Simone Philipp - Novembergrab

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Novembergrab ist ein Entwicklungsroman, der im historischen Kontext des Hochmittelalters angesiedelt ist. Der Leser/die Leserin begleitet die junge Anna, die sich auf eine folgenreiche Beziehung zum Mörder ihres Bruders einlässt.
"Der Junge mit dem weißen Haar stieg die Stufen hinab. Doch jeder Schritt, den er mit dem Kind auf dem Arm zurücklegte, ließ ihn altern. Machte ihn verschlossener, härter und kälter. Wortlos nahm er im Hof der Burg sein Pferd entgegen und ließ sich das Kind hinaufreichen. Und als er letztendlich das Tor der äußeren Ringmauer passierte, da war von Jugendlichkeit auf seinen Zügen keine Spur mehr zu finden."

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„Wird eine große Narbe bleiben?“, wollte Elgita von ihm wissen.

Johann schüttelte den Kopf. „Nein“, erwiderte er. „Es wird wohl gut verheilen.“

Die Erzieherin schien ein wenig beruhigt, wenn gleich ihr mit Sicherheit davor graute, der Herrin von der Verletzung ihrer Tochter berichten zu müssen. Dann schickte sie das Mädchen auf ihr Zimmer, wo sie als Strafe bis zum folgenden Morgen und ohne Abendessen bleiben sollte. Nur ein oder zwei Stunden später aber betrat Elisabeth den Raum ihrer Tochter. Sie hob das Tuch auf, das Johann über die Wunde gelegt hatte und warf einen abschätzenden Blick auf die Verletzung.

„Nun ja“, sagte sie nach einer Weile schmunzelnd. „Ich denke, es wird deiner Schönheit nur einen kleinen Abbruch tun.“

Anna verzog den Mund zu einem schwachen Lächeln.

Elisabeth wurde ernst. „Aber mehr als eine derartige Verletzung im Gesicht kannst du dir nicht leisten. Du musst besser auf dich aufpassen! Hast du mich verstanden?“

„Ja, Mutter“, antwortete das Mädchen niedergeschlagen.

Die Fürstin griff nach der Hand ihrer Tochter. „Was ist, mein Herz? Bedrückt dich irgendetwas?“

Anna hob den Blick, doch dann schüttelte sie den Kopf. „Nein, es ist nur wegen der Wunde.“

„Das wird schon verheilen“, tröstete Elisabeth.

Spät am Abend schlich sich das Mädchen trotz aller Verbote zu Markus ins Zimmer und erzählte ihm flüsternd, was sich zugetragen hatte.

Er lachte lediglich und meinte: „Ich wette, sein Vater hat ihn ordentlich dafür verdroschen!“

Doch Anna konnte das nicht im Geringsten lustig finden. In jenem Winter war sie erst zwölf Jahre alt und sie hatte noch keinen Namen für die Empfindung tief in ihrem Inneren.

„Darf ich mich zu Euch gesellen?“ Johann trat auf Elgita zu.

Die Erzieherin hatte sich ein wenig abseits des Festtrubels in den Schatten einer Mauer zurückgezogen. Nun aber begegnete sie dem Arzt mit einem einladenden Blick. „Selbstverständlich.“

„Wollt Ihr etwas trinken?“ Johann hielt einen Becher mit Wein und einen mit Bier in den Händen.

„Bier“, entschied sich die Erzieherin nach einem kurzen Zögern.

„Ich wollte Euch schon lange etwas fragen.“ Der Arzt reichte der Frau eines der Gefäße. „Wo habt Ihr studiert?“

„Bologna“, antwortete Elgita. „Ich war eine der wenigen Frauen, die man dort zuließ. Es war nicht einfach.“

„Das kann ich mir vorstellen“, erwiderte Johann. „Auch in Salerno gab es nur wenige Studentinnen. Meine Frau war eine von ihnen.“

„Ihr seid verheiratet?“ Die Erzieherin war überrascht. Der Arzt war schon seit vielen Jahren auf der Burg, aber stets hatte sie ihn nur alleine gesehen.

