Franz Werfel - Jeremias. Höret die Stimme

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Jeremias. Höret die Stimme: краткое содержание, описание и аннотация

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Eingebettet in eine Rahmenhandlung aus dem Jahr 1936, der Entstehungszeit des Romans, erzählt Franz Werfel in «Jeremias. Höret die Stimme» die spannende Lebensgeschichte des Propheten Jeremias. Der biografische Roman zeichnet ein faszinierendes Portrait von der mutigen und konfliktbereiten Persönlichkeit des Propheten. Doch «Jeremias» ist keine gewöhnliche Romanbiografie. Die Zerstörung des Tempels in Jerusalem ist für Werfel ein Menetekel für die Zukunft Europas unter dem Faschismus.
Dieses E-Book enthält eine vollständige Ausgabe des Romans «Jeremias» von Franz Werfel.

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»Meine Mutter«, flüsterte er, »ich habe immer gewußt, daß du alles weißt ...«

Da sie Angst hatte, Hilkijah zu wecken, hauchte sie kaum vernehmlich:

»Ich habe gewußt, daß mein Jüngster ohne Abschied geht ...«

»Und hast du mich kommen gehört, Mutter?«

»Ich habe nicht gehört, ich hab's gefühlt ... Und trat hinaus, damit Jirmijah nicht ohne Abschied gehe ...«

»Was hätte neues Reden geholfen? ... Es muß doch so sein, Mutter ...«

»Ich weiß, daß es so sein muß ... Denn Er sendet dich fort ...«

Er zog sie an sich:

»Ich bin nicht treulos, Mutter ...«

Abi gab keinen Laut von sich. Jirmijah konnte nicht erkennen, ob sie schwieg, um Tränen zu verbergen. Er hob ein wenig sein Flüstern:

»Sprich auch zum Vater, daß ich nicht treulos bin ... Es ist schwer für einen Mann, ohne den Segen seines Vaters hinauszugehn ...«

Im Gemach knarrte das Lager.

Hilkijahs strenge Stimme durchschnitt das Dunkel:

»Wo bist du ... Mit wem redest du da?«

Abis Antwort kam schon aus dem Innern des Gemaches:

»Hier bin ich ... Mit wem soll ich reden? ... Du hast geträumt ...«

Viertes Kapitel.

Die Schule der Gesichte

Jirmijah hatte, von dem Knaben Baruch begleitet, einen verborgenen Ort in der Wüste Jehuda aufgesucht, um sich durch Fasten, Wachen, Beten für den Herrn zu reinigen und zu heiligen. Im Hinblick auf Mose selbst, der vierzig abgesonderte Tage und Nächte auf dem Horeb zugebracht hatte, gebot dies der Brauch solchen, die Männer Gottes waren oder Grund besaßen, sich dafür zu halten. Nur mit Anspannung aller Kräfte war es Jirmijah gelungen, nicht gleich im Anfang zu versagen. Wohl hörten sich all diese Worte wie »Heiligung«, »Reinigung«, »Kasteiung« vortrefflich an, wenn man sie, auf einem weichen Lager sitzend, in den Schriften las. Der verwöhnte Sohn eines begüterten Vaterhauses hatte nie erfahren, was Entbehrung heißt. Unbekannt waren ihm Hunger, Durst und Angst, das einsame Nachtlager im Freien und die ständige Anfechtung, diesem Zustand, der in keiner äußeren Notwendigkeit begründet war, ein schnelles Ende zu setzen. Er blieb in dem ersten, freilich selbstgewählten Ungemach seines Lebens mit knapper Not Sieger.

Doch nicht einen Augenblick lang empfand er während dieser Tage die wohltuende Befriedigung, über die vielen Geister der Begierden und Ängste mächtig geblieben zu sein. Es war ihm ja nicht darum zu tun, über die eigene Schwäche Triumph davonzutragen. Heiligung und Reinigung bedeuteten für ihn keinen Selbstzweck, sie waren auf ein ganz bestimmtes Ziel gerichtet. Und dieses Ziel hatte er nicht erreicht. Nie war ihm der Herr ferner gewesen als zu dieser Frist, da er in Hunger, Durst, Hitze, Frost und Angst betend und nachtwachend um seine Annahung und Niederneigung kämpfte. Er, der Barmherzige, schien sich in spöttischer Quälsucht vor Jirmijah in seine eigensinnigste Entlegenheit zurückzuziehen. Mit derselben unberechenbaren Laune, ja Willkür, mit der er unter Zehntausenden den jungen Priestersohn aus Anathot ausgesucht und ihm seine Stimme geliehen hatte, nahm er sich jetzt wieder zurück und war durch keinerlei Künste der Kasteiung umzustimmen.

