Franz Werfel - Jeremias. Höret die Stimme

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Jeremias. Höret die Stimme: краткое содержание, описание и аннотация

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Eingebettet in eine Rahmenhandlung aus dem Jahr 1936, der Entstehungszeit des Romans, erzählt Franz Werfel in «Jeremias. Höret die Stimme» die spannende Lebensgeschichte des Propheten Jeremias. Der biografische Roman zeichnet ein faszinierendes Portrait von der mutigen und konfliktbereiten Persönlichkeit des Propheten. Doch «Jeremias» ist keine gewöhnliche Romanbiografie. Die Zerstörung des Tempels in Jerusalem ist für Werfel ein Menetekel für die Zukunft Europas unter dem Faschismus.
Dieses E-Book enthält eine vollständige Ausgabe des Romans «Jeremias» von Franz Werfel.

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Nachdem die beiden jungen Männer das hochheilige Fest des Neuen Jahres noch in Jerusalem zugebracht hatten, machten sie sich im Herbstmonat auf und zogen südwärts. Über Bethlehem und Tekoa gelangten sie nach Hebron, wo die Karawanenstraßen von Ägyptenland zusammenliefen. Von Hebron stießen sie bis an die Grenze des Mittaglandes zum Salztal vor, das sie entlang bis zur Stadt Berscheba wanderten. Hier wich Jirmijah von dem geplanten Wege ab, denn ein großes Sehnen wandelte ihn an, das Meer des Herrn zu sehen, dessen Anblick er nicht kannte. Darum überschritten sie die Grenze Jehudas und wagten sich in das Land der Pelischtim bis in die menschenreiche Haupt- und Hafenstadt Gaza. Dort, am sandigen Gestade des Meeres, gewann Jirmijah ganz neue Einsichten vom Schöpfer und seinen Geschöpfen. War dieses bedrängende allausfüllende Wesen aus Wasser nicht auch ein Geschöpf Adonais, und eines dazu, das unendlich viel mehr Gewalt als der Mensch hatte, die ihm gesetzte Ordnung zu überschreiten? Siehe aber, das Ungeheuer blieb selbst im erschütternden Seesturm in seinen Grenzen. Ein sandiges Band säumte es ein. Und ob es auch wallte und ob seine Wogen auch tobten, sie fuhren darüber nicht hinaus, wenngleich es ein leichtes Spiel für sie gewesen wäre, das ganze Land zu verschlingen. Je ferner ein Geschöpf dem Menschen stand, und war's selbst das Ungetüm des Meeres, um so gehorsamer fügte es sich in die Ordnung des Herrn. In den Tagen, da sie in Gaza weilten, hielt sich Jirmijah zumeist an der Küste auf. Wenn die Winde pfiffen und die langen Brandungen rollten, dann konnte Baruch beobachten, wie sein sonst so verhaltener Meister, von seinem eigenen Seelensturm befallen, sich in den Sand warf, wieder aufsprang und mit erhobenen Armen, trunkene Worte lallend, dem Meere entgegentanzte. Damals begann der Jünger schon, auf solche selbstvergessene Worte Jirmijahs zu achten und sie sich genau einzuprägen.

Der Herr hatte in dem jungen Baruch seinem Ausgesonderten eine feste Stütze verliehen. Nur durch sein Zutun konnte eine Knabenseele heranwachsen, die keine selbstisch-verspielten Begierden und Wünsche besaß, sondern nur eine stürmische Begierde kannte, Jirmijah Gefolgschaft zu leisten und ihm wie ein Diener den Weg zu ebnen. Während der Monde ihrer Wanderschaft war (vielleicht auch dies durch Gottes wohlbedachte Mitwirkung) aus dem schwächlichen Jungen ein fester Mann geworden, dem unversehens ein flaumiger Bart zu sprossen begann. Man hätte ihn für gleichaltrig mit Jirmijah ansehen können. Im Sinne der Weltkundigkeit war er auch viel rascher gereift als dieser. Seine Geschicklichkeit und sein geschmeidiger Erdensinn halfen ihnen über Hunger und viele Nöte hinweg und schufen für Jirmijah immer neue Gelegenheit, sich mit dem Wirklichen der Welt vollzusaugen. Jirmijah hatte daheim die furchtbaren Worte gesprochen: »Mein Wunsch ist es, daß ihr meiner nicht mehr gedenken möget.« Er war mit gegürteten Lenden davongezogen, ohne das geringste von seinem Anteil zu fordern, weder vom Reichtum der Felder und Ställe, noch auch die Darwägung von gemünztem Silber oder Gold. Baruch aber stammte aus einem ärmlichen Vaterhaus. Sie besaßen nichts als ihre Reittiere und eine geringe Barschaft, die schon während der Wochen in Jerusalem auf einige Schekel zusammengeschmolzen war. Ohne Baruch hätte sich Jirmijah auf den Wegen und Stegen des Landes nur schwer fortgebracht.

