Franz Werfel - Jeremias. Höret die Stimme

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Jeremias. Höret die Stimme: краткое содержание, описание и аннотация

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Eingebettet in eine Rahmenhandlung aus dem Jahr 1936, der Entstehungszeit des Romans, erzählt Franz Werfel in «Jeremias. Höret die Stimme» die spannende Lebensgeschichte des Propheten Jeremias. Der biografische Roman zeichnet ein faszinierendes Portrait von der mutigen und konfliktbereiten Persönlichkeit des Propheten. Doch «Jeremias» ist keine gewöhnliche Romanbiografie. Die Zerstörung des Tempels in Jerusalem ist für Werfel ein Menetekel für die Zukunft Europas unter dem Faschismus.
Dieses E-Book enthält eine vollständige Ausgabe des Romans «Jeremias» von Franz Werfel.

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Und der Herr erkannte, daß es nicht genüge, aus der Fülle der Geschlechter eines auszunehmen, weil in einem Menschenvater noch eine Spur der höchsten Erinnerung lebt und er darum ein frömmeres Leben führt als alle andern. Einen feineren Plan erwog der Ewige, um den Absturz des Weltlaufs aufzuhalten. Aus hundert und Hunderten Völkern, die nun die Erde bewohnten, holte er einen alten kinderlosen Mann, dem er einen späten Sohn schenkte, damit er die Kraft seiner Gottzugehörigkeit prüfe. Abraham aber versagte das Opfer des geliebten Sohnes nicht und bestand die unendliche Prüfung. So groß war das Verdienst dieses Opfers, daß es für den Herrn hinreichte, darauf ein ganzes Volk zu gründen und es auszusondern unter allen Völkern. Aus Abrahams Samen entstand Israel, um das Volk der Entwirrung des Weltlaufs, das Volk der Freude Gottes zu werden. Ihm wurden fortan Lasten des Stolzes und Lasten des Leides auferlegt, wie sie noch kein menschlicher Stamm ertragen hatte. Unter mächtigen und drohenden Nationen besaß es nichts andres als den zinstragenden Schatz von Abrahams Verdienst und sein Feingehör für die Stimme Adonais. Die Nationen aber haßten Israel mit der bittersten Bitterkeit ihres Hasses.

In der neuen Erhelltheit seines Herzens ahnte Jirmijah, daß dieser Haß über alle weltlichen Ursachen hinaus einen tieferen Grund besaß; man konnte diesen Haß den Völkern nicht einmal verargen. Warum hatte der Herr nicht an die prunkvolle Pforte Ägyptens, Assurs und Babels gepocht, um gehört und erkannt zu werden? Wenn sich auch die große Welt mit ihren goldenen, silbernen, steinernen, hölzernen Trugbildern abplagte, in ihrem innersten Herzen lebte doch immer noch die Erinnerung an die Erinnerung der einst offenbaren Wahrheit. Wie eine empfindsame Narbe war das, die schmerzhaft zusammenzuckt, wenn sie berührt wird durch das Wiedererkennen dieser Wahrheit: – »Einer, den kein Name nennt, hat Himmel und Erde, Tag und Nacht, Meer und Land, Tier und Mensch geschaffen. Er war immer und ist und wird immer sein.« – Diese einfache Wahrheit lebte in Israels Mund und nicht in dem weiseren oder gelehrteren Munde Ägyptens und Babels. Mußten das goldne Ägypterland, die hohe Babelstadt sich nicht schämen, daß nicht sie erwählt waren, anstatt verwickelten und erkünstelten Wahns die einfache Wahrheit zu bekunden? Sie schämten sich in ihrem verborgensten Herzen. Und da sie sich schämten, beneideten sie das nichtige Volk Jakobs um die Bekundung der Wahrheit. Und da sie beneideten, überhoben sie sich in ihrer Lüge. Und da sie sich überhoben, erniedrigten sie Israel.

Und Ägyptenland erniedrigte Abrahams Vaterhaus hundert und Hunderte Jahre lang zum abscheulichen Sklavendienst. Erniedrigung und Bedrückung aber waren es niemals, die den Plan des Ewigen und das Volk seines Planes gefährdeten. Aus ihnen schmiedete er seine siegreichsten Waffen. Und als die Zeit voll war, erweckte er dem Hause Jakobs einen Künder, wie niemals einer gewesen ist noch sein wird. Mose aber war der Brautführer, welcher der sehnsüchtigen Braut Israel in der Wüste voranschritt und sie dem Bräutigam entgegenführte zur Hochzeit von Sinai. Der Herr offenbarte Mose in klarem menschlichem Wort sein Gesetz und seine Ordnung, damit es fortan kein Straucheln und Irren gebe. Wurde diese Ordnung eingehalten und erfüllt, wurde sie immer feiner begriffen, immer reiner verwirklicht, wurde sie endlich durch die ihr innewohnende Einfachheit und Gültigkeit zur Ordnung der Welt, dann war es Israel vielleicht gegeben, das Zerstörte wiederherzustellen und das Reich Gottes zu errichten.

