Ingrid Galster
Simone de Beauvoir und der Feminismus
Ausgewählte Aufsätze
Argument
Gedruckt mit Unterstützung der Mariann Steegmann Foundation und der Universitätsgesellschaft Paderborn
Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie;
detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.deabrufbar.
Deutsche Originalausgabe
© Argument Verlag 2015
Glashüttenstraße 28, 20357 Hamburg
Telefon 040/4018000 – Fax 040/40180020
www.argument.de
Buchsatz und Umschlag: Martin Grundmann, Hamburg
Foto auf dem Umschlag © Les films de l’équinoxe,
fonds photographique Denise Bellon
1. digitale Auflage: Zeilenwert GmbH 2015
ISBN 978-3-86754-970-7
Erste Auflage 2015
Für E., in Dankbarkeit
Cover
Titel Ingrid Galster Simone de Beauvoir und der Feminismus Ausgewählte Aufsätze Argument
Impressum Gedruckt mit Unterstützung der Mariann Steegmann Foundation und der Universitätsgesellschaft Paderborn Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar. Deutsche Originalausgabe © Argument Verlag 2015 Glashüttenstraße 28, 20357 Hamburg Telefon 040/4018000 – Fax 040/40180020 www.argument.de Buchsatz und Umschlag: Martin Grundmann, Hamburg Foto auf dem Umschlag © Les films de l’équinoxe, fonds photographique Denise Bellon 1. digitale Auflage: Zeilenwert GmbH 2015 ISBN 978-3-86754-970-7 Erste Auflage 2015
Widmung Für E., in Dankbarkeit
Einleitung
Erster Teil: SIMONE DE BEAUVOIR
I. Die vier Rollen Simone de Beauvoirs. Eine Würdigung
II. Das andere Geschlecht
1. Das andere Geschlecht , Fundament des egalitären Feminismus
2. »Kurz vor dem Brechreiz«. Die Rezeption von Beauvoirs Anderem Geschlecht 1949
3. Relire Beauvoir. Das andere Geschlecht sechzig Jahre später
4. Plädoyer für eine kritische Edition von Simone de Beauvoirs Anderem Geschlecht
III. Partnerin Sartres
1. Das intellektuelle Paar des Jahrhunderts
2. Genese, Theorie und Praxis des Engagements bei Beauvoir und Sartre
IV. Beauvoir unter deutscher Besatzung
V. Tagebuch und Korrespondenz
1. Auf der Suche nach einem ebenbürtigen Geist (Tagebuch 1926–1927)
2. Die Geburt Simone de Beauvoirs (Tagebuch 1926–1930)
3. Briefe an Sartre und Nelson Algren
4. Korrespondenz mit Jacques-Laurent Bost
VI. Posthume Rezeption in der Pariser Presse
1. Das Ende einer Epoche? Die Nachrufe
2. »Eine machistische und engstirnige Frau«. Die Rezeption der nachgelassenen Schriften
VII. Buchkritiken
1. Psychoanalytische Soziologie? Über das Buch von Toril Moi
2. »Eine gelungene autobiografische Erzählung«. Éliane Lecarme-Tabone kommentiert Mémoires d’une jeune fille rangée
Zweiter Teil: FRAUEN- UND GESCHLECHTERFORSCHUNG
I. Französischer Feminismus
1. Positionen des französischen Feminismus. Ein Überblick
2. Fünfzig Jahre nach dem Anderen Geschlecht : Wo steht der französische Feminismus heute? Ein Interview mit der französischen Historikerin Michelle Perrot
3. Wege des Feminismus zwischen Frankreich und den USA (1947–2000)
4. Französischer Feminismus vor 1970
II. Frauen in der Wissenschaft
1. Frauen in der Wissenschaft in Deutschland und Frankreich
2. Chancengleichheit in Berufungsverfahren
3. Gleichberechtigung an Hochschulen. Ein Interview mit Ingrid Galster
III. Buchkritiken
1. Frauen – Hüterinnen des Feuers. Katharina Rutschky auf der Höhe der Zeit
2. Atempause. Ute Gerhard liefert eine Bestandsaufnahme des Feminismus
3. Mixität und Parität. Sylviane Agacinski zur Politik der Geschlechter
4. Auf dem Holzweg? Élisabeth Badinter kritisiert den Feminismus
5. Aufstand gegen die Muttermilch. Élisabeth Badinter bekämpft den Naturalismus
