1 ...8 9 10 12 13 14 ...28 Wir werden diesen Verbrechern und Mördern in deren sogenanntem Kalifat schon bald sehr viel enger auf den Leib rücken, als es die bisherige Anti-Terrorkoalition der irdischen Staaten bislang vermocht hat. Und das ist nicht verhandelbar!“
Nach einer erneuten Redepause, in der die meisten Regierungschefs der larojanischen Großkanzlerin beifällig applaudierten, gab Shira-Khor anschließend ihr besonderes historisches Interesse an der Geschichte des nord-, mittel- und südamerikanischen Kontinents kund.
„Wir vermuten das nicht nur, sondern wir haben erste verlässliche Hinweise darauf, dass unsere Urahnen als Erste Menschheit bereits vor weit über 90 Millionen Jahren, das heißt, schon während der von Ihnen so bezeichneten Jurazeit, auf dem heutigen südamerikanischen Teilkontinent gelebt haben.
Und wir sind uns darüber hinaus sehr sicher, dass sie dort – nach der durch die Kontinentalverschiebung verursachten Trennung Südamerikas vom afrikanischen Kontinent – in Laufe der Zeit eine raumfahrende Hochkultur entwickelten.
Deshalb sind wir Larojaner sehr an der Erlaubnis interessiert, im kommenden Jahr in den in Rede stehenden Gebieten nach Spuren unserer, im Angesicht der globalen Katastrophe vor rund 65 Millionen Jahren von der Erde geflohenen Ahnen suchen zu dürfen.
Außerdem geht es uns dabei auch um die Frage, was mit den auf der Erde damals zurückgebliebenen Menschen passierte. Denn wir gehen davon aus, dass es auch nach dem gewaltigen Meteoriteneinschlag im Golf von Mexiko Überlebende hier auf der Erde gab, über deren weiteres Schicksal wir momentan noch viel zu wenig wissen.
Derartige Nachforschungen wären übrigens für alle betroffenen Staaten eine doppelte Win-Win-Angelegenheit, denn wir beabsichtigen ihnen damit auch bei der Entdeckung und Förderung von bislang noch nicht erschlossenen Bodenschätzen zu helfen.
Und zum Zweiten denke ich, dass wir auf diese Weise, und sofern das nötig sein sollte, auch behilflich sein könnten, Drogenkartelle und Terrorbanden auf ihrem Boden aufzuspüren und zu bekämpfen. Daher wäre ich froh, wenn die in Frage kommenden Länder dieser Bitte von uns morgen zustimmen würden.“
Nach diesem überraschenden Ersuchen der larojanischen Großkanzlerin folgte eine rege Diskussion, an der sich, neben dem US-Präsidenten, vor allem die Regierungschefs der mittel- und südamerikanischen Staaten beteiligten.
Nur wenige der angesprochenen Länder verhielten sich danach weiterhin zurückhaltend und baten um Bedenkzeit. Bei der Mehrzahl der angesprochenen Nationen zeichnete sich hingegen schon bald ein Konsens ab, entsprechende Nachforschungen zu gestatten.
Demnach wollte man der geäußerten Bitte entsprechen, sofern die Ergebnisse und eventuellen Funde dieser Suche an die betroffenen Länder übereignet oder anderweitig vergütet werden würden.
Gegen 14:00 Uhr trat Shira-Khor, nach der obligatorischen Mittagspause, noch einmal an das Rednerpult und sagte abschließend:
„Meine Damen und Herren, wir meinen es ehrlich mit Ihnen und wir werden die Erde und ihre Staaten niemals gewaltsam unterwerfen, weil wir auf Partner, und nicht auf Untertanen aus sind.
Und lassen Sie mich, ehe unsere Experten in der kommenden Woche in Klausur gehen, noch eines bekräftigen:
Wir brauchen die Völker der heutigen Erde möglichst alle, weil es, angesichts der auch für ihren Planeten geltenden STYXX-Gefahr darum geht, unsere beiden Sonnensysteme wirksam vor einem neuerlichen Überfall dieser grausamen außerirdischen Insektenrasse zu beschützen.
Das heißt im Klartext: Sie brauchen unsere Unterstützung genauso, wie wir die Ihre benötigen. Deshalb bitte ich abschließend noch einmal alle irdischen Regierungen, vertrauensvoll mit uns zusammenzuarbeiten.