Doch Johann nickte. „Immer noch“, sagte er. „Meine Frau lebt nach wie vor in Salerno. Sie war bereits im Studium wesentlich erfolgreicher als ich und heute ist sie Dozentin an der Medizinischen Fakultät. Bei mir hat es lediglich zu einem gewöhnlichen Medicus gereicht.“ Er grinste. „Auch das war nicht einfach.“

„Aber“, Elgita zögerte, „trefft Ihr Eure Frau hin und wieder?“

„Nein.“ Der Arzt schüttelte den Kopf. „Ich habe sie seit vielen Jahren nicht mehr gesehen. Sie weiß allerdings, dass ich hier auf Bernadette lebe und ab und an erhalte ich ein Schreiben von ihr, in dem sie sich nach meinem Befinden erkundigt und mir die neusten Ereignisse mitteilt. Auf diese Art stehen wir also nach wie vor in Verbindung, obwohl … Nun ja.“ Er winkte ab. „So ist eben das Leben.“

„Habt Ihr Kinder?“, wollte die Erzieherin wissen.

„Ja. Doch sie sind mittlerweile alle erwachsen, verheiratet, studieren und gehen ihre eigenen Wege.“ Johann zuckte mit den Schultern. Er schien nicht verbittert über den Lauf der Geschehnisse.

„Wenn Ihr doch in Salerno studiert und gelebt habt, wie kommt Ihr also hierher, so weit in den Norden?“, erkundigte sich Elgita.

„Ich stamme ursprünglich von hier“, erwiderte der Arzt. „In Wahrheit sogar noch weiter aus dem Norden, aus einer kleinen Stadt an der See. Ich war zwölf Jahre alt, als mein Vater nach einer heftigen Verletzung am Wundbrand starb und kurz darauf beschloss ich, später einmal Arzt zu werden. Meine Mutter allerdings musste mich und sich selbst nach dem Tod ihres Gatten alleine durchbringen und weil sie über keinen Besitz verfügte, war sie gezwungen, jede noch so geringe Tätigkeit anzunehmen.“ Er sah die Erzieherin an. „Das war keine einfache Zeit. Selbstverständlich hätte mir meine Mutter niemals die kostspielige Einschreibung an irgendeiner Universität bezahlen können und so sprach ich mit ihr auch nicht darüber, denn ich wollte nicht, dass sie sich am Ende in Schulden stürzte, nur um ihrem Sohn eine Ausbildung zu ermöglichen. Ein Onkel väterlicherseits half uns, Gott sei Dank, ab und zu aus und ein paar Jahre später begann ich, in seiner Schreinerei zu arbeiten. Er war sehr zufrieden mit mir, als er mich jedoch irgendwann fragte, ob ich seine Nachfolge antreten wollte, weil er selbst kinderlos war, nahm ich all meinen Mut zusammen und erzählte ihm von meinem Wunsch, Arzt zu werden. Ich hatte Glück. Ich war diesem Onkel in den Jahren unserer Zusammenarbeit so sehr ans Herz gewachsen, dass er mir bedingungslos die teure Einschreibung bezahlte und auch die Kosten für die Prüfungen trug, so lange bis ich gut genug ausgebildet worden war, um meinen Lebensunterhalt selbst zu bestreiten. Ich habe …“, Johann dachte einen Augenblick nach, „… über zwanzig Jahre in Salerno gelebt und gearbeitet, meine Kinder sind dort geboren worden und aufgewachsen. Aber in all der Zeit vermisste ich den Norden aus tiefstem Herzen. Ich sehnte mich nach dem rauen Wetter, den kalten und schneereichen Wintern, aber auch nach den langen Tagen im Sommer und ich wusste immer, dass ich irgendwann hierher zurückkehren würde. Als die Kinder aus dem Haus waren und die Ehe mit meiner Frau schon seit langer Zeit nur mehr ein Zweckbündnis war, da sah ich den Augenblick gekommen, meine Sachen zusammenzupacken und wieder Richtung Norden aufzubrechen. Ich arbeitete auf verschiedenen Anwesen, immer dort, wo ich gerade gebraucht wurde, bis ich schließlich irgendwann hörte, dass auf einer großen Burganlage ein Medicus gesucht würde. Ich kam nach Bernadette und blieb. Nun schon seit beinahe zehn Jahren.“ Der Arzt sah die Erzieherin an und lächelte. „Und Ihr?“, fragte er anschließend. „Ihr stammt ganz gewiss nicht von hier. Der südländische Einschlag in Eurer Sprache verrät Euch.“

