Franz Werfel - Jeremias. Höret die Stimme
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Dieses E-Book enthält eine vollständige Ausgabe des Romans «Jeremias» von Franz Werfel.
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Nicht ohne ein eigentümliches Grauen zu überwinden, tat Jirmijah wie Hulda ihm geheißen. Sechsfach mit der alten Frau zusammengeschlossen, durchdrang ihn als erste Empfindung die Leichenkälte, die von ihren Gliedern ausging. Sie wiegte den Kopf hin und her und murmelte:
»Eins wie das Kind mit der Mutter ...«
In Jirmijah aber wuchs das Grauen vor dieser neuen Mutter, vor dieser künstlichen Verbundenheit, die sich jetzt auch zur Mitte seines Herzens den Weg bahnte. Am liebsten hätte er sich losgerissen. Der Vollmond trat prall in das westliche Fenster des Dachgemaches und meißelte Huldas zusammengeduckte Gestalt klar aus dem Dunkel. Der Blick ihrer Augen war in sich zurückgesunken. Sie sah ihn an, ohne ihn anzusehn. Dann begann sich ihr zerknittertes Gesicht immer fremder zu verzerren. Der Mund schnappte. Schwer und schwerer pfiff der Atem. Rasche Krämpfe zuckten durch alle Muskeln. In die Blindheit der Augen trat ein schreckerfülltes inneres Leben. Die Brust bäumte sich unter dem Drang von Greuelbildern. Der schwere Atem ging in lautes Stöhnen über, das Stöhnen verwandelte sich in ein wildes Schluchzen, das die kleine Alte hin und her schüttelte. Jirmijah wußte, daß sie im inneren Bilde ihn sah, sein Leben, seine Zukunft, sein Geschick. Er konnte sich nicht länger beherrschen und flehte:
»Was siehst du? ... So rede! ... Alles will ich wissen ...«
Sie hatte ihn nicht gehört. Ihr weinender Atem formte an Wortsplittern:
»Nicht Einsamkeit ... Zum Volke ... Unter die Völker ... Zu den Königen ... Davidsöhne ...«
Jirmijahs Hände umkrampften ihre Schultern. Die Seherin aber wurde von ihrer Schau hochgerissen, so daß er zurücktaumelte. Und jetzt brach aus der Gebrechlichen ein gewaltig lauter Jammer, der sich zu einem gellenden Schrei steigerte.
Die Männer sprangen hinzu, um die aus ihren Gesichten Erwachende zu stützen, sonst wäre sie hingestürzt. Schon aber kam der königliche Kleiderbewahrer durch die Tür gefahren, keuchend vor Zorn.
»Was tut ihr«, schalt er, »ihr tötet mir die Seherin noch ... Habe ich dieses nicht verboten und einen Bund gemacht mit euch? ... Nie wieder kommt mir ein Fremder vor ihr Antlitz ...«
Der alte Schallum kniete vor Hulda hin und begann die Stirn der Erschöpften mit starkem Balsam einzureiben. Dabei knurrte er über seine Schulter:
»Wer verharrt noch? ... Es ist Zeit ... Die Seherin muß schlafen ... Einen langen Schlaf muß Hulda schlafen ... Möchte sie doch Schonung finden, endlich ...«
Über die Treppe, die an der äußeren Mauer zum Dachgemach emporführte, stiegen die Männer im Mondlicht auf die Straße hinab. Trotz seiner Erschütterung gewahrte Jirmijah plötzlich einen jungen Menschen, den er kannte. Es war Chananjah aus Gibeon, sein Amtsbruder an der königlichen Passahtafel. Wie kam Chananjah zu den Männern Gottes? Sollte auch über ihn die Stimme Adonais gekommen sein. Jirmijah verwunderte sich darüber, selbst noch in seiner Erstarrung.
Fünftes Kapitel.
Wanderung und erstes Ärgernis
Das Urteil Urijahs und die Worte der Seherin Hulda hatten Jirmijah die Augen geöffnet. Keine Täuschung und keine Untreue des Herrn war der Grund seines Leidens. In seinem eigenen mißverstehenden Ungehorsam lag die Ursache der schmerzhaften Gottesferne. »Gürte deine Lenden und geh!« Er selbst, Jirmijah, hatte diesen Befehl des Herrn zu oberflächlich gedeutet. Dieses »Geh« hieß nicht, wirf die Last ab, die jede Gemeinschaft bedeutet, somit auch die Last deines Vaterhauses, um in der Wüste mit dir allein zu sein. Dieses »Geh« bedeutet das Gegenteil: Nimm neue Last auf dich! Tu das, was dir bis nun am fernsten war, was dir am härtesten wird, was dich am tiefsten peinigt und ängstet. Was aber war dir bis nun am fernsten, was ist dir am härtesten geworden und hat dich am tiefsten gepeinigt und geängstet? Die Gemeinschaft der Menschen, die rohe, trübe, dem Göttlichen abgekehrte, die aus solchen besteht, die deine Brüder sind und ihnen gleichen. Der flüchtige Laut »Geh« wimmelte plötzlich von neuen Nebenbedeutungen: Geh zu den Menschen und sprich zu ihnen, was ich zu dir sprechen werde. Geh unters Volk und fürchte dich nicht, damit du dich nicht vor mir fürchten mußt, sondern vertraue auf mich! All das schien die Stimme der Berufung ihren Worten beigemischt zu haben.
Und Jirmijah machte sich auf, um dem Herrn zu gehorchen. In der schlaflosen Nacht vor diesem Aufbruch aber geschahen in seinem Geiste merkwürdige Klärungen. Er verstand mit einemmal Zusammenhänge, deren er durch keinen seiner Lehrer kundig geworden war.