6. Von Intellektuellenfrauen und intellektuellen Frauen. Die kulturellen Zentren Pontigny, Royaumont und Cerisy im Genderblick (1910–2002)
7. Romanistik im Dialog? Plädoyer für eine gegenderte Geschichte der romanischen Literaturen
Personenregister
Über die Autorin
Fußnoten
Der vorliegende Band versammelt eine Auswahl von Texten, die in den letzten 25 Jahren bei verschiedenen Gelegenheiten über Simone de Beauvoir und den – vor allem französischen – Feminismus entstanden und in Zeitschriften, Sammelbänden, Kolloquiumsakten, aber auch in Zeitungen veröffentlicht wurden. Das Ensemble bekennt sich zu seiner Hybridität. Neben akademischen Arbeiten, die ihre Thesen so weit wie möglich objektiv-neutral formulieren und präzise belegen, finden sich eher locker verfasste Feuilletontexte, meistens aus der Neuen Zürcher Zeitung , die die Doppelfunktion der Wissenschaftlerin und der kritischen Intellektuellen illustrieren, die Stellung bezieht. Die Texte verhehlen nicht ihre Verankerung in einem bestimmten zeitlichen Horizont; sie wurden kaum verändert in die Buchausgabe aufgenommen und nur hin und wieder durch zusätzliche Anmerkungen ergänzt, wodurch sie ihre je eigene Architektur behalten, aber auch nicht frei von Redundanzen sind. Ihre unterschiedliche Länge ist kein Ausweis für die Bedeutung, die – etwa in den Buchbesprechungen – einer Veröffentlichung beigemessen wird. Zuweilen kann die Wertschätzung sogar umgekehrt proportional zur Länge des Artikels sein, was den aufmerksamen LeserInnen kaum entgehen wird. Statt eines homogenen Ganzen wird hier also eine Art Lesebuch vorgelegt. Jeder Text hat unabhängig von den anderen Bestand und kann je nach Lust und Interesse für die Lektüre herausgepickt werden.
Warum Beauvoir? Die Beschäftigung mit ihr hatte für mich zunächst rein utilitaristischen Charakter. Ich begann meine akademische Laufbahn mit einer Dissertation über Sartre: Ende der 1970er/Anfang der 1980er Jahre war die Autobiografie Beauvoirs, die man auch als inoffizielle Biografie Sartres betrachten kann, fast die einzige Quelle, wenn man sich über Sartre informieren wollte. Beide interessierten mich danach zunehmend als Figuren, an denen sich die französischen Intellektuellen für ihre eigene Standortbestimmung abarbeiteten (und auch heute noch abarbeiten), per Identifikation oder, umgekehrt, durch ihre Benutzung als Prellböcke. Von diesem Interesse zeugen die beiden ältesten Texte dieser Sammlung, die der posthumen Rezeption Beauvoirs in der Pariser Presse gewidmet sind: die Analyse der Nachrufe 1986 und der Skandalrezeption von Beauvoirs Briefen an Sartre 1990, deren Kenntnisnahme bei ihren AnhängerInnen zu einer starken Ernüchterung führte.
Den Nachrufen sind die vier Rollen entnommen, die man dort Beauvoir zuschrieb: der Vorkämpferin des Feminismus, der Partnerin Sartres, der Linksintellektuellen und der Schriftstellerin, und zwar der Bedeutung nach in dieser Reihenfolge. Für die Würdigung, die zum 100. Geburtstag Beauvoirs in der Neuen Zürcher Zeitung im Januar 2008 erschien, habe ich sie wiederaufgenommen1 und danach gefragt, was man 22 Jahre später zu denselben Funktionen sagen konnte. Dieser Artikel wurde sozusagen programmatisch an den Anfang der Sammlung gestellt und die danach folgenden Beiträge wurden dementsprechend angeordnet, also weder nach der Lebenschronologie Beauvoirs noch nach dem Entstehungsdatum der Texte, wie man es vielleicht erwarten könnte.
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