Ingrid Galster - Simone de Beauvoir und der Feminismus

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Der vorliegende Band versammelt ausgewählte, locker aneinandergereihte Texte, die in 25 Jahren fast ununterbrochener Beschäftigung mit Simone de Beauvoir und dem Feminismus entstanden. Sie fragen vor allem nach der Rolle Beauvoirs als Vorreiterin der Frauenbefreiungsbewegung, als Partnerin Sartres und engagierte Intellektuelle. Welche Bedeutung hatte das vielzitierte, aber wenig gelesene Andere Geschlecht tatsächlich für die Frauenemanzipationsbewegung? Wo war das Buch seiner Zeit voraus und wo fiel es hinter sie zurück? Wo besitzt es noch unausgeschöpftes Potenzial? Was war entscheidend in Beauvoirs Partnerschaft mit Sartre? War sie wirklich die überragende Philosophin, die in weiblicher Selbstentfremdung Sartre den Vortritt ließ, wie manche heute behaupten? Wie sehr hat sie sich tatsächlich als Intellektuelle engagiert? Jenseits der gängigen Klischees werden Werk und Biografie dezidiert historisch verortet und ohne Tabu in den Blick genommen. Weitere Darstellungen zum französischen Feminismus befassen sich mit Themen, die nicht nur im deutschsprachigen Raum selten behandelt wurden, wie dem Theorie-Transfer mit den USA.

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Beauvoir selbst hat den Zusammenhang, den ich hier etabliert habe, nicht hergestellt, als sie sich in ihrer Autobiografie zur Genese des Anderen Geschlechts äußerte. Da sie nicht mehr unterrichtete, war sie seit 1943 als Schriftstellerin ungeheuer produktiv. Dass ihre Schriften – anders als in den dreißiger Jahren – sofort Interessenten, d. h. Verlage fanden, hat mit der existenzialistischen Mode zu tun, die nach der Befreiung Frankreichs massiv einsetzte. Was eigentlich diese Mode auslöste, dafür gibt es verschiedene Erklärungen.14 Die Forschung ist sich in jedem Fall einig darüber, dass man von ca. Mitte der vierziger bis Mitte der fünfziger Jahre im literarischen und intellektuellen Feld Frankreichs von einer existenzialistischen Hegemonie sprechen kann.15 Beauvoir schrieb und publizierte in kürzester Zeit zwei weitere Romane, philosophische Essays sowie ein Theaterstück und wirkte an der Gründung und Herausgabe einer Zeitschrift mit, Les Temps modernes , die den Intellektuellen neue Wege weisen wollte. Frankreich lag nach dem Krieg wirtschaftlich darnieder, das einzige wirklich bedeutende Exportgut waren die Produkte der Schriftsteller. So befand Beauvoir sich häufig im Ausland, um Vorträge zu halten, mehrfach auch monatelang in den USA. Inmitten dieses Trubels entstand Das andere Geschlecht – in Stücken, die nachher zu einem Ganzen zusammengefügt wurden. Die im Februar 1997 bei Gallimard erschienenen Briefe an den amerikanischen Schriftsteller Nelson Algren sind dafür höchst aufschlussreich.16