Wohl hatten auch die Priester, die Lehrer und Schriftmeister in Israel eine undeutliche Kenntnis davon, daß den Anstoß für die Schöpfung des Weltalls »Gottes Freude« bildete, überschäumender Liebesdrang, ein Rausch des Verschwendens, menschlichen Sinnen verborgen. König Josijah hatte im inneren Vorhof dieses Wort als Losungsruf und Feldgeschrei des Passah ausgegeben. Und jedes Fest, das dem Herrn geweiht war, sollte ein Nachhall der urersten Liebesfreude sein, sollte ihn mahnend erinnern an die Gezeit vor aller Zeit, da er noch »wie ein junger Stier« im Ungeschaffenen weidete. Für Jirmijah aber war Gottes Freude nicht mehr eine Erkenntnis der Lehrer und Priester, ein nackter kalter Gedanke, der nichts Vorstellbares einschließt, sondern eine gewaltige Verzückung, die er vorher nicht gekannt hatte.
Wenn er jetzt auf seinen Wanderungen im Morgenrot vor ein Haus trat, die Sonne über den Hügelsaum tauchte und das matte Laub eines alten Eichbaums wie eine grüne Feuersbrunst aufknatterte, dann war Gottes Freude da. Wenn gegen Abend die Lämmerherden wie schwarz und weiße Wogenfluten über die anemonenreichen Bergweiden in die Niederung getrieben wurden, die Mahnung der Schatten wuchs, und um die Tränke das durstige Vieh sich drängte, dann war Gottes Freude da, unbekannt warum. Sie überfiel ihn beim Anblick spielender Kinder oder schreitender Frauen, die vorsichtig die vollen Tonkrüge auf den Köpfen wiegten. Jederlei Bild, einen Blick, ein Wort konnte sie zum Anlaß nehmen, um Jirmijah jäh zu überwältigen. Gottes Freude, der Ursprung der Weltschöpfung, der Brunnen der Anbetung und des Lobgesanges, die Einung des Hervorbringenden mit dem Hervorgebrachten, des Vaters mit seinen Kindern, die Befriedigung der tödlichen Ungeduld. Von seiner Freude ließ einen unendlich matten Abstrahl der Herr in Jirmijahs Verzückungen leuchten, damit er erkenne. Und er erkannte in diesen Augenblicken, daß es die urerste Absicht Gottes gewesen sei, seine Freude zum unabänderlichen und ununterbrochenen Zustand der Kreatur zu machen, zu einem ewigen Lied der selig erwiderten Liebe.
Was aber hatte sich ereignet, daß es so freventlich anders gekommen war? Der Mensch wollte sich nicht zufriedengeben mit diesem verzückten Zustand der Freude, der ihn den himmlischen Heerscharen gleichsetzte, wenn nicht über sie erhob. Eine schadhafte Stelle seines Wesens blieb dunklen Einflüsterungen offen, denen er erlag. Ihm genügte es nicht, zu sein, was er war, das Geschöpf. Er wollte hochmütig werden, was er nicht war, der Schöpfer. Mit dem Übergriff dieses Hochmutes zerstörte er die Ordnung des Herrn und sein eigenes Leben, das fortan die Herrschaft über die Erde verlor und dem Tode anheimfiel. Sollte da Zebaoth von Grimm nicht überkochen, daß sein ausgesondertes Geschöpf die Freiheit mißbraucht und ihm Ordnung und Plan zerstört hatte? Der Mensch auf der Erde entfernte sich von Gott. Und Gott im Himmel entfernte sich vom Menschen gleicherweise. Mit dieser Entfernung aber begann der Weltlauf. Es war wie ein Erfrieren, wie eine trostlose Verhärtung. Doch in der äußersten Verhärtung der Herzen, in der grimmigsten Öde des Weltfrostes war in den Menschen die Erinnerung an die erste Freude nicht gänzlich erloschen. Sie entzündeten Feuer auf ihren Altären und legten Brandopfer auf. Doch wem opferten sie? Den Baalim auf den Höhen, dem Mardukh und Nergal, Aschera und Hator, Ammun und Ptah, Dagon und Milkom und zehntausend anderen. Diese Abgötter unter den Völkern aber, diese schmutzigen Greuel, sie waren nichts andres als die Unreinheit der menschlichen Erinnerung an den Einzigen. Denn wo ein Götze und sein heidnischer Irrtum herrscht, da ist keine andre Macht da als die verstockte Ermüdung des Menschengeistes, der zu schwach ist, zum Herrn vorzudringen. Immer wieder bezwang das unendliche Erbarmen in Zebaoth seinen endlichen Zorn. Er sah, daß die Menschen zu schwach waren, zu ihm vorzudringen. Gnädig neigte er sich darum den Geschlechtern und erschien ihnen wie ein Suchender, um einen Bund des Gehorsams mit ihnen zu schließen. Doch Geschlecht um Geschlecht entzog sich ihm. Da beschloß er nach langmütigem Zuwarten, die Heillosen, die dem Heil Widerstrebenden zu vernichten, da sie für sich selbst arm und elend, für seinen erbarmenden Willen aber ohne Nutzen waren. Als er die Wasser dann über die Erde sandte, vierzig Tage und Nächte, und die Flut sich sammeln ließ, da jammerte ihn des Geschöpfes und er nahm einen Mann und das Seine von der Vernichtung aus, um mit dem Geretteten den ersten Bund zu stiften. Doch Noahs Söhne schon, sie, die noch Zeugen waren, brachen den Bund und mißachteten ihn. Der Weltlauf eilte dahin, und gar bald glich das Nachflutsgeschlecht den Vorflutsgeschlechtern aufs Haar.
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