Elgita lachte. „Und das, obwohl ich mich bereits seit vielen Jahren so hart darum bemühe, ihn zu vertreiben.“ Sie schüttelte den Kopf. „Ihr habt Recht. Mein Vater besaß ein kleines Lehnsgut in der Nähe von Bologna. Doch er war verarmt und als jüngste Tochter reichte der Besitz für meine Verheiratung nicht mehr aus. Das war mir im Grunde nicht unrecht, träumte ich als junges Mädchen doch heimlich davon, in eines der großen Klöster einzutreten, um mich dort zeitlebens in den Bibliotheken zu verkriechen und meinen Wissensdurst zu stillen. Doch auch daran war nicht zu denken, denn mein Vater hätte ebenso wenig die Mitgift für irgendeinen Konvent aufbringen können. Ein Studium an einer Universität kam mir überhaupt nicht in den Sinn, gab es doch in meinem Umfeld auch keine einzige Frau, die Derartiges getan hatte. Mein ältester Bruder hatte aber das Glück, die Erbtochter eines überaus vermögenden Lehnsherrn zur Frau zu haben und verfügte nun selbst über eine Menge Geld und Besitz. Er war es, der eines Tages auf mich zukam und mich fragte, ob ich nicht ein Studium der Freien Künste in Bologna beginnen wollte. Er erklärte sich bereit, alle Kosten zu tragen.“ Die Erzieherin lachte erneut. „Ich war zunächst der Meinung, er wollte mich auf den Arm nehmen und seine Scherze mit mir treiben. Aber mein Bruder sprach mit vollem Ernst. Möglicherweise war er der einzige, der begriffen hatte, dass ich eine gewisse Begabung in dieser Hinsicht hatte. Und er war bereits damals, vor vielen Jahren, der festen Ansicht gewesen, dass ich mit dem angeeigneten Wissen stets eine Anstellung in den besten Adelshäusern als Erzieherin der heranwachsenden Mädchen haben würde. Ich wäre also für den Rest meines Lebens in der Lage, selbst für meinen Unterhalt zu sorgen und wäre nicht gezwungen, eine niedere Tätigkeit als Kammerzofe im Dienste irgendeiner Herrin zu verrichten. So schrieb ich mich also an der Universität von Bologna ein und beendete einige Jahre später das Studium mit Auszeichnung. Wie mein Bruder es vorausgesagt hatte, bekam ich viele Angebote und konnte mir nahezu immer aussuchen, wo ich arbeiten wollte. So war ich etliche Jahre lang im Dienste mal dieser und mal jener Herrin tätig, ich wurde überaus gut bezahlt und wenn es mir irgendwo nicht gefiel, so stellte es für mich keinerlei Schwierigkeit dar, den Ort zu wechseln, so dass ich viel im gesamten Heiligen Reich herumgekommen bin. Aber …“, die Frau senkte die Augen, „… trotz all dieser Vorteile muss ich gestehen, dass ich niemals wirklich zufrieden gewesen bin. Denn die Eltern der jungen Mädchen, die ich unterrichtete, glaubten, es genüge vollkommen, wenn ihre Töchter lesen und ein paar fromme Formeln auf Latein daher sagen konnten, von der Bildung der heranwachsenden Burschen einmal ganz zu schweigen. Doch ich selbst verfügte über ein weitaus größeres Wissen, das ich auch weitergeben wollte. So dachte ich im Lauf der Jahre immer mehr daran, mich doch noch in irgendeines der Klöster zurückzuziehen, um vielleicht ein Buch zu schreiben. Aber dann wurde ich eines Tages auf dem Anwesen, auf dem ich zu jener Zeit beschäftigt war, von einer Frau angesprochen, die mir ihre damals fünfjährige Tochter anvertrauen wollte. Elisabeth hatte wohl meinen Unmut erkannt und als sie mir versicherte, dass ich bei Annas Erziehung und Ausbildung vollkommen freie Hand hätte, musste sie mich nicht lange bitten. Ich siedelte noch im gleichen Monat nach Bernadette über und blieb. Ebenso wie Ihr.“ Sie nickte zufrieden. „Nun bin ich schon zwölf Jahre hier und es war eine wundervolle Zeit. Anna war solch ein wissbegieriges und aufnahmefähiges Mädchen, dass es mir jeden Tag aufs Neue Freude bereitete, sie zu unterrichten. Und Elisabeth hielt Wort, ich hatte tatsächlich vollkommen freie Hand und ich brachte Anna all das bei, was ich wollte, auch Dinge, die sich … nun ja, weniger für junge Mädchen geziemen.“ Elgita grinste spitzbübisch.

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