In ihrer Autobiografie hört sich die Genese ihres Buches äußerst logisch an.17 Eines Tages, so notiert sie, hatte sie wieder einmal einen Text fertig und wusste nicht, was sie als nächstes Thema angreifen sollte. Sie habe Lust gehabt, über sich selbst zu schreiben. Als Philosophin ging sie die Frage systematisch an: Was hatte es für sie bedeutet, eine Frau zu sein? Im Grunde gar nichts – zu dem Schluss kam sie zunächst, denn nie habe ihr jemand ein Gefühl der Unterlegenheit vermittelt: Unter ihren Kommilitonen und Kollegen war sie anerkannt wie ein Mann. Die republikanischen Institutionen, vor allem die anonymen Concours , die effektiver als in Deutschland für Chancengleichheit im Erziehungswesen sorgen, hatten dies möglich gemacht. Sartre, mit dem sie alle Projekte besprach (wie er seine Projekte mit ihr besprach), habe ihr jedoch zu bedenken gegeben, dass sie als Mädchen anders erzogen worden sei als ein Junge. Verlässt man sich auf Beauvoirs Erinnerung, so gab diese Bemerkung den Ausschlag. Sie ging ihr nach und war selbst am meisten erstaunt über das, was sie entdeckte: Die Welt, in der sie seit nunmehr fast vierzig Jahren lebte, war eine männliche Welt, ihre Kindheit war von Mythen geprägt, Mythen, die von Männern gemacht worden waren und auf die sie anders reagiert hätte, wenn sie ein Junge gewesen wäre. Beauvoir gab ihr autobiografisches Projekt zunächst auf und befasste sich mit der Lage der Frau im Allgemeinen. Mit der ihr eigenen Arbeitswut und Gründlichkeit las sie sich in kürzester Zeit durch alles hindurch, was die Pariser Bibliotheken für ihr Thema zu bieten hatten. Ich gehe nicht weiter auf die Genese ein und stelle Ihnen das Ergebnis vor.

Aufbau

Ganz einfach ist es allerdings nicht, auf gedrängtem Raum die Quintessenz der gut 900 Seiten zu präsentieren, die das Werk in der deutschen Neuübersetzung aus dem Jahre 1992 umfasst. Ich werde mich auf die Erkenntnisgrundlagen und die Kernaussagen konzentrieren.

Auch wenn es, wie ich sagte, eine Zusammenfügung von Stücken ist, die erst im Nachhinein zu einer Einheit verschmolzen wurden, weist das Buch einen systematischen Aufbau auf. Es wird fast akademischen Ansprüchen gerecht, obwohl es von vornherein für eine breitere Öffentlichkeit geschrieben wurde. Ich sage »fast«, weil es sehr wenig Nachweise enthält, d. h. Fußnoten. In Sartres theoretischen Schriften ist es übrigens genauso. Von Zettelkästen haben beide nicht viel gehalten; sie hatten alles im Kopf.

Einer Einleitung, in der Beauvoir ihre Erkenntnisprämissen offenlegt,18 folgt eine Art Forschungsbericht, in der sie die Wissenschaften und Theorien kritisch Revue passieren lässt, die sich mit Körper, Psyche und Geschichte der Frau befassen. Dann widmet sie das restliche erste Buch zum einen der konkreten Geschichte der Frauen, um mit Hilfe ihres eigenen philosophischen Ansatzes die Ursachen ihrer Unterdrückung genauer zu begreifen, und zwar von der Vorgeschichte bis zu ihrer unmittelbaren Gegenwart. Zum anderen geht sie auf die Mythen oder Bilder ein, die Männer von Frauen konstruiert haben, um sie, wie Beauvoir meint, ihren Zwecken dienstbar zu machen. Den Fakten und den Mythen des ersten Bandes folgt im zweiten Band die gelebte Erfahrung der Frauen. Die Perspektive des ersten Bandes wird umgekehrt. Nunmehr wird aus der Sicht der Frauen die Situation geschildert, in der sie sich in ihren verschiedenen Lebensphasen – von der Wiege bis zur Bahre – vorfinden, eine Situation, der sie sich stellen, die sie sich aber auch verschleiern können. Am Ende ihrer Untersuchung zeigt Beauvoir Perspektiven der Befreiung auf.