Dies aber war Israel nicht gegeben. Der Plan Gottes scheiterte am Menschen, wie der Mensch an Gottes Plan. Der ausgesonderte Weltlauf Israels drohte wie ein fauler Bach im allgemeinen Weltlauf der Völker zu verschwinden. Das landlose Volk hatte das Land seiner Väter vom Herrn erhalten, damit es mit der Entwirrung beginne. Doch siehe, nicht das Volk wurde mächtig über das Land, sondern das Land wurde mächtig über das Volk mit all seinen kleinen Götzen der Höhen, Hügel und grünen Bäume, mit den Teraphim der Städte und Häuser, mit den grausigen Tophetim der Täler. Von außen auch, von den umwohnenden Nationen her schwemmte in immer erneuerten Brandungen ein Meer der Verführung und Versuchung über Israel, damit es abstehe vom Einzigen und sich endlich angleiche. In dem Volke und in seinen Königen wuchs die Sehnsucht, abtrünnig zu sein und sich anzugleichen. Die Hauptzahl der Stämme des Herrn schnellte ab vom geheiligten Mittelpunkt und vereinte sich im Norden. Nur mehr der schwächere, geringere Teil, Jehuda und Benjamin, scharte sich um das erstarrte Gewitter der Lade im Allerheiligsten des Tempels. Die Abgeschnellten aber hielten auch ihre Gesichter abgekehrt. Gespenstisches Unkraut wurden ihnen zur Nahrung. So kam es, wie es kommen mußte. Was tut der Steinmetz, wenn sein Meißel an der Härte des Steins zerbricht? Er wirft ihn fort. Wozu die Aussonderung eines Volkes aus dem Weltlauf, das nur von der einzigen Sehnsucht beherrscht wird, sich einzufügen? Das Nordreich der zehn Stämme, um die prächtige Samaria hausend, war überflüssig, ja sinnlos geworden für Gottes Plan. Wehe dem, der da glaubt, der Herr liebe ein Volk mehr als das andre und er halte seine Hand über Jakob um Jakobs willen. Um seiner Welt willen hält er die Hand über Jakobs Rest. Doch wie lange noch? Über Samaria aber und die nördlichen Stämme sandte er seinen Gerichtstag. Nicht in entlegenen Tagen geschah dies, sondern vor grauenhaft kurzer Zeit, denn keine drei Menschenalter sind vergangen, seitdem der Großkönig von Assur wider Samaria lag, es zerstörte und das Volk tötete und in die Verbannung führte.

War dies nicht eine Mahnung, ein furchtbarer Fingerzeig, vor dem man bis ins Herz des Herzens erzittern mußte? Genügte es, mit frechem Leichtsinn auf Tempel, Opfer und Lade zu vertrauen, als sei der Herr ein menschlicher Hausvater, geizig und kleinlich, der seinen Schatz, was immer auch geschehe, aus der Feuersbrunst retten wird? Nein, der Brautschatz Israels war nicht sein eigener Schatz. Er bedurfte des Tempels, des Opfers, der Lade und der Lehre nicht. Versagte der Meißel Jehuda am Steine, so warf er auch ihn fort. Ichbinderichbin, er war nicht angewiesen auf Abrahams Samen, er konnte neue Pläne fassen, zu andern Werkzeugen greifen. Er konnte, wenn er dieser entlaufenen Schöpfung müde war, sie zwischen zwei Fingern zerdrücken wie das Flämmchen einer Lampe.

Seit seinem Besuche bei der Seherin Hulda hatten sich durch des Herrn Zutun all diese Geheimnisse in Jirmijahs Geist entschleiert. Der siedende Kessel des Nordens und die Androhung des Gerichts gewannen immer klarere Bedeutung. Er spürte in allen Gliedern, daß es spät in der Weltzeit geworden war, daß vielleicht nur noch ein Augenblick zur Verfügung stand, die zerstörende Kraft des Herrn abzuwenden. Ein einziger Hoffnungsstrahl erhellte die Angst. Der Ewige hatte es diesem gegenwärtigen Geschlechte verliehen, sich wieder finden zu lassen in der verlorenen Lehre. Ein letzter Versuch ohne Zweifel, das Volk zu erwecken. Das gegenwärtige Geschlecht hielt Tod und Leben in der Hand, und das Leben Jehudas hing an einem Haar.

Jirmijah hatte seine Jugend an Einsamkeit und innere Betrachtung gewendet. Schon als Kind war er vor jeder Gemeinschaft scheu zurückgewichen, selbst vor der seines Vaterhauses und seiner Sippe. Auf seinen Streifzügen hatte er sich oft nach liebender Einverstandenheit gesehnt. Saß er aber dann wieder an Hilkijahs Tisch und lauschte des Vaters Nörgeln, Obadjahs Erbitterung und Joels Prahlereien, dann vermochte er es kaum, die gehässige Qual hinabzuschlingen, die ihn erfüllte. Die andern nannten ihn einen Träumer und Schattenfänger, während sie von sich selbst behaupteten, dem Wirklichen, Sicheren und Fromm-Lebendigen dienend zugetan zu sein. Doch Jirmijah hatte es schon mit dreizehn Jahren geahnt (damals, als die ersten leisen Raunungen ihn zu bedrängen begannen), daß all das, was die Menschen das »Wirkliche« nannten, nur das Niedrige war, das Rückenwendige, das Gott-Abgewandte. Doch nun galt es, den Hochmut solcher Erkenntnis abzustreifen und sich mit nichts andrem vertraut zu machen als mit diesem »Wirklichen«. Denn rasch drohte die Frist des göttlichen Zuwartens zu zerrinnen. Darum tat es not, unter die Menschen zu gehn und sich vollzusaugen mit ihrer Abgekehrtheit, die sie das »Fromm-Lebendige« nannten, und eine große Wanderung zu beginnen, von Stadt zu Stadt, von Dorf zu Dorf, von Haus zu Haus, denn also hatte Hulda den Willen des Herrn über Jirmijah gedeutet. Und er beschloß, auf dieser Reise mit Baruch einen sehr weiten Kreis zu beschreiben, bis Adonai selbst befinden würde, es sei genug.

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