorinnen ein breites Lächeln.

Als er zu seinen Kameraden zurückkehrte, verlangten diese zu erfahren, was vorgefallen war.

„Sie wollten wissen, welche von ihnen uns am besten gefällt“, schwindelte er.

„Und weshalb haben sie gerade dich gefragt?“

Serenus holte tief Luft.

„Sie sagten, ich könnte so gut zeichnen und müsste von der Miss Classroom ein Pin-up anfertigen.“

„Und was hast du geantwortet?“

„Nur die ganze Gruppe. Und nur oben ohne.“

Die Jungs grölten.

„Stellt euch das vor. Die dicke Lili mit ihren Möpsen.“

„Und erst Mary mit ihrem Flachbrett.“

Serenus überhörte die Witze der jungen Männer und schwieg. Das Urteil erfüllte ihn mit tiefer Dankbarkeit. Es half ihm, seine Unsicherheit abzulegen und nicht mehr über seine Fehler nachzugrübeln. Ein paar Tage später erzählte er Gisela von dem Vorfall. Sie schmunzelte und sagte: „Das konntest du natürlich nicht wissen. Von der ganzen Klasse bist du der Hübscheste und Interessanteste. Das steht außer Frage.“

Trotz dieser positiven Erfahrung erlebte Serenus von dem Tag, an dem er von Rosannas Flucht erfuhr, bis zu seinem Schulabschluss keine einzige Sekunde, in der er sich wirklich glücklich fühlte. Das Meer seiner Seele und die Sedimente in der Tiefe waren unter dem Schlamm seines Schmerzes versteckt. Serenus gab es auf, den traurigen Morast wegschaffen zu wollen. Stattdessen übte er sich darin, ihn zu ignorieren und dabei sich selber zu vergessen.

Beim Malen ließ er sich vom Werden der Bilder hypnotisieren, bis er selber Blatt und Pinsel wurde. Er fühlte am eigenen Leib, wie die Farben gegen einander aufgehetzt und wieder miteinander versöhnt wurden. Es fiel ihm leicht, seinen Vorsatz, jeden Tag ein Bild zu malen, in die Tat umzusetzen. Beim Lernen verbohrte er sich in diejenigen Fächer, die ihm fremd waren und die ihn kalt ließen. Am allerwenigsten mochte er Geschichte. Wenn er den Stoff herunterbetete, bis er ihn auswendig wusste, überkam ihn eine Ruhe, als würde er im Zug fahren und Strommasten zählen. Dreißigjähriger Krieg, hundertjähriger Krieg, Erbfolgekrieg, Opiumkrieg, Sezessionskrieg. Utrecht, Odessa, Boston, Versailles, Trafalgar . Die Geschichte kam ihm vor wie ein Mörser, in dem die Menschen von der Gier nach Macht zerstampft wurden. Aber sie ermöglichte es ihm, Rosanna zu vergessen und eine Eins nach der anderen zu schreiben.

Wenn er trotz Kunst und Krieg keine Ruhe fand, half er sich mit Cannabis. Serenus war überaus empfänglich für die Moleküle, die im indischen Hanf enthalten waren. Wenn er kiffte, fühlte er, wie seine Haut glatt und weich wurde, wie sich die Kapillare mit der Süße seines Blutes füllten, als ob heißer trockener Sand über seinen Körper rieselte. Er rauchte den Stoff, bevor er zu Bett ging, und gab sich den Halluzinationen hin, bis der Rausch nach zwei, drei Stunden in den Schlaf überging.

Während dieser zwei Jahre geriet er kein einziges Mal in sexuelle Versuchung. Wenn ihn doch einmal die Erregung überkam, masturbierte er unter der Dusche, sodass er Selbstbefriedigung und Selbstreinigung miteinander verbinden konnte. Gisela zog ihn hin und wieder damit auf, dass er wie ein Mönch lebte. Sie deutete an, dass bei ihm die sexuelle Entwicklung ein paar Jahre zu früh eingesetzt hätte und dass er jetzt die Abstinenz der Vorpubertät nachholte. Serenus konterte, dass sie selber ja offensichtlich auch eine Trockenperiode durchmache. Gisela lachte und meinte, dass sie wahrscheinlich deswegen Freunde geworden seien, weil ihnen das Verlangen nicht in die Quere gekommen sei.“

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