Durch seine Sorglichkeit hatte es Baruch sogar erreicht, daß sie ihre Reittiere bis Gaza durchfüttern und behalten konnten. In der Philisterstadt aber kam auch die Stunde für Jirmijahs Eselin, der er zärtlich zugetan war. Baruch, der von Anfang an auf der Wanderung das weltliche Geschäft führte, hatte den Beschluß gefaßt, die Tiere samt Sattelzeug zu verkaufen, damit man im Besitze einiger Schekel sich ein wenig rühren könne. Nun wohl, einige Schekel waren nach Verkauf der treuen Grautiere wieder vorhanden, dafür aber lagen die staubigen, steinigen Karrenwege erbarmungslos vor den stolpernden Füßen.

Nachdem sich Jirmijah von der angestaunten Gottesschöpfung des Meeres endlich abgewandt hatte, schlugen sie wieder den Weg nach Osten ein und erreichten die feste Stadt Libna, die bereits diesseits der Marken Jehudas lag. In Libna erging es ihnen wohl. Über diese mächtige Festung war ein Mann als Stadtfürst gesetzt, der denselben Namen wie der Priestersohn aus Anathot trug. Jirmijah von Libna war überdies der Königin Hamutal Vater. Wie es die königliche Verfügung, alle Festungen betreffend, forderte, wurden die beiden Fremden sogleich dem Fürsten von Libna zum Verhör vorgeführt.

Nun wollte es der Zufall, daß der alte Jirmijah von Libna am königlichen Hofe zu Jerusalem durch den Mund seiner Tochter von den Dingen vernommen, die sich an der Passahtafel des Königs im Tempel zugetragen hatten. Der gelobte und gerügte Vorleser war ihm schon deshalb in Erinnerung geblieben, weil er denselben Namen trug wie er. Der Fürst von Libna, ein tapferer Kriegsheld in Jehuda, stand weit und breit im Rufe eines frommen Mannes, der nicht nur die Gebote hielt und ein tägliches Opfer im Tempel darbringen ließ, sondern es auch liebte, über Gottes wunderbares Wesen eigene Betrachtungen anzustellen. Daß er fern vom Heiligtum Adonais leben mußte, erschien ihm wie eine Verbannung. An dieser Verbannung entzündete sich sein ungezügelter Eifer. Er hatte vor dem Westtor Libnas, wo die Straße sich in die Ebene der Pelischtim senkt, ein steinernes Malzeichen errichtet. Auf diesem ragenden Steine waren die hohen Vorzüge des Gottes Jakobs schriftlich entgegengesetzt der Roheit und Ohnmacht von Dagon, dem obersten Gott Philistäas. Die Pelischtim, die der unerbittliche Weltlauf seit Davids Tagen zu einem handelsfriedlichen Völkchen herabgemindert hatte, nahmen tagtäglich Anstoß an diesem überheblichen Malzeichen, das ihnen die Nichtigkeit ihrer Gottheit herausfordernd vor die Augen rückte. Doch auch die beiden Jünglinge Gottes wurden durch die großmäulige Inschrift heftig abgestoßen. Der Schwiegervater des Königs aber lud sie in sein Haus, bewirtete sie trefflich und verbrachte Abend für Abend in gieriger gottbetreffender Unterredung mit Jirmijah. Dieser erkannte gar bald, daß der Fürst von Libna trotz seines Treuglaubens und Eiferns die tölpelhaftesten Vorstellungen vom Herrn hegte, die einem Dagon ohneweiters hätten gelten können. Er wollte nicht begreifen, daß der Gott Israels kein Gott ausschließlich für Israel, sondern ein Gott der ganzen Welt durch Israel ist. In den Augen des alten Kriegers war Zebaoth ein schnaubender Heerfürst, der rachedurstig seinen Feinden (und alle Völker waren seine Feinde) Hinterhalt legte und ihnen in die Flanken fiel, damit sein eigenes Volk sie übermöge. Der junge Jirmijah wagte Einwendungen. Darüber wurde der alte Jirmijah hitzig und stritt rechthaberisch, bis der junge erkannte, daß die Wahrheit nur jene Geister überzeugen kann, die selbst einen Anteil an ihrer Höhe besitzen. Erschrocken lernte er durch diese Begegnung, wie es um die Großen und Gerechten in Jehuda stand.

