Simone Philipp - Novembergrab

Здесь есть возможность читать онлайн «Simone Philipp - Novembergrab» — ознакомительный отрывок электронной книги совершенно бесплатно, а после прочтения отрывка купить полную версию. В некоторых случаях можно слушать аудио, скачать через торрент в формате fb2 и присутствует краткое содержание. Жанр: unrecognised, на немецком языке. Описание произведения, (предисловие) а так же отзывы посетителей доступны на портале библиотеки ЛибКат.

Novembergrab: краткое содержание, описание и аннотация

Предлагаем к чтению аннотацию, описание, краткое содержание или предисловие (зависит от того, что написал сам автор книги «Novembergrab»). Если вы не нашли необходимую информацию о книге — напишите в комментариях, мы постараемся отыскать её.

Novembergrab ist ein Entwicklungsroman, der im historischen Kontext des Hochmittelalters angesiedelt ist. Der Leser/die Leserin begleitet die junge Anna, die sich auf eine folgenreiche Beziehung zum Mörder ihres Bruders einlässt.
"Der Junge mit dem weißen Haar stieg die Stufen hinab. Doch jeder Schritt, den er mit dem Kind auf dem Arm zurücklegte, ließ ihn altern. Machte ihn verschlossener, härter und kälter. Wortlos nahm er im Hof der Burg sein Pferd entgegen und ließ sich das Kind hinaufreichen. Und als er letztendlich das Tor der äußeren Ringmauer passierte, da war von Jugendlichkeit auf seinen Zügen keine Spur mehr zu finden."

Novembergrab — читать онлайн ознакомительный отрывок

Ниже представлен текст книги, разбитый по страницам. Система сохранения места последней прочитанной страницы, позволяет с удобством читать онлайн бесплатно книгу «Novembergrab», без необходимости каждый раз заново искать на чём Вы остановились. Поставьте закладку, и сможете в любой момент перейти на страницу, на которой закончили чтение.

Тёмная тема
Сбросить

Интервал:

Закладка:

Сделать

Und Bianca hatte sich mit den Tatsachen abgefunden, denn was wäre ihr auch für eine andere Wahl geblieben? Anna kannte niemanden, der jemals erfolgreich gegen die Entscheidung seiner Eltern aufbegehrt hätte.

„Was hättest du denn getan, wenn Vater nicht Judith als Ehefrau für dich ausgesucht hätte, sondern irgendein anderes Mädchen, das dir gar nicht gefällt?“, wollte sie einmal von ihrem Bruder Markus wissen.

Er zuckte mit den Schultern. „Die Zähne zusammengebissen und mich Richards Willen gefügt, was sonst?“, antwortete er. „Du stellst manchmal wirklich bescheuerte Fragen.“

Markus hatte Recht. Niemandem blieb eine andere Möglichkeit, als die Entscheidung hinzunehmen, die für ihn getroffen wurde. Doch Anna graute zutiefst vor dem Augenblick, in dem es bei ihr selbst so weit sein würde und deswegen hoffte sie manchmal im Stillen, dass ihr Vater niemanden für sie finden würde und sie für immer auf Bernadette bleiben konnte. Aber Richard war ein angesehener Lehnsherr, der über einen riesigen Besitz verfügte, und daher standen die Anwärter um die Hand seiner Tochter schon seit Jahren Schlange.

„Du wirst sehen, im Handumdrehen hat Vater einen Ehemann für dich gefunden, wenn es so weit ist“, hatte Markus immer wieder gesagt.

„Wie einen Käufer für ein gutes Stück Vieh, nicht wahr?“, erwiderte seine Schwester voller Bitterkeit. „Es geht ihnen allen doch nur um das Land.“

Markus sah sie an. „Da hast du nicht ganz Unrecht…“, murmelte er vor sich hin.

Und Anna hatte in seinen Augen den Schmerz darüber erkannt, dass sie ihn irgendwann verlassen würde.

Seit diesem Gespräch zwischen den Geschwistern waren einige Jahre vergangen. Anna lebte immer noch auf Bernadette und weder Richard noch Elisabeth schienen an ihre baldige Verehelichung zu denken, obwohl das Mädchen wusste, dass der Tag früher oder später herankommen würde. So blieb ihr nichts anderes übrig, als sich die Zeit bis dahin so angenehm wie möglich zu machen.

„Kommst du von den Hügeln?“, fragte Anna.

Es war bereits Nachmittag und Anselm zog einen der neu beschlagenen Schlitten hinter sich her. In jenem Winter war bislang sehr viel Schnee gefallen und deswegen trafen sich jeden Vormittag alle Kinder bei den Hügeln im hinteren Teil des Burggartens und rodelten um die Wette. Anselm selbst konnte nicht allzu oft mit dabei sein, denn Elias entließ seinen Sohn gewöhnlich erst dann, wenn der Großteil der Arbeit in der Schmiede getan war und dies war selten vor Mittag der Fall.

„Nein“, antwortete Anselm auf die Frage des Mädchens. „Ich gehe jetzt erst nach hinten. Ich hatte heute viel zu tun.“

Anna überlegte für einen Augenblick, dann sagte sie: „Ich komme mit dir.“

Die beiden fuhren den ganzen restlichen Nachmittag, bis es dunkel wurde und das Mädchen sich im Inneren des Herrenhauses einzufinden hatte. Wann immer Anselm in den folgenden Tagen und Wochen Zeit hatte, trafen sie sich bei den Hügeln. Dann saß Anna vorne auf dem Schlitten und Anselm hinter ihr und sie fuhren gemeinsam hinab und anschließend zog Anselm das Mädchen wieder hinauf. Dazwischen bauten sie Schneemänner, bewarfen sich gegenseitig mit Schneebällen und kreischten aus vollem Hals. Selbst Markus, der gewöhnlicher Weise vor Eifersucht tobte, sobald er befürchtete, irgendjemand könnte ihm die Zuneigung seiner Schwester streitig machen, sah das enge Verhältnis zwischen Anna und Anselm mit Belustigung, weil er den Sohn des Schmiedes recht gerne mochte. Ihm selbst blieb neben all seinen Verpflichtungen, die er auf der Burg gemäß Richards Wünschen zu übernehmen hatte, kaum mehr Zeit, sich um seine kleinere Schwester zu kümmern. Anselms Vater Elias beobachtete die Freundschaft der beiden Kinder allerdings mit großem Bedenken.

An einem Nachmittag prallte der Schlitten gegen einen herausstehenden Stein. Anselm gelang es, sich zur Seite fallen zu lassen, Anna aber stürzte kopfüber nach vorne in den Schnee und das gebogene Vorderteil des Schlittens traf sie mitten ins Gesicht. Als sie sich aufrichtete, blieb unter ihr ein roter Fleck zurück und eine warme Flüssigkeit rann ihr über Auge und Wange.

„Du hast dich verletzt“, keuchte Anselm, als er bei ihr angekommen war und neben ihr niedersank. „Oh Gott, du hast dich verletzt!“

Er wischte dem Mädchen mit dem Ärmel seiner Jacke über das Gesicht und presste dann Schnee auf die Wunde.

„Du brauchst einen Arzt“, stellte er schließlich fest und half ihr auf. „Das muss mit Sicherheit genäht werden.“

„Ach, das ist doch nichts“, wehrte Anna ab und versuchte zu lachen. „Nur ein Kratzer!“ Doch die Stelle brannte wie Feuer.

„Das wird dein Vater anders sehen!“, sagte Anselm bitter und zog den Schlitten hinter sich her.

Es dauerte eine Weile, ehe dem Mädchen die volle Bedeutung seiner Worte klar geworden war, doch dann beeilte sie sich, ihn einzuholen.

„Bitte, lauf schnell weg, ehe es zu spät ist“, sagte sie zu ihm. „Ich werde behaupten, dass ich allein gestürzt bin.“

Anselm sah sie kurz vor der Seite her an, doch dann schüttelte er den Kopf. „Nein, es wird sowieso offenkundig werden, dass ich dabei war. Zu viele Leute haben uns gemeinsam gesehen.“

Anna und Anselm bekamen auch überhaupt keine Gelegenheit, sich zu trennen, denn vor der Schmiede passte Elias die beiden ab und zog sie ins Innere hinein.

„Bist du das gewesen?“, fragte er seinen Sohn und wies auf die Verletzung des Mädchens.

„Nein“, antwortete der Junge leise. „Sie hat ...“

„Und wie erklärst du das hier?“, fragte der Vater und hielt Anselms blutverschmierten Ärmel in die Höhe.

„Er hat nur mein Gesicht abgewischt“, sagte Anna augenblicklich. Der Schnee, den sie immer noch auf die Wunde presste, begann in der Wärme der Schmiede zu schmelzen und rote Tropfen fielen zu Boden.

„Sie ist die Tochter deines Herrn!“, fuhr Elias seinen Sohn an. „Wie kannst du es wagen, ihr so nah zu kommen?“ Er schüttelte den Kopf. „Ich wusste, dass es nur Unglück bringen würde, wenn man euch beide miteinander alleine ließe. Zieh die Jacke aus!“, meinte er dann.

Anselm gehorchte und legte seine Jacke ab.

„Du wirst dein Gewand heute Abend selbst waschen“, wies der Schmied seinen Sohn an.

Der Junge senkte die Augen. „Ja, Vater“, antwortete er.

„Und jetzt knie dich hin und beug dich nach vorne“, sagte Elias und nahm den breiten Lederstreifen von der Wand, an dem er normalerweise seine Werkzeuge schärfte.

Anna starrte Anselm an und er erwiderte ihren Blick voller Entsetzen. Die Schmach, dass das Mädchen die Bestrafung miterleben sollte, war schlimmer als die Angst vor den Schlägen. Dann kniete Anselm vor seinem Vater nieder.

„Bitte nicht“, flehte Anna. „Er hat doch nichts getan.“

Elias aber sah sie mit einer Mischung aus Verzweiflung und Unerbittlichkeit an. „Wenn ich meinen Sohn nicht dafür strafe, dass Ihr Euch in seiner Gegenwart verletzt habt, wird Euer Vater mich entlassen. Das kann ich mir nicht leisten, immerhin habe ich eine Frau und vier Kinder zu ernähren.“ Er schob Anselms Hemd nach oben und entblößte dessen Rücken. Dann sagte er: „Und jetzt geht bitte zum Herrenhaus hinüber. Ich bin sicher, Eure Erzieherin wartet bereits auf Euch!“

Obwohl das Mädchen sich bemühte, von der Schmiede fort zu kommen, so schnell sie es vermochte, konnte sie hinter sich das Geräusch des Leders auf Anselms Haut hören und sein unterdrücktes Schreien.

Elgita war furchtbar wütend auf Anna. „Wie ist das nur geschehen?“, fragte sie.

„Ich bin auf dem Eis ausgerutscht und mit dem Kopf gegen einen Pfahl gestoßen“, log das Mädchen.

„Konntet Ihr nicht aufpassen?“, fuhr die Erzieherin sie an und dann rief sie nach dem Arzt.

Johann besah sich die Wunde. Er wusch sie und nähte anschließend die Ränder mit ein paar Stichen zusammen. Und das Mädchen presste die Zähne aufeinander, während die Nadel durch ihre Haut drang. Zum Abschluss gab der Arzt ein wenig Salbe auf die Verletzung.

Читать дальше
Тёмная тема
Сбросить

Интервал:

Закладка:

Сделать

Похожие книги на «Novembergrab»

Представляем Вашему вниманию похожие книги на «Novembergrab» списком для выбора. Мы отобрали схожую по названию и смыслу литературу в надежде предоставить читателям больше вариантов отыскать новые, интересные, ещё непрочитанные произведения.


Отзывы о книге «Novembergrab»

Обсуждение, отзывы о книге «Novembergrab» и просто собственные мнения читателей. Оставьте ваши комментарии, напишите, что Вы думаете о произведении, его смысле или главных героях. Укажите что конкретно понравилось, а что нет, и почему Вы так считаете.

x