Raya Mann - Serenus I

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Serenus I: краткое содержание, описание и аннотация

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Serenus, Erzähler und Hauptfigur, ist ein moderner Don Giovanni. Er liebt den Körper der Frauen und ist getrieben von seiner Gier nach der Lust, die er ihnen schenkt – und sie ihm. Die Frauen, in deren Körper und Seele er eindringt, sind dem Mann nicht mehr wehrlos ausgeliefert wie bei Mozart, sondern sie wehren sich. Meistens sind sie es, die ihn voller Leid zurücklassen. In seinem echten Leben gab es die eine wahre Liebe, doch Serenus sparte sie in seiner Chronik aus. Raya Mann ergänzte sie mit ihren beiden eigenen Romanen «Agnes betet» und «Die eine wahre Liebe». Die Autorin ist die eine wahre Liebe von Serenus und die Herausgeberin seiner Erzählung. Die drei Romane schildern die Lebensgeschichte eines Verführers, der am Ende leer ausgeht. Das Lektorat besorgte Nina Eisen.

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Serenus wollte die Prüfung bestehen.

„Logisch. Sie arbeiteten mit der Perspektive und ihren Ebenen, mit Vordergründen und Hintergründen. Willst du sagen, dass die Ebenen der Alten in der Moderne von den Schichten abgelöst wurden?“

„Das ist genau der Punkt. Du darfst es nicht zu sehr vereinfachen. Aber jetzt gehen wir. Denk daran, dass ich schon zweimal hier war. Du musst mir schon etwas bieten, damit ich mich nicht langweile.“

Es war tatsächlich genau so, wie Gisela es ihm erklärt hatte. Natürlich arbeiteten nicht alle Künstler gleich und manche Bilder waren vielschichtiger als andere. Das Spannende aber war, dass man nachvollziehen konnte, wie die Sedimente übereinandergelegt worden waren. Gisela sagte fast nichts. Serenus hingegen geriet in Fahrt und redete wie ein Wasserfall. Auf diese Weise beschrieb er etwa zwanzig Werke. Das letzte Bild, das sie zusammen untersuchten, war ein großes Querformat. Es war knapp einen Meter hoch und etwa fünf Meter breit. Es bestand aus rhythmischen Abfolgen von Linienmustern, die aus Klecksen und Farbtropfen zusammengesetzt waren. Der Maler hatte ein Dutzend Farben verwendet. Serenus erklärte Gisela, dass er mit Schwarz begonnen hatte, dann folgte Dunkelgrau. Die dritte Schicht musste das Türkis gewesen sein. Danach folgte nochmals ein Schwarz, welches aber einen Farbstich hatte. Dann kam Karmesinrot und darüber Gelb. Und so weiter.

Als sie nach zwei Stunden die Ausstellung verließen, sagte Gisela: „Mehr kann ich dir dazu nicht sagen. Das Weitere ist deine Sache.“

Sie spazierten zusammen bis zu den Kneipen am Fluss, wo man draußen sitzen und den Menschen beim Flanieren zuschauen konnte. Sie bestellten Radler und als die Getränke auf dem Tisch standen, schaute Gisela auf die Uhr.

„Es ist bald fünf.“

Serenus betrachtete seine Digitalanzeige und antwortete:

„16.55. Na so was. Davon habe ich letzte Nacht geträumt.“

„Wie? Du hast von dieser Uhrzeit geträumt?“ Es klang ungläubig.

„Tatsache! Aber es war völlig wirr.“

Er schilderte, wie der Sicherheitsmann ihn am Besuch der Ausstellung hinderte und welche hohle Erklärung er ihm dafür gab. „Es gibt keine Ausblicke . Der Papst war hier und hat alles konfisziert. Der Jugendschutz hat ausgedient.“

„Du magst Deinen Traum nicht“, stellte Gisela fest.

„Wieso soll ich nicht in diese Ausstellung dürfen? Weil der Papst sie verbietet? Das ist doch meschugge.“

„Wie alt bist du eigentlich?“, fragte sie und setzte sich kerzengerade auf.

„In einem Monat werde ich siebzehn, auf den Tag genau. Warum?“

„Du bist eigentlich erst sechzehn, aber nicht mehr lange.“

Serenus runzelte die Stirn. Plötzlich spitzte er die Lippen und stieß einen Pfiff aus.

„Gütiger Gott! Darauf wäre ich nie gekommen! Die Uhr ist ein Kalender. Es sind gar nicht Stunden, sondern Jahre. In meinem Leben ist es fünf vor siebzehn Uhr.“

Nach einer Weile sagte er trotzig: „Na wenn schon. Tatsache ist, dass ich soeben in der Ausstellung war und alle Bilder noch dort hingen.“

Gisela machte Anstalten, den Rest ihres Radlers auszutrinken. Serenus gab einen tiefen Seufzer von sich.

„Das wird der traurigste Geburtstag meines Lebens. Rosanna sitzt irgendwo in Rom oder weiß Gott wo und wird nie mehr zu mir zurückkehren.“ Beinahe hätte Serenus zu weinen begonnen.

„Habe ich richtig gehört? In Rom oder weiß Gott wo? Dann hätte sie es zum Papst wirklich nicht mehr weit. Der Heilige Vater hat also deine große Liebe zu sich geholt.“

Serenus sah Gisela gebannt an.

„Ja. Sie flog nach Rom. In die Heilige Stadt. Es ist wirklich wahr. Einen Monat bevor ich siebzehn werde. Und die Aussichten sind schlecht“, sagte er langsam.