Erkenntnisprämissen

Das also ist der Aufbau von Beauvoirs Werk. Beginnen wir nun mit den Erkenntnisprämissen. Beauvoir nennt ausdrücklich als Grundlage ihres Denkens eine »existenzialistische Ethik«. Was ist darunter zu verstehen? Der Existenzialismus ist eine dezidiert atheistische Philosophie. Der Mensch, das Bewusstsein ist weder von Gott noch von einer anderen Instanz oder Größe, die ihm vorgeordnet wäre, abgeleitet. Er hat keine feststehende Natur, ist durch nichts determiniert. Er findet sich vielmehr als reine Faktizität vor in einer Situation, die er zu überschreiten bestrebt ist. Dieses ständige Sichselbstüberschreitenwollen, das Sichlosreißen vom Gegebenen, ist für jedes Bewusstsein konstitutiv. Ich überschreite meine Situation, das mir Vorgegebene, indem ich mich im Handeln frei entwerfe. Diese Bewegung nennt Beauvoir Transzendenz. Sie macht es nun zur moralischen Verpflichtung, sich diesem Selbstentwurf in Freiheit zu stellen, der Tatsache des Nichtdeterminiertseins nicht auszuweichen. Die bewusst erlebte und realisierte Freiheit macht für sie die Würde des Menschen aus. Wer sich mit seiner Situation abfindet, ohne sich selbst frei und verantwortlich in ihr zu wählen, zu definieren, verhält sich in Beauvoirs Sinne schuldhaft. Anders als Sartre noch 1943 in Das Sein und das Nichts sieht sie allerdings auch den Fall vor, dass man an der Selbstüberschreitung gehindert, zur Immanenz gezwungen werden kann. Dies charakterisiert die besondere Situation der Frau. Wie jedes Subjekt will die Frau sich im freien Entwurf selbst begründen, aber sie muss feststellen, dass andere schon ihre Rolle festgelegt und sie zum Objekt degradiert haben. Intersubjektivität hat in Beauvoirs und Sartres Philosophie weitgehend konfliktiven Charakter. Jedes Subjekt nimmt das andere Bewusstsein immer als Objekt wahr, nur schwingt sich dieses Objekt seinerseits zum Subjekt auf, so dass zwischenmenschliche Wahrnehmung grundsätzlich ein permanentes Oszillieren zwischen Freiheit und Entfremdung ist. Anders aber im Geschlechterverhältnis: Beauvoir zufolge haben sich die Männer den Frauen gegenüber dauerhaft die Rolle des Subjekts angemaßt. Der Objektstatus ist das Besondere der Lage der Frau oder condition féminine . Wie kam es dazu und wie kann man aus der Abhängigkeit in die Unabhängigkeit kommen? Diese Fragen will sie in ihrer Schrift beantworten.

Abgrenzung von Biologie, Psychoanalyse und historischem Materialismus

Wenn Beauvoir von einer condition féminine spricht, so meint sie damit keineswegs ein unausweichliches Schicksal. Wäre dem so, hätte es keinen Sinn, über Möglichkeiten der Befreiung nachzudenken. Daher ist die Überschrift »Schicksal«, die sie dem Teil ihrer Arbeit gibt, den ich vorhin »Forschungsbericht« nannte, ironisch zu verstehen. Unter dieser Überschrift befasst sie sich mit der Biologie, der Psychoanalyse und dem historischen Materialismus, um sich anzuhören, was diese Wissenschaften und Theorien über die Physiologie, die Psyche und die ökonomischen Bedingungen der Frauen zu sagen haben. In der Biologie arbeitet sie sich von den Einzellern bis zum Menschen hoch. Ab den höheren Tierarten gilt: In Zeugung und Fortpflanzung verwirklicht sich der männliche Teil, während das Weibchen Schauplatz eines Geschehens ist, das sich in ihm abspielt, es aber nicht persönlich betrifft. Bereits hier ist erkennbar, dass Reproduktion und Mutterschaft eine wichtige Rolle spielen werden bei der Entfremdung, deren Gründe sie sucht. Aber zur Entfremdung müssen sie nicht zwangsläufig führen, denn Anatomie ist kein Schicksal. Sie können keine Hierarchie der Geschlechter begründen. Denn die Daten der Biologie haben für Beauvoir als solche keine Aussagekraft, sie bedürfen der Interpretation. Ob eine Frau weniger Muskeln hat als ein Mann, ist an sich noch nicht bedeutsam; die Tatsache erhält erst Sinn aufgrund ihrer Funktion innerhalb eines bestimmten Kontextes. Dasselbe gilt für Schwangerschaft und Mutterschaft. Wie sie erlebt werden, hängt Beauvoir zufolge von dem Wert ab, den man ihnen innerhalb einer gegebenen Gesellschaft beimisst.19

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