Mark S. Lehmann - Die zweite Postkarte

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Der erfolgreiche Fernsehmanager Kurt Assens führt mit seiner Frau und seinen beiden Söhnen ein glückliches Leben. Als ihn eine Postkarte mit einer einzigen Frage erreicht, ahnt er nicht, dass innerhalb der nächsten 13 Wochen sein Leben aus dem Ruder läuft.
Eine unbekannte junge Frau konfrontiert ihn mit seinen früheren studentischen Idealen. Ein politischer Eklat gefährdet seinen Job. Zugleich tritt der Drogenkonsum seines jüngstens Sohnes zu Tage, während ihm seine Frau kurz darauf eine Affäre gesteht. Und dann ist da noch die attraktive Psychotherapeutin, die seinen Sohn behandelt…
Kurt kämpft an den verschiedenen Fronten und muss sich eingestehen, dass sein Leben doch nicht so rund und glänzend verläuft, wie er immer dachte. In diesen emotional unruhigen Fahrwassern sucht er verzweifelt einen Weg. Er spürt, dass er nicht mehr so weiter leben kann, wie bisher. Es gilt eine Entscheidung zu treffen…

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Zur Freude der Eltern nahm seine Körpergröße in den nächsten Jahren zu. Bei seiner Einschulung überragten alle Erstklässer ihn, jedoch wirkte Kurt nicht mehr kleinwüchsig. Dieter wurde lange Zeit von Klassenkameraden und Nachbarkinder wegen seines Zwergenbruders verhöhnt. Seine Frustration und Verärgerungen gab er zuhause an seinen Gnom von Bruder weiter. Wenn ihre Mutter dieses mitbekam, stellte sie Dieter zur Rede und bat ihn um bemitleidende Rücksichtnahme. Andererseits nahm Dr. Assens Dieter in Schutz und wies seine Frau daraufhin, dass es nicht angehen könne, dass der älteste Sohn unter den körperlichen Unzulänglichkeiten des jüngsten Familienmitglieds leiden müsse. Diese Auseinandersetzung wurde von Seiten Dr. Assens gelegentlich laut und stets resolut geführt. Sie endeten im Schweigen der Mutter. Dieter fühlte sich bestätigt und piesackte seinen Bruder weiter. Jener zog sich in sein inneres Schneckenhaus zurück. Gerlinde, die fünf Jahre älter als Kurt war, wurde wie eine Prinzessin von den Eltern hofiert. Sie hatte lange, blond-goldene Haare, eine musische Begabung und war ein Beispiel par Excellenze für mädchenhafte Tugendhaftigkeit. Gelegentlich gewährte sie ihrem jüngeren Bruders ein wenig Aufmerksamkeit.

Die wesentliche emotionale Stütze fand Kurt in Oma Hertha, seine Großmutter mütterlicherseits. Sie las ihm vor, unternahm Ausflüge mit ihm und ergriff Partei für ihn gegenüber seinen Eltern.

In der Grundschule suchte Kurt zu seinen Mitschülern kaum Kontakt. Seine Frühstücksstullen begleiteten ihn verlässlich in den Pausen. In der zweiten Klasse fand er in seinem Klassenkamerad Heinz einen Seelenverwandten. Auch Heinz hielt sich von sportlichen Aktivitäten fern. Beide sammelten Tierbilder und Quartettkarten. Sie wohnten zwei Straßenzüge von einander entfernt und trafen sich gelegentlich nach der Schule. Kurts Schulleistungen erreichten nie das Niveau seiner Geschwister, dennoch beruhigten die Fortschritte ihres jüngsten Kindes die Eltern ein wenig. Dieters Wahrnehmung unterschied sich von der seiner Eltern; Arroganz prägte sein Auftreten gegenüber Kurt.

Obwohl Kurt selbstständig im Leben voranschritt, brachte seine Mutter regelmäßig ihre Sorge zum Ausdruck. Noch während seines Studiums nervte sie ihn mit ihrer ewigen Fragerei, wann er sein Examen machen wolle und wie er zukünftig eine Familie ernähren will? Verlässlichkeit zeichnete Kurts Mutter aus: Annähernd jeder zweiter Satz begann mit einem „W“ und endete mit einem Fragezeichen. Folglich besuchte Kurt seine Eltern in verträglichen, homöopathischen Dosen: Weihnachten, die Geburtstage der Eltern. Die antibiotische Dröhnung war allerdings der jährliche Besuch seiner Eltern in Kurts Studentenbüdchen an seinem eigenen Ehrentag. Neben Kriminalromanen, die er nie las und schließlich im Antiquariat gegen Jazz-Scheiben tauschte, schenkte seine Mutter ihm und dem Zustand seines Etablissements besorgte Blicke.

