Simone Philipp - Novembergrab

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Novembergrab ist ein Entwicklungsroman, der im historischen Kontext des Hochmittelalters angesiedelt ist. Der Leser/die Leserin begleitet die junge Anna, die sich auf eine folgenreiche Beziehung zum Mörder ihres Bruders einlässt.
"Der Junge mit dem weißen Haar stieg die Stufen hinab. Doch jeder Schritt, den er mit dem Kind auf dem Arm zurücklegte, ließ ihn altern. Machte ihn verschlossener, härter und kälter. Wortlos nahm er im Hof der Burg sein Pferd entgegen und ließ sich das Kind hinaufreichen. Und als er letztendlich das Tor der äußeren Ringmauer passierte, da war von Jugendlichkeit auf seinen Zügen keine Spur mehr zu finden."

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Der Sohn des Fürsten war einer der wenigen heranwachsenden Burschen auf der Burg gewesen, die lesen und sogar schreiben gelernt hatten. Richard selbst war zufrieden damit, dass es ihm gelang, die an ihn gerichtete Post zu entziffern, zu schreiben dagegen vermochte der Fürst nicht. Wenn er einen Brief oder eine Urkunde aufsetzen wollte, bat er einen der Schreiber, die auf der Burg beschäftigt waren, oder Elisabeth zu sich. Dass seine Frau wesentlich gebildeter war als er, störte ihn nicht im Geringsten. Dies war auch nichts Ungewöhnliches, denn schließlich sollten die Männer und heranwachsenden Söhne vor allem gute Krieger sein.

Die Fürstin aber hatte seit jeher darauf Wert gelegt, dass ihre beiden Kinder, und nicht nur ihre Tochter, umfassend unterrichtet wurden und so musste Markus nach den Wünschen seiner Mutter lesen lernen, sich mit Zahlen beschäftigen und sich durch die großen Autoren längst vergangener Zeiten quälen. Er nahm es mit Gelassenheit hin, obwohl er sich viele Jahre lang fragte, wofür er dies alles benötigen sollte, denn schließlich hatte er nicht vor, sein Leben in der Bibliothek eines Klosters zuzubringen, sondern würde den Hof seines Vaters übernehmen und für ein Dasein als Burgherr reichte eine wesentlich geringere Bildung seiner Meinung nach vollkommen aus.

Als seine Mutter dann aber eines Tages mit der Anweisung kam, dass Markus, gleich wie seine Schwester, sogar schreiben lernen sollte, war es mit seiner Geduld vorbei. Zum ersten Mal fluchte der Sohn des Fürsten lauthals in Elisabeths Gegenwart und murmelte irgendetwas von Männerhänden daher, die ein Schwert halten sollten, aber keinen Griffel. Dann verschwand er türenknallend in seinem Zimmer. Doch es half ihm nichts. Seine Mutter blieb unerbittlich.

Markus konnte niemals Freude am Schreiben empfinden und im Gegensatz zu seiner Schwester kostete ihn jeder Brief eine halbe Ewigkeit, weil er sich so schwer damit tat, die Worte in die richtige Form zu bringen.

Auch jetzt saß er grübelnd über dem Pergament und quälte sich damit, den geeigneten Beginn zu finden. Und erneut dachte der Sohn des Fürsten daran, seine Schwester Anna zu bitten, den Brief an seiner statt zu schreiben, denn sie hätte mit Sicherheit rasch die passenden Worte zu Papier gebracht. Doch dann schob Markus auch die Schreibutensilien wieder zur Seite. Es erschien ihm unmöglich, seine Mutter über die Ereignisse, die sich zugetragen hatten, in Kenntnis zu setzen, solange er nicht alles versucht hätte, um auch ihren Gatten Richard aus der Gewalt jener Männer zu befreien oder zumindest seinen Leichnam nach Bernadette heim zu holen.

Die Kerze, die auf dem Tisch in einem Halter zu Markus’ Rechten steckte, flackerte. Er blickte auf und weil das Licht wohl bald ausgehen würde, erhob er sich und trat an seinen Schrank heran, damit er später nicht in völliger Dunkelheit in den Fächern nach einer neuen Kerze suchen musste.

„Verzeiht, Herr.“ Eine Frau hatte kaum hörbar die Tür geöffnet und stand nun auf der Schwelle des Zimmers. Als Markus sich herum wandte, senkte sie den Blick. „Maria schickt mich zu Euch, ob Ihr etwas braucht?“

Markus bedachte sie lediglich flüchtig und wühlte dann weiter in seinem Schrank. „Nein, im Moment nicht“, antwortete er hastig. „Hab Dank! … so ein Mist!“

Einige Gegenstände und Kleidungsstücke waren aus den Fächern zu Boden gefallen und mit raschen Schritten kam die Frau an Markus’ Seite, ließ sich nahe neben ihm auf dem Boden nieder und begann, die verstreuten Dinge einzusammeln. Ihre Gestalt war dabei so sehr in sich zusammengekauert, dass Markus nicht allzu viel von ihr erkennen konnte. Lediglich ihre schlanken Füße mit zierlichen Fesseln, die in groben Sandalen steckten, zeigten in seine Richtung. Die Frau erhob sich im selben Moment, in dem sich auch der Sohn des Fürsten aufrichtete und für einen Augenblick standen sie einander viel zu nah gegenüber.