Jirmijah war kein Gewaltiger der Urzeit, er war das Kind eines neuen, kleinmütigen und mißtrauischen Geschlechts. Er zweifelte. Er zweifelte, auch noch wenn er betete und sich mit seinen Versuchungen herumschlug. Wohl hatte ihm die sanfte und klare Mannesstimme Adonais Geheimnisse verraten, die aus seinem eigenen Geiste nicht stammen konnten: »Ich habe dich gekannt, eh ich im Leib deiner Mutter dich schuf. Ich habe dich ausgesondert, noch ehe sie dich gebar.« Niemals hatte auch nur der Hauch einer ähnlichen Vermessenheit sein Herz gekreuzt, das scheu war und ohne viel Zutrauen zu sich selbst. »Ich habe als Künder dich unter die Völker gestellt.« Kam das aus ihm? Wo, in welchem Abgrund des Gemütes, konnte sich wohl ein besessener, totfremder Traum so lange verborgen haben? Erwiesen diese Sprüche nicht klar die Echtheit der Berufung? Und dennoch, Jirmijah zweifelte und zweifelte: Wenn alles Täuschung ist, was mich seit dem dreizehnten Jahr meines Lebens an Erscheinungen und Rufen bedrängt hat, um sich dann in einer letzten großen Täuschung zusammenzuballen und mich zu verlassen für ewig?! Je heftiger Jirmijah in den Tagen der Reinigung und Heiligung gegen solche Fragen anstritt, um so dringender wurden sie in ihm selbst gestellt.

Der Herr schien von Stunde zu Stunde kühler zurückzuweichen. Zermürbt eröffnete sich der Zweifler Baruch, seinem Jünger. Er mußte Gewißheit bekommen über sich selbst. Aber gab es diese Gewißheit in der Welt? Und welcher Mensch konnte sie ihm schenken? Der verständige Knabe Baruch hatte einen hilfreichen Einfall.

In Jerusalem lebte ein angesehener Mann namens Schallum, Tokhebets Sohn. Er hatte das Hofamt eines königlichen Kleiderbewahrers inne, besaß aber zugleich eine Schneiderei, die größte Handwerkstätte dieser Art. Sein Haus lag südwestlich vom Tempelberg an der Straße, die Millo hieß und das Palastgeviert der herrschenden Könige mit der alten ungefügen Davidsburg wie eine Brücke verband. Es war eines der stattlichsten Häuser in ganz Jerusalem, zwei Stockwerke hoch, das große Dachgemach nicht mitgerechnet. Im Erdgeschoß befand sich die Werkstätte. Hier stand Schallum, ein flinkes, mageres Männchen, in eigener Person und prüfte die Leinwand, das Flachs-, Garn- und Wollgewebe, die einfachen und doppelten Gespinste von feinstem Purpurfaden, all die gebleichten und gefärbten Stoffe, die ihm die Marktfahrer und Händler zum Kaufe anboten. Hier empfing er auch, hin und her flitzend wie eine Eidechse, seine Kundschaft. Er war sogar gewürdigt, manche Gewandarbeit für den Tempel zu liefern. Da galt es, die vielfältigsten Regeln und Vorschriften genau zu beachten, Nicht gleichgültig war es, wie breit bei diesem oder jenem Amtskleid die Säumung zu sein hatte, wie der Schnitt bei den höheren und niederen Ordnungen sich unterschied, ob die Dienstschärpe eines Altpriesters mit zwölf lilien- oder granatapfelförmigen Zieraten bestickt werden mußte. Die Schwierigkeiten der weltlichen Gewandung beherrschte Schallum nicht minder als die der geistlichen. Wie die Falten der Schimla, des Mantels, zu fallen, wie sich der Chuttonet passim, das Ärmelkleid der Frauen, der Gestalt und der anmutigen Spannung des Schrittes anzuschmiegen hatte, das entschied Schallum selbstherrlich.

Die Räume des Oberstocks, in denen Stille und Leere herrschte, waren dem königlichen Dienste gewidmet. Zwar bedeutete das Hofamt eines »Kleiderbewahrers« mehr einen Titel als eine wirkliche Beschäftigung. Dieser Titel aber verpflichtete, denn es konnte der Tag und die Notwendigkeit kommen, daß sein Inhalt in Anspruch genommen wurde. Deshalb stand ein Teil des Hauses immer leer, um die Gewänder des Königs gegebenenfalls ehrfürchtig aufnehmen zu können.

Schallums Titel, Reichtum und Kenntnisse hätten genügt, das hohe Ansehn eines Mannes zu begründen. Im Falle des königlichen Kleiderbewahrers aber bildeten sie nur einen bescheidenen Anlaß. Die wahre Ursache seiner Hervorgehobenheit lag weder in Schallums Amt, noch in seiner Person. Er hatte sie einem anderen, weit ruhmvolleren Wesen zu verdanken, seinem eigenen Weibe. Dieses glorreiche Weib aber, das seinen schlichten Gatten in dem tätigen Schneider besaß, hieß und war Hulda, die Seherin, deren Namen zum ewigen Gedächtnisse in das Chronikbuch der Könige Jehudas aufzunehmen, Josijah höchstselbst dem Schriftmeister Schaffan anempfohlen hatte. Nannte man sie aber eine Prophetin oder Künderin, wie es oft geschah, so war sie die erste, die gegen solche grobe Verwechslung der Begriffe Einspruch erhob. Hulda zählte nicht zu jenen Persönlichkeiten, die gemeinhin »Künder Gottes« hießen. Die Künder Gottes, wo und wann sie auch auftraten, waren vornehmlich Männer Gottes, Männer, deren Geist einzig auf den Willen des Herrn gerichtet stand, ihn im irdischen Bereiche durchzusetzen. Eine einzige Ausnahme hatte es in grauer Zeit gegeben: Deborah, die Richterin, eine Mutter in Israel, die das Kampflied des Herrn sang. Hulda aber verglich sich nicht mit Deborah. Sie war keine Künderin, sondern eine Seherin.

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