Seien Sie unbesorgt. Das, was Ihnen künftig gegebenenfalls an Wirtschaftskraft durch unsere konkurrierende larojanische Technologie verloren geht, werden wir Ihnen durch kostenfreie Energie- und industrielle Produktionsanlagen sowie durch neue zivil nutzbare Güter und Rohstoffe ersetzen“, kam die Erzherzogin gleich danach zum Abschluss ihrer beeindruckenden Ansprache.
Die Erzherzogin vergaß am Ende aber auch nicht, noch einmal ihren, schon aus Presse und Medien wohlbekannten Satz anzufügen, wonach es, die Zukunft der Erde betreffend, bei den im Anschluss anstehenden Beratungen und Koalitionsentscheidungen nicht nur um Politik und Macht, sondern letztlich und in erster Linie um das Überleben der gesamten Menschheit ginge.
Doch noch ehe der UN-Generalsekretär den weiteren Ablauf des Versammlungstages bekanntgeben konnte, schrillte ein durchdringendes Alarmsignal aus allen larojanischen Kommunikatoren.
„Was ist los?“, fragte Shira-Khor augenblicklich, aber dennoch ein wenig verwundert, während sie ihren Kommunikator auf Holobild und Mithören schaltete.
„Pyramidenschiff im Anflug auf das Sol-System“, kam es kurz und bündig aus der Ortungszentrale der THERRA-X zurück.
„Meldung kommt vom Wachschiff KHERA. Wir starten in wenigen Minuten“, meldete sich jetzt Oberstleutnant Konrad Ackermann militärisch knapp. „Will noch jemand von euch mitkommen?“
„Ja!“, antwortete Alex sofort. „Fliegt eine Schleife in 3.000 Fuß Höhe über New York. Ich springe dann mit Mora an Bord, oder will mich noch jemand begleiten?“
„Ich denke, ich kann bei der Identifizierung dieses unbekannten Schiffs von Nutzen sein“, erwiderte Admiral Mero-Khan prompt.
„Schließlich habe ich als einziger von euch diese Pyramiden schon live und in Aktion gesehen.“ „Und wir beide kommen ebenfalls mit“, sagte Viktor Thule in diesem Augenblick, während er zugleich auf sich und seine neue Freundin Shania-Sher deutete.
„Okay, dann haltet euch alle vier mit euren Händen gut an mir fest!“, rief Alex, ehe er wenige Sekunden später mit seinen vier Begleitern – vor den erschrockenen Zuschauern im Versammlungssaal – mit dem dafür üblichen lauten Vakuumknall auf die Kommandobrücke der THERRA-X teleportierte.
„Bildübertragung zu meinem Standort!“, rief Flottenchef Kendo-Khar jetzt augenblicklich in sein Mikrofon. Dann schaltete er seinen Kommunikator auf die Wachfrequenz aller larojanischen Schiffe um und befahl: „Roter Alarm für KHERA und THARO! Alarmstart für die MHARIN und die THERRA-X in Richtung Raumsektor Gamma grün!
Eindringling ist ein unidentifiziertes Pyramidenschiff mit mindestens 1.000 Meter Kantenlänge. Koordinaten sind 325 Grad über Anflugvektor 3, Raumdiagonale 230. Passiert gerade die äußeren Planeten. Ausführung!“
Damit wandte sich Kendo-Khar sofort dem gastgebenden UN-Generalsekretär und den überaus irritiert und zum Teil beunruhigt schauenden Politikern im Konferenzsaal zu.
„Herr Generalsekretär, meine Damen und Herren Exzellenzen, keine Angst. Wir kümmern uns um dieses seltsame Schiff, das da gerade in Ihr Sonnensystem einfliegt. Tut mir leid, wenn wir hier heute deswegen nicht planmäßig weitermachen können.
Ich fürchte aber, dass wir den Abschluss dieser Versammlung im gegenseitigen Einvernehmen bis nach den vorgesehenen Expertengesprächen auf das Ende der kommenden Woche verschieben müssen. Überdies hilft das Ihnen und uns, eine bessere Entscheidungsgrundlage zu erlangen.
Ach so, eines noch. Das, was Sie eben mit angesehen haben, war die Teleportation eines terranischen Menschen, der larojanische Wurzeln hat und der sich kraft seines paranormalen Gehirns zeitverzugslos an andere Orte versetzen kann.
Über das, was es damit auf sich hat, werden wir Sie später noch genauer informieren. Im Moment gilt es nämlich zuerst einmal, eine möglicherweise bedrohliche Situation für Ihren Planeten zu entschärfen.
So, Herr Generalsekretär, jetzt verraten Sie mir bitte die informationstechnische Einspeiseadresse Ihrer Videobildwand.
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