Sie war kaum kleiner als er. Gerade noch war es Markus möglich, auf ihren Scheitel hinab zu sehen. Das Haar der Frau war schulterlang und von einer rötlich blonden Farbe. Glatt und schimmernd wie Seide umrahmte es ihr makelloses Gesicht mit den hohen Wangenknochen. Als die Frau schließlich aufsah, blickte Markus in zwei dunkelgrüne Augen, die ihn an die Farbe des Mooses auf dem Waldboden erinnerten. Ein wenig im Gegensatz zu der Farbe ihres Haares und der ihrer Augen trug die Frau ein dunkelrotes, reich verziertes Kleid. Sie mochte wohl ein paar Jahre älter als der Sohn des Fürsten sein und im Gesamten wirkte sie weit weniger wie eine Dienstmagd als eher wie eine Adelsdame.

Erst als die Frau ihren Blick wieder senkte und von ihm zurücktrat, wurde Markus sich darüber bewusst, dass er sie angestarrt hatte.

„Danke.“ Seine Stimme klang heiser, als er ihr einige Gegenstände abnahm. Er ordnete die Dinge in die Fächer ein und wandte sich anschließend wieder der Frau an seiner Seite zu. „Bin ich bislang einfach blind gewesen oder bist du in der Zeit meiner Abwesenheit nach Bernadette gekommen?“, fragte er leise.

„Eure Mutter stellte mich vor einigen Monaten ein.“ Die Frau bückte sich erneut und las die Kleidungsstücke vom Boden auf.

„Wie ist dein Name?“, wollte Markus als nächstes wissen.

„Erika, Herr“, antwortete sie, während sie ihm ergeben die Gewandstücke entgegenstreckte.

Noch ehe der Sohn des Fürsten sie ihr abnahm, glitt sein Blick unauffällig über ihre schmalen Hände, doch an keinem ihrer Finger steckte ein Ring. Möglicherweise legte diese Frau ihren Schmuck aber auch lediglich zum Arbeiten ab.

„Und woher kommst du?“, fragte Markus weiter. „Aus einem der Dörfer?“

Erika sah ihn geradewegs an. „Nein“, antwortete sie. „Von sehr weit her.“ Ihre Stimme klang abweisend.

„Verzeih, bitte.“ Der Sohn des Fürsten verharrte im Grün ihrer Augen. „Ich wollte dich nicht drängen, mir etwas über deine Herkunft zu verraten.“

Die Frau senkte wieder den Blick. „Ihr habt mich nicht bedrängt.“ Der Tonfall ihrer Stimme war allerdings nicht freundlicher geworden.

„Gut.“ Markus schloss die Türen seines Schrankes. „Wenn du später die Zeit dazu findest, in den Keller zu gehen, dann bring mir doch bitte einen Stapel dieser dünnen, langen Kerzen herauf. Dies hier ist die letzte, die ich habe.“ Er steckte eine Kerze in den nahezu niedergebrannten Halter auf dem Tisch.

„Wie Ihr es wünscht.“ Erika wandte sich dem Ausgang des Zimmers zu. Doch noch ehe sie den Raum verlassen konnte, kam Walter herein und vertrat ihr den Weg.

„Oh… Bitte sehr.“ Er lächelte kaum, hielt ihr allerdings die Tür auf.

Die Frau nickte und zog sich zurück.

„Kommt Ihr zurecht?“, fragte Richards Ziehbruder.

Der Sohn des Fürsten starrte hinter Erika her.

„Markus?“ Walter kam einen Schritt auf ihn zu.

„Wie bitte?“, schreckte dieser auf.

„Ob alles in Ordnung mit Euch ist?“

„Wie …? Selbstverständlich. Natürlich“, erwiderte Markus. „Ich werde mich bald zu Bett begeben.“

„Das habe ich ebenfalls vor“, sagte Richards Ziehbruder. „Ich wollte nur noch einmal rasch nach Euch sehen und Euch eine gute Nacht wünschen.“

Als Walter den Raum verlassen hatte, schüttelte Markus heftig den Kopf, um Erikas Gestalt vor seinen inneren Augen zu vertreiben. Sie hielt sich allerdings hartnäckig.

„Ich bin kein Krieger“, sagte Anselm eines Nachmittags zu Anna. „Im Gegensatz zu deinem Bruder und all den anderen. Ich kann nicht sonderlich gut mit Waffen umgehen.“ Auch der Sohn des Schmiedes war einer der jungen Burschen, die Richard gemeinsam mit Markus ausbilden ließ.

Anna griff nach den Händen des Jungen. „Ach was“, wehrte sie ab, „ich weiß, dass du gut bist. Markus hat es mir schon oft gesagt.“

Elias, der Schmied, war seinem Herrn Richard außerordentlich dankbar dafür, dass auch sein Sohn an den täglichen Übungen teilnehmen durfte, denn er hätte sich die teure Ausbildung niemals leisten können. Daher mahnte er Anselm immer wieder zur Dankbarkeit gegenüber dem Fürsten. Und der Junge gab sich alle Mühe.

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