„Es gibt keine Ausblicke , jedenfalls nicht für dich und deine Rosanna. Es geht gar nicht um die Ausstellung. Jetzt fehlt noch das Rätsel mit dem Jugendschutz. Ist sie so viel älter als du?“

„Nur ein Jahr. Sie wurde vor einem Monat volljährig. Das ist alles.“

„Du bist vielleicht ein schräger Vogel“, sagte sie schließlich. „Warst du lange mit dem Mädchen zusammen?“

„Vier Jahre“, flüsterte Serenus.

„Du kommst jetzt gleich mit zu mir und dann erklärst du mir genauer, was los ist.“

Sie winkte der Bedienung und bezahlte. Serenus folgte ihr zum Standplatz, wo ein Taxi wartete.

Als sie in ihrem Wohnzimmer standen, sagte Gisela: „Für die nächste halbe Stunde verschwinde ich in der Küche. Du hast bestimmt auch Hunger. Möchtest du solange etwas lesen oder Musik hören? Fernsehen kann ich dir nicht anbieten.“

Serenus warf einen Blick auf das große Sofa, das mit dunkelrotem Leder bezogen war.

„Am liebsten würde ich mich einfach nur hinlegen.“

„Gut. Dann mache ich die Küchentür zu.“

Sie verschwand und schloss die Tür hinter sich.

Serenus streckte sich auf dem Sofa aus und schloss die Augen. Er sah Rosanna vor sich, wie sie im Flugzeug saß, den Kopf zum Fenster abgewandt, mit bebenden Schultern und tränennassen Wangen. Und wieder sah er ihr dabei zu, wie sie das Döschen aus dem Geschenkpapier schälte und die blauen Steine an ihren Ohren befestigte. Doch die Bilder verschwanden und er fühlte nur noch ihre Haut auf seiner Haut. Er roch die Schwärze ihrer Locken und schmeckte ihren Atem auf seiner Zunge. Dann fiel er rückwärts in die dunkle Tiefe.

Er erwachte, als Gisela auftrug. Eine Schüssel mit Spaghetti, ein Pfännchen mit Tomatensauce und zwei Teller mit Blattsalat. Zum Schluss brachte sie eine Flasche Wein und zwei Gläser aus der Küche. Sie trat zu Serenus, nahm ihn an seinen beiden Händen und half ihm mit einem Ruck auf die Füße. Sie hatten beide Hunger und langten zu. Sie redeten kaum dabei. Als Serenus seinen Teller zurückschob, sagte Gisela zu ihm: „Es ist am einfachsten, wenn du von vorne beginnst. Wie hast du Rosanna kennengelernt? Was ist in den vier Jahren alles passiert? Schön der Reihe nach, bitte.“

Er erklärte ihr, dass er Rosanna immer schon gekannt und gemocht hatte, dass sie Nachbarskinder waren und zusammen im Sandkasten gespielt hatten. Er beschrieb ihr italienisches Temperament und ihre Wildheit. Wie sie auf Bäume kletterte und mit Jungen kämpfte. Er erzählte, wie er aufs Gymnasium kam und für Mädchen zu schwärmen begann, die viel stiller und zurückhaltender waren, und dass er eigentlich gar nicht in Rosanna verliebt gewesen war. Er erinnerte sich, wie sie zu schmusen anfingen und wie daraus eine sexuelle Beziehung entstand. Er erwähnte die Sache mit der Pille, die die Mutter alle drei Monate besorgt hatte. Dann sprach er davon, dass Rosanna von ihrer Familie kontrolliert worden war, dass sie nicht mit Jungen ausgehen durfte, dass sie sich immer heimlich treffen mussten. Er schilderte, welche Ängste Rosanna deswegen ausstand, wie wenig Zeit sie für einander hatten, wie sie sie im Schlafzimmer und im Bett verbrachten.

Er kam auf ihre Veränderung zu sprechen, dass sie immer launischer und verschlossener wurde, bis er nicht mehr wusste, was sie dachte und was sie vorhatte. Er berichtete, wie sie ihre Ausbildung begonnen hatte, dass sie ihren ganzen Ehrgeiz mobilisierte und dass sich schließlich alles auf ihren Abschluss und auf ihren achtzehnten Geburtstag hin zuspitzte, bis zu dem Tag, wo er von seiner Mutter erfuhr, dass sie nach Rom geflogen war und nur das Wichtigste mitgenommen hatte. Zum Schluss führte er aus, wie er die letzten Wochen verbracht hatte, dass er kaum noch etwas fühlte, weil er den Schmerz in seinem Inneren gar nicht aushalten könnte.

„Rosanna liebt dich mit Haut und Haar, mit ihrem ganzen Wesen. Sie hat nur dich. Du bist der einzige Mensch in ihrem Leben. Sie gehört dir ganz allein. Du bist ihr Mann.“

Serenus sah seine Lehrerin an und schwieg. Genau so war es. Nein, er zweifelte nicht an Rosannas Liebe. Ihr Verschwinden hatte damit nichts zu tun. Wenn sie aufgehört hätte, ihn zu lieben, wäre sie nicht auf diese Weise weggegangen. Es gab keinen anderen Mann. Niemand hatte sie in Rom erwartet. Sie war mit nichts außer ihrer Liebe geflohen. Ihm war die ganzen Tage hindurch immer klarer geworden, dass es etwas Drittes gab, etwas Unaussprechliches, etwas, das mit Hass und Ekel zu tun hatte. Aber es betraf nicht ihn. Auch er gehörte ihr allein. Er hatte nie daran gedacht, sich ein anderes Mädchen zu nehmen.

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