Doch trotz dieser Reibereien entließ sie der Fürst nach dem zweiten Sabbath mit väterlicher Freundlichkeit und allerlei kleinen Geschenken. Beim Abschied forderte er sie sogar auf, sich in Zeiten der Not und Verfolgung unter seinen Schutz zu stellen: »Denn nur wenige Fürsten Jehudas«, schloß er, »erkennen den Herrn, deinen Gott, wie ich ...«

Jirmijah und Baruch wanderten zuerst von Libna eine Tagereise nach Osten, mitten ins jehudäische Land, wo sie einige Zeit in der angesehenen Stadt Lakisch verweilten. Hier hatten sie gute Gelegenheit, dem großen Abfall gerade ins Auge zu sehen, dem sie sonst nur in scheueren Formen begegneten. Die Gebote der alten und der wiedergefundenen Lehre schienen an die Tore von Lakisch vergeblich gepocht zu haben.

Im Gegensatz zu Jerusalem aber ging hier der Greuel nackt und offen. Die Männer hielten den Sabbath nicht. War es möglich, gab es so rohe Seelen in Jehuda, daß sie die Wohltat des Ruhetages nicht begriffen, das feierliche Geheimnis der Schöpfungsstille, die Heiligung des Innehaltens, die alles Wirkliche und Werkliche besiegt, damit die Rückenwendigen für ein paar Stunden sich umkehren in die wahre Richtung?! Ach ja, es gab so rohe Seelen und rohere noch. Die Reichen von Lakisch bewucherten ihre Brüder. Sieche und Hungrige verreckten in den Straßengräben, ohne daß ihnen geholfen wurde. Am schlimmsten aber trieb es das Weibervolk von Lakisch. Es ließ den Herrn den Herrn sein und huldigte mit halsstarriger Ausschließlichkeit Aschera, der Himmels- und Sternenkönigin. Die kühne Abtrünnigkeit ging so weit, daß diese Frauen, trotz des Königs strengem Reinheitsbefehl, das große Fest ihrer Aschtaroth, der »Herrin des Himmelsblaus und Saatengrüns«, nicht in flüsternder Abgeschiedenheit, sondern in prachtfarbigen Umzügen und mit jubelnden Opfertänzen feierten. Da wurden in tagelanger Zurüstung Tausende von sternförmigen Obstkuchen gebacken und in bauchigen Krügen ein weise gemischtes Rauschbier gebraut, das die Sinne der Geschlechter erhitzte. Kuchen und Bier, geweihte Bilder und Blumen bot man den Gästen der Göttin in größter Freigebigkeit an. Es war zu allem noch ein Sabbath, als Jirmijah unter die Festfeiernden geriet, die sich auf einer freien Anhöhe zu unblutigem Räucheropfer, zu süßem Schmaus und noch süßerem Taumel eingefunden hatten. Der volle Mond, dieser Gönner und Freund der Frauen, hatte sich wohlwollend fast zum Tagesgestirn aufgebläht. Hier trat Jirmijah zum erstenmal einem Volk mit einer Mahnung entgegen, sehr zag, sehr schüchtern (es waren ja Frauen), und mit großem Mißerfolg. Als ihm ein Mädchen lächelnd einen Sternkuchen und ein geweihtes Bildchen hinreichte, verbarg er erschrocken die Hände auf dem Rücken.

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