Seine Schwester Gerlinde hatte sich einst an der Universität in Frankfurt der Angliszistik zugewandt. Seit Jahren richtete sich ihr blauäugiger Blick auf ihre beiden Kinder und ihren Mann, der als Bankfilialleiter in Frankfurt tätig war. Ihre Familie musste sich ihre Zuwendung lediglich mit einem Klavier und einem Pferd teilen. Kurt erntete lange Zeit von beiden weiblichen Familienmitgliedern bemitleidende Blicke: Endlose Semester des Studiums und immer noch kein Abschluss, noch nicht mal der Ansatz eines Einbiegens auf die Zielgerade der Alma-Mater-Zeit. Erst mit Beginn seiner überraschenden Fernsehkarriere verwandelte sich die Sorge in eine blühende Landschaft voll Stolz. Der männliche Flügel der Sippe betrachtete Kurt lange Jahre nur als Versager. Später entwickelten die beiden Doktoren Assens neben Häme wütenden Groll wegen Kurts politischer Aktivitäten. Dass Kurt quasi als Spätstarter der Familie noch eine so erfolgreiche Karriere hinlegte und bedeutend mehr Ruhm als sein älterer Bruder und sein Vater erlangte, verstärkte deren Missbehagen. In Gegenwart der Männer vermieden Gerlinde und seine Mutter über Kurt zu sprechen, um nicht Testosteron geleitete, seismographische Erschütterungen auszulösen.

Mit der Postkarte in der Hand ging Kurt in sein Arbeitszimmer im ersten Stock. Er las die Karte erneut durch, ging zum Fenster und starrte in den Garten. Zu genau konnte er sich an die letzte Nachricht von Susanne erinnern. An Silvester 1989, zwei Wochen nachdem sich Susanne von ihm getrennt hatte, fand er den Briefumschlag mit der Postkarte im B riefkasten.Als Motiv hatte sie sich Wim Wenders Engel aus dem Film „Der Himmel über Berlin“ ausgesucht, der auf der Siegessäule sitzt und über die Stadt blickt. Auf der Rückseite stand damals nur diese eine Frage, die ihm nun auch aus der Pariser Karte ins Auge stach: „Wo sind deine Träume geblieben?“ Das war die letzte Nachricht, die er von Susanne erhalten hatte. Warum meldet sie sich jetzt und stellt nach über zwanzig Jahren erneut die Frage? Gedanken rasten wie ratternde Güterzüge durch Kurts Kopf und fanden keine Ruhe. Geistesabwesend starrte er in den Garten. Kurt schreckte hoch, als die Haustür geschlossen wurde und Manuelas Stimme ein „Hallo - Wo steckt denn der Herr Produzent?“ durch das Haus hallen ließ. Ruckartig drehte er sich um, öffnete die linke obere Schublade seines Schreibtisches und ließ die Karte darin verschwinden. Nach kurzem Zögern ging er die Treppe hinunter. Manuela stand mit einer Einkaufstüte im Flur. Kurt gab ihr einen flüchtigen Begrüßungskuss.

Manuela äugte ihn mit leicht geneigten Kopf an: „Ist was, Kurt? Du siehst irgendwie mitgenommen aus.“

„Nein, nein, alles in Ordnung. Lediglich die Hitze macht mir zu schaffen und die Redaktionssitzungen heute taten ihr Übriges.“

„Na, dann ist es am Besten, wenn wir es uns bei einem Fläschchen Wein und einem Essen im Garten gemütlich machen. Was hältst du von Blattsalat mit Scampi-Spießen?“

„Klingt verlockend.“

Während er den Tisch deckte, überlegte Kurt, warum er Manuela nicht von der postalischen Mitteilung erzählt hatte. Seine eigene emotionale Reaktion befremdete ihn. Was machte ihn so unruhig? Erst musste er eine Antwort finden, bevor er Manuela einweihen konnte.

14. Juli 2011

Schweiß gebadet wachte Kurt am Morgen auf. Den letzten Fetzen eines nächtlichen Traumes bekam sein Bewusstsein noch zu fassen.

Er stand alleine vor der Tafel in seinem alten Gymnasium und sollte eine mathematische Gleichung lösen. Ein Stück Kreide in der Hand haltend und das langsame, rhythmisch bedrohliche Fingertrommeln seines verhassten Lehrers Kramer im Rücken vernehmend, betrachtete er die Aufgabe. Seine Gedanken waren blockiert und er spürte das hämische Grinsen einiger Mitschüler in seinem Rücken. Kramers Trommeln schwoll zu einem Brausen an und das Gelächter der Mitschüler klang wie das Grummeln einer nahenden Gewitterfront. Aus dieser Kakophonie quoll Kramers mit scharfer Stimme verkündetes Urteil hervor: „Assens, Sie jämmerlicher Versager.“ Die Tafel schwankte vor Kurts Augen und bevor sie ihn erschlug, rettete er sich ins morgendliche Erwachen.

Frisch geduscht frühstückte Kurt gemeinsam mit Manuela in sommerlicher Luft auf der Terrasse. Es gelang ihm nicht, die Tageszeitung wie sonst konzentriert und zügig nach den wichtigen Themen zu durchforsten.

Auf der Fahrt zur Arbeit konnte auch keine beschwingte Jazz-Musik die bedrohliche Stimmung des Traumes vertreiben.

Die Teilnahme an der Redaktionssitzung der Sendung „Talk um 5 vor 12“ lenkte ihn ab; die Redakteure stritten darüber, wie der aktuelle Justizskandal präsentiert werden soll.

Die dunklen emotionalen Wolken hatten sich zurückgezogen, als Kurt nachmittags zum Tennisplatz fuhr, um mit seinem Freund Achim, der seit Jahren bei einen öffentlich-rechtlichen Sender im Kulturressort arbeitete, die Filzkugel über das Netz